Conan Der Barbar: Classic Collection

[God_W.]

Conan der Barbar – Classic Collection 5



Tag 1 nach Roy Thomas. Wird es besser? Wird es schlechter? Er wird vor allem – anders. Mit „Crawler in the Mist“ kommt zuerst eine von Len Wein geschriebene und von Buscema und Neal Adams gezeichnete Lückenfüller-Story, die bei den Fans wohl falsche Erwartungen weckte, denn die glaubten dieses Dream-Team würde die Reihe jetzt übernehmen. Tja, war wohl nix, dafür kam der noch etwas unerfahrene J. M. DeMatteis als Autor an Bord. Unter seiner Führung wurde Conan deutlich stärker von Fantasy behaftet, was zwar eine erfrischende Abwechslung bietet, war mir Thomas während seines zu langen Belit-Runs und auch danach doch oft etwas zu eintönig unterwegs, was nach so einer langen Zeit an einer Reihe wohl ganz normal ist, dennoch wurde ich kein großer Fan von DeMatteis Art zu schreiben. Er hat den Cimmerier irgendwie nicht so getroffen, wie ich ihn mir vorstelle. Dafür fand ich die Nebencharaktere aus früheren Heften, die er erneut aufgegriffen, und teilweise auch eine gute Strecke lang beibehalten hat, sehr unterhaltsam, allen voran die überaus selbstsüchtige Jenna.

Wie dem auch sei, John Buscema war wohl auch nicht so begeistert von DeMatteis‘ Interpretation Conans und verließ die Serie. Den Zuschlag als neuer Zeichner bekam Gil Kane, der im Vorwort und auch den Leserbriefen überbordendes Lob erhält. Sorry, entweder haben die da unter 1.000 Briefen drei ausgesucht, die den Mann als guten Zeichner erachten, oder ich leide an Geschmacksverirrung, das „Artwork“ geht meiner Meinung mal gar nicht und hat mich sehr häufig aus den Stories herausgerissen. Ab und an hat er mal einen meisterlichen Tuscher zur Seite, der da ein bisschen was rettet, aber insgesamt ist das grauenhaft anzusehen (meine Meinung).

Dafür werden die Stories wieder etwas „barbarenmäßiger“ als Bruce Jones das Zepter übernimmt. Zumeist gibt es da auch einen Anteil von Fantasy-Elementen, aber das ist bei Sword und Sorcery ja an der Tagesordnung, die Geschichten selbst wirken aber wieder etwas erwachsener und roher, als es bei DeMatteis der Fall war, auch wenn es hier ebenso zumeist keine Vorlagen R. E. Howard sind, die adaptiert werden. Doch der Junge hat mir echt Spaß gemacht. Als dann noch Big John Buscema zurückgekehrt ist war ich eine Zeitlang wieder ein rundum glücklicher Conan-Leser.

Mit „König des vergessenen Volkes“ bekommen wir dann zum Ende des Bandes doch nochmal eine Howard-Adaption zu lesen, die noch Roy Thomas geschrieben hatte. Riesenspinnen und Zauberer, die sich für Götter halten sorgen für reichlich Kurzweil, Gil Kanes Artwork wirkt dem bei mir wieder stark entgegen. Das große Finale bietet dann die umfangreiche Graphic Novel Adaption zu „Conan of the Isles“. Die Comic-Variante schrieb auch hier noch Roy Thomas, die Vorlage stammt jedoch nicht mehr von Robert E. Howard selbst, sondern von L. Sprague de Camp und Lin Carter, die eine ganze Reihe Conan-Romane verfasst haben. Im Mittelpunkt steht hier ein gealterter Conan als König von Aquilonia, der sich jedoch nach mehreren Entführungen aus seinem Königreich, die offensichtlich mit magischen Kräften verübt wurden, und nach einer Unheil verheißenden Vision auf macht zu einem letzten(?) großen Abenteuer. Ein im Grunde schönes Abenteuer, mit Conans altem Freund Sigurd an seiner Seite, welches aber insgesamt ein klein wenig zu langatmig geraten ist, sich nicht so „richtig“ nach dem REH-Conan anfühlt und ein oder zwei lose Enden, bzw. nicht schlüssig geklärte Storyinhalte aufzuweisen hat. Da handelt es sich aber nur um Nebensächlichkeiten, also nicht wirklich schlimm. Dazu John Buscema am Bleistift, was den Band zu einem versöhnlichen Ende bringt.

Ende? Ach was! Hätte ich doch glatt vergessen das Team-Up zwischen Conan dem Barbaren und Thor, dem Hammerschwinger zu erwähnen, denn das bietet typische, nette Cross-Over-Unterhaltung bevor noch ein Schwung Bonusmaterial und einige Nachworte versammelt sind. Insgesamt ein unterhaltsamer Band, der je nach Besetzung, einige Schwächen an der Schreibmaschine sowie am Zeichenstift zu verzeichnen hat. Für mich hat es sich so ähnlich angefühlt, wie bei Band 1, wo sich auch alles erstmal noch ordentlich einspielen musste. Mal schauen, wie es weiter geht. Apropos Band 1, da hatte ich teilweise diese Knicke oben in den Seiten zur Mitte hin, die waren in diesem Band jetzt wieder vorhanden, und zwar deutlich schlimmer als bei allen anderen Omnibus-Ausgaben, die ich von Panini gesichtet habe. Das ist schon unschön und wird beim Nächsten hoffentlich wieder besser.

Hier einige Beispiele für die Knicke, die über den Band verteilt bei mehreren 100 Seiten leider mal stärker mal schwächer vorhanden sind:

6,5-7/10

VG, God_W.

[Thomas1968]

Im 6. Conan-Band ist eine Seite über den Gallischen Krieg, Seite 111, die in einer Filmbesprechung zu Der weiße Hai 3-D mündet. Was soll das? Ist das ein Gag? Hatte das damals in den USA zu irgendetwas einen Bezug?
Kann mich da jemand aufklären? Danke

[God_W.]

Band 6 habe ich noch nicht.

[betamax]

Zitat von Thomas1968

Im 6. Conan-Band ist eine Seite über den Gallischen Krieg, Seite 111, die in einer Filmbesprechung zu Der weiße Hai 3-D mündet. Was soll das? Ist das ein Gag? Hatte das damals in den USA zu irgendetwas einen Bezug?
Kann mich da jemand aufklären? Danke

Hmm, klingt für mich wie etwas aus dem Assistant Editors Month,
hin und wieder hatten die Assistenten der Editoren Narrenfreiheit, da gabs sehr viele seltsame Gags.

Eine der Ideen war Tante May mächtiger als Galactus zu machen, ne andere Leserbriefe spiegelverkehrt abzudrucken, oder eine seitenlange Erörterung des "US Postal Service Statement of Ownership".

[Kain]

Aye, war ein solcher. Ich habe das nicht komplett gelesen.

[Thomas1968]

Danke - nun bin ich schlauer.

[betamax]

https://marvel.fandom.com/wiki/Assis...27s_Month_1984

[God_W.]

Was es nicht alles gibt.

[Kain]

Uncanny Omar hat sich den siebten Band angesehen. Der könnte dann tatsächlich ein guter Ausstiegspunkt sein.

[betamax]

Dieser Band ist m.M. nach mindestens so gut wie die Barry Windsor Smith Ausgaben, danach gibt es viele gute Einzelstories, besonders die vorletzte und letzte Nr. sind sehr gut, ein Tiefpunkt ist lediglich die No.222, angeblich soll die in Rekordzeit produziert worden sein, weil ein anderer Zeichner ausfiel.

Aber mit dem ersten Owsley/Priest Band auszusteigen wäre Blödsinn.

Bis auf diese Ausnahme der 222 fand ich alle Marvel Conan lesbar, bei "Dark Horse" mußte ich mich regelrecht durchquälen.

[Kain]

"Lesbar" ist relativ. Den fünften Band fand ich sehr schwach, besonders die Hefte von DeMatteis. Jones hat mir dann etwas besser gefallen, aber nur wenig. Der sechste Band hat mich dann wieder versöhnlicher gestimmt. Dass Owsley in den Geschichten für den siebten Band dann einen Ton angeschlagen hat, der die Reihe dem restlichen Marvel-Output ähnlicher klingen lässt, macht mich da durchaus skeptisch. Ich warte das Ergebnis mal ab. Sofern es hierzulande erscheinen wird (wovon aber wohl auszugehen ist).

[betamax]

ist mal wieder eine lange Erzählung, die Story läuft rund 2 Jahre, mit vielen einzelnen Storylines, die dann auf ein bombastisches Ende zulaufen.

Die DeMatteis Geschichten sind ja, soweit ich mich erinnere, fast alles Einzelstories gewesen, darunter war sehr viel Mittelmaß, aber auch ein paar Highlights.

Vieles hat sich auch erschöpft, da kam Owsley als "Jungbrunnen" gerade recht.
Der Autor hat wie kaum ein anderer Autor die Gabe, interessante und ungewöhnliche Geschichten mit Charakteren zu erzählen, mit denen andere Autoren nichts mehr anfangen können, oder die immer wieder dieselbe Story erzählen, nur eben mit optisch etwas anderen Gegner.
("Dorf wird von Monster unterdrückt, Conan tötet Monster, Conan zieht weiter")

Seine "Unknown Soldier" und die letzten 2 Jahrgänge der alten "Power Man and Iron Fist" kann ich ebenfalls empfehlen.

[excelsior1166]

Owlsley nannte sich dann später Christopher Priest...

[betamax]

Diese Namensumbenennung ist eine seltsame Geschichte, zumal es auch schon einen SF Autoren gibt der diesen Namen trägt, der wenig begeistert davon war.

In einer Ausgabe von MARVEL AGE stand mal, daß er noch andere Projekte mit "Third Rate Charactern" plante, aber daraus wurde nichts, weil man sich bei Marvel auf das "NEW UNIVERSE" konzentrierte.
( Und die Charaktere sind noch nicht mal 3rd rate ).

[Kain]

https://www.amazon.de/Conan-Barbaria...s%2C176&sr=8-2

Damit wäre Volume 1 komplett.

[God_W.]

Da wäre der erste große Run komplett wenn Panini nachzieht?

[excelsior1166]

Nicht nur Run, sondern die ganze (erste) Serie.

[God_W.]

Ja, das meinte ich. Okay, Band 7 ist bereits angekündigt, da fehlt ja nicht mehr viel.

[DerGendo]

Hoffen wir das Beste.

[Kain]

Da wäre der erste große Run komplett wenn Panini nachzieht?

Das dürfte auch das erste Mal sein, dass Marvel eine so umfangreiche (und alte) Reihe komplett in einem Format/einer Reihe nachgedruckt hat. Ansonsten fallen mir da nur kürzere Strecken/Serien ein: "Die Ant-Man/Giant-Man"-Geschichten aus "Tales to Astonish" und "Warlock" Vol. 1 mit den jeweils dazugehörigen Heften anderer Reihen aus den zwei "Blöcken".

[excelsior1166]

...was ich auch auf deutsch sehr reizvoll fände (und für unrealistisch halte)...

[Kain]

Gibt bei "Warlock" zumindest den Starlin-Block. Der erste Block … wäre ein Band. Oder zwei bei Hachette. Hätte da auch gut reingepasst, finde ich. Die alten Sachen um Henry Pym würde hier wohl gnadenlos floppen, fürchte ich.

[Kain]

Das dürfte auch das erste Mal sein, dass Marvel eine so umfangreiche (und alte) Reihe komplett in einem Format/einer Reihe nachgedruckt hat. Ansonsten fallen mir da nur kürzere Strecken/Serien ein: "Die Ant-Man/Giant-Man"-Geschichten aus "Tales to Astonish" und "Warlock" Vol. 1 mit den jeweils dazugehörigen Heften anderer Reihen aus den zwei "Blöcken".

Und natürlich die Horrortitel, die wir auch hier bekommen haben. Aber die waren ebenfalls wesentlich weniger umfangreich als "Conan the Barbarian".

[Kain]

Ich tu es mal in dieses Thema, da ich es ziemlich unnötig finde, für zwei Bände ein neues zu starten. Und ich meine, dass Kal-L das auch gemacht hat.

Conan Newspaper Comics Collection 1

Großartige Conan-Unterhaltung mit allen Fürs und Widers von Zeitungsstrips. Die Zusammenfassung die oft den jeweils nächsten Teil eröffnet, ist meistens eher unnötig. Da lag ein Tag dazwischen. Und hier macht sich das noch mehr bemerkbar. Wobei es in dem Band weniger stark auftritt als bei Spidey oder "Flash Gordon". Kam mir zumindest so vor. Gezählt habe ich nicht.

Roy Thomas ist und bleibt die Messlatte für Conan im Comic. Mit seinen besten Arbeiten an "Conan the Barbarian" und "Savage Sword of Conan" hält das nicht mit. Aber er trifft den Ton Conans und seiner Umwelt auch hier besser als alle seine Nachfolger.

Die Bearbeitung der Folge zum Hörspiel gab es glaube ich schon zweimal in der regulären Serie. Das Design des Wurms wurde aber wohl etwas jugendfreier gestaltet. Hätte es nun nicht gebraucht, aber warum nicht.

Auch hier hat Thomas zwei REH-Vorlagen verwurstet. Da die Geschichten in dem Sinne keinen Titel haben also anhand der Daten:

Ab 26. März 1979 beginnt eine Adaption der Geschichte "The Voice of El-Lil". Im Original hat Conan damit nichts zu tun. Die BewohnerInnen der verlorenen Stadt sprechen in einer unbekannten Sprache. Lustigerweise ist eines ihrer Worte (was immer es bedeuten mag) "Festa". Soweit ich nachvollziehen kann, wurde das dem Original entnommen. Da seit ca. 2009 alles mögliche von Howard - inkl. der Conan-Texte - erschienen ist, hat das was komisches. Die Geschichte wurde auch als "Temptress of the Tower of Torture and Sin" veröffentlich. Man kann sie in Der schwarze Hund des Todes nachlesen.

Direkt danach, ab 11. Juni 1979, folgt eine Adaption von "Wolfshead". Auch wieder eine Geschichte ohne Conan. Howards Held heißt hier de Montour. Der Name "Montaro" dürfte direkt davon abgeleitet sein. Howard hat insgesamt zwei Geschichten über de Montour geschrieben. Die andere heißt "In the Forest of Villefère". Die Vorlage gibt es in Volk der Finsternis. Wer alle Montour-Geschichten lesen will, muss sich für die andere Geschichte noch Die Kinder der Nacht zulegen. Also den ersten und letzten Band von Festas fünfteiliger Werkschau mit REHs Horrorstories.

[betamax]

Ich habe jetzt die neue "CCC 7" komplett gelesen und auch noch einmal Seite für Seite durchgeblättert, aber wo ist das versprochene "Plus: Ein nicht verwendetes Storyboard von Neal Adams für den ersten Conan-Film!" ?

Oder liegt es an der Hitze, daß ich es nicht finde ?