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Alt 11.06.2016, 16:30   #1  
Servalan
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Zitat von Eldorado Beitrag anzeigen
Dieter Laser gehörte auch zum Team des "Blauen Palais" und war zu Gast in unserer Kino-Sendung auf Massengeschmack.TV.
Die Vorabendserie Kreuzfahrten eines Globetrotters nach Kurgeschichten von William Somerset Maugham hat mein Bild von Dieter Laser geprägt.
Das lag wahrscheinlich am Sendeplatz, und der Vorläufer- / Nachfolgerserie Die unglaublichen Geschichten von Roald Dahl, bei der ich sehnsüchtig
auf die nächste Staffel gefiebert habe.

Allgemein wird der provinzielle Mief ja den Ossis vorgeworfen, die hinter der Mauer versauern mußten und erst im Rentenalter freier reisen durften.
Aber bei uns war Schmalhans Küchenmeister, obwohl meine Eltern beide arbeiteten, und der Radius der Reisen war arg begrenzt. Mehr als Schwarzwald im Süden (mit Spritztouren nach Straßburg und in die Schweiz) und Dänemark (Limfjord und Gilleleje bei Kopenhagen) war nicht drin.
Zusätzlich hakte es noch an weiteren Dingen: Besonders aufgeschlossen waren meine Eltern nicht. Straßburg fanden sie fürchterlich verwahrlost, und als mein Vater mal als Mitarbeiter des Jahres eine Reise nach New York City gewonnen hatte (Ende der 80er Jahre), machte er keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die Hochburg des Verbrechens.

Mir gefiel Dieter Lasers Weltreise vor der Kamera, obwohl ich Roald Dahls Geschichten wesentlich lieber mochte.

Geändert von Servalan (12.06.2016 um 17:20 Uhr)
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Alt 21.07.2016, 14:23   #2  
Horatio
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Schon in "Mission: Impossible 2" hatte John Woo sich bei Hitchcock bedient: Nämlich bei "Berüchtigt", für das Dreiecksgeflecht Hunt/Nyah/Ambrose. Mit miserablem Ergebnis, denn aus der komplexen psychologischen Tiefe des Dreiecks Devlin/Alicia/Sebastian wurde bei Woo triviale Oberflächlichkeit.
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Alt 21.07.2016, 21:42   #3  
Eldorado
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Da ist was dran. Der (insgesamt nur so mittel gelungene) Film "Hitchcock" mit Anthony Hopkins in der Rolle des Meisters zeigt genau diese Phase, als nach dem großen Erfolg von "Der unsichtbare Dritte" das Studio gerne bitte genau noch so einen "schönen" Film haben wollte. Hitchcock kam dann jedoch mit dem verstörenden "Psycho" an und musste sowohl mit dem eigenen Studio, als natürlich auch mit der Zensurbehörde hart um sein Wunschprojekt kämpfen.

http://www.imdb.com/title/tt0975645/?ref_=fn_al_tt_1
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Alt 22.07.2016, 11:35   #4  
Servalan
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Eben.
Daß Hitchcock ein Knuddelbär für den Ponyhof oder den Kindergeburtstag gewesen wäre, habe ich nie behauptet. Und Meinungsverschiedenheiten, Konstroversen und der eine oder andere Clinch gehören zum Geschäft. Wenn möglich, hat Hitchcock seine Spielräume ausgereizt und alles aus Schauspielern, Stab und Technik herausgeholt, was möglich war.
Frisch in Hollywood hat er in den 30ern und 40ern einige Kröten schlucken müssen. Ich verstehe ihn sehr gut, wenn er etwas gefordert hat, solange er in der Pool Position gewesen ist. Wann denn sonst?
Außerdem hatte sich die Medienlandschaft geändert: Hätte ihn in den 30er Jahren jemand vor die Tür gesetzt, wäre es finster gewesen. In den 60er Jahren war Hollywood selbst auf dem absteigenden Ast. Coppola beschreibt das Studiosystem als Haufen alter Männer, die denselben Film immer wieder drehen und darüber das junge Publikum verloren haben. Jetzt gab es das Fernsehen, und Hitchcock war beileibe nicht der einzige, der nach England übergsiedelt ist, um sein Spätwerk zu drehen.

Vergiß nicht: Hitchcock hat sich selbst zum Markenzeichen stilisiert. Auf der künstlerischen Schiene war er ziemlich gewieft.
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Alt 22.07.2016, 15:56   #5  
falkbingo
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Zitat:
Zitat von Eldorado Beitrag anzeigen
als nach dem großen Erfolg von "Der unsichtbare Dritte" das Studio gerne bitte genau noch so einen "schönen" Film haben wollte
Ich kann heute noch, kein Maisfeld ansehen, ohne an diesen Film zu denken.
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Alt 22.07.2016, 19:41   #6  
Servalan
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Neben Hitchcock durften sich noch andere diesen dummen Spruch anhören.

Die Doku über die Anfänge von American Zoetrope* zeigt deutlich, wie beide Seiten die Nasen übereinander gerümpft haben. Den Filmemachern standen im Studiosystem Managern von Procter & Gamble gegenüber, die schlicht keine Ahnung vom Film hatten. Der Konzern war ein Gemischtwarenladen.
Das Studio wollte so etwas wie Easy Rider haben, einen billig gedrehten Film, der Umsatz macht. Klar, daß die abendfüllende Version von THX 1138 diese Erwartungen nicht erfüllte.
Jede Änderung wäre Bullshit gewesen, das war schlicht und einfach Bullying in einem Machtspiel - mit Kunst hatte das nüscht zu tun.

Aber was Coppola und seine Mitstreiter sonst noch im Angebot hatten, das wurde kaum mit Begeisterung aufgenommen. Und da haben die letzten Jahrzehnte gezeigt, daß die Studiogewaltigen häufig danebenlagen.
Wenn die mit all den "Verbesserungen" durchgekommen wären, dann zweifle ich, daß The Godfather zu einem der Klassiker des New Hollywood geworden wäre.

*Zum Beispiel als Bonus auf der THX 1138-DVD-Box.
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Alt 22.07.2016, 23:07   #7  
Peter L. Opmann
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Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Wenn die mit all den "Verbesserungen" durchgekommen wären, dann zweifle ich, daß The Godfather zu einem der Klassiker des New Hollywood geworden wäre.
Diese Einschätzung verstehe ich nicht. New Hollywood hat mit vielen Regeln des alten Studiosystems gebrochen. Was mir immer zuerst einfällt, ist Arthur Penns Weigerung, einen Schuss auf einen Menschen nur mit einem Schnitt zu inszenieren. In "Bonnie und Clyde" zeigte er stattdessen, wie Kugeln in einen Körper einschlagen. Das hat dem Kino erstmal einen Schub an Brutalität gebracht. Es war aber auch eine realistischere Herangehensweise an die Wirklichkeit. Die alte Hollywoodregel war danach erledigt. Die neuen Regisseure - man kann dabei etwa auch an John Cassavetes denken - haben aber insgesamt einen neuen, frischen Blick auf ihre Genres gewonnen. Sie haben definitiv das Kino verändert.
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Alt 23.07.2016, 13:22   #8  
falkbingo
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Neben Hitchcock durften sich noch andere diesen dummen Spruch anhören.
Wie meinst Du das?
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Alt 24.07.2016, 10:49   #9  
Servalan
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Zitat:
Zitat von falkbingo Beitrag anzeigen
Ich kann heute noch, kein Maisfeld ansehen, ohne an diesen Film zu denken.
Damit befindest du dich in bester Gesellschaft.
Hitchcock ist es gelungen, Bilder zu schaffen, die im Gedächtnis bleiben: Die wachsende Vögelschar auf dem Spielplatzgerüst, die Duschszene in Bates' Motel, die leichenstarre Hand unter der Abdeckplane, die Juwelen im Kronleuchter ...

Übrigens, Hergé wird oft mit Hitchcock verglichen. Am stärksten kommt bei mir die Hitchcock-Atmosphäre in Die Juwelen der Sängerin auf. Die schwarze Insel hat viel von einem frühen Hitchcock.

Geändert von underduck (24.07.2016 um 11:08 Uhr) Grund: Ein "mit" Hitchcock spendiert
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Alt 24.07.2016, 11:16   #10  
Brisanzbremse
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Ich finde, Tim und Struppi hatten noch mehr von Fritz Lang. Besser gesagt, beim Sichten von dessen Filmen stellte sich bei mir häufiger mal ein "Tim & Struppi-Feeling" ein (die beiden kannte ich natürlich früher). Aber Lang dürfte Hitchcock ja auch stark beeinflusst haben, speziell der Film "Spione".
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Alt 24.07.2016, 12:05   #11  
Servalan
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Die Filme der Weimarer Republik haben ja weit über die deutschen Grenzen hinaus ihre Spuren hinterlassen: Lang, Pabst, Murnau, Wiene ... Zu der Zeit befand sich deutsche Film in einem Golden Age. Selbstverständlich hat Hitchcock aufmerksam verfolgt, wie deren Filme funktionieren und sich das seiner Meinung nach Beste angeeignet.

Wahrscheinlich liegt es daran, daß sich die Leute hinter der Kamera der Qualitäten ihres Medium bewußt geworden sind. In den Anfängen schaute das gebildete Publikum verächtlich auf das Jahrmarktsvergnügen herab und prophezeite ein rasches Abflauen dieser billigen Mode für Arbeiter, Dienstpersonal und die Unterschicht.
Dann wollten die Filmschaffenden ihr Medium von dem schlechten Ruf befreien und biederten sich beim angesehenen Theater an: Bühnenstars wurden engagiert, Theaterstücke zu Vorlagen, Theaterautoren wurden angeworben, Tricks und Effekte wurden 1:1 kopiert. (Mich erinnert das stark an die 'Graphic-Novel'-Kampagne).
Aber richtig überzeugte diese Masche nicht.

Erst als diese Scheuklappen gefallen sind, konnte sich der Film entfalten.
Hitchcock hat sich nur bei den Besten seiner Zunft bedient.

Geändert von Servalan (25.07.2016 um 16:25 Uhr)
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Alt 24.07.2016, 18:13   #12  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Selbstverständlich hat Hitchcock aufmerksam verfolgt, wie deren Filme funktionieren und sich das seiner Meinung nach Beste angeeignet.
Nicht nur das. Hitchcock hat einen Gutteil seines Handwerks in Babelsberg gelernt. Er war ursprünglich Filmausstatter, Kulissenbauer.
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Alt 25.07.2016, 10:37   #13  
Servalan
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Nun ja, ich hab den Kram studiert. Da hab ich mich eher zurückhaltend geäußert, um niemanden einzuschüchtern und das Gespräch offen zu halten.

Sei's drum.
Hitchcock hat sogar deutsch gesprochen, wenn auch mit starkem Akzent. 1966 war Hitchcock in einer frühen Talkshow, Frankfurter Stammtisch (HR, 13. Oktober, ca. 45 min).
Gastgeber war Botho Jung, die anderen Gäste hießen Hein Heckroth und Curt Riess. Wer will, kann sich das historische Dokument ansehen, steht im Netz:
https://www.youtube.com/watch?v=hFDd3pa1Oa4 (1/5)
https://www.youtube.com/watch?v=-HXLIx0KhKg (2/5)
https://www.youtube.com/watch?v=hSBwuv16oCM (3/5)
https://www.youtube.com/watch?v=O4KEuRpVSc8 (4/5)
https://www.youtube.com/watch?v=Yt-FxR_mXMc (5/5)

Findet sich die Show als Bonus auf einer Hitchcock-DVD- oder BluRay-Box?


Zum 35. Todestag hat Jörg Albrecht für den Deutschlandfunk 2015 eine Originalton-Collage gebastelt, "Ich bin ein Liebhaber von dem echten Kino".
Dort heißt es erläuternd:
Zitat:
Im Oktober 1966 gab es einen höchst skurrilen Auftritt von Alfred Hitchcock im deutschen Fernsehen. Heute würde man die Sendung "Frankfurter Stammtisch" vom Hessischen Rundfunk, in der er zu Gast war, als Talkshow bezeichnen. Eine Gesprächsrunde mit einem Journalisten, einem Bühnenbildner und zwei Autoren. Bei einem Glas Wein plaudert die Runde mit "Hitch" über seine Filme.
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Alt 11.09.2016, 20:18   #14  
hericon
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Der Nachtkurier meldet läuft wieder im TV auf SR3 / SWR3.
Heute Nacht ( Montag 01.30 Uhr ) läuft die Folge zwei vom Nachtkurier.
Das ist noch nicht weiter dramatisch.
Allerdings sind von 42 Folgen aktuell nur14 auf DVD erhältlich.
Ich bin mal gespannt, ob der SWR alle 42 Folgen ausstrahlen wird.

PS: im Anschluß läuft eine weitere Folge von Inspektion Lauenstadt ( 10 von 13 )
http://www.fernsehserien.de/inspektion-lauenstadt

Überhaupt bringt der SWR3 zur Zeit öfter alte Serien aus den 60ern bis 80ern in den späten Nacht, bzw frühen Morgenstunden.
Leider sind diese Sendetermine wohl in vielen Fernsehzeitschriften gar nicht abgedruckt.
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Alt 19.09.2016, 13:28   #15  
Servalan
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Standard Der zweite und der siebte Doktor

Die erste Dr Who-Episode, die ich jemals gesehen habe, war der erste Teil der letzten Geschichte (seiner ersten Staffel) mit Sylvester McCoy, dem siebten Doktor, und seiner Demnächst-Begleiterin Ace aus Perivale. "Dragonfire / Das Feuer des Drachen" lief damals im Nachtprogramm auf einem der Privatsender, wurde aber zum Glück meines Wissens kaum durch Werbung zerhackstückt.
Für mich geht der klassische Dr Who aus den 60ern bis zu den letzten 25-Minuten-Folgen, also bis zum siebten Doktor.

Ich war in mehrerer Hinsicht irritiert: Aus den deutschen Programmen kannte ich nur das krasse Entweder-Oder: Entweder die Folge ist in sich abgeschlossen (das war bei Serien üblich) oder das waren mehrteilige Fernsehfilme mit fortlaufender Handlung wie die Adventsvierteiler. Dr Who fiel durch mein gewohntes Raster.
Hinzu kam das Ende, an dem der siebte Doktor im Schlußbild an einer Klippe hängt (Cliffhanger mal wortwortlich genommen!) - den Witz verstand ich schon, aber die Aktion kam mir ziemlich bekloppt vor.
Meine erste Begegnung endete mit gemischten Gefühlen, obwohl ich im Zweifel eher zum Positiven neigte.
Dass ich mit meinem Bauchgrummeln nicht allein bin, läßt sich online auf etlichen Seiten nachlesen. Das erleichtert mir die Neuentdeckung.

Die deutsche BBC-DVD lohnt sich. Ein besonderes Schmankerl ist ein Extra-Beitrag über die Dr Who-Comics.
Neben den Audiokommentaren haben mich zwei Specials beeindruckt: In dem Spoof Clown Court, muß sich Sylvester McCoy verteidigen und beweisen, daß er der echte Doktor ist und kein Schauspieler oder Imitator.
In Girls! Girls! Girls! stehen die drei Companions im Mittelpunkt, die die 80er geprägt haben: Tegan Jovanka, Nyssa und Dorothy "Ace".
Ehrlich gesagt, als ich das erste Mal Lisbeth Salander gesehen habe, mußte ich weniger an Pippi Langstrumpf denken, sondern an Ace.

Fans haben ja viele Lost Episodes in fitzeliger Kleinarbeit in Lego-Stop-Motion rekonstruiert. Teilweise gibt es sie in Buchform von Target Books.
Nun hat sich die BBC etwas Besonderes ausgedacht: Die Lost Episode "Doctor Who: The Power of the Daleks" wird exakt 50 Jahre nach der Erstausstrahlung zu neuem Leben erweckt.
Ausgehend von der erhaltenen Original-Tonspur hat Regisseur und Produzent Charles Norton den Dreiteiler als schwarzweißen 2D-Animationsfilm rekonstruiert. Das Charakterdesign der Figuren stammt von Martin Geraghty (zeichnet für Marvel UK) und Adrian Salmon (Judge Dredd Megazine, Doctor Who Magazine und Panini UK).
Im Streaming wird sie bei BBC Store ab dem 5. November erhältlich sein, die DVD erscheint am 21. November. Der Trailer gefällt mir.

Geändert von Servalan (23.09.2016 um 11:41 Uhr)
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Alt 21.01.2017, 15:11   #16  
GreatScifi
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Filme der 50er bis 70er Jahre...da fallen mir eine Menge ein, die derzeit wieder veröffentlicht werden. 2014 wurde der italienisch/französische SciFi-Actionklassiker DAS ZEHNTE OPFER neu aufgelegt, ein sehenswerter Film, der ganz ohne Trashallüren auskommt. Der Film ist für rund 8€ zu bekommen.
http://www.greatscifi.de/daszehnteopfer.html
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Alt 22.01.2017, 17:26   #17  
Servalan
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Standard Die Lederstrumpf-Erzählungen

Meine Erfahrungen mit den Adventsvierteilern waren eher durchwachsen: einige haben mir gefallen, andere fand ich mau. Deshalb würde ich mir eher eine Auswahl der besten Titel gönnen. Besonders auf die frühen Jahrgänge bin ich neugierig geworden.

Als Kind haben mir Verwandte eine gebundene Gesamtausgabe der Lederstrumpf-Romane von James Fenimore Cooper geschenkt. Eigentlich ein schönes Buch, in dem ich sofort geschmökert habe.
Aber irgendwie bin ich im ersten Band, Der Wildtöter, versandet. Je mehr ich gelesen hatte, umso weniger konnte ich damit anfangen. Also landete das Buch im Regal, wo es leise verstaubte.

Seltsamerweise erging es mir mit der ersten Folge, Der Wildtöter, ähnlich: Ich mag Natty Bumppo, und der Prolog mit dem Tod des alten Häuptlings hilft mir, in den Vierteiler hereinzukommen. Die Kulissen sind grandios, die Landschaftspanoramen und Bauten haben mich beeindruckt.
Zu wichtigsten Figuren habe ich dennoch keinen Draht bekommen: Den Indianerhasser Harry March fand ich ebenso widerlich wie den blutrünstigen Magua und die Hutters. Das war mir zu holzschnittartig.

Insgesamt hat mich die Serie vom Hocker gerissen. Ich finde, die hat sich besser gehalten als die Karl-May-Verfilmungen von Atze Brauner, Horst Wendlandt & Co.
Im Making-of wurde auf Hellmut Langes Verletzung bei den Dreharbeiten eingegangen, so daß er zeitweise nur begrenzt einsatzfähig gewesen ist. Weil mit der Drehzeit in den Karpaten aber nicht getrickst werden konnte, mußte seine Rolle zurückgenommen werden. Ich finde, diese Lösung hat dem Vierteiler gut getan, er wirkt frischer und moderner.
In der Serie wird jedes Motiv angespielt, das später im Westerngenre zur festen Größe wird. Meine Lieblingsfolge ist Teil 3: Das Fort am Biberfluss, der "Schneewestern".

P.S.: Bei Dominik Grafs Zielfahnder-Premiere, die ja in den Karpaten endet, habe ich mich gefragt: Ist das eine Hommage an den Adventsvierteiler?
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Alt 22.01.2017, 19:41   #18  
Peter L. Opmann
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Den "Lederstrumpf"-Vierteiler habe ich wohl auch mal gesehen, aber er hat keinen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen.

Anfang der 1970er Jahre habe ich einen "Lederstrumpf"-Sammelband geschenkt bekommen, "für die Jugend neu bearbeitet", das heißt alle fünf Romane auf knapp 400 Seiten, große Schrift, viele Illustrationen. Als Kind habe ich das mit großem Vergnügen gelesen.

Vor ein paar Jahren bin ich dann auf eine Ausgabe von "Die Prärie" gestoßen, witzigerweise eine West-Lizenzausgabe eines DDR-Buchs, wohl in den 1960er Jahren erschienen. Ich habe mir den Band eigentlich nur wegen der guten Illustrationen gekauft. Er hat 280 Seiten mit relativ kleiner Schrift.

Ob der Roman gekürzt ist, läßt sich dem Impressum nicht genau entnehmen, aber ich habe festgestellt, der Unterschied zu meinem Jugendbuch sind die ausführlichen Beschreibungen der Landschaft, der Indianer und ihrer Sitten und Bräuche und auch des Pionierlebens allgemein. Wann immer es einen längeren Absatz gibt, in dem die Handlung nicht direkt vorangetrieben wird, fehlt der im Jugendbuch.

Ich weiß nun auch nicht, ob Cooper alles zutreffend schildert und man "Die Prärie" also wie ein Sachbuch lesen könnte, aber ich sehe an dem Band, daß das Jugendbuch doch arg verstümmelt ist.
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Alt 23.01.2017, 15:37   #19  
Servalan
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Den "Lederstrumpf"-Vierteiler habe ich wohl auch mal gesehen, aber er hat keinen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen.
Wenn ich die Serie während meines Studiums gesehen hätte, wäre ich wohl ähnlich drauf gewesen.

Während mein Bruder und ich zur Schule gingen, besuchte die ganze Familie einmal im Jahr die Karl-May-Festspiele am Kalkfelsen in Bad Segeberg. Am Nachnittag mußten wir vorschlafen, aber das brachte nix. Leider erwischten wir immer die Tage, in denen es junge Hunde und Katzen regnete.
Ich erinnere mich noch, daß einmal gerade die Vorstellung begonnen hatte, da wurde sie schon unterbrochen. Wir hockten im Regenschutz in den Rängen. Durch meine vertropfte, beschlagene Brille konnte ich kaum etwas sehen.

Heute gefallen mir zwei Dinge am Vierteiler:
In weiten Teilen fühlte ich mich wie bei einer Freilicht-Inszenierung. Keine aufdringliche Kameraarbeit, eher unsichtbare Fähigkeiten und Kenntnisse wie das Westernreiten.
Bei dem Erzähler aus dem Off sah ich in Gedanken gelbe Textboxen am Rande - wie in den Comics der 1960er und 1970er Jahre (Bessy oder Juan Arranz' Winnetou von comicplus+). Den Retro-Effekt finde ich charmant.

Geändert von Servalan (24.01.2017 um 12:26 Uhr)
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Alt 23.01.2017, 18:05   #20  
Horatio
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Ich sah 1977 in Elspe "Der Schatz im Silbersee" mit Pierre Brice und Jochen Bludau (Old Shatterhand). Hab' noch einen Super-8-Film davon.
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Alt 23.01.2017, 18:07   #21  
underduck
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Kannst du Super-8 digitalisieren?

Ich habe auch noch diverse alte Filme, die ich nicht mehr durch die "Maschine" laufen lassen möchte.
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Alt 23.01.2017, 18:31   #22  
Horatio
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Nee, leider nicht – jedenfalls nicht richtig gut. Ich habe Filme schonmal mit der Videokamera abgefilmt. Aber richtig gut wird das eigentlich nur mit einem Digtalisierprojektor, der ist leider schweineteuer, so an die 1000 Euronen.
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Alt 26.01.2017, 14:11   #23  
zeropunch
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Hallo,

als leidenschaftlicher Sammler suche ich die

xxxxxxxxxxxxxx

Gruß
zeropunch

Geändert von underduck (26.01.2017 um 14:33 Uhr)
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Alt 26.01.2017, 14:14   #24  
underduck
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Bitte keine sichtbaren Bilder von eBay, Amazon oder facebook ins öffentliche Forum verlinken!

Dafür kann der Foren-Betreiber abgemahnt werden.

Ausserdem wollen wir auch nicht, dass Bilder vom Guide, Sammler oder Forum auf Fremdseiten sichtbar verlinkt werden.

Zudem kannst du die Artikel gerne über unseren Sammler suchen. Hier im Forum sind Angebote und Gesuche nicht erwünscht. Dein Cross-Postings in anderen Themen wurden gelöscht, da mehrfach der selbe Beitrag im Forum auch nicht erlaubt ist.

Liesst sich wie die böse Liste aus einem Verbotsforum, aber wir haben halt auch Regeln.

Ach ja: Unverifizierte User sollten sich beim Forenbetreiber erst einmal verifizieren, bevor sie solche Aktionen bei uns starten.

Ausserdem kennen wir dich mit der Aktion schon aus dem Dezember 2016. Bei Wiederholern hilft wohl nur die Sperre!

Geändert von underduck (26.01.2017 um 14:34 Uhr)
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Alt 27.01.2017, 16:12   #25  
Servalan
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Standard Wallenstein (ZDF 1978)

Regie: Franz Peter Wirth, Drehbuch: Leopold Ahlsen nach der Biographie (1971) von Golo Mann

Aus heutiger Sicht wirkt der Vierteiler kompromißlos: Die historischen Figuren sprechen ziemlich zeitgemäß, also mit verschachtelten Sätzen und den Worten des 17. Jahrhunderts. Ich bin mir sicher, daß einige Zuschauer gerne einige Redeweisen und Begriffe knapp erläutert hätten, um dem Geschehen folgen zu können. Außerdem kommt die Serie vergleichsweise langsam in Fahrt.
Szenen wie der Prager Fenstersturz haben etwas vom bebilderten Geschichtsunterricht, aber das knappe Budget zeigt sich auch, wenn Schlachten durch Boten berichtet werden statt ein großes Spektakel zu inszenieren.

Der Vorspann zeigt in vier Teilen, wie die Sonne aufgeht, ihren Zenit erreicht und wieder untergeht - parallel verläuft Wallensteins Schicksal.
Wallenstein wurde als niederer Landadliger aus der Provinz von den anderen Feldherren und Kaiserlichen als dahergelaufener Parvenü und Tartüffe verachtet, dessen Name geringschätzig verballhornt wurde. Seine Taten lassen sich aber nicht unter den Tisch kehren, und darauf baut Wallenstein zielstrebig sein Vermögen und seine Karriere.
Der zweite Teil zeigt ihn als Warlord, der in seinen Werkstätten moderne Massenfabrikation in drei Standardgrößen auf Vorrat einführt (= wirtschaftlicher Vorreiter) und die hungernden Bauern mit einem sicheren Sold für seine Zwecke rekrutiert.

Die Serie zeigt deutlich, wie die herrschende Klasse des Establishments geteilt ist: Zur Spitze gehört eigentlich nur der Hochadel, der den Kaiser küren darf, und die Geschlechter der dritten oder vierten Generation - der Rest waren Emporkömmlinge wie Wallenstein, die als nützliche Idioten eingekauft und von oben herab behandelt wurden.
Die Kluft wird im Finale spürbar: Als Neureicher und Adliger zweiter Klasse ist Wallenstein inzwischen lästig geworden. Wie wird er beseitigt? Durch eine List, die mich an das Nationalepos der Nibelungen erinnert hat: Er und seine Getreuen werden zu einer neutralen Aussprache bei Tische eingeladen. Aber wie bei Kriemhilds Rache an Etzels Tafel erwartet die geladenen Gäste bloß ein heimtückischer Schnitt durch die Kehle oder ein gezielter Schwertstoß.
Anscheinend kannte der pragmatische, materialistische Wallenstein das Werk nicht, sonst hätte er irgendwann stutzig werden müssen ...

Geändert von Servalan (28.04.2017 um 16:17 Uhr)
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