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Alt 08.12.2022, 10:30   #1  
God_W.
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gold01 American Vampire - Vertigo mit Biss

American Vampire 1



Die dunkle Jahreszeit mit Kälte, Zwielicht und gelegentlichen Nebelschwaden ist für mich häufig eine Zeit, in der ich Lust auf Grusel- und Horrorgeschichten bekomme. Dass diese nicht immer düster und schaurig sein müssen, beweist dieser Band hier. Die Arbeit von Autor Scott Snyder hat mir kürzlich bei meinem Batman-Read zumeist ziemlich gut gefallen, Zeichner Rafael Albuquerque fand ich an Neil Gaimans „Studie in Smaragdgrün“ sehr stark und der dritte Name auf dem Cover ließ mich bereits auf die reihe aufmerksam werden, als ich noch gar keine Comics gelesen habe, von diesem Herrn bin ich nämlich schon sehr lange ein Fanboy, die Rede ist von Stephen King.

Zusammen bringt das Trio hier fetzigen und blutigen Vampir-Horror auf die Seiten, der fernab der Überromantisierung der letzten Jahre und Jahrzehnte funktioniert. Hier wird nicht übermäßig geschmust, hier gibt s keine missverstandenen, sensiblen Wesen, hier glitzert nix. Vampire sind blutrünstige Bestien, die ihre sexuelle Anziehungskraft dazu einsetzen sich ihrer Opfer leichter nähern zu können. Gnade wird nicht gewährt, hier geht es ums nackte Überleben.

Natürlich hat man das ganze Thema aber schon in die Moderne und vor allem auf einen neuen Kontinent gebracht. Von den Bergen der Karpaten raus aus Europa in die neue Welt, denn dort ist im wilden Westen mit Skinner Sweet der Erste einer neuen Art von Vampir entstanden, eine Unterart, von denen es übrigens viele gibt, nur dass diese hier das Sonnenlicht nicht zu scheuen braucht und sie noch stärker ist als die meisten ihrer Artgenossen.

Zeitlich spielt das Ganze im glanzvollen Setting Hollywoods der 1920er Jahre, wo Skinner Jagd auf glücklose Schauspielerinnen macht. Diese Passagen erzählt Snyder. In Rückblenden, die im wilden Westen spielen, erfahren wir alles über Herkunft, Werdegang und Verwandlung von Skinner Sweet. Diese Epoche schrieb Stephen King. Wer King kennt weiß, Figurenaufbau zählt zu seinen absoluten Stärken und das kommt hier voll zur Geltung, denn dieser Background gibt der schmissigen Vampir-Sause ordentlich Substanz. Ein starker Einstieg, der absolut Lust auf die weiteren Bände macht.

7,5-8/10

VG, God_W.

Geändert von God_W. (08.12.2022 um 22:06 Uhr)
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Alt 08.12.2022, 17:30   #2  
Damian
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Oh, da habe ich Bock drauf. Ich hasse dich.
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Alt 08.12.2022, 22:04   #3  
God_W.
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Ich weiß.
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Alt 11.12.2022, 19:06   #4  
God_W.
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American Vampire 2



War Band eins noch eher eine Art Einführung in die Welt der Vampire, wie sie sich entwickelten, mit all den Unterarten, ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Schwächen (welche Rasse verträgt welches Metall nicht usw..), sowie eine Vorstellung zentraler Charaktere und Gruppierungen, so dreht Snyder jetzt so richtig auf.

Mit dem Bau des Hoover Staudamms und dem stetigen Wachstum einer noch recht kleinen unbedeutenden Stadt namens Las Vegas, die schon bald den Namen „Sin City“ verdienen wird, stellt er in der amerikanischsten aller Vampirserien die Geschichte des Landes nicht nur als Beiwerk bereit. Erzählerisch wird es dichter und noch viel spannender als im Erstling. Neben Skinner Sweet spielt Pearl Jones, die Frau, die Skinner in Band eins zum Blutsauger machte, eine große, enorm coole Rolle und auch die Zeit schreitet voran, sind wir doch jetzt bereits in den 30er Jahren angekommen.

Jetzt stellt sich noch die Frage, wer die heimlichen Drahtzieher hinter Vegas und Dammbau sind und, was das für eine geheime Organisation ist, die scheinbar seit ewigen Zeiten versucht die Vampire auf unserer Erde auszurotten. Ein bluttriefender Rundumschlag mit der Perfekten Balance zwischen großen Ereignissen und persönlichen Schicksalen. Kracher.

9/10

VG, God_W.
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Alt 13.12.2022, 20:44   #5  
God_W.
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American Vampire 3



Zum Einstieg gibt es mit dem von Danijel Žeželj gezeichneten One-Shot „Das war der Wilde Westen“ noch einen Abgesang aufs Western-Genre, genauer geht es in eine Wildwest-Show Anno 1919, wo Skinner mit der Vergangenheit abrechnet.

Danach startet der „Ghost War“, die sechs Hefte umfassende Hauptstory des Bandes. Ja, es wird vom Grundton der Story deutlich trashiger. Ich meine, was soll man schon erwarten, wenn im Pazifik-Krieg des zweiten Weltkriegs ganz Taipan von vampirähnlichen Horden heimgesucht wird, oder werden die Wesen gar zu Kriegszwecken gezüchtet?

Pearl Jones‘ Ehemann hat sich heimlich von den „Vasallen des Morgensterns“, der weltweit operierenden Vampirkillervereinigung, dafür anheuern lassen, dieser Sache nachzugehen und das dorthin entsandte Platoon zu unterstützen. Als Gegenleistung lässt die Organisation seine geliebte Pearl weiterhin in Frieden. Als diese rausfindet, was da wirklich vor sich geht macht sie sich auf, um ihren liebsten zu retten, denn der Sitzt nicht nur in einem Vampirnest fest, sondern zu alledem hat er an seiner Seite niemand anderen als Skinner Sweet höchst persönlich.

Ja, der rote Hauptstrang der Erzählung wird deutlich pulpig, dennoch mangelt es nicht an blutiger, mit Horror gewürzter Kriegsaction und vor allem bleibt die Geschichte auf persönlicher Ebene enorm packend. Die Charaktere, ihre Beweggründe und miteinander verknüpften Einzelschicksale wissen zu fesseln und zu berühren und das drumherum ist einfach absolut unterhaltsam.

8/10

VG, God_W.
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Alt 14.12.2022, 07:40   #6  
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@God_W: Wieder eine vorgestellte Serie von dir die ich nach Erscheinen gelesen hatte und klasse fand. Jetzt werde ich die American Vampire aus dem Regal ziehen und erneut lesen! Ist wie du geschrieben hast die richtige Jahreszeit dafür.
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Alt 14.12.2022, 08:01   #7  
God_W.
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Ich finde die Reihe bis jetzt auch großartig, noch besser als Snyders Batman-Arbeiten, die mir zum größten Teil ja auch gut bis sehr gut gefallen haben.

Mal schauen, ob ich es heute schaffe zu den nächsten beiden Bänden was zu tippen, gelesen sind sie.
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Alt 14.12.2022, 20:07   #8  
Damian
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Hat das irgendeinen I. Vampire Bezug?
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Alt 14.12.2022, 20:25   #9  
God_W.
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Nein. Oder wenn, dann hab ich ihn nicht bemerkt.
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Alt 15.12.2022, 08:48   #10  
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American Vampire 4



Wir bleiben in der Zeit des zweiten Weltkriegs, wo Felicia Book, ihres Zeichens Agentin für die „Vasallen des Morgensterns“ im New York des Jahres 1941 auf Vampirjagd ist. Ihre Mission wird jedoch jäh unterbrochen, als sie sich gemeinsam mit ihrem Partner in die Höhle des Löwen, genauer gesagt nach Europa in eine von Nazis besetzte Festung und Forschungseinrichtung begeben soll, wo angeblich die Formel für ein Heilmittel gegen Vampirismus gefunden wurde. Klar, dass bei diesem Undercover Einsatz nicht alles nach Plan verläuft und auch klar, dass die Nazis eine ganz spezielle Sorte von Experimenten am Laufen haben.

Hier ist er also, der ersten American Vampire Band, bei dem Snyder ganz typisch am Ende ein wenig über das Ziel hinausschießt. Dennoch bleibt der Band einfach großartige Unterhaltung mit einer treibenden Story in coolem Setting, wo altbekannte Motive frisch vermengt werden und vor allem die Charaktere zu packen und zu berühren wissen. Da kann das Spektakel noch so trashig sein, wenn man mit den Figuren mitfiebert ist der Rest im Grunde Nebensache.

7,5-8/10

VG, God_W.
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Alt 15.12.2022, 21:29   #11  
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American Vampire 5



Der fünfte Band bietet zwei größere Storybögen. Der erste führt uns mal wieder weiter in die Vergangenheit, wo wir von 1863 bis 1871 mit einem Abstecher nach 1793 nicht nur den Werdegang der engen Verbindung zwischen Book und Skinner miterleben, sondern auch mitten in einen mit Horrorelementen angereicherten Kavallerie-Western geraten. Außerdem wird eine ganz essenzielle Frage aufgeworfen: Ist Skinner Sweet tatsächlich der erste Amerikanische Vampir?

Spannende Storyentwicklung, große Schlacht zwischen Kavalleristen und Indianern, ordentlich Blutzoll, hassenswerte Charaktere und ein Spritzer indianische Mythologie. Was will man mehr? Ganz einfach: Ein ansehnliches Artwork! Sorry, aber das war Jordi Bernet hier auf die Seiten krizelt sieht eher nach Kindergekrakel aus denn nach künstlerischem Können. Das Zieht die tolle Geschichte ganz schön runter gerade, wenn man, wie ich, kürzlich bei der sechsten Durango-Gesamtausgabe bewundern durfte, wie Western aussehen können.

Bei der zweiten Hälfte des Bandes übernimmt glücklicherweise wieder Rafael Albuquerque den Zeichenstift und zimmert ein fetzig-blutiges 50er Jahre Autorennen um Leben und Tod auf die Seiten. Zurückbeißen ist die Devise, wenn die vor Pomade glänzende Steil-Frise Jagd auf die Blutsauger macht und es dabei mit Skinner Sweet zu tun bekommt. Großartige zweite Hälfte und dazu noch ein paar Bonus-Seiten mit Skizzen im Anhang. Gesamtheitlich absolut perfekte, moderne Vampirunterhaltung mit jeder Menge Style, wenn da nur nicht das Artwork in der ersten Hälfte wäre.

8,5-9/10

VG, God_W.
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Alt 16.12.2022, 13:17   #12  
Harvey Specter
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Hallo,

beim Durchscrollen des Fadens bin ich direkt bei Band 4 hängengeblieben, weil mich das Cover angefixt hatte. Das sah nicht nur sehr nach "Sean Murphy" aus, das ist auch "Sean Murphy".

Da ich ihn seit "White Knight" liebe, würde es mich interessieren, wie Du die Zeichnungen fandest, gerade auch im Vergleich zu den anderen Bänden? Band 4 würde ich mir evtl. stand-alone nur wegen Murphy leisten.

Bedankt!
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Alt 16.12.2022, 21:12   #13  
God_W.
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Murphys Beitrag hat optisch zu der Serie gepasst wie die Faust aufs Auge. Im Gegensatz zu Bernet in Band 5.
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Alt 16.12.2022, 22:43   #14  
Harvey Specter
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Ich sag mal dankend: „Danke!“

Ich quetsche dann aber mal Google noch etwas aus, ob der eine Band, wie absehbar „Plot Holes“ (demnächst bei Splitter), etwas für mich sein kann, denn aufgrund des schon übleren Weltgeschehens mag ich es normalerweise eher, heiter bis subtil, reiner Horror ist nicht so mein Ding.
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Alt 18.12.2022, 14:00   #15  
God_W.
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Heute wird es bei mir nochmal richtig bissig…


American Vampire 6



Wir bleiben vorerst noch in den 50er Jahren, jedoch geht es von Amerika diesmal nach Europa, wo die Vasallen des Morgensterns im Untergrund von London an einem sehr besonderen Ort eine geheime Basis nebst riesigem Labor betreiben. Dort wurde etwas sehr Gefährliches weggesperrt und untersucht. Doch wie es das Schicksal, oder vielmehr eine feindliche Gruppierung will, wird eben dieses risikobehaftete Objekt in einem wahnwitzigen Heist entwendet. Die Rede ist von den Gebeinen des ersten aller Karpater, Dracula höchstpersönlich.

Die Jagd führt über Frankreich nach Osteuropa, denn nach den Nazis sind die Soviets jetzt am Zug, denn der Kalte Krieg wütete wohl auch unter Vampiren und ihren Jägern. Dazu gesellen sich noch Werwolf ähnliche Kreaturen und ach ja, da gilt es ja auch noch die Erziehung eines ganz besonderen Jungen zu überwachen. Was sich daraus wohl so entwickeln wird?

Starke Action, spannende Jagd, blutige Fights in eiskalten Landschaften. Treibend geschrieben und von Dustin Nguyen in starken Bildern festgehalten. Sehr schön auch, wie er den Stil ändert, wenn beispielsweise Darculas Werdegang in der Vergangenheit beleuchtet wird. Wieder ein Pageturner, den man nicht aus der Hand legen kann, American Vampire rockt weiter den Vampirmythos. Einziges Manko: Der Band ist viel zu schnell vorbei.

8,5-9/10

VG, God_W.
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Alt 18.12.2022, 21:56   #16  
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Damit sie auch morgen noch kräftig zubeißen können…


American Vampire 7



Da haben wir es schon, sozusagen das „kleine Finale“ des American Vampire. Zumindest hat Panini nach diesem Band erstmal aufgehört die reihe bei uns zu veröffentlichen. In den Staaten ging das Ganze noch weiter, doch da auch dieser Band wieder aus in sich abgeschlossenen Storybögen besteht, und gerade der Letzte auch einen stimmigen Abschluss bietet, ist es wirklich nicht schlimm. Erst kürzlich wurde mit „American Vampire 1976“ der Versuch gestartet, die Reihe bei uns mit einem aktuelleren Band fortzuführen, aber dazu morgen mehr.

Hier sind wir noch nicht in den wilden 70ern angelangt, denn die „furious Fifties“ haben noch so Einiges zu bieten. So beinhaltet dieser siebte Band drei Stories auf insgesamt stattlichen 180 Seiten, die den US Heften American Vampire #26-33 entsprechen. Also auf zur (fast) letzten Runde auf dem blutigen Parkett.

Die Nachtaktiven ist eine sehr coole, in den Südstaaten spielende Interpretation der Rassenproblematik, wie sie zu der Zeit im Süden noch überdeutlich zu verspüren war. Einerseits klingt mir der großartige Jazz beinahe schon beim Lesen von den Seiten, andererseits hat mich das Ganze auch an Geschichten des Rat Pack erinnert, in denen davon die Rede war, dass Sammy Davis Jr. nicht in den gleichen Hotels wie der Rest der Truppe hätte übernachten sollen, weil die Hoteliers keinen Schwarzen beherbergen wollten. Ähnlich der Geschichte von Don Shirley (Green Book), zu Beginn der 60er Jahre. Jetzt paaren wir das Ganze mit Gruppe alter weißer Männer, die sich gerne als Gutmenschen geben, des Nachts aber zu hungrigen Bestien mutieren und einem ganz speziellen Afro-Amerikaner, der in die Südstaaten kommt. Richtig, das fetzt.

Herzstück des Bandes ist Die Blacklist. Sozusagen das Pendant zur Schwarzen Liste Hollywoods, die damals gegen die Verbreitung des Kommunismus helfen sollte, im Film „Trumbo“ mit Bryan Cranston großartig thematisiert. Die „Rote Angst“ richtet sich bei American Vampire nur nicht gegen „rotes Gedankengut“, sondern gegen Blutsauger, die augenscheinlich hohe Positionen in Hollywood einnehmen, oder zumindest für sich gewinnen konnten. Pearl Jones muss mit Skinner Sweet eine ungeliebte Verbindung eingehen, um den Auftrag für die Vasallen des Morgensterns zu erledigen, und die Liebe ihres Lebens zu retten – oder zumindest zu rächen.

Ein heißblütiges, dramatisches und wendungsreiches Horror-Action-Drama vor grandioser Kulisse und mit so mancher Überraschung, führt zu einem großartigen Western-Style Showdown. Ein absolut runder und befriedigender Schluss – bevor mit Der Graue Händler im letzten Heft nochmal ein „neuer alter“ Bösewicht angetriggert wird. Eine dunkle Bedrohung, die ihre Schatten vorauswirft, also ähnlich wie bei so manchem Horrorstreifen, wo in einer Ecke am Ende doch noch ein Ei brütet, zwei Augen in der Dunkelheit aufleuchten etc… Also ja, es wäre schon interessant zu wissen, was da als nächstes passiert, aber ein gelungenes Ende ist es dennoch.

American Vampire ist genau das Richtige für alle, die ihre Vampire gerne klassisch blutrünstig mögen, aber doch auch Bock auf frischen Wind in dem übermäßig penetrierten Genre haben. Style, Coolness, spannende Entwicklungen und Verflechtungen auf Charakterebene, explosive Action und Gewaltausbrüche – alles da, und noch viel mehr.

9/10

VG, God_W.
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Alt 19.12.2022, 13:23   #17  
God_W.
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American Vampire 1976 – Bite them Back (Limitiertes Hardcover)



Nach Band sieben der Paperback-Reihe hat Panini Deutschland die Vertigo-Serie American Vampire damals abgebrochen. Einige Jahre später, Weihnachten 2021, hat der Verlag mit diesem Band, der ganze zehn US-Hefte umfasst, die im Original 2020 und 2021 erschienen sind, eine Art Testballon veröffentlicht. Erzählt wird das vermutlich letzte Kapitel in der Ballade von Skinner Sweet, dem (ersten?) Amerikanischen Vampir. Alles was dazwischen, also zwischen Panini Paperback 7 und „Bite them Back“ passierte bekommen wir in einem Vorwort erklärt, welches mich erahnen lässt, dass in der Zwischenzeit ganz schöner Humbug auf die Seiten gebracht wurde. Hätte dieser Band hier enormen Erfolg gehabt, so wäre Panini wohl geneigt gewesen, die Serie neu zu veröffentlichen, ggf. inklusive der bislang nicht veröffentlichten Hefte. Nachdem ich „Bite them Back“ jetzt durchgeackert habe kann ich sagen: Es ist ein Glück, dass daraus nichts wurde.

Ein kruder, zumeist leider ziemlich unspannender Mix verquaster Ideen, die alle möglichen seltsamen Fraktionen zusammenwürfeln, der sich über weite Strecken sehr krampfig liest, weil ich ständig das Gefühl habe, dass der Autor Dinge aus seiner Welt erklären muss, die er wohl selbst enorm cool findet, die aber leider eher lächerlich denn spaßig und cool wirken und sich eben nicht wie aus einem Guss ganz natürlich in Story und Setting einfügen. Da verkommt die blutige Vampirhatz im stylischen Seventies Setting schnell zum Fremdschämkanon mit Kaijugroßen Riesenvampiren und Atomschlägen der Supermächte. Echt schade, wenn man bedenkt wie grandios die Reihe mal angefangen hat. Zum Glück wirken die Vorgängerbände jeweils in sich recht abgeschlossen, sodass man jederzeit zu einem starken Moment einen Schlussstrich ziehen kann. Wenn ich im Vorwort schon lese, dass zwischen Ende der Panini-Strecke und diesem neueren 10-Teiler auch Ausflüge ins All stattgefunden haben (klar, Cowboy-Vampires in Space - fehlen nur noch geflügelte Nazi-Werwölfe und die Taliban-Mumien mit den flammenden Bandagen der Hölle), dann bin ich ganz froh, dass Panini damals abgebrochen hat.

Am ärgerlichsten ist es, dass sogar dieser Band hier ein paar echt schöne Ansätze und stimmungsvolle Szenen zu bieten hat, und das Artwork geht auch zumeist klar. Potential hatte also bestanden. Leider wurde das in den Sand gesetzt und zu allem Überfluss ist mir das Hardcover in der Leseecke auch noch runtergefallen, weil ich eingenickt bin. Deshalb ist eine Ecke jetzt böse angerömmelt (rechts unten), bekomme ich also auch nicht allzu gut weiterverkauft.

3,5-4/10

VG, God_W.
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Alt 19.12.2022, 13:29   #18  
LaLe
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Zitat:
Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
Ein kruder, zumeist leider ziemlich unspannender Mix verquaster Ideen, ...
Ich dachte erst, du hättest vielleicht doch Batman Metal gelesen.
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Alt 19.12.2022, 13:39   #19  
God_W.
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Nope. Das könnte aber grob aus der gleichen Schaffensperiode von Snyder stammen?
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Alt 19.12.2022, 19:49   #20  
Damian
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Das mit dem Knick ist ärgerlich. Mir ist das bei Batman Noel passiert. Da ist der Band beim Auspacken aus dieser komischen Effekthülle gerutscht und auf die Ecke geknallt.
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Alt 19.12.2022, 22:51   #21  
God_W.
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Ach, das ist ja noch ärgerlicher, weil das so wunderschöner XXL Deluxe Band ist!
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