Der Punisher will seine offene Rechnung mit der Terrororganisation Hydra begleichen. Hydra-Anführer Baron Zemo versammelt für den Krieg gegen die knallharte Ein-Mann-Armee Frank Castle so viele fiese Verbündete, wie er kann. Darüber hinaus wollen Luke Cage, Iron Fist, Daredevil und andere Helden Franks brutalen Kreuzzug ein für alle Man beenden...
Ein erneuter Reboot der Punisher-Comics in Deutschland, wieder eine Nummer 1, diesmal von Matthew Rosenberg, der u.a. zuletzt auch bei den X-Men aktiv mitgewirkt hat.
Frank hat es sich zum Ziel gemacht, Hydra zu vernichten und dabei agiert er irrationaler sowie brutaler denn je. Während letzteres prinzipiell zu Punishers kompromissloser Art passt, stellt ersteres für mich ein Problem dar. Während des ganzen Bandes über hat man das Gefühl, Frank Castle wäre nicht ganz er selbst oder beisammen. Wild schießt und prügelt er um sich, agiert dabei aber gefühlt planlos und nur durch den Zufall weitergetrieben. Vielleicht erwarte ich auch einfach nur zuviel, aber über die Länge der 5 US-Hefte ist es stellenweise etwas ermüdend zu sehen, wie der Punisher sich aus einer weiteren aussichtslosen Situation einfach rausballert. Dazu kommt diese absurde Nichtkommunikation mit den anderen Superhelden, die sich allerdings auch (ein lustiger und positiver Beitrag im Band) alles andere als clever im Kampf gegen Castle verhalten.
Was mich richtig stört: Auch wenn unser Antiheld mehrfach verletzt wird und wir uns auch in einem Comicuniversum befinden, ist es für mich einfach zu viel, was Franks Ausweichkünste gegen Munition aller Art angeht sowie was seine scheinbaren Selbstheilungskräfte betrifft. Eben noch von einer Stange durchbohrt, befindet er sich kurz darauf schon wieder im Einsatz, um Hydras versteckte Anhänger zu erledigen. Dieses letzte Kapitel, das Verfolgen der Brotkrumenspur von Agent zu Agent war für mich auch der beste Teil, denn hier wird der Punisher nicht nur als brutaler Mörder präsentiert. Stattdessen darf er hier ein wenig intelligenter und zumindest einer rudimentären Spur folgend handeln. Die Erkenntnis am Ende, das Fury Jr. Castle verraten hat, hält dann die Spannung aufrecht für den nächsten Band, der im Frühjahr 2020 erscheinen soll.
Fazit: Wer den Punisher als knallharte Kampfmaschine betrachtet, die sich ihren Weg unnachgiebig durch die gegnerischen Reihen schlägt, ist hier genau richtig. Mir persönlich fehlt es etwas an Hirn und Glaubwürdigkeit (innerhalb der vorgegebenen Welt), um diesen Einstieg in die neue Reihe richtig gut zu finden.