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Alt 11.08.2021, 08:21   #1  
Peter L. Opmann
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Ah, dieser Widerspruch ist mir gar nicht aufgefallen.

Aber am Ende heißt es ja explizit: "Alle, alle... tot!"
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Alt 11.08.2021, 08:39   #2  
Crackajack Jackson
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Im Original heißt es sinngemäß:

Demetrio lebt, aber der Rest..tot..alle alle tot.
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Alt 11.08.2021, 09:20   #3  
Phantom
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Ich habe im Vergleich die Howard-Story "God in the bowl" gelesen. Die spielt ausschließlich in zwei Räumen im Inneren dieses Museums, gewissermaßen ein closed room mystery, und beginnt mit dem Moment, in dem Arus den ersten Toten findet (im Comic würde man "Splash panel" sagen, die Geschichte beginnt mittendrin, und die Zusammenhänge werden erst nach und nach klar; der Comic ist dagegen linearer erzählt). Eine Frau kommt in dieser Story überhaupt nicht vor, Aztrias ist der Neffe des Gouverneurs, der Conan beauftragt, einen wertvollen Becher aus dem Museum zu stehlen, um Spielschulden tilgen zu können. In der Story sieht einer der Soldaten zwischendurch ein dickes Seil an einer Säule baumeln, das dann aber wieder verschwunden ist (ist ja auch eine Schlange und kein Seil, was der Leser aber noch nicht weiß). Conan ist etwas brutaler als im Comic, er drückt einem Soldaten ein Auge aus, einem anderen trennt er das Ohr ab, und Aztrias wird von Conan glatt enthauptet. Die Schlange wird ebenfalls mit einem einzigen Schwerthieb enthauptet und stirbt danach sofort, wobei erst im allerletzten Wort der Story verraten wird, dass es sich um eine Schlange gehandelt hat.

Es ist interessant zu sehen, was Roy Thomas daraus gemacht hat. Aztrias ist jetzt eine Frau, die Conan beauftragt, den vermuteten Schatz in der "bowl" (und nicht irgendeinen Becher) zu stehlen. Dazu muss sie Conan natürlich erstmal treffen, also gibt es einen Vorspann mit den Wölfen und dem Streitwagen, von Aztrias erfährt Conan auch die Geschichte mit dem geheimnisvollen Geschenk für den Ibis-Priester. Die Frauenfigur tut der Geschichte gut, auch wenn Spielschulden vielleicht nicht so ganz zu ihr passen. Der Kampf mit der Schlange wird im Comic viel mehr ausgewalzt als in der Originalstory.

Drei Personen werden vom Schlangengott getötet. Im letzten Panel der vorletzten Seite sieht man einen Soldaten liegen, das ist wohl der, den Conan von der Brüstung gestoßen hat. Also vier Tote. Warum im Comic "dead - all, all dead" so betont wird, obwohl ja Demetrio "nur" verwundet ist und die andern geflohen sind, verstehe ich auch nicht ganz.

Die Zeichnungen von Barry Smith gefallen mir wieder gut, etwa der Blick auf das Museum, die Rückblende auf Seite 6 oder die Seite 7, die ganz ohne Text und Soundwords auskommt und in vielen Einstellungen zeigt, wie Conan in das Museum einbricht.

Auf Seite 8 steht Conan vor einem ausgestopften Elefanten und schreit "Yag-Kosha". Ein paar Jahre vorher hätte es eine Fußnote gegeben von der Art "haben wir Euch in Conan #4 erzählt, wie Ihr ja sicher noch wisst", aber so etwas fehlt hier völlig. Wurde das in den 1970er Jahren nicht mehr gemacht, oder liegt das speziell an Conan? Ich glaube, es gab bei den Conan-Heften bisher noch keinen derartigen Verweis auf eine frühere Ausgabe.
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Alt 11.08.2021, 10:53   #4  
Crackajack Jackson
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Auf Seite 8 steht Conan vor einem ausgestopften Elefanten und schreit "Yag-Kosha". Ein paar Jahre vorher hätte es eine Fußnote gegeben von der Art "haben wir Euch in Conan #4 erzählt, wie Ihr ja sicher noch wisst", aber so etwas fehlt hier völlig. Wurde das in den 1970er Jahren nicht mehr gemacht, oder liegt das speziell an Conan? Ich glaube, es gab bei den Conan-Heften bisher noch keinen derartigen Verweis auf eine frühere Ausgabe.
Das kommt bestimmt daher, weil die Geschichten nicht so stark aufeinander aufbauen und ziemlich eigenständig sind.
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Alt 11.08.2021, 10:55   #5  
Peter L. Opmann
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Der Kampf mit der Schlange wird im Comic viel mehr ausgewalzt als in der Originalstory.
Du hast ein paar Dinge zurechtgerückt, die ich zu knapp zusammengefaßt habe. Aber hier muß man sagen: In der Originalstory findet der Kampf mit der Schlange überhaupt nicht statt, sondern in den letzten Absätzen der Story wird enthüllt, daß sie es war, durch die die Leute in der Schatzkammer zu Tode gekommen sind. Und Conan schlägt ihr einfach den Kopf ab und flieht dann vor Set.
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Alt 11.08.2021, 11:40   #6  
Phantom
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Stimmt, eigentlich gar kein Kampf, nur das Kopfabschlagen. Ist die Schlange mit Menschenkopf jetzt eigentlich Set gewesen, oder war es "nur" einer der Söhne von Set (vielleicht waren das ja auch Schlangen)? In der Originalstory sieht es ja so aus, als wäre die Schlange (wer auch immer sie war) tot, dann ist nicht so ganz klar, warum Conan eigentlich voller Furcht aus der Stadt flieht. Im Comic sieht er den lebendigen Thoth-Amon in der Schale (Zoom-Konferenz?), das kann schon Angst machen.
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Alt 11.08.2021, 15:25   #7  
Peter L. Opmann
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Fragen über Fragen.

Ich habe es so verstanden, daß Set identisch mit Thoth-Amon ist.
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Alt 16.08.2021, 14:11   #8  
Xury
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Aber auch nicht wirklich schnell.
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Alt 16.08.2021, 14:29   #9  
Peter L. Opmann
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Ich bin da absolut kein Fachmann, aber das wäre eine Rechenaufgabe: Wie groß müßte eine Schnecke sein, damit sie genauso schnell ist wie ein (normal großer) Mensch. Wäre etwas fürs Mathe-Abitur...
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Alt 16.08.2021, 15:01   #10  
Hinnerk
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Na ja, ich habe mein Volumen in den letrzten Jahrzehnten deutlich erhöht, aber schneller bin ich nicht geworden...
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Alt 16.08.2021, 16:09   #11  
Peter L. Opmann
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Aber man kennt das doch aus den Marvel-Comics: Als Giant-Man kann Hank Pym schon ein bißchen schneller rennen...
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Alt 18.08.2021, 08:59   #12  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 9 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 2 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin: September 1971 / 1979 (?) / 2019

Story-Titel: Garten der Furcht

Original-Storytitel: Garden of Fear

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith, Sal Buscema

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Michael Strittmatter

In diesem Heft ist nach meinem Geschmack alles ein wenig zu viel: ein geflügeltes Wesen als „letzter Mohikaner“, fleischfressende Blumen, Riesenelefanten, ein Steinzeitstamm, und sogar Conan und Jenna fragen sich: Was soll das alles? Es ergibt zusammen keinen Sinn, sondern es werden nur Effekte aufeinandergetürmt – und damit auch eher verschenkt. Andererseits fehlen mir diesmal die originellen Figuren; Jenna muß auch eher das hilflose Mädchen spielen, das von Conan gerettet wird. Ab und zu blitzt ihre materielle Gier auf. In der Classic Collection steht, Roy Thomas habe eine Howard-Story namens „The Garden of Fear“ herangezogen, die aber nicht zu den Conan-Storys gehört, und sie ausgeschmückt.

Kurz zum Inhalt: Conan und Jenna werden auf ihrer Flucht von einer Horde Neandertaler angegriffen. Dann aber ziehen sie zusammen in deren Dorf. Beim Abschied am nächsten Tag wird Jenna plötzlich von einem düsteren geflügelten Wesen entführt. Conan nimmt die Spur auf und stößt auf eine Herde Riesenelefanten, die ihn beschnüffeln, aber friedlich bleiben. Im nächsten Tag entdeckt er einen Turm, auf dem das geflügelte Wesen haust. Conan beobachtet, wie es einen leblosen Neandertaler hinabstürzt, der von den Blumen am Boden verschlungen wird. Sie trinken offenbar sein Blut. Als nächstes soll es Jenna so ergehen, aber zunächst wird sie nicht hinuntergeworfen.

Conan holt die Elefanten zu Hilfe. Er hat es nicht gewagt, das Blumenfeld zu betreten. Aber die Dickhäuter trampeln darüber hinweg – sie sind zu groß, als daß die Pflanzen ihnen etwas anhaben könnten. Conan erklimmt derweil an einem Seil kletternd den Turm, um Jenna zu befreien. Er tötet das Flügelwesen und betrachtet kurz Spuren seiner untergegangenen Kultur; dann verläßt er mit Jenna den Turm, der nun doch eine Treppe und einen Ausgang besitzt.

Amüsant finde ich die Behauptung von Thomas, er habe die Comics Code Authority „ausgetrickst“. An einer Stelle zeigt er (mithilfe des Zeichners und der Coloristin), wie die Pflanzen ein Opfer aussaugen (?), indem sie ihre Farbe von blaßrosa zu tiefrot wechseln. Man fürchtete, der Comics Code würde das nicht durchgehen lassen, und schickte ihm daher Schwarzweiß-Zeichnungen. Thomas stellt befriedigt fest, die Beamten würden nur vorgelegte Comics lesen und hätten sich auch nach Veröffentlichung des Comics nicht wieder gemeldet. Im Condor-Taschenbuch sind die Pflanzen übrigens durchgehend unverdächtig grün.

Die Zeichnungen sind wieder recht ansprechend, wobei Smith hier vorwiegend kleine Panels verwendet. Auf seinem Cover scheint es so, als würde das Flügelwesen Conan und Jenna vom Turm stürzen, was in der Geschichte so nicht passiert. Alles in allem eine schwächere Ausgabe. Ein Rätsel ist mir, warum Condor diese Episode ins zweite Taschenbuch gepackt und damit die Ausgaben, in denen Conan mit Jenna unterwegs ist, auseinandergerissen hat – es muß daher eine kleine Erklärung eingefügt werden, man blicke jetzt noch einmal auf seine Zeit mit dieser Frau zurück.
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Alt 18.08.2021, 10:52   #13  
Phantom
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Kurze Zusammenfassung der zugrunde liegenden Non-Conan-Story:

Hunwolf, vom Volk der Aesir, verliebt sich in Gudrun, die aber Heimdul versprochen ist. Hunwolf tötet Heimdul daher und flieht mit Gudrun in Richtung der Berge. Nach Überschreiten dieser Berge kommen Hunwolf und Gudrun spätabends zu einem Völkchen, das in den Berghängen haust ("little brown people"). Sie werden freundlich begrüßt und zum Essen eingeladen; als Hunwolf erklärt, dass sie weiter ins Tal wollen, werden die Natives aufgeregt und warnen vor dem Weiterlaufen. Da sind plötzlich Flügelgeräusche in der Dunkelheit zu hören, und schwupps ist Gudrun weg, von einem Flügelwesen entführt.

Mit seiner Axt bewaffnet, steigt Hunwolf daraufhin in das Tal ab, kommt am nächsten Tag an Mammuts vorbei und steht schließlich vor einem von großen Pflanzen umringten Turm. Er beobachtet, wie der Flügelmann eine menschliche Gestalt von der Turmplattform in die Tiefe zu den Pflanzen wirft und wie sich die Pflanzen auf die Gestalt stürzen und ihr Blut aussaugen. (Offenbar beschützen die Pflanzen den Turm, und im Gegenzug bekommen sie Futter vom Turmherrn, wie man Goldfische im Aquarium füttert.) Später sieht der Flügelmann Hunwolf und macht sich einen Spaß daraus, kurz so zu tun, als würde er Gudrun ebenfalls hinabwerfen.

Hunwolf weiß, dass er keine Chance gegen die fleischfressenden Pflanzen hat, also greift er zu einer List, er geht zu den Mammuts zurück, legt dort Feuer, die Mammuts geraten in Panik und rennen talabwärts, wo der Turm mit den Pflanzen liegt. Sie zertrampeln die Pflanzen, so dass Hunwolf problemlos zum Turm gehen und ihn erklimmen kann. Auf der Plattform trifft er auf den Flügelmann; weil Gudrun es schafft, die Tür einzutreten, hinter der sie gefangen ist, ist der Flügelmann kurz abgelenkt, daraufhin spaltet ihm Hunwolf mit seiner Axt den Schädel. Gefahr gebannt, Gudrun und Hunwolf klettern vom Turm und reiten, äh, laufen Hand in Hand in den Sonnenuntergang.

Im Comic werden Hunwolf und Gudrun zu Conan und Jenna. Der Großteil der Handlung wird beibehalten, am Anfang und Ende wird etwas Action hinzugefügt. Weil ich schwarz-weiß lese, ist mir die rote Einfärbung der Blumen entgangen, ich sehe nur dreimal im Wesentlichen dasselbe Panel und hatte deshalb nicht verstanden, was Conan da erkennt. Wenn es wirklich die Idee war, so den Comics Code auszutricksen, war das sehr clever. (Hätte es aber mit Farbe wirklich einen Einspruch gegeben? Werden wir nie wissen.)

Ich finde die Story gar nicht so schlecht, außer dass Conan offenbar total vergessen hat, wie Jenna ihn damals ausgenutzt und beklaut hat. Jetzt ist sie wieder die reine Unschuld, die beschützt werden muss.

Die Zeichnungen von Smith sind wieder sehr schön, mir gefällt z.B. Seite 8, die völlig ohne Worte auskommt und zeigt, wie Conan durch den Fluss schwimmt und sich dem Turm nähert. Die Kampfszenen am Ende sind mir etwas zu konventionell, aber Thomas legt über die Action einen anderen Text ("Question, there are so many questions..."), das hat er auch bei den Rächern manchmal gemacht, mir gefällt das.
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Alt 18.08.2021, 11:15   #14  
Peter L. Opmann
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In der Tat, das klingt sehr ähnlich. Wundert mich eigentlich, daß Roy Thomas einerseits so auf Werktreue hält, aber andererseits die Vorlage nicht nennt. Wäre doch interessant gewesen: "Nach der Story ,The Garden of Fear' von Robert E. Howard aus seinem Erzählungsband..." Das wurde aber anfangs nicht einmal gemacht, wenn eine Original-Conan-Story zugrunde lag.

Auch im Comic werden die Elefanten durch Feuer dazu gebracht, über die Pflanzen zu trampeln - hatte ich nicht erwähnt.

Heute kann man kaum noch nachvollziehen, daß Blumen, die sich von rosa zu blutrot verfärben, ein Problem für den Comics Code waren (oder hätten sein können). Fleischfressende Pflanzen hätte man aber generell geschickter darstellen können.

Conan und Jenna fragen sich mehrmals, was sie da vor sich haben. Bisher waren irgendwelche seltsamen Kulte oder Monsterwesen einfach als gegeben hingenommen worden. Im Vergleich dazu ist das für mich die noch schlechtere Lösung. Aber ich gebe zu: Die Story hat ihre Momente, und Smith ist wirklich wieder sehr gut.
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Alt 22.08.2021, 20:21   #15  
jakubkurtzberg
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Du hast den Film echt nie gesehen? Dann bitte keinesfalls die gekürzte Fassung auf RTL 2 o.ä. anschauen. Klar geht das heute nur noch mit dem Auge der Nostalgie, aber Conans Antwort auf "Was ist das Größte für einen Mann?" finde ich noch immer klasse! Diese Szene fehlte mal bei einer TV-Ausstrahlung...
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Alt 26.08.2021, 09:00   #16  
Pilgrim
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Du hast den Film echt nie gesehen? Dann bitte keinesfalls die gekürzte Fassung auf RTL 2 o.ä. anschauen. Klar geht das heute nur noch mit dem Auge der Nostalgie, aber Conans Antwort auf "Was ist das Größte für einen Mann?" finde ich noch immer klasse! Diese Szene fehlte mal bei einer TV-Ausstrahlung...
Auge der Nostalgie? Da schlage ich dann wohl aus der Art, ich habe den damals im Kino gesehen und seitdem sicher noch locker 15 mal...ich kann die Dialoge mitsprechen...aber wer es weniger nostalgisch mag, kann ja die neuere Verfilmung mit Jason Momoa versuchen, die ist nicht übel.
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Alt 30.08.2021, 21:50   #17  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 11 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 1 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin: November 1971 / 1979 / 2019

Story-Titel: Der rote Priester / Die Klauen von Thak

Original-Storytitel: Rogues in the House / The Talons of Thak

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith, Sal Buscema

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Michael Strittmatter

Dies ist nun die einzige lange „Conan“-Story, die aus der zwischen DC und Marvel vereinbarten Preisreform hervorgegangen ist. Im nächsten Heft wird der Coverpreis wieder auf 20 Cent gesenkt (was eine faktische Preiserhöhung von fünf Cent ergibt, ohne daß die Leser letztlich mit einer erhöhten Seitenzahl entschädigt werden). Roy Thomas hat – womöglich bevor die Erhöhung der Seitenzahl beschlossen war – die Howard-Story „Rogues in the House“ ausgewählt, die sich wiederum in meinem ersten Heyne-„Conan“-Buch findet. Conans Gegner, ein riesenhafter wilder Affe, der auch auf dem Cover zu sehen ist, kommt nicht so furchterregend rüber, erinnert mich aber sehr an Tarzans Welt, und so ordne ich diese Episode trotz einiger Qualitäten nicht bei den besten der Barry-Smith-Phase ein.

Der Comic umfasst 34 Seiten, ist aber in einen ersten Teil mit 14 Seiten und einen zweiten mit 20 Seiten unterteilt. Ganz zu Beginn wurden Superheldencomics bei Marvel gern in Kapitel eingeteilt; ich erinnere mich, daß mir mal jemand erzählt hat, man fürchtete, Kinder wären mit 20 Seiten am Stück überfordert. Im ersten Teil wird Conan aus dem Gefängnis heraus engagiert, einen Adligen vor dem titelgebenden roten Priester zu beschützen. Ins Verlies ist Conan nach einem Verrat von Jenna gekommen. Nachdem Thomas und Smith in der vorhergehenden Ausgabe überdeutlich gezeigt hatten, daß die Romanze mit Jenna vorbei ist, ist es doch etwas verwunderlich, daß Conan erneut arglos bei ihr auftaucht. Durch ein Schlafmittel wird er kampfunfähig gemacht und abgeführt. Im Gefängnis befreit ihn der Adlige Murilo von seinen Ketten, und ein Wächter, der ihn zuvor provoziert hatte, muß das nun büßen. Schlimmer trifft es jedoch Jenna, die Conan von einem Dach und in eine Schlammgrube stürzt (Jenna gibt es zwar in der Howard-Vorlage nicht, diese Szene aber offenbar schon). Zuvor tötet er seinen Rivalen Igon – vielleicht wäre es die schwerere Strafe gewesen, ihn an der Seite von Jenna zu lassen...

Conan will nun den Auftrag Murilos ausführen, den roten Priester zu beseitigen. Beide dringen in sein Haus ein, finden ihn aber besinnungslos auf dem Boden liegend. Thak, der Affe, der alles nachmachte, was er bei dem Priester sah, hat nun dessen Position eingenommen. Heimlich beobachten die Männer, wie Thak einen wilden Leoparden tötet (inspiriert durch King Kongs Kampf mit einem Tyrannosaurus Rex). Conan, Murilo und der Priester wollen fliehen, aber das Haus ist verschlossen. So entscheidet sich Conan zu kämpfen. Es folgen vier Seiten Action, wobei sich der Affe als fast unempfindlich für Conans Schwert erweist. Sie versuchen vielmehr, sich gegenseitig zu erwürgen. Schließlich kann Conan Thak doch sein Schwert ins Herz stoßen, und der Affe bekommt eine Sterbeszene. Am Ende versucht der Priester, Conan und seinen Auftraggeber loszuwerden, indem er einen Feuerring um sie legt. Doch Conan wirft sein Schwert auf ihn und spießt ihn auf. Offenbar (es wird nicht ganz deutlich) verschwindet damit der Feuerring, und Conan und Murilo können ihrer Wege ziehen.

Beim Affen Thak fällt mir Edgar Allen Poes „Morde in der Rue Morgue“ ein. Soviel ich gehört habe, waren Affen 20 Jahre vor diesem „Conan“-Band in amerikanischen Comics sehr verkaufsfördernd und wurden vor allem von DC gern eingesetzt. Hier soll der Affe einfach ein Monster – vielleicht nicht ganz gefühllos wie eben King Kong – sein, und diese Funktion erfüllt er mehr schlecht als recht. Vielleicht wurde er 1971 noch anders gesehen, und er konnte den damaligen Lesern wirklich Furcht einflößen. Conan sagt nach dem Kampf demonstrativ: „Ich zähle ihn zu den besten, deren Seele ich zur Hölle geschickt habe.“ Aber das klingt etwas hohl. Für den Umfang von 34 Seiten ist die Story bemerkenswert simpel aufgebaut. Pluspunkte sind Conans Umgang mit der wirklich treulosen Jenna, der seine komischen Aspekte hat, und die Momente, in denen der sterbende Thak fast menschlich wirkt. Aber letztlich hätte ich von einem solchen extralangen Comic doch mehr erwartet.

Die Grafik von Barry Smith bleibt indes auf hohem Niveau. Ihm gelingt immer wieder, Szenen filmisch umzusetzen, und er spart nie an Details (nicht auszudenken, wenn man dies Vince Colletta hätte inken lassen…). Obwohl er sich sichtlich Mühe gibt, schafft er es allerdings auch nicht, den Affen zu einem richtigen Untier zu machen. Mehr Licht-Schatten-Effekte hätten diese Wirkung möglicherweise erbracht, aber darin liegt Smiths besondere Stärke nicht.
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Alt 31.08.2021, 07:05   #18  
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Die Monster haben bei Conan immer ihre eigene Tragik und sind meist die letzten ihrer Art.

Wie so oft geht Conan hier mit einem Gefährten an einen gefährlichen Ort, den Roy Thomas selbst schon mit dem Elefantenturm vergleicht.

Jenna erhält hier ihre gerechte Strafe für ihre Falschheit.

Es geht hier auch viel um Ehre. In einem Gespräch sagt der rote Priester, dass Conan doch in dieser Runde der ehrlichste sei.
Auch dem Affen wird in seinem Sterben Pathos bescheinigt und Conan sagt, dass er nicht die dunkelste Seele war, die er ins Jenseits geschickt habe.

Der Affe wollte nur seinen Herren nachahmen.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.09.2021, 20:27   #19  
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Danke für Deine Hinweise.

Conan the Barbarian # 12 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin: Dezember 1971 / 2019

Story-Titel: Das Monster im Dunkel / Das Blut des Drachen

Original-Storytitel: The Dweller in the Dark / The Blood of the Dragon!

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith / Gil Kane und Bullpen

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Michael Strittmatter / Bernd Kronsbein

Nachdem er die 34-Seiten-Story gezeichnet hatte, brauchte Barry Smith offenbar eine Erholungspause. Marvel brachte eine Story, die für das nach einer Ausgabe eingestellte Magazin „Savage Tales“ gedacht gewesen war und in der Schublade lag. Man kann das gut an den Grauflächen erkennen, die durch die Colorierung noch durchschimmern, denn ursprünglich war dieser 16-Seiten-Comic schwarzweiß. Einen Sieben-Seiten-Füller steuerte Gil Kane bei, die erkennen ließ, daß er schon lange vor „Jurassic Park“ gern Dinosaurier zeichnete. (Marvel gibt also hier die mit DC vereinbarte Heftreform wieder auf und fabriziert ein Heft mit etwas mehr Comicseiten als bisher zum Preis von nun 20 Cent.) In der Hauptgeschichte gerät Conan zwischen zwei Frauen und muß sich eines Riesenkalmars erwehren. Man merkt, es geht hier erotisch mehr zur Sache als in den vorhergehenden Comic Books, und Conan hält seinen bisherigen Moralkodex nicht ganz durch.

Als er in einer Oase nahe der Stadt Wasser trinken möchte, wird er unter dem Vorwand, keine Steuern bezahlt zu haben, festgenommen. Die Wachen ahnen, daß sich Königin Fatima für den gut gebauten Barbaren interessieren können und bringen ihn vor ihren Thron. Er soll in ihren Militärdienst treten, merkt aber bald, daß er eher als Lustknabe im Palast gefangengehalten wird. Eine Dienerin, Yaila, hat auch ein Auge auf Conan geworfen und will ihm bei nächster Gelegenheit näherkommen. Als die beiden inflagrati erwischt werden, erzürnt das Königin Fatima. Sie verurteilt beide zum Tod und läßt sie in ein unterirdisches Gangsystem, wohl eine frühgeschichtliche Kanalisation, bringen. Kurz darauf biegt bereits der Kopffüßler um die Ecke, der allerdings, der Biologie zum Trotz, ein mit vielen spitzen Zähnen bewaffnetes Maul direkt unter den Augen aufweist. Auch die Glubschaugen sind nicht ganz stimmig und im Übrigen weniger furchterregend als die wirklichen Augen eines Oktopus.

Conan sticht dem Monster ein Auge aus und flieht dann mit Yaila durch einen Seitengang, wobei die Frau unaufhörlich lamentiert und ihn behindert. Witziges Detail: Conan beschwert sich hier gleichsam über das Klischee, daß er immerzu hilflose Frauen retten muß. Ein Kanaldeckel, den er anhebt, bringt ihn und seine Begleiterin in den Thronsaal Fatimas zurück. Sie hetzt ihre Wachen auf Conan, aber der packt sie und wirft sie der Krake zum Fraß vor. Thomas erwähnt diese Wendung und meint, so hätte er Conan nicht handeln lassen dürfen (jedenfalls zu dieser Zeit Anfang der 1970er Jahre), weil der Frauen nie ein Leid antue. Möglicherweise aus diesem Grund hat Condor die Episode in seinen Taschenbüchern ausgelassen. Egal – Conan zeigt nun Interesse, Fatima als Herrscher Corinthias zu beerben, aber die Leute erklären ihm, daß in dieser Stadt nur Frauen regieren können. Also bietet er ihnen Yaila als neue Königin an und zieht weiter.

Gil Kane hätte, ebenso wie John Buscema, auch gern „Conan“ gezeichnet, bekam aber nur selten die Gelegenheit. Hier liefert er ein ansprechendes Cover, geinkt von dem eben erst angesprochenen Vince Colletta, und die erwähnte Füllstory, die nichts mit der Conan-Saga zu tun hat und in der auch kein ähnlicher Barbar vorkommt. Es ist eine typische, aber nur mäßig frappierende twisted tale über einen hinterlistig taktierenden Ritter, der ausgesandt wird, einen Drachen zu töten, nachdem der Sohn des Herrschers dem Monster offenbar zum Opfer gefallen ist. Er erkennt zu spät, daß derjenige, der den Drachen tötet, damit selbst zum Drachen wird. Interessant an der Story ist lediglich, daß Kane sich und Roy Thomas zu Beginn und am Ende selbst in Szene setzt und die Handlung ironisch kommentiert.

Also ein ungewöhnliches Heft, vor allem grafisch über dem Durchschnitt. „Dweller in the Dark“ finde ich, gerade wegen der nicht eingehaltenen Moralgrenzen, recht interessant; „Blood of the dragon“ bietet eher optischen Genuß.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2021, 20:30   #20  
Horatio
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Ich melde mich auch mal zu Wort, also gelegentlich hole ich immer noch das eine oder andere Sekundärwerk hervor, Buch oder Magazin.

Diese CF-Ausgabe ist jetzt auch schon fast 30 Jahre alt.

Ich habe den Film erst viele Jahre nach der Kinoaufführung gesehen.

Ich glaube, es wurde noch nicht erwähnt: Es gab auch vorher schon eine Comixene mit Conan (Nr. 29, wenn ich nicht irre, ich habe das Heft nicht).

Wie Peter L. Obmann erinnere auch ich mich, dass Marvels Conan seinerzeit hierzulande schon der Ruf vorauseilte, was Besonderes zu sein. Und ich kaufte und las das Condor-TB 1 mit Neugierde.
Ich erinnere mich aber auch nicht mehr, wie und wo der Comic damals so herausgestellt wurde. Vielleicht war‘s bei Williams, vielleicht auch eine Comixene der späten Siebziger.

Ich habe bei www.wmca.de mal die Williams-Seiten über US-Trends überflogen und mich dadurch erinnert, dass ich auf Howard The Duck zuerst durch diese Seiten neugierig wurde. Conan habe ich dort aber nicht entdeckt, oder ich habe das übersehen.
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2021, 20:35   #21  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 10 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 1 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin: Oktober 1971 / 1979 / 2019

Story-Titel: Hüte dich vor dem Zorn des Anu!

Original-Storytitel: Beware the Wrath of Anu!

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith, Sal Buscema

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Michael Strittmatter

Wir sind nun an dem Zeitpunkt angelangt, als DC und Marvel sich einigten, sowohl Heftumfang als auch Coverpreis ihrer Comics zu erhöhen. „Conan“ hatte nun 34 Comicseiten und kostete 25 Cent (die Leser waren bis dahin 10 bis 15 Cent gewohnt). Die vorliegende Story war 23 Seiten lang; elf Seiten wurden mit „Kull the Conqueror“ aufgefüllt (wovon wir ab Taschenbuch Nr. 6 etwas bei Condor gesehen haben). Conan ist hier wieder in einer (ungenannten corinthischen) Stadt, und die Story wird wieder etwas turbulenter. Wie Roy Thomas in einem seiner Vorworte anspricht, hat er hier den Comics Code ein wenig herausgefordert – einmal durch eine nur notdürftig entschärfte Hängung, zum anderen durch die Enthauptung eines Priesters, bei der – ähnlich wie bei dem berühmten EC-Titel, der Gegenstand einer Verhandlung im Rahmen der Wertham-Untersuchungen wurde – der Kopf bis zum Halsansatz zu sehen ist, allerdings kein Blut, das aus dem Mundwinkel kommt.

Conan kommt mit Jenna in die Stadt, wird aber gleich am Tor von Wachen aufgehalten, die ihm an der Nasenspitze ansehen, daß er ein Dieb ist. Ihre Aufmerksamkeit wird aber abgelenkt, denn die Polizeikräfte der Stadt sind gerade dem größten Dieb auf der Spur, der innerhalb der Mauern umherstreift. Wie sich herausstellt, handelt es sich um den Gundermann, der nun auch einen Namen hat: Burgun; zudem hat er einen blonden Gehilfen bei sich, Igon. Conan und er kommen überein, den Tempel des Anu auszurauben. Hehler der Beute von Burgun ist ein feister Anu-Jünger, der aber natürlich von dem Plan, nun den Tempel aufs Korn zu nehmen, nicht begeistert ist. Mit seinem Amulett erweckt er einen riesigen roten Minotaurus zum Leben, vorerst aber nur als immaterielle Erscheinung, um die Diebe zu erschrecken.

Trotzdem gelingt Conan und Burgun ein Raubzug im Tempel. Der rote Priester, der Herr des Tempels, macht darauf Druck auf die Polizei, und die zwingt den Tempeldiener, ihr die beiden Diebe ans Messer zu liefern. Conan und Burgun gehen den Schergen in die Falle; Conan entkommt, verspricht aber Burgun, ihn zu befreien. Allerdings wird Burgun gehängt, ohne daß Conan es verhindern kann. Er erkennt jedoch, daß der Tempeldiener hinter der Verhaftung steckt, und will ihn bestrafen. Der Dicke droht, den Stiergott auf Conan zu hetzen, aber der nimmt ihm sein Amulett ab. Weil er damit nicht umgehen kann, wird der Minotaurus diesmal völlig zur Wirklichkeit. Er tötet den Tempeldiener beinahe, während sich Conan mit seinem Schwert verteidigt. Der Stiergott wird immer größer, steigt in den Himmel auf und wird möglicherweise zum Sternbild Stier (was nicht ganz deutlich wird). Conan birgt die Leiche von Burgun und begräbt sie außerhalb der Stadt.

Nachtrag: In einer kleinen Nebenhandlung erleben wir, wie sich Jenna in Burguns blonden Begleiter verliebt (und er sich in sie). Conan steht dem machtlos gegenüber. Als Burgun gefangengenommen wurde, spottet Igon darüber, worauf Conan ihn wütend bewußtlos schlägt. Aber er merkt, daß er Jenna auf diese Weise nicht wiedergewinnen kann. Er ist spürbar angefressen von der Einsicht, daß er sie verloren hat. Was aus dem neuen Paar wird, bleibt hier zunächst offen.

Man merkt, daß hier keine konkrete Howard-Story zugrundeliegt. Roy Thomas hat mehr Lust an Intrigen und dem Wechsel von Gefangennahme und Befreiung als der Pulp-Autor. Eifersucht auf Nebenbuhler spielt in den originalen Howard-Stoffen, soweit ich mich erinnere, keine Rolle. Conan ist vielmehr einer, der Frauen benutzt und dann zurückläßt. Aber in „Zorn des Anu“ tauchen nun wieder ein paar recht originelle Figuren auf. Jenna übernimmt eine aktivere Rolle als zuletzt. Das liest sich alles ganz nett. Die Darstellung der Hängung von Burgun kommt mir auch heute noch recht drastisch vor, wogegen die Stelle mit dem geköpften Tempeldiener sehr subtil gehandhabt wird. Sie ist allerdings auch nicht ohne, weil der Mann in dem Moment, als Conan sein Schwert niedersausen läßt, von dem Stiergott bereits übel zugerichtet ist. Thomas merkt zu beiden Stellen an, die Prüfer hätten daran keinen Anstoß genommen, was darauf hindeutet, daß der Comics Code teilweise bereits seine Wirksamkeit eingebüßt hatte. Es waren jedenfalls beides Szenen, die man sich in Marvels Superheldencomics nicht vorstellen könnte.

Geändert von Peter L. Opmann (22.08.2021 um 20:41 Uhr)
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Alt 22.08.2021, 20:37   #22  
Peter L. Opmann
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Jakub, was ist denn das Größte für einen Mann?

Also ich habe den Film damals im Kino gesehen und war auch recht angetan. Keine Ahnung, wie ich den Film heute beurteilen würde - ich habe ihn dann nicht nochmal gesehen und habe ihn auch nicht auf DVD oder Video, aber John Milius kann eigentlich nicht völligen Mist abgeliefert haben.
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Alt 22.08.2021, 20:53   #23  
betamax
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Standard toller Soundtrack von Basil Poledouris

Der erste CONAN Film ist schon wegen des tollen Soundtracks von Basil Poledouris hörens- ( und auch sehenswert ).
Der zweite Film wirkt wie mehrfach schlecht überarbeitet, hat mich an ALIEN 3 erinnert, großes Potential, aber das Endresultat ist eher enttäuschend.
Auch Poledouris Soundtrack zum 2.Conan ist gut, aber nicht mehr so genial und episch wie der Soundtrack zum 1.Conan.

Im Rückblick wundert mich doch, daß der große Erfolg des CONAN Films - zumindest in Deutschland - nicht zu einen Run auf die Comics führte.

Im Freundes- und Bekanntenkreis sahen damals viele den Film und waren begeistert, er führte aber eher zu Schwarzeneggers Durchbruch, als zu einem größeren Interesse an den CONAN Comics.
Zumindest ist dies mein Eindruck. Obwohl ja im Vorspann und im Intro auf "Robert E.Howards CONAN" hingewiesen wird, dachten viele, dies wäre eine Figur die sich Schwarzenegger oder dessen Regisseur Milius ausgedacht hätte.
( Absurd, aber dies habe ich damals oft gehört )
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Alt 23.08.2021, 13:19   #24  
Phantom
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Zurück zu Conan # 10:

Kleines Detail am Rande: Jetzt hat Conan auch auf dem Logo am Cover links oben keinen Helm mehr auf.

Burgun hatte übrigens schon von Anfang an seinen Namen, jedenfalls im Original. Auf Seite 2 von Conan #8 wird er im ersten Panel mit "Captain Burgun" angesprochen.

Die Sache mit dem Tempelraub habe ich etwas anders gelesen. Es gibt den Tempel das Anu mit dem dicken Priester. Dieser Tempel dient den Dieben als Rückzugsort, weil niemand sich traut, in diesen Tempel einzudringen. Dann gibt es den "roten Priester" Nabonidus, der in einem anderen Haus/Schloss/Tempel wohnt. Den Tempel des Anu wollte Conan nie ausrauben, das war nur ein Scherz, als er die Reichtümer sah. Statt dessen dringen Conan und Burgun in die Gemächer des roten Priesters ein (wo Conan außer einem Gürtel mit Dolch gar nichts klaut, Burgun aber wohl schon).

Die Story folgt zwar nicht vollständig einer Howard-Geschichte, orientiert sich aber an einem Absatz zu Beginn der Howard-Story "Rogues in the house" (der Rest wird im nächsten Heft adaptiert). Zitat aus dem ersten Heyne-Buch:
Zitat:
Es gab einen Priester Anus, dessen Tempel am Rande des Elendsviertels nicht nur demütige Verehrung und Andacht sah. Der Priester war fett und vollgefressen, und nicht nur ein Hehler, sondern auch ein Spitzel der Polizei. (...) Am verwegensten von allen waren ein Gundermann, ein ehemaliger Söldner, und ein barbarischer Cimmerier. Aber der Priester Anus hatte heimtückisch dafür gesorgt, dass der Gundermann festgenommen und öffentlich auf dem Marktplatz gehenkt wurde. Dem Cimmerier war die Flucht geglückt. Auf Umwegen erfuhr er von des Priesters Verrat, und so betrat er des Nachts Anus Tempel und machte den Priester um einen Kopf kürzer.
Die Zeichnungen sind wieder auf hohem Niveau, die Szene, in der Burgun gehenkt wird, ist für ein Mainstream-Marvel-Heft wirklich sehr gewagt und auch sehr eindrücklich. Der Titel am Cover "Beware the wrath of the bull-god" ist nicht ganz richtig; der Bulle ist kein Gott, sondern nur ein Wesen, das dem Gott Anu dient. Im Heft heißt die Story auch "Beware the wrath of Anu". Wobei fraglich ist, ob Anu überhaupt zornig war.
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Alt 23.08.2021, 16:02   #25  
Phantom
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Zitat:
Zitat von Horatio Beitrag anzeigen
Wie Peter L. Opmann erinnere auch ich mich, dass Marvels Conan seinerzeit hierzulande schon der Ruf vorauseilte, was Besonderes zu sein.
Ich sehe schon, ich bin der einzige Banause hier. Oder der einzige Jungspund. Vor dem ersten Condor-Conan-Tb hatte ich noch nie etwas von Conan gehört, gekauft hatte ich es nur wegen des "Marvel"-Schriftzugs, und dann war ich etwas enttäuscht, dass es nicht um Superhelden ging. Gelesen habe ich die TaBus aber dann doch eine Weile, dann später die Geschichten in der Sprechblase, aber ins Gedächtnis hat sich mir nicht viel eingeprägt. Wenn ich die Geschichten heute lese, verstehe ich das schon; ich war anfangs wohl zu jung dafür.

Den Conan-Film habe ich wirklich noch nie gesehen. Eigentlich überhaupt keinen Film mit Schwarzenegger. Diese Action-Filme haben mich noch nie interessiert.
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