Thor Collection von Walt Simonson

[Kain]

Du behältst doch eh alles.

[jakubkurtzberg]

Zitat von excelsior1166

Furchtbare Neukolorierung. Mal wieder.

Echt? Ich hab die Fassung der US-Paperbacks und fand die immer besser als bei den Originalen (dt. z.B. Marvel Exklusiv). Haben die das womöglich ein drittes Mal eingefärbt? Es gibt ja auch noch die Condor-Farben. Die sind aber etwas blass im Vergleich.

[Kal-L]

Vergleichen kann ich es nicht, aber von der kollerierung entspricht es der Hachette Ausgabe von vor einigen Jahren.

[Kain]

Ich glaube nicht, dass es mehr als eine Neukoloration gibt. Allerdings dürfte es schwer fallen, eine Neueinfärbung zu finden, die mir gefällt. "Miracleman" könnte man anbringen. Aber da war die ursprüngliche Farbgebung jenseits von Gut und Böse.

[excelsior1166]

Zitat von Kain

Du behältst doch eh alles.

Tatsächlich schon seit zwei Jahren nicht mehr.
Neuere Marvels stoße ich sukzessive ab, doppelte Inhalte zumeist auch.

[Kain]

Sehr gut.

Ich werde die oben erwähnten vier Ausgaben weitergeben. Die Farben überlebe ich. Unterm Strich ist mir die Story wichtiger. Auch wenn Patch das nicht versteht.

[Kain]

Ich habe mit dem Band angefangen. Liest sich natürlich gut. Die Farben sind halt dunkel auf dunkel. Besonders der Kampf in Skartheim ist fragwürdig. Beta Ray Bill und der Hintergrund haben im Grunde dieselben Farben. Farbbrei eben. Wenn man einen Hintergrund weiß gelassen hat, hatte das womöglich durchaus einen Sinn. Z. B., um die Figur besonders herauszustellen. Frank Miller hat so was z. B. gerne gemacht.

[Marvel Boy]

Wenn ich das ganze mit den Farben lese graut es mir mittlerweile vor dem Band.

[God_W.]

Dir vielleicht. Erfahrungsgemäß ist das nur die "alte Garde", die sich daran stört, vielen jüngeren Lesern sagen die moderneren Kolorierungen eher zu. Swampie finde ich beispielsweise auch sehr gelungen. Durch die moderne Colo wirkt das frischer, moderner und plastischer, auch weil es mehr Übergänge statt großflächig gleichfarbige Bereiche gibt. Hatte vorher die Paperbacks mit der Original-Farbgebung. Zugegeben, die war bei Swampie auch schon sehr gelungen, aber wenn ich mir Klassiker wie Conan anschaue, da muss ich die Farben oftmals ignorieren um richtig Spaß dran zu haben (lobe ich mir Savage Sword). Aber wie gesagt, das liegt sicher an der Generation und daran, wie man es kennen und lieben gelernt hat.

[Snow]

Zitat von God_W.

Erfahrungsgemäß ist das nur die "alte Garde", die sich daran stört, vielen jüngeren Lesern sagen die moderneren Kolorierungen eher zu. [...] Aber wie gesagt, das liegt sicher an der Generation und daran, wie man es kennen und lieben gelernt hat.

[Kain]

Sieh Dir die Szenen in Skartheim an. Im Original sind die Steine grau, der Hintergrund weiß. Die Figuren springen den Leser förmlich an. Jetzt ist der Hintergrund (inkl. der Felsen) dunkelrot und dunkelorange. Beta Ray Bills Kleidung ist dunkelrot und dunkelorange. Thors Cape ist dunkelrot … Der Leser wird nicht mehr von den Figuren angesprungen. Die besten Künstler in der Branche hatten schon immer einen reduzierten Stil. Das gilt sowohl für Zeichner als auch für Koloristen. Meister der Reduktion sind z. B. Mike Mignola, Frank Miller etc. Ich bin nicht gerade der größte Fan von Jack Kirby. Aber für jede überdimensionierte Maschine voller bizarrer Details gibt es auch ein Panel, in dem er die Figuren komplett in den Mittelpunkt stellt. In Claremonts und Millers "Wolverine" kannst Du ein paar schöne Beispiele dafür finden.

"X-Men" von Jim Lee: In der ursprünglichen Version ist der Hintergrund weiß als ein Teil der Truppe im Danger Room trainiert. In der Neukolorierung wird das verdunkelt, der Hintergrund mit Details überhäuft und auf dem Bildschirm werden zu jeder Figur irgendwelche Daten eingeblendet. Eine oder zwei Seiten weiter wird Colossus auf den Leser zugeworfen. Kein Hintergrund. Mit den neuen Farben wird das geändert. Der Effekt geht flöten. Und Jim Lee ist nun wahrlich kein Meister der Reduktion. Er dürfte vielmehr einer der Hauptgründe dafür sein, dass heutzutage alle mit unnötigen Details zugekleistert wird. Das ist ein handwerkliches Problem, kein ästhetisches.

Ansonsten auch gerne mal Kurt Busieks Vergleich der Conan-Kolorierungen studieren. Solche Sachen findest Du bei jeder Neueinfärbung.

Bei "Batman" von Neal Adams (die vierbändige Ausgabe von vor hundert Jahren) gibt es noch eine andere schöne Sache. In einer Geschichte wird die Farbe eines Autos erwähnt. Ich meine rot. In der neuen Kolo ist das Auto dann aber nicht rot (ich glaube gelb).

Und Moores "Swamp Thing" ist der Gothic Novel verhaftet. Eine Koloration fängt das perfekt ein, die andere lässt es komplett auf der Strecke. Ein ganzer Aspekt des Werks geht verloren. Was ist daran gut?

Im Übrigen sehen gerade solche Szenen wie die in Skartheim, in der alles (außer die blauen Stellen an Thor) die gleichen Farben hat, sehr viel mehr nach einer Fläche aus als alles, was man in älteren Comics sieht, in denen man die Figuren vom Hintergrund unterscheiden konnte (Übergänge?).

[excelsior1166]

Ich bin da völlig bei Kain, habe auch alles Erwähnte zum Vergleich.
Ganz schlimm war das auch bei den HC-Bänden "Die Abenteuer von Conan"...
Gruselige Eingriffe.

[LaLe]

Ich denke auch, dass sich die Künstler seinerzeit etwas bei der Art der Darstellung gedacht haben und bin da auch immer arg vorsichtig bei Neukolorierungen.

Was das Swamp Thing von Alan Moore angeht, geht dem tatsächlich das Psychedelische und der Gothic-Style bei der Neukolorierung etwas ab. Ich kann mit der Neufassung dennoch gut leben, weil die für sich gesehen durchaus gelungen ist. Verstehe aber jeden, dem da was fehlt.

Ich hätte mit der alten Kolorierung nichts vermisst.

[God_W.]

Da haben wir wieder exakt das, was ich oben bereits sagte.

Also den Thor-Band habe ich (noch) nicht vorliegen und wenn hätte ich kein Vergleichsmaterial hier.

Aber um zum Beispiel auf den Conan-Vergleich einzugehen: Das ist sicher nicht das optimale Ergebnis (sonst hätte man die Seite ja auch nicht zum kritteln ausgesucht), aber insgesamt gefällt mir die neue Farbgebung da ganz gut. Wenn ich einem Menschen ins Gesicht/auf den Körper schaue hat nun mal nicht alles flächig die gleiche Farbe, da gibt es Unterschiede durch Schattierungen usw, was in der neuen Kolo berücksichtigt wurde und somit plastischer wirkt. Dass die Pflanze jetzt Lila statt grün ist gefällt mir ganz gut, das Teil erinnerte sowieso an eine übergroße Aubergine, aber ja, das ist natürlich Geschmackssache. Das Panel links unten finde ich in der Original-Kolo z.B. furchtbar. Rosa Conan auf noch kräftigerem Rosa (oder hellrotem) Hintergrund. Das letzte Panel hingegen gefällt mir in der ursprünglichen Variante besser, hätte jetzt aber natürlich nicht mehr gepasst, da ein Abend-/Nachtsetting generiert wurde. Grundsätzlich denke ich nicht, dass die Künstler bei solchen monatlichen "Standard-Reihen" viel Mitspracherecht bei der Kolorierung hatten, Buscema zum Beispiel war sogar über Jahre mit seinen Tuschern nicht zufrieden und hatte nicht den Einfluss die zu ändern, da wird es mit den Farben nicht anders sein.

Swampie von Moore mag da ein Sonderfall sein aber auch da sollte man bedenken, dass Farben auf unterschiedlichem Papier extrem unterschiedlich wirken. Psychedelisch? Ja. Aber Gothic-Style? Den gab es in den vom Papier vergleichsweise dunklen und matt gehaltenen Paperbacks (hatte ich die Bände 3+4), aber auf weißem Papier, wie es in der Deluxe verwendet wird wirkt das GANZ anders! Dazu muss man sich nur mal die beiden Eaglemoss-Bände anschauen, die den ersten beiden Paperbacks entsprechen und auf hellem, glattem Papier daherkommen. Da wäre sicher auch nicht jeder Fan der ersten Stunde so glücklich gewesen, denn da erinnert das alles schon beinahe an eine Pastell-Palette.

Also wie gehabt, einerseits Geschmackssache andererseits sicher auch ein Stück weit damit verbunden wie man es von früher kennt.

[LaLe]

Und nun hoffen wir mal alle, dass der dritte Swamp Thing-Band von Moore auch noch kommt...

[God_W.]

So isset. Gehe ich aber ganz stark von aus, im schicken Schuber.

[LordKain1977]

Genau. We want the Schuber, or we Riot!

[Kain]

Gothic Style wären jetzt die Sisters of Mercy oder Lacrimosa. Gothic Novels sind Horrorgeschichten aus der Zeit, bevor die so genannt wurden. Also Lewis' "The Monk" für alle die es etwas deftiger mögen, James' Geistergeschichten, Stokers "Dracula", Shelleys "Frankenstein" usw.

Zitat von God_W.

Swampie von Moore mag da ein Sonderfall sein aber auch da sollte man bedenken, dass Farben auf unterschiedlichem Papier extrem unterschiedlich wirken. Psychedelisch? Ja. Aber Gothic-Style? Den gab es in den vom Papier vergleichsweise dunklen und matt gehaltenen Paperbacks (hatte ich die Bände 3+4), aber auf weißem Papier, wie es in der Deluxe verwendet wird wirkt das GANZ anders! Dazu muss man sich nur mal die beiden Eaglemoss-Bände anschauen, die den ersten beiden Paperbacks entsprechen und auf hellem, glattem Papier daherkommen. Da wäre sicher auch nicht jeder Fan der ersten Stunde so glücklich gewesen, denn da erinnert das alles schon beinahe an eine Pastell-Palette.

Das liegt am Papier. Die alten Kolorierungen funktionieren besser auf rauem Papier. Nachdrucke auf Hochglanz wie in der "Marvel Masterworks"-Reihe sehen da i. d. R. fürchterlich aus. Sieht man bei den "Marvel Klassik"-Bänden aus Paninis Anfangszeit. Oder den entsprechenden US-Bänden. Ist halt die Frage, ob es alles auf Spiegelpapier geben muss.

Die "Warlock Gallery Edition" verwendet hochwertigeres Papier als die ursprünglichen Hefte aber ohne Glanzeffekt. Die Farben sehen gut aus. In den Ausgaben vor Starlin in den "Marvel Masterworks" kannst Du Dich fast spiegeln. Das sieht dann nicht mehr gut aus.

[excelsior1166]

So ist es.
Alte Sachen = raues Papier.
Marvel Klassik ist diesbezüglich wirklich entsetzlich.

[God_W.]

Zitat von Kain

...
Das liegt am Papier. Die alten Kolorierungen funktionieren besser auf rauem Papier. Nachdrucke auf Hochglanz wie in der "Marvel Masterworks"-Reihe sehen da i. d. R. fürchterlich aus. ....

Exakt was ich schrieb, weshalb mir die neue Swampie-Kolorierung ganz gut gefällt, weil die Deluxe-Ausgaben bei Panini nun mal auf gestrichenem, weißen Papier daherkommen.

[Kal-L]

Dann müssen die alten Nerds wohl zu diesen großen breiten Bänden vom Taschen Verlag greifen, denn die sind auf rauem Papier. Hab da in Erlangen den Amazing Spider-Man Klassik in der Hand gehabt und der sieht klasse aus, hätte ich nicht schon die ganze komplett Schuber hätte ich da zugegriffen.

Sollten die auch mal Thor bringen hole ich mir das.

[Marvel Boy]

Zitat von God_W.

Dir vielleicht. Erfahrungsgemäß ist das nur die "alte Garde", die sich daran stört,...

Ich bin alt.

[God_W.]

Gehörst aber auch zur Garde.

[Kain]

Exakt was ich schrieb, weshalb mir die neue Swampie-Kolorierung ganz gut gefällt, weil die Deluxe-Ausgaben bei Panini nun mal auf gestrichenem, weißen Papier daherkommen.

Gibt ja nicht nur die Wahl zwischen Zeitungs- und Spiegelpapier. Die "Warlock Gallery Edition" hat hochwertigeres Papier als die Hefte aber die Farben sehen gut aus. Die Omnibusse sehen auch besser aus als die "Marvel Masterworks". In beiden kann man sich weder spiegeln noch wird die Sonne reflektiert. Vielleicht ist es jeweils dieselbe Papiersorte. Vom Gefühl würde ich sagen, dass die Omnibusse sich etwas glatter anfühlen. Aber in so was bin ich nicht gut.

[Kain]

Inhaltlich noch immer Hammer. Das waren so ziemlich die ersten "Thor"-Geschichten, die ich in meinem Leben gelesen habe. Ein Beispiel um das zu verdeutlichen ist Volstagg. Der kommt mir hier gar nicht wie ein Feigling vor. Was ich später gelesen habe (und teilweise älter ist), hat für mich nie so richtig Sinn ergeben. Es gibt ein paar Anspielungen, die aus heutiger Sicht mehr auffallen als damals. Aber in der Schlacht ist er voll dabei. Ich habe jetzt das Ende der Schlacht gegen Surtur erreicht. Bei Condor hatte ich die Story öfter gelesen. Das ist das erste mal, seit Panini übernommen hat. Von den Ausgaben aus "Marvel Exklusiv" und was immer davon in der "Thor Anthologie" und/oder dem "Thor Klassiker"-Band war mal abgesehen. Nach wie vor die beste Strecke an der Figur. Mit Abstand. Auch wenn Starfox zwischendrin mal schwarze Haare hat … *

Hat eigentlich jemand die vier Kids in Heft 357 erkannt?

Ich bin zu faul, die Condor-Sachen rauszusuchen. Aber wurde Odins Frau bei denen nicht "Frigga" genannt? Ich weiß nicht, wie es in den Vorlagen war. Dass man Frigga und Freya bei Marvel zu einer Figur gemacht hat ist halt so. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich das zur Condor-Zeit schon wusste. Ebenso die Bezeichnung Lokis als Farbautis Sohn. Das entspräche den Sagen (Farbaut der Vater, Laufey die Mutter). In den Comics hat man die Geschlechter getauscht. Normalerweise sind die ja eher patriarchalisch. Alles nicht so unheimlich wichtig. Ist mir halt aufgefallen.

* Das eine Tie-In-Heft aus "Avengers" 249 von Onkel Roger hätte man ruhig auch aufnehmen können … Dass man später "Mutant Massacre" aufnimmt ist verständlich. Aber das Heft hätte schon reingepasst und auf die zwanzig Seiten mehr wäre es auch nicht angekommen.