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Alt 17.05.2017, 09:54   #201  
Detlef Lorenz
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Nummer 55


Wolkenstürmer über dem Atlantik, Pioniere der Luftfahrt






In diesem Heft geht es um zwei Pionierleistungen und zwar dem von Charles Lindbergh und dem der dreiköpfigen Crew Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld, Hermann Köhl und dem Iren James Fitzmaurice (sowie deren Flugzeugen „Spirit of St. Louis“ und der Junkersmaschine „Bremen“). Während 1928 der „Bremen“ tatsächlich die Erstüberquerung über den Atlantik in Ost-West-Richtung gelang, war der Flug der „Spirit of St. Louis“ 1927 von Amerika nach Europa nur einer von vielen die zuvor dieses Wagnis unternahmen. Das schmälert natürlich nicht die Leistung von Lindbergh, immerhin war er 33 Stunden und 32 Minuten völlig allein über dem Ozean, trotze Regen, Kälte und Müdigkeit. Die Besatzung der „Bremen“ hatte zwar mit permanentem Gegenwind, dem ständig von West nach Ost wehendem Jetstream, zu kämpfen (deshalb ist auch heute noch der Rückflug aus Amerika bei gleicher Motorenleistung gut eine Stunde schneller), sie erduldeten dies aber gemeinsam und konnten sich mit Schlaf-Wach-Perioden abwechseln.






Lindbergh flog von New York nach Paris, die „Bremen“ die wesentlich kürzere Strecke von Irland nach Neufundland und beider Zeiten unterschieden sich nur wenig, siehe oben. Gemeinsam war ihnen nur ein Motor, der ihre Flugzeuge antrieb, obwohl jeder sie vor dem Risiko eines Motorschadens warnte, der eine Notwasserung erfordern würde. Wie so etwas mitten auf dem Atlantik ausgehen würde, kann man sich denken.







Charlie Bood schilderte die Geschichte von Lindbergh etwas ausführlicher, aber im Großen und Ganzen kann man mit den zeichnerischen Darstellungen und den Texten beider Ereignisse zufrieden sein. Was ich vermisse, sind Ergänzungen zu den Leistungen der Atlantiküberquerungen anderer Piloten und Fluggeräte, siehe Titel. Zumindest in einer Schautafel hätten diese erwähnt und gewürdigt werden sollen, was ich hiermit nachhole: Der wirklich erste Transatlantikflug erfolgte bereits im Mai 1919 von Albert C. Read, der es jedoch mit Zwischenlandungen machte (Neufundland, Azoren). Im Juni desselben Jahres flogen John Alcock und Arthur Whitten Brown nonstop von Amerika nach Europa. Es hatten bis zum Flug von Lindbergh insgesamt schon 67 Menschen den Atlantik per Luftstrecke überwunden, u.a. auch mit Luftschiffen. Und dem Schotten Jim Mollison will ich noch erwähnen, der 1932 als erster im Alleinflug den Atlantik Richtung Amerika überquerte.

Das Porträt Lindberghs auf der 2. Umschlagseite ist nach einem Foto (bekannt aus Film, Funk, Fernsehen und Literatur) entstanden und zeigt mit „CB“ die Signatur Boods, was mitnichten „CB“-Funk bedeutet (wenn das überhaupt noch jemand kennt).

Die Seiten 3,4 und 32 zeigen einem Bericht zu einer 1952 tödlich verlaufenden Flugschau. Das besonders tragische daran ist, das der Verunglückte an seinem Geburtstag abstürzte und seine Frau zusehen musste.

Die Vorschau auf der Seite 33 geht bis zum Heft 62.

Nunmehr hat sich die Nachbestellliste bis zur Nummer 16 reduziert.

Das nächste Heft befasst sich mit Alfred Nobel, der „Sprengstoff für den Frieden“ zusammen gemischt haben will – na, lassen wir uns überraschen.

Auf der 4. Umschlagseite bietet die Peligom – Reklame einen Düsenjägerpiloten zum Ausschneiden und dieser scheint mir von Bood gezeichnet zu sein.
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Alt 07.07.2017, 15:44   #202  
Detlef Lorenz
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Natürlich wäre erst die Nummer 56, Alfred Nobel, an der Reihe. Aber aus bestimmten Gründen ziehe ich das folgende Heft vor:


Nummer 57


Die Guillotine regiert, Die französische Revolution







Die Französische Revolution von 1789 ist nicht aus dem Nichts entstanden, mehrere Gründe führten zu dieser Explosion des Volkes. Bereits seit längerer Zeit litt das Volk – die bäuerliche Bevölkerung machte um die vier Fünftel der gesamten Einwohnerschaft aus – unter der Willkür der ersten beiden Stände, des Adels und des Klerus. Außerdem beeinflusste die sogenannte >>Kleine Eiszeit<< (16te bis 18te Jahrhundert) sehr negativ die Umwelt. Extrem lange Winter sorgten für Missernten, die aber in ihren Auswirkungen (Ernteausfälle) den Adel und den Klerus nicht weiter betrafen. Eines der Hauptnahrungsmittel, das Brot, wurde dagegen knapper und verteuerte sich vor allem für die städtischen Bewohner so stark, dass sie schon rund die Hälfte ihres Einkommens dafür ausgeben mussten, sofern Brot überhaupt verfügbar war.

Dazu war der Staat Pleite, was wiederum im Flottenneubau Ludwig XVI und an der Beteiligung des Staates am amerikanischen Unabhängigkeitskampf lag (und an der Verschwendungssucht der herrschenden Clique). Der König beabsichtigte England wirtschaftlich und politisch zu schwächen, in dem er den Amerikanern zu Hilfe kam. Dass er damit Erfolg hatte, war schon richtig, aber neben den Kosten bekamen die französischen Soldaten mit, dass hier eine Revolution stattfand, in der das Volk ohne Adel und Klerus gegen einen König putschte. Sie brachten diese Ideen mit ins Mutterland und verbreiteten deren Botschaften im Volke.






Das ging dann soweit, dass Ludwig allerhand an politischen Misshandlungen seiner >>von Gott gesandten<< Person zu ertragen hatte. Allerdings nicht nur er, auch der Adel wurde – durch die Guillotine – fast abgeschafft. Der Klerus kam etwas glimpflicher davon, musste aber auf alle Güter und Privilegien verzichten, die Trennung von Staat und Kirche war in Frankreich als erstem neuzeitlichen europäischen Staat geglückt. Der 4/5 August 1789 beendete den ständestaatlich organisierten Staat, auch als ersten in Europa. Ende des Monats wurde zudem folgende Erklärung verabschiedet, die mit den Worten: „Von ihrer Geburt an sind und bleiben die Menschen fei und an ihren Rechten einander gleich“ beginnt. Fast unnötig zu sagen, dass der damalige Papst, Pius VI, diese Proklamation als „gottlos“ bezeichnete.






Allerdings lief die Revolution dann fast aus dem Ruder, sie fraß ihre Kinder, wie Pierre Vergniaud, einer der Führer der >>Girondisten<<, feststellte. Immerhin fraß sich die Guillotine durch Massen an Verdächtigen, so dass selbst deren scharfes Messer ständig erneuert werden musste. Zum Schluss sorgte ein General für Ordnung, krönte sich zum Kaiser und versuchte die Herrschaft über die damals bekannte – europäische – Welt zu erlangen. Die Grundprinzipien der Revolution aber blieben bestehen und überdauerten auch die Restauration, die nach der Endgültigen Niederlage Napoleons wieder zu den alten Verhältnissen zurück zu kehren versuchte. Die Ideen der Freiheit und der Gleichheit ließen sich nicht mehr aus den Köpfen der Menschen entfernen: wir müssen allerdings auch heute noch dafür sorgen und kämpfen, dass wir nicht erneut Obrigkeitshörig oder dazu verführt werden.

Wie wurden diese Ereignisse im Heft Nummer 57 der „Abenteuer der Weltgeschichte“ behandelt: Als erstes ist mir aufgefallen, dass, Zitat „der König (Ludwig XVI) viele Vorzüge besaß, arbeitsam, voller guter Absichten war, ein gutes Gedächtnis besaß und mit anderen Völkern in Frieden lebte.“ Was brauchte er dann eine neue Flotte, weshalb schickte er seine Soldaten in die 13 Kolonien. Auch, Zitat: „leitete er seine Regierungszeit mit dem größten Fehler ein, er rief das grade abgeschaffte Parlament wieder ein.“ In diesem saßen die 3 Stände, Adel, Klerus, Bevölkerung und nicht entsprechend seiner tatsächlichen Bevölkerungszahl, sondern zahlenmäßig paritätisch. Somit waren die ersten beiden Stände bei jeder Abstimmung so und so überlegen. Nun taten sich allerdings alle Stände zusammen und versuchten, trotz Gegenbefehls des Königs, eine Nationalversammlung einzuberufen. Dem Texter des Heftes gefiel dies gar nicht, er glaubte sogar zu wissen, dass Frankreich nun in einem völligen Durcheinander versinkt, Zitat: „Schmuggler, Diebe und Landstreicher kommen aus dem Schatten hervor, in dem sie bisher gelebt haben. Vor allem ziehen die Arbeitslosen und Hungrigen nach Paris. Truppen werden aus anderen Orten nach Paris geholt. Aber die Regierung ordnet an, dass sie sich jeder Gewaltanwendung zu enthalten haben. SO KANN MAN NATÜRLICH KEINE REVOLUTION AUFHALTEN:“ Mit anderen, meinen Worten: „Der Autor verstand die Welt, bzw. den König nicht mehr, dieses Gesindel hätte zermalmt werden müssen!

So zieht sich der Inhalt dieses Heftes bis zum Ende durch, egal wer, die sich gegen den guten König und seinem Regime auflehnen, sind, Zitat: „Verbrecher, Pöbel, vom Morden berauschte Menge, betrunkene und tobende Weiber, usw.“ Das Pariser Stadtgefängnis, die Bastille, ist das nächste Ziel der Revolutionäre und Neugierigen. Mühsam zerstören sie die Zugbrücke, dringen ein, befreien Gefangene, die Soldaten verweigern dem Kommandanten den Gehorsam und entgegen dem Versprechen der Revolutionäre wird dieser geköpft und sein Haupt auf einer Lanze gesteckt durch die Gegend getragen. Also, die Zugbrücke wurde tatsächlich heruntergelassen, die Menschen konnten ungehindert in den Vorhof eindringen, aber der Kommandant lies nun das Feuer eröffnen, was rund 100 Menschen das Leben kostete. Erst als die Stadtverordneten ihrerseits Kanonen auffahren ließen, kapitulierte der Kommandant und verlor jetzt tatsächlich seinen Kopf. Das mit dem Zuerst-Schiessen wurde im Text nicht erwähnt, würde zum bisher geschilderten Regime auch nicht passen.

„Dem König wird mehr und mehr die Macht aus den Händen genommen. Er darf schließlich nur die Wünsche und Befehle der Verfassungsgebenden Versammlung ausführen. Ludwig fühlt sich seiner Vorrechte als König beraubt und erniedrigt.“ Woher er die wohl hat? Er flieht natürlich, Richtung Österreichische Niederlande (Belgien) um von dort mit einer Streitmacht zurück zu kehren, damit seine Vorrechte wieder erneuert werden. Davon wird allerdings im Heft nichts erwähnt. Jedenfalls wird er angeklagt, vor allem, nach dem man in einem seiner Geheimverstecke kompromittierende Schriftstücke zu finden geglaubt hat (hier würde ich vielleicht an der Geschichtsschreibung ein klein wenig insofern zweifeln, ob man dann nicht diese „Beweise“ platziert hat; aber auch davon ist im Heft vorsichtshalber nicht die Rede).

Anschließend folgen noch ein paar Seiten über die Gräuel der losgelassenen Revolutionäre, Marat, Danton und Robespierre seien hier genannt. Die (Comic-) Geschichte endet auf der letzten Seite mit einem Happy end in Person Napoleons: „Nun tritt auch ein Mann immer stärker in das strahlende Licht des Weltruhms, Napoleon Bonaparte. Ordnung kehrt in Städte und Dörfer Frankreichs wieder ein. Jetzt finden sich alle zusammen im Kampf gegen den von außen anstürmenden Feind. Nach unsagbar viel Blutvergießen kann der Henker das Fallbeil hochbinden. Die Guillotine hat ausregiert.“ Auch hier stimmt so gut wie nichts, Napoleon wird ein blutrünstiger Monarch, der bedenkenlos Kriege führt, bestimmt mehr Menschen dadurch umbringt und mehr Not und Elend über die von ihm >>beglückten<< Völker bringt, als alle Gräuel der Revolutionäre zusammen. Und selbst das „Rasiermesser der Nation“ hat nicht ausgedient, das geschah erst am 10 September 1977, als ein Zuhälter und Mörder in Marseille mit dem Fallbeil hingerichtet wurde. Zur Laufzeit der „Abenteuer der Weltgeschichte“ war es noch voll in Aktion.
Was brachte nun die Revolution? Ein Resümee damaliges lautet: „Diese Revolutionsdiktatur ist, wie sie sich schließlich gestaltete, an sich selbst zusammengebrochen, aber es war ihr Werk, dass nach ihr das Alte, welches sie endgültig hinweggefegt hatte, nicht mehr wiederkehren konnte.“ Dem wäre kaum etwas hinzuzufügen.

Was präsentierte dazu das Heft der Serie, und was wäre mein Resümee: „Kaum ein Inhalt aus dieser Reihe hat mich so enttäuscht, der Texter hat der Monarchie hinterher geheult, die Aufständischen waren für ihn nur Mob, Pöbel, Plünderer, die Herrschenden hatten ihre Vorrechte schließlich von einer höheren Macht auf ewig übertragen bekommen und nutzten diese nur zum Wohl des unwissenden Volkes – eher zu ihrem eigenen Wohlgefallen aus.“ Durch Fortlassen unangenehmer Aussagen zu seiner favorisierten Klasse folgen Verdrehungen von Tatsachen, Glorifizierungen und schlichtweg Unwahrheiten. So ist hier eine fragwürdige und einseitige Geschichtsdarstellung entstanden – schade!

Auf der Seite 3 beginnt ein dreiseitiger Bericht über die damaligen – Hungerverhältnisse – in Paris. Dieser ist recht objektiv, wie mir scheint.

Die Vorschau geht bis zum Heft 62, die Nachbestellliste fängt beim Heft 18 (Der Schatz des Ministers, Duell in Frankreich [!] ) an.

Auf der letzten Umschlagseite sehen wir im Rahmen der Peligom-Alleskleber-Reklame einen sogenannten >>Bastille-Stürmer 1789>>. Der ist, wie das ganze Heft natürlich, von Bood gezeichnet und sieht schon recht ungewöhnlich aus.

Geändert von Detlef Lorenz (09.07.2017 um 00:09 Uhr)
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Alt 07.07.2017, 18:26   #203  
74basti
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Wer hat den Unsinn denn damals getextet?


"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 07.07.2017, 18:39   #204  
Armin Kranz
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@ Detlef

Der amerikanische Bürgerkrieg war von 1861-1865, du meinst bestimmt den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.

Auf dieser Ebene darf man auch nicht Übersehen, das Frankreich auf der einen Seite von 1756-1763 sich gemeinsam mit Rußland und Österreich im Kriege gegen Preussen befand und auf der anderen Seite im selben Zeitraum sich in den damaligen amerikanischen Kolonien im Krieg mit Großbritannien befand. Beide Kriege konnten nicht gewonnen werden, bzw. gingen verloren. Diese Kriege dürften die französiche Wirtschaft auch schon extrem belastet haben.

_______________________
Grüße aus der Bibliothek
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Alt 07.07.2017, 21:07   #205  
Detlef Lorenz
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Ich könnte jetzt ja wieder einmal schreiben, dass ich die Leser testen wollte ... natürlich habe ich mich ganz simpel verschrieben, Danke Armin!

Aber diese Berichtigung hat mich eben noch einmal kurz recherchieren lassen:

In der schon erwähnten Einleitung zur Heftstory wird der Vorgänger vom geköpften Ludwig (1774 - 1793), der Ludwig XV (1715 - 1774) als, Zitat: "als der kluge König, der viel zu früh stirbt und der einem Damm gegen die immer stärker um sich greifende Unruhe im Volk errichtete. Er hat nämlich den Streich geführt, der den Staat retten konnte. Ludwig läßt das Abgeordnetenhaus, das Parlament von Paris auflösen." Und warum, Zitat: "weil von dort Hetzreden und Schmähschriften kommen, die das Volk zum Aufstand gegen den König und seine Minister aufwiegeln sollen." Und warum?

Damit aber nicht genug, dieser "kluge" König hatte schon begonnen, die Staatsfinanzen zu ruinieren, in dem er sich mit England den sogenannten Siebenjährigen Krieg (1756 - 1763) leistete, der heutzutage als der eigentlich erste Weltkrieg bezeichnet wird. Auf allen Kontinenten, allen Meeren kämpften die europäischen Mächte um Macht, Kolonien, Einfluß und da gingen nicht nur die Finanzen den Bach runter, sondern es starben auch ungezählte Menschen, aber das war den Regierenden so und so einerlei ...

Hallo Basti: leider keine Ahnung, aus dem Verlag kamen die Themenvorschläge und, die Ausarbeitung oblag wohl Charlie Bood, nach seinen mir persönlich gegebenen Auskünften.
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Alt 07.07.2017, 23:08   #206  
Servalan
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Der Historker John H. Parry (Das Zeitalter der Entdeckungen) erklärt den verbissenen Kampf zwischen England und Frankreich in der Karibik und dem nordamerikanischen Festland mit dem Streit um zwei neuralgische Punkte.

In der Epoche der Windjammer waren Schiffe auf Passatwinde angewiesen, außerdem waren die Routen von den Jahreszeiten abhängig. Jede Flaute wäre tödlich gewesen. Hinzu kommen die Meeresströmungen.
Danach bleibt eine winzige Insel in der Karibik übrig, die optimale Bedingungen für Hin- und Rückweg bietet. Der Besitz der Insel ging im Ping-Pong immer zwischen den Engländern und Franzosen hin und her - aber zum Schluß triumphierten die Engländer.

Auf dem amerikanischen Festland pokerte der französische König darum, seine beiden Kolonien zu verbinden: Louisiana, das weit in den Norden reichte (wesentlich größer als der heutige US-Bundesstaat Louisiana), im Süden und Québec im Norden. Die britischen Kolonien wären dann eingekesselt gewesen. Aber der Plan ging nicht auf. Immer fehlten einige Tausend Quadratkilometer.

Wie heißt es so schön: "Einen Krieg anfangen, ist leicht ..." Die Streithähne haben sich verzockt und kamen aus der Bredouille nicht mehr raus.
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Alt 08.07.2017, 00:31   #207  
FrankDrake
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@servalan

Welche Insel wäre das?

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
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Alt 08.07.2017, 13:44   #208  
Servalan
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Die Insel heißt Mona, ist knapp 60 Quadratkilometer groß und fast kreisrund. Sie liegt zwischen den (großen) Inseln Hispaniola und Puerto Rico. Die Mona-Passage trennt die Karibik vom Atlantik und wird heute noch von Frachtern genutzt, die zum Panamakanal wollen oder von dort kommen.
Heute gehört sie zum Staatsgebiet von Puerto Rico, also zu den USA, ohne ein Bundesstaat zu sein.

Oben im Post habe ich den falschen Band aus Kindlers Kulturgeschichte Europas angegeben, der richtige Band (16) heißt Europäische Kolonialreiche im 18. Jahrhundert - stammt aber auch von Parry.
Der Historiker war bei der Royal Navy und hat später als Zivilist selbst Segelkurse gegeben. Den Titel des Bandes empfinde ich als leicht irreführend. Parry holt weit aus und liefert hier gewissermaßen eine Geschichte der Seefahrt von der Antike bis zum Beginn des Dampfschiffzeitalters.

Geändert von Servalan (08.07.2017 um 14:22 Uhr)
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Alt 23.07.2017, 14:13   #209  
Detlef Lorenz
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Nachfolgend ein Bericht zum Heft 56, womit wir die Lücke geschlossen haben:


Nummer 56


Alfred Nobel, Dynamit – Sprengstoff für den Frieden








Als ich den Untertitel las, fröstelte es mich etwas: es mutete mir schon seltsam an, ein derartiges Mittel zur Massenvernichtung als Friedensbringend zu bezeichnen. Allerdings, bei weiteren Recherchen zu Alfred Nobel, las ich die Notiz, dass Dynamit als Sprengstoff für kriegerische Verwickelungen wenig Eignung zeigte, da war ich dann etwas beruhigt. Dagegen revolutionierte das sogenannte (Spreng-) Pulver Ballistit die damalige Schusstechnik aller gesamten Feuerwaffen, vom Revolver bis hin zur >>Dicken Bertha<< … und dieses Zeugs verlies Nobels Fabriken nur ein Jahr nach seiner Erfindung des Dynamits!








Alfred Nobel wurde 1833 (+ 1896) als Sohn eines Chemikers in Stockholm geboren. Alfred interessierte sich recht früh für die Chemie und stieg ins Sprengstoffgeschäft mit ein. Er stellte das Nitroglyzerin in großen Mengen her und versorgte bald die halbe Welt mit diesem Teufelszeug. Als in Nobels Fabrik inmitten Stockholms eine gewaltige Explosion fünf Menschen tötete, darunter der jüngste der 4 Nobel-Brüder, Emil, verbot man ihm weiterhin in Stockholm zu experimentieren und er ging in die Nähe von Hamburg, nach Krümmel. Dort steht heute ein Kernkraftwerk und das ist, trotz vieler Pannen, erstaunlicherweise noch nicht in die Luft geflogen (was aber nichts über die Sicherheit dieser Energietechnik aussagt).

Hier gelang ihm endlich die lang ersehnte Erfindung, Nitroglyzerin „sicher“ zu machen. Das heißt, es konnte nun unproblematisch transportiert werden, es explodierte nur dann, wenn es das tun sollte und half beim Bergbau, beim Tunnelbau, also immer dann, wenn man große Löcher benötigte. Der Zufall half ihm dabei, allerdings habe ich in 3 Quellen 3 unterschiedliche „Zufälle“ gefunden: laut dem Heft sah er beim Eintreten in sein Labor bei Krümmel wie Nitroglyzerin aus einem undichten Behälter in eine Schale hinein tropfte. Normalerweise hätte allein dies eine gewaltige Explosion verursachen können, aber nichts geschah. Nobel sah, dass sich in der Schale Kieselgur befand, einer mehlartigen Substanz aus der nahegelegenen Lüneburger Heide. Die beiden Stoffe verbanden sich zu einer elastischen und formbaren Masse. Die zweite Quelle (Wikipedia) berichtet ebenfalls von einem undichten Behälter, aber das heraustropfen wird von Arbeitern beobachtet, die Nobel benachrichtigen. Die dritte Info, NDR Kultur, vermutet auch eine zufällige Entdeckung Nobels, diesmal allerdings in seinem Labor auf einem Elbkahn, der sich wegen der Explosionsgefahr auf der Elbe befindet.








Wie auch immer, Nobel nannte das Zeugs „Dynamit“, überzeugte die Welt von der sicheren Handhabung des Stoffes und wurde zum Millionär. Leider berichtet das Heft nichts von den Kontakten Nobels zu Bertha von Suttner, einer leidenschaftlichen Friedensaktivisten, die die öffentliche Meinung gegen den Krieg einschwören will – die Kriegspropaganda der Herrschenden ist aber wie eh und je leider überzeugender geblieben. Zum Schluss seines Lebens kamen ihm womöglich doch Gewissensbisse (seine Familie war in großem Umfang auch in Rüstungsgeschäften tätig gewesen) und er stiftete die Nobelpreise. Alle werden sie jährlich in Schweden vergeben, nur der Friedensnobelpreis in Oslo. Bertha von Suttner erhielt ihn als erste Frau, allerdings nicht als erster Mensch überhaupt.

Im Grunde zeigt das Heft eine reale Lebensbeschreibung Nobels, etwas geschönt allerdings schon. Was mich allerdings gleich in der Einleitung auf der Seite 5, wie üblich auf einer Schriftrolle, störte, ist die Behauptung, das erst durch das Dynamit Tunnel, Kohle und Salz aus dem Berg, Brunnen und sogar das Marmor nur durch die Erfindung des Dynamits gebohrt, gebrochen werden konnte, das ist natürlich Unsinn. Schon die alten Ägypter brachen sich ihre gewaltigen Steinblöcke für die Pyramiden aus dem Gestein, die Römer waren Meister im Tunnelbau und das Marmor u.a. aus Carrara wurde schon viele Jahrhunderte vor Nobel gefördert. Mit Dynamit geht das alles leichter, keine Frage, aber das befand ich dann für eine unnötige Übertreibung.


Die 2. Umschlagseite zeigt ein Bild von Alfred Nobel, wie er an einem Experimentiertisch sitzt. Ab der Seiten 3 bis 4 wird unter dem Titel „Achtung! Es wird gesprengt!“ der Vorwärtstrieb in einem Kohlbergwerk mittels Dynamit geschildert. Also die Bohrungen, das Einführen der Sprengstoffpatronen und die Auswirkungen der Sprengungen im Stollen geschildert.

Gleich im Anschluss wird in einer Anzeige für das „Internationale Korrespondenz- Büro, Anna-Maria Braun in München 15, (gegründet 1945) geworben. Briefwechsel in englisch und deutsch mit gleichaltrigen Mädchen und Jungen in Europa und Übersee wird gegen Berechnung vermittelt.“ Im Juni 1957, dem Herausgabedatum des Heftes, bestand an derartigen Kontaktaufnahmen wohl noch reges Interesse.

„Euer Hans-Jürgen“ nimmt auf der Seite 32 in seiner Kolumne dazu noch einmal Stellung und weist darauf hin: „ (…) Wenn Ihr also Freunde im Ausland gewinnen wollt, und wer möchte das nicht, wendet sich an das obengenannte Büro.“ Zusätzlich warb Hans-Jürgen im vorherstehenden Text einmal nicht für das nächste Heft, sondern für mehrere Firmen, die seiner Meinung nach perfektes Spiel- und Forschungsgerät für die jugendlichen Leser anboten. Da kann man „eine geheimnisvolle Sauerstoffabrik unter Wasser“ geschenkt bekommen, „(…) ein Anleitungsbuch eines Biolabors, das nun um eine Kapitel erweitert worden ist“. Außerdem weist er auf die Firma Engels // Söhne (so geschrieben) hin, die einen Globus zum selbst Bauen anbietet. Hans-Jürgen ist sich sicher, dass man für die „nur DM 43,- eine lebendige Welt geschenkt bekommt, die auch für gute Noten in der Schule sorgen wird und ein Geschenk fürs Leben bedeutet.“ Laut dem Statistischen Bundesamt lag der Durchschnittsverdienst 1957 bei rund DM 250,-, da waren DM 43,- schon ein ganz schöner Happen. Hans-Jürgen verweist wohl neben den Eltern deshalb auch auf Onkel und Tanten als Geschenkaspiranten hin. Und fürs „Leben“ wäre das teure Ding (hätte mich damals schon fasziniert) bei weitem nicht gewesen. Was bis heute an politisch bedingten geografischen Veränderungen stattgefunden hat, ist schon beachtlich.

Die Vorschau für die nächsten Hefte geht bis zur Nummer 62, mit dem Inhalt über Simon Bolivar, dem „Befreier Südamerikas“.

Die letzte Umschlagseite zeigt diesmal eine UHU-Reklame.
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.07.2017, 14:59   #210  
Servalan
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Zu dem seltsamen Untertitel gibt es eine eigene Geschichte.
Ich nehme an, sie spielt direkt auf die Phrase "der Krieg, um alle Kriege zu beenden" an. Tardi und andere nutzen ja heute noch "La Der de Ders", die das gleiche bedeutet. Damit wurde der (Erste) Weltkrieg zunächst idealistisch bezeichnet, ziemlich bald wurde daraus ein zynischer Spruch.
H.G. Wells (Mitglied der Fabian Society) hat den Ausdruck in journalistischen Artikeln genannt, und eine Sammlung davon trägt den Titel The War That Will End War. Wenn Leute mit dieser Phrase aufgewachsen sind, stolpern sie eben seltener über die Ungereimtheiten und nutzen sie selbstverständlicher.

https://en.wikipedia.org/wiki/The_war_to_end_war
https://fr.wikipedia.org/wiki/The_war_to_end_war

Das sogenannte "Gleichgewicht des Schreckens" im Kalten Krieg basierte ja auf einer ähnlichen Logik: Beide Parteien rüsten um die Wette, damit es keinen Krieg gibt oder geben soll.
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2017, 12:09   #211  
Detlef Lorenz
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Im Hansrudi-Wäscher-Forum wurde der Zeichner Lothar Linkert erwähnt. Dieser hatte ja für die Abenteuer der Weltgeschichte gearbeitet. Zu dieser Serie solle es einen Titelwunsch zu Adolf H. gegeben haben und vermutet, Lothar Linkert wäre dafür geeignet. Das geschah aber erst, als Charlie Bood die Serie komplett übernommen hatte. Dieser lehnte diesen Titel ab - wie er mir erzählte.

Zu Lothar Linkert wurde auch erwähnt, dass er für die Rudl-Illustrierten Klassiker als Redakteur gearbeitet hatte. Für diese Serie hat er in einem Mark Twain Heft auch eine dessen Kurzgeschichten als Comic umgesetzt. Dazu steht aber mehr in Lorenz´ Comic Welt.
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2017, 13:47   #212  
Admiraal
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Danke für die so umfangreiche Aufbereitung dieser Serie, Detlef.
Admiraal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2017, 15:01   #213  
G.Nem.
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
(...) Zu dieser Serie solle es einen Titelwunsch zu Adolf H. gegeben haben und vermutet, Lothar Linkert wäre dafür geeignet. Das geschah aber erst, als Charlie Bood die Serie komplett übernommen hatte. Dieser lehnte diesen Titel ab - wie er mir erzählte. (...)
Du forschst und berichtest eben über Beweisbares, was viele andere selbsternannte "Experten" nicht tun. Von mir auch ein Danke für deine Berichte!
G.Nem. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.09.2017, 16:54   #214  
Matthias
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Im Hansrudi-Wäscher-Forum wurde der Zeichner Lothar Linkert erwähnt.
Wie bereits ebenfalls im HRW-Forum erwähnt, war Lothar Linkert auch der Zeichner einer Ritterserie namens "Ritter Gernot". Lt. den Erinnerungen eines
Lesers des von Norbert Dargatz herausgegebenen "Comic-Stern" soll diese in einem Kundenmagazin namens "Backring-Illustrierte" erschienen sein. Eine Zeitschrift dieses Titels habe ich leider - trotz intensiver jahrelanger Recherche -
nirgends gefunden.
Matthias ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.09.2017, 18:08   #215  
underduck
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Meister Lorenz ist gerade auf Urlaubsreise und kann daher nicht direkt antworten.
underduck ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 26.09.2017, 18:53   #216  
Armin Kranz
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Handelt es sich hierbei vielleicht um diese "Ritter Gernot" Serie:


7 Tage 1955: 32 (6. August 1955)

Die Taten des Ritters Gernot: 18
Signum: (nicht angegeben) (Copyright by Cosmopress)
Zeichnungen + Text: (nicht abgegeben))

_______________________
Grüße aus der Bibliothek
Armin Kranz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2017, 18:23   #217  
Matthias
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Hallo Armin, vielen Dank für den Scan. Das könnte die Serie sein.
Demnächst werde ich mir Kopien der Seiten aus der angeblichen Bäcker-Kunden-
zeitschrift ansehen können, dann habe ich eine noch bessere Vergleichsmöglichkeit.
Wirklich super, dass du ein Beispiel dieser
seltenen Serie aufgefunden hast!
Matthias ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2017, 17:52   #218  
Detlef Lorenz
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Nummer 58


Durch Steppe und Eis. Vom Bau der transsibirischen Eisenbahn







Zu den großen technischen Leistungen des Industriezeitalters gehört zweifelslos der Bau von Eisenbahnstrecken. Nürnberg – Fürth, Berlin – Potsdam (um nur die ersten beiden deutschen Linien zu nennen), läuteten dieses Zeitalter der schnellen Verkehrsverbindungen ein. Was aber sind die genannten Strecken gegen die Nordamerikanische Pazifik – Eisenbahn (siehe Abenteuer der Weltgeschichte Nummer 9) oder gar die „Transsibirische Eisenbahn“ („Transsib“). Die Länge dieses gigantischen Projektes beträgt über 9000 Kilometer, je nach Quelle sind es 9145 Km, oder 9288, was aber sicherlich nie ganz genau festgelegt werden kann. Zu viele Umwege, Abzweigungen, neue Planungen noch während des Baus und daraus sich resultierende Streckenänderungen, lassen genau Zahlen wohl nie zu. Aber was bedeuten schon ein paar Kilometer mehr oder weniger, gegenüber der Gesamtstrecke.

Das damalige zaristische Russland suchte in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts Wege, um die riesige und reiche Landmasse Sibiriens zu erschließen und auch eine Verbindung zu den russischen Besitzungen im fernen Osten, die Pazifikküste mit dem Hafen Wladiwostok mit dem europäische Teil zu verbinden. Nicht nur wirtschaftliche Interessen lagen vor, auch politische Probleme tauchten mit dem aufstrebenden Konkurrenten Japan auf (wie wir später noch sehen werden). Laut des hier besprochenen Heftes soll es viele Widerstände gegen ein derartiges Eisenbahnprojekt gegeben haben, vor allem von den agrarischen Großgrundbesitzern, die befürchteten, ihre leibeigenen Arbeiter würden sich nach Sibirien absetzen. Erst ein sogenanntes Machtwort des Zaren Alexander III setzte dem ein Ende und im Jahr 1891 wurde bei Wladiwostok mit dem ersten Spatenstich der Bau begonnen. In den USA wurde an zwei Stellen zugleich, in Sacramento/Kalifornien und Omaha am Missouri begonnen. Für die wesentlich längere Transsib – Streckenführung begann man an mehreren Stellen zugleich. Ungeheure logistische Aufgaben waren zu überwinden. Auch Probleme vor Ort tauchten auf, als z. B. übersehen(?) wurde, dass manche Flüsse, wie der Amur, im Frühjahr einen bis zu 10 Meter höheren Wasserstand aufwies, und schon verlegte Gleisstrecken einfach wegspülte.

Die Arbeiter wurden zum großen Teil aus Sträflingen rekrutiert, denen man straferlas bei der Beendigung der Bauarbeiten versprach (wer von ihnen das wohl erlebt haben mag!). Aber auch chinesische Arbeitskräfte wurde herangezogen, die allerdings um 1900 gut 700 (?) Streckenkilometer demolierten, als in China der sogenannte „Boxeraufstand“ gegen die westliche koloniale Politik ausbrach (siehe: „Der Boxeraufstand“ Heft Nummer 66), der sich auch gegen Russland richtete. Der Russisch/Japanische Krieg 1904/5 (siehe Heft Nummer 51) förderte, wie so oft, den rascheren Ausbau der Strecke. Sogar eine zweigleisige Trasse wurde geplant, was aber mit dem schnellen Sieg der Japaner erst ab 1908 begonnen wurde.
Neben dem unwirtlichen sibirischen Klima – um das mal freundlich auszudrücken – machten auch wilde Tiere den Bau für die Arbeiter zum Wagnis … tatsächlich!? Im Heft ist von winterlichen Angriffen ausgehungerter Wolfsrudel die Rede und auch Bären sollen tätlich geworden sein. Ich denke, das sich mal ein Bär an eine Baustelle verirrt kann, das aber Wölfe Menschen angreifen, fällt wohl mehr ins Reich der Phantasie, bzw. der bis heute nicht endenden Mär von der Bestie Wolf, der man den Garaus machen muss.

1904 scheint die Bahn durchgehend betriebsbereit zu sein, ich habe aber auch das Jahr 1916 gefunden, das bezieht sich möglicherweise auf verschiedene Ausbaustufen. Jedenfalls ist die technische Meisterleistung, auf dem Rücken großer unermesslicher menschlicher Opfer, es ist die Rede von mehreren 10 000, für Russland ein wichtiger Meilenstein zur Erschließung des sogenannten fernen Ostens.

Das Heftinhalt hält sich recht genau an die Tatsachen, wenn man die Schauermärchen über die Wölfe mal außer Acht lässt.







Die 2. Umschlagseite zeigt eine zeitgenössische (Teil-)Darstellung Wladiwostoks.

Die Seiten 3, 4 und 32 erhält einen Artikel über die klimatischen und wirtschaftlichen Verhältnisse (Ost-)Sibiriens.

Die Vorschau auf der Seite 33 geht bis zum Heft 62, dass „Simon Bolivar“ gewidmet ist.

Die Nachbestellliste auf der nächsten Seite fängt bei der Nummer 19 an.
Die 3. Umschlagseite zeigt als Vorschau des kommenden Heftes den Titel „Gaius Julius Caesar, Imperator des römischen Weltreiches“. Das fängt ja schon im Titel gut an, denn Imperator war Caesar nie.

Zu guter Letzt ist es diesmal die UHU-Reklame, die das Heft abschließt. Eine gezeichnete Wohnlandschaft der damaligen Zeit wird in Verbindung mit dem Allerkleber gezeigt. Traut man den recht einfach gestalteten Möbeln keine lange Haltbarkeit zu …
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Alt 17.10.2017, 18:09   #219  
Servalan
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Gruselmärchen über böse Bären und Wölfe lassen sich besser verkaufen, als die echten Tiere und Tierchen, die den Ingenieuren einen Strich durch die Rechnung gemacht haben: Ich nehme an, das waren eher Mäuse, Ratten und andere Nager ...
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Alt 22.10.2017, 20:36   #220  
Detlef Lorenz
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Nummer 59

Gaius Julius Caesar, Imperator des römischen Weltreiches








Der im Heft bebildert wiedergegebene Lebenslauf Cäsars scheint mit korrekt wieder gegeben. Was kaum ein Wunder ist, denn er dürfte wahrscheinlich der mit meistbeschriebene Politiker der Antike sein, vor allem auch wegen seiner Selbstdarstellungen in zahlreichen Publikationen. Ich denke da nur an Commentarii de bello Gallico (Kommentare zum Gallischen Krieg), in denen er Land und Leute (Germanen und Kelten werden von ihm erstmals als unterschiedliche Völker beschrieben), den Krieg, so wie natürlich seine Rolle darin schildert. Was ich am Lebenslauf vermisse, sowohl im Comicteil, als auch in den zusätzlichen Texten auf der Seite 3 („Gaius Julius Caesar, Imperator des römischen Weltreiches“), ist die Rolle der letzten griechisch/ägyptischen Pharaonin Kleopatra. Immerhin hatten sie nicht nur ein Verhältnis miteinander, sondern auch einen Sohn, Ptolemaios XV, Caesarion (der kleine Caesar). Dieser war den römischen Politikern immerhin so wichtig, das die Vaterschaft Caesars bestritten wurde. Hauptsächlich wurde dies von Octavian in die Welt gesetzt, da er selbst „nur“ ein Adoptivsohn Cäsars und einen möglichen Anspruch auf dessen Erbe befürchten musste. Außerdem nahm Kleopatra ihren Sohn 46 v.d.Z. mit nach Rom, als sie Caesar „besuchte“. Als Oktavian den Krieg gegen seinen letzten Gegner (Marcus Antonius) in Ägypten endgültig gewonnen hatte, lies er Ptolemaios hinrichten. Natürlich kann hier nicht jedes Ereignis wieder gegeben werden, ein etwas längerer Artikel zu Caesar, als nur eine Seite, wäre dazu angebracht gewesen.

Wenden wir uns nun dem Titelbild zu, denn es hat noch mehr zu bieten, als nur die sicherlich missverstandene Titulatur Cäsars: Obgleich er verschiedene Ämter in seiner politischen Karriere innehatte, z. B. Quästor und Pontifex Maximus in Rom, Prätor in Spanien, und, erneut in Rom, Konsul, aber nie Imperator, also Kaiser in unserem Sinne. Rom war zu dieser Zeit noch Republik und jeder Adelstitel in Verbindung mit dem höchsten Amt, also auch König, war verpönt. Selbst als man ihm diesen Rang anbot, sogar eine Krone aufs Haupt drückte, lehnte er wohlweislich ab.

Desweiteren kann man die Bezeichnung des Römischen Reiches als „Weltreich“ durchaus in Frage stellen: Zu dieser Zeit konnte wohl kaum ein Staatsgebilde auf der Erde diesen Anspruch erheben. Selbst das kurzfristige Reich Alexander des Großen war nur als Regionalmacht zu begreifen, ebenso wie Rom, auch auf der Höhe seiner territorialen Ausdehnung unter Trajan (98 – 117 n. d. Z.). Die Mongolen beherrschten einst (12./13. Jahrhundert) ganz Asien, mit Ausnahme Sibiriens und Indiens, auch Russland gehörte dazu und kamen damit wohl einem Weltreich als erste sehr nahe. Nach meiner Auffassung war erst das habsburgisch/spanische Reich unter Karl V (Kaiser 1519 – 1556) ein wirkliches Weltreich. Hier ging, wie der Kaiser wohl selber sagte: „Die Sonne nie unter“, da sie auf ihrer Erdumrundung immer ein Stück Land beschien, das zum Heiligen Römischen Reich gehörte.

Das nächste interessante Detail, das sich im Heft permanent, eher penetrant, wiederholt, ist die Bekleidung der römischen Armee: alle Soldaten sind einheitlich ausgerüstet, mit „Muskelpanzer“ und dem mit obligatorischen Federbusch geschmückten Helm. Natürlich waren die Legionäre, Soldaten wie Offiziere, unterschiedlich bekleidet und ausgerüstet. Der einfache Soldat trug als Oberbekleidung entweder ein Kettenhemd oder einen Schuppenpanzer. Sein Helm war stets so gut wie ohne Aufsatz, der hätte ihn im Kampf eher geschadet denn beschützt (ähnlich der unsäglichen gehörnten Wikingerhelme).








Auf dieser Seite, aus dem Album „Die Adler Roms“, Nummer 4, ist die Darstellung der römischen Soldaten gut gelungen. Die Unterschiede zwischen den Legionären und den Offizieren sind sehr deutlich. Zum Helmbusch noch eine Anmerkung: diesen gab es in der länglichen Form, wie ihn Charlie Bood so gerne zeichnete, als auch in der hier gezeigten Form.





Auch diese Darstellung von Alesia, in die sich Vercingetorix zurück gezogen hatte, sieht eher wie eine römischen Stadtmauer aus. Dies ist gut an den halbrunden Türmen am Tor zu erkennen.





Deutlich authentischer dürfte diese Abbildung sein, die ich in „Vae victis“ Band 15 gefunden habe.

Das Heft endet mit der Ermordung Caesars, natürlich mit den berühmten, sehr zweifelhaften letzten Worten des ermordeten: „Auch Du, mein Sohn Brutus!“ nachdem er von mehr als 20 Messerstichen durchbohrt zusammen gebrochen ist …

Auf der Seite 33 gibt es sogenannte Worterklärungen. Dort ist unter dem Stichwort „Imperator“ erklärt: „Titel römischer Feldherrn und hoher Beamter.“ Das ist grundsätzlich korrekt. Ein Feldherr erhielt in republikanischen Zeiten nach einem Sieg oft von seinen Soldaten diesen Titel verliehen. Er war nur symbolisch, denn er legte ihn, musste ihn sogleich ablegen, wenn er in Rom eintraf. Octavian nahm als erster Herrscher diese Titulatur in seinen Namen auf (weil er im Kampf um die Macht gewonnen hatte), behielt ihn dann aber auf Lebenszeit. Das wurde unter den römischen Kaisern bis in die Spätantike (Justinian) so Usus, egal, wie sie ihre Herrschaft erworben hatten. In späteren Jahrhunderten verstand man deshalb unter Imperator schlichtweg einen Kaiser. Im englischen beispielsweise als „Emperor“, im französischen der “Empereur“. „Imperator“ steht auch bei uns stets für einen kaiserlichen Herrscher der über verschiedene Völker gebot. Meiner Meinung nach hätte diese Bezeichnung so nicht auf das Titelblatt gehört, weil es zu Missverständnissen unter den jugendlichen Lesern führen kann (und sicherlich auch so geschehen ist).

Die Nachbestellliste reicht jetzt nur noch bis zum 21sten Heft zurück.
Das Thema des nächsten Heftes ist der Kautschuk, ohne den in der modernen Welt nichts geht.

Auf der letzten Umschlagseite sehen wir für die Peligom-Reklame einen römischen Legionär, wie ihn Charlie Bood seit seinen ersten Comictagen im „Horrido“ für die Serie „Tilo der Rächer“ schon 1954 gezeichnet hatte.
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Alt 23.10.2017, 08:22   #221  
Armin Kranz
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Zum Thema "Untergang der römischen Republik" an dem Cäsar maßgeblich () beteiligt war gibt es ein seht gute Buch von Tom Holland: Rubikon

In diesem schildert der Autor auf komplexe Weise wie es letztendlich zum Untergang der römischen Republik kam. Behandelt wir schwerpunktmäßder Zeitraum ca. 130/120 v.Chr. - 31 n.Chr.. In einem weiteren Buch (Dynastie) behandelt er den Zeitraum von 31. vChr. - 68 n.Chr.. Beide Bücher lassden sich ob des Themas unglaublich gut lesen und vermitteln einem ein sehr gutes/informatives Bild dieser Zeit.

_______________________
Grüße aus der Bibliothek

Geändert von Armin Kranz (23.10.2017 um 10:11 Uhr)
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Alt 23.10.2017, 09:15   #222  
74basti
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Zitat:
Wenden wir uns nun dem Titelbild zu, denn es hat noch mehr zu bieten, als nur die sicherlich missverstandene Titulatur Cäsars: Obgleich er verschiedene Ämter in seiner politischen Karriere innehatte, z. B. Quästor und Pontifex Maximus in Rom, Prätor in Spanien, und, erneut in Rom, Konsul, aber nie Imperator, also Kaiser in unserem Sinne. Rom war zu dieser Zeit noch Republik und jeder Adelstitel in Verbindung mit dem höchsten Amt, also auch König, war verpönt. Selbst als man ihm diesen Rang anbot, sogar eine Krone aufs Haupt drückte, lehnte er wohlweislich ab.

Imperator war eigentlich ein militärischer Titel ("Befehlshaber").
Zur Zeit Cäsars wurde er - soweit ich weiß - noch verliehen, durfte aber innerhalb der Stadtmauern nicht verwendet werden (oder erlosch sogar).

Das große Problem war der Titel "Rex", da die etruskischen Könige vertrieben worden waren und mit diesem Titel die Erinnerung an Fremdherrschaft verbunden war.

"Dictator" war hingegen ein Amt, das vom Senat auf Zeit verliehen wurde. Berühmter Diktator war Sulla, der das Amt auch brav wieder abgab.
Cäsar hatte dieses Amt insgesamt viermal inne (49, 48/47, 46/45 und 44 v.Chr.).
Im Februar 44 beschloss der Senat, Cäsar zum Diktator auf Lebenszeit auszurufen (dictator perpetuus).
Das war der Grund für seine Ermordung.

Ich hoffe, dass ich das trotz aller Kürze richtig dargestellt habe.

Armin: für den Lesentipp. Ich habe mich vor etlichen Jahren mal durch die römische Geschichte von den Gracchen bis in das 2. kaiserliche Jahrhundert in der Propyläen Weltgeschichte mit großer Lesefreude gekämpft.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 23.10.2017, 10:22   #223  
Armin Kranz
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@ basti

Beide Bücher sind mit unglaublich viel Ironie (manchmal sogar Sarkasmus) geschrieben, während der Lektüre habe ich des öfteren Lachen müssen. Die Gedankengänge Holland sind unglaublich modern, gerade in der Ökonomie. Er betrachtet und interpretiert die römische Welt mit den "Augen des späten 20./ frühen 21. Jahrhunderts". Das angenehme war für mich das sich Holland nicht nur auf die "Hauptfiguren (Sulla, Cäsar, Pompeius & Crassus)" sondern auch Viele (mir so nicht bekannte) "Nebenfiguren" eingeht die für den Ablauf der Geschichte extrem wichtig sind.

Wenn du mit dem Autor "klar kommst" wirst du viel Spaß mit beiden Büchern haben

_______________________
Grüße aus der Bibliothek

Geändert von Armin Kranz (23.10.2017 um 20:12 Uhr) Grund: Rechtschreibung, verflixte
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Alt 23.10.2017, 11:01   #224  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von 74basti Beitrag anzeigen
Ich hoffe, dass ich das trotz aller Kürze richtig dargestellt habe.
@: Hast du! Und auch die Ergänzung des "Diktators", die bei mir nicht vorkommt, passt sehr gut hierher.

@: Armin, sehr schöner Tip.

Von mir zum Thema Rom und Hollywood kann ich das Buch: Hollywoods Traum von Rom, von Marcus Junkelmann sehr empfehlen. Allerdings möchte ich gleich die Warnung mitgeben, dass es sehr ernüchternd sein kann. Im Grunde stimmt nämlich NICHTS was man so auf der Leinwand bisher gesehen hat. Selbst in Galdiator sind so viel Fehler, dass einem gruselt.
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Alt 23.10.2017, 16:41   #225  
guenkos
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
... Im Grunde stimmt nämlich NICHTS was man so auf der Leinwand bisher gesehen hat. ...
... und noch mehr stimmt nicht!
"Ich kenne kein Alesia!"
(Zitiert von bekannten gallischen Zeitgenossen)
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