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Alt 25.01.2024, 19:23   #1  
God_W.
Captain Rezi
 
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Cinema präsentiert - Der Herr der Ringe: Die Chronik (Panini)

Auch unser aller geliebter Hausverlag hier hat was zum Thema Tolkien/Herr der Ringe/Mittelerde im Angebot, und da ich Sekundärliteratur gegenüber oft nicht abgeneigt bin, habe ich mal einen Blick riskiert. Die Macher des Cinema Kinomagazins haben ihrem Band zu Tolkiens Schaffen eine erweiterte Neuauflage spendiert, natürlich auch um Amazons „Ringe der Macht“ mit einzubeziehen.

Das Buch unterteilt sich in acht sehr kurzweilige, reichlich bebilderte Abschnitte, die aber auch inhaltlich Einiges zu bieten haben. Der erste Teil gibt eine Art kurze Einleitung mit Informationen über J. R. R. Tolkien, seinen Werdegang und die Beweggründe, die hinter seiner Schaffenskraft stehen. Das ist für Leser, die nur die Filme kennen sicherlich interessant, hat man sich mit der Thematik aber nur ein wenig beschäftigt, bietet dieser Teil nichts Neues, da bleibt man schon recht oberflächlich.



Kern des Ganzen sind meines Erachtens die jetzt folgenden sechs Abschnitte zu den Kinoabenteuern. Jeder von Peter Jacksons Herr der Ringe-Filme bekommt seinen eigenen Bereich mit Story, Bildern, Infos über Cast und Crew, Produktionsanekdoten und Interviews mit verschiedenen Beteiligten, seien es Schauspieler, der Regisseur oder andere an der Produktion beteiligte. Selbst jemand wie ich, der damals viel über die Streifen verschlungen hat, und auch die ganzen Scheiben mit dem ausufernden Making-Of-Kram mehrfach gesehen hat, konnte dabei die ein oder andere Neuigkeit erfahren. Und selbst bei Passagen, deren Inhalt mir bekannt war, hatte ich Freude, habe mich zurückerinnert und direkt wieder Lust bekommen die Filme mal wieder zu schauen.

Selbiges gibt es dann ebenso für die Hobbit-Filme, die bei den Fans, und auch mir, ja doch eine ganze Kante schlechter wegkommen als der Herr der Ringe. Dennoch waren die Abschnitte unterhaltsam zu lesen.



Den neusten Bereich bieten natürlich die „Ringe der Macht“, von denen ich bei erster Sichtung etwas enttäuscht war, mittlerweile aber „meinen Frieden“ damit gemacht habe und mich gar auf die nächsten Staffeln freue. Schon interessant wie die Macher ihre Show und die Ideen dahinter hier auch gegen kritische Fragen vehement verteidigen. Vieles über das Gesamtvorhaben wusste ich auch noch nicht und bin sehr gespannt, ob die Serie trotz der mäßigen Kritiken und der nicht gerade überbordenden Resonanz wie geplant durchgezogen wird. Angeblich hatten die Showrunner von Beginn an einen Plan für 50 Stunden Material, und wussten bereits zum Start, wie die letzte Folge enden sollte. Weshalb ich die Serie gerade ein zweites mal schaue, diesmal mit Krümelchen, und sie mir deutlich besser gefällt als bei der Erstsichtung, das verrate ich Euch in Kürze bei ein paar Zeilen zu „Der Untergang von Numenor“. Dieser Panini-Band brachte auf 200 Seiten jedenfalls gute Unterhaltung für alle Fans der filmischen Ausarbeitungen von Tolkiens Welt.

7/10

VG, God_W.
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Alt 25.01.2024, 20:36   #2  
mile
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Oh, Super! Vielen Dank für dein Review. Den Band habe ich schon ewig "im Auge" und konnte mich bisher nicht zu einem Kauf durchringen. Aber jetzt hole ich mir den endlich mal.
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Alt 25.01.2024, 20:46   #3  
God_W.
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Sehr schön, viel Freude damit! Ist echt kurzweilig.
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Alt 25.01.2024, 21:42   #4  
LaLe
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Dan Simmons - Helix

Eine Sammlung von fünf Kurzgeschichten des Autors, dem ich die besten mir bislang bekannten SF-Romane verdanke. Alle sind mit ausführlichen einleitenden Worten versehen und so kommen knapp 400 unterhaltsame Seiten zusammen.

In "Die Suche nach Kelly Dahl" geht es um eine Außenseiterin, die auf sehr spezielle Art und Weise aussteigt und ihren alten Lehrer in eine Welt hineinzieht, die sich dieser bis dahin nicht vorstellen konnte. Ich muss gestehen, dass ich die Handlungsweise der namensgebenden Person nicht wirklich nachvollziehen konnte. Daran, dass sich die Geschichte gut las, ändert das aber nur wenig.

In "Die Kinder der Helix" kehrt Simmons in die Welt von Hyperion/Endymion zurück, und ich hatte vom Start weg wieder dieses Gefühl, dass ich damals Grossartiges gelesen hatte. Eigentlich war die Nummer mal als Skript für eine Star Trek-Folge gedacht. Simmons hatte aber niemand gesagt, dass die Ausserirdischen dort aus Budgetgründen regelmäßig stark humanoid mit irgendwelchen Wülsten am Kopf sind. Da passten seine Ousters nicht ganz rein.

Eine sehr schöne Geschichte, eingebettet in eines der faszinierendsten SF-Universen.

"Der neunte Av" war ein Beitrag zu einer Geschichtensammlung zur Frage, wie sich SF-Autoren das Jahr 3001 vorstellen. Simmons hatte sich überlegt, was sich bis dahin nicht geändert haben könnte und sich bereits seit Jahrtausenden durch die Menschheitsgeschichte zieht. Er nahm an, dass auch 3001 noch immer irgendwer versuchen würde, die Juden zu vernichten und bettete die Handlung in die Welt von Ilium/Olympus, sein zweites großes SF-Epos. Im Prinzip machte er aus diesem Beitrag die Vorgeschichte zur Saga.

Ich war sofort wieder drin in dieser Welt, in der Simmons Antike und SF in einer Weise verbindet, die mich Mitte der Nullerjahre bereits fesselte und faszinierte.

"Mit Kanakaredes auf dem K2" erzählt von der Besteigung des K2 durch eine Gruppe von Freunden, die von einem Alien begleitet werden. Das Ganze wirkte, dank kürzlich beendeter Lektüre, auf mich wie eine Mischung aus Simmons Roman "Der Berg" und District 9.

Am wenigsten konnte ich mit der letzten Geschichte "Das Ende der Schwerkraft" anfangen. Ein US-Journalist reist nach Baikonur um an der Silvesterfeier der russischen Raumfahrer teilzunehmen, die gerade dem Ende der Mir nachtrauern.

Insgesamt bietet die Collection eine schöne Bandbreite an SF und begeistert neben der Rückkehr in bekannte Welten vor Allem mit Einlassungen des Autors selbst, die ich als echten Mehrwert empfand.

Einsteigern in Simmons Werk würde ich jedoch den Sprung ins kalte Wasser empfehlen. Ich habe bei Hyperion/Endymion und Ilium/Olympus mangels tieferer Kenntnis der Bezüge bestenfalls Spurenelemente der deutlich ausgeprägten Intertextualität erkennen, geschweige denn nachvollziehen können. Dennoch las sich das alles spannend, unterhaltsam und verständlich genug um zu erkennen, dass hier großartige Geschichten zu Papier gebracht worden waren.

Und nun geht es mit "Monde" weiter.
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Alt 26.01.2024, 00:03   #5  
Conner Reak
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Dan Simmons Hyperion-Saga steht ganz oben auf meiner Leseliste. Angefixt durch Alien und Blade Runner in Comicform hab ich im Moment total Bock auf SciFi und hab heute mit "Leviathan erwacht" angefangen....und was ist das für ein Brett!!!
In der Warteschlange sind dann noch
Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (die literarische Vorlage zu Blade Runner)
Foundation von Asimov
1984
Fahrenheit 451
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Alt 27.01.2024, 16:40   #6  
God_W.
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Zitat:
Zitat von Conner Reak Beitrag anzeigen
Dan Simmons Hyperion-Saga steht ganz oben auf meiner Leseliste. Angefixt durch Alien und Blade Runner in Comicform hab ich im Moment total Bock auf SciFi und hab heute mit "Leviathan erwacht" angefangen....und was ist das für ein Brett!!!
In der Warteschlange sind dann noch
Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (die literarische Vorlage zu Blade Runner)
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Da fällt mir ein, in der Liste würde ich mit "Neuromancer" noch die Mutter alles Cyberpunk-Stories empfehlen. Ich habe den vor längerer Zeit gelesen und fand den sehr gut. Zu den beiden Fortsetzungen "Biochips" und "Mona Lisa Overdrive" kann ich noch nichts sagen, die habe ich noch nicht gelesen, hab aber aller drei in einem Taschenbuch (Die Neuromancer Trilogie) hier. Gibt es preiswert.

Geändert von God_W. (27.01.2024 um 16:57 Uhr)
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Alt 26.01.2024, 07:48   #7  
LaLe
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Da hast du ein paar richtig gute Klassiker vor dir.
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Alt 26.01.2024, 07:51   #8  
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@Conner Reak: Philip K. Dick (u. a. Träumen Androiden von elektrischen Schafen?) finde ich sehr gut, habe alle 5 Bände mit Kurz-Geschichten gelesen (gibt es immer wieder bei 2001) und finde die außergewöhnlich. Manche Geschichten fand ich seltsam andere wieder klasse! Die Foundation von Asimov habe ich hier auch komplett im Regal (8 Bücher, noch nicht gelesen). Sachen die ich dann als Rentner auf jeden Fall Lesen werde. 1984 und Fahrenheit kenne ich natürlich, wobei man 1984 auch aus der zeitlichen Perspektive betrachten sollte (1946-1948 geschrieben), schon erschreckend was Orwell bereits 1948 da geschrieben hat....
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Alt 26.01.2024, 08:06   #9  
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Der hat nur einen Blick in unsere Zeit geworfen.
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Alt 26.01.2024, 08:11   #10  
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So ist es. Leider.

@Conner: Sehr geil, immer schön wenn man sieht, wie sich jemand bei einem gewissen Thema selbst hyped und dann alles in der Richtung wegsuchtet. Geht mir aktuell wieder mit Tolkien und Herberts Wüstenplanet so.

Von Den Sachen, die bei Dir jetzt dran kommen, hab ich auch noch ganz viele auf der lesen-will-Liste. Die Expanse Romane und Dick auf alle Fälle. 1984 hab ich schon gelesen und fand es großartig.
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Alt 26.01.2024, 08:26   #11  
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@Connor

Wichtig wäre nur, nach Hyperion auch Endymion zu lesen. So du das nicht eh vorhattest. Hyperion ist zwar abgeschlossen, aber was Simmons dann in Endymion daraus macht ist ganz große Klasse. Die Auflösung war für mich ein absoluter WTF-Moment. Da lösten sich plötzlich Gewissheiten in Wohlgefallen auf und es ergab alles einen (neuen) Sinn. Habe ich so noch nie wieder beim Lesen erlebt.

Geändert von LaLe (18.02.2024 um 13:30 Uhr)
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Alt 27.01.2024, 16:49   #12  
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Richard Morgan würde ich noch empfehlen. Die Romane um Takeshi Kovacs sind super.
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Alt 28.01.2024, 18:59   #13  
Conner Reak
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Danke für den Tipp Jungs. Neuromancer wandert als Klassiker dann auch noch mit auf den Lesestapel. Eigentlich wollte ich ja dieses Jahr auch noch Comics lesen
Bin auch gerade dabei mit eine Watchliste mit SciFi Filmen zusammen zu stellen. Einige Erstsichtungen dabei aber auch viele Rewatchs. Poste die nachher mal im Filmthread, sonst gibt's mecker von oben!
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Alt 28.01.2024, 20:25   #14  
God_W.
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Der Untergang von Númenor (J. R. R. Tolkien)

Nachdem ich mich mit „Die Kinder Húrins“, „Beren und Lúthien“ und „Der Fall von Gondolin“ ausführlicher mit den großen Geschichten des ersten Zeitalters beschäftigt habe stand nun mit „Der Fall von Númenor“ das zweite Zeitalter von Mittelerde auf dem Programm. Man könnte jetzt meinen, dass im vorliegenden Band einfach die Geschichte aus der „Akallabêth“, wie sie im Silmarillion auf vergleichsweise schlanken 40 Seiten dargelegt wurde, kommentiert, zerlegt und mit einigen Ergänzungen ausgebreitet wird, um mit Altbekanntem nochmal Kohle zu generieren. Dem ist zum Glück nicht so, denn auch wenn man es auf dem Cover nicht sieht, wichtig ist bei dem hier vorliegenden Buch vor allem der Untertitel, der ihm im Inneren verpasst wurde. Dort steht nämlich geschrieben: Der Untergang von Númenor und andere Geschichten aus dem Zweiten Zeitalter von Mittelerde.



Dieser Untertitel ist Programm und für mich auch der Knackpunkt, weshalb dieses Werk so wertvoll im Gesamtkonstrukt um Tolkiens Hauptwerk wird. Hier werden alle Erzählungen, Storybruchstücke, Ideenschnipsel, Notizen und Anmerkungen zusammengetragen, die J. R. R. Tolkien zum zweiten Zeitalter seiner großartigen Welt hatte. Dazu ein paar Kommentare seines Sohnes Christopher, der zu Beginn der Entstehung dieser Sammlung noch mitarbeiten konnte, bevor Brian Sibley, der neue Herausgeber von Tolkiens Nachlass komplett übernahm.

Über das zweite Zeitalter war bislang am allerwenigsten bekannt, denn das Silmarillion umspannt zwar Tolkiens Mittelerde in Gesamtheit, beschäftigte sich allerdings zum größten Teil mit der Entstehung und dem ersten Zeitalter dieser faszinierenden Welt. Das zweite Zeitalter wird – wie bereits erwähnt – mit der 40-Seitigen Akallabêth abgehandelt, bevor es ins dritte Zeitalter übergeht, welches im Silmarillion nur grob umrissen wird, denn den Kern der Geschehnisse dieser Zeit dürfen wir ja ausführlich in „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ miterleben. Im zweiten Zeitalter gibt es also noch am meisten zu entdecken, was jetzt endlich in gesammelter Form ermöglicht wird.



Natürlich gab es schon viel vom hier enthaltenen Material, aber eben zumeist nur gestückelt, in verschiedenen Veröffentlichungen und teilweise auch nur auf Englisch. Wir haben also einiges an deutschen Erstveröffentlichungen in diesem Buch. Neben dem Silmarillion wurden alle bekannten Informationen zum zweiten Zeitalter aus den „Nachrichten aus Mittelerde“, dem „Herrn der Ringe“ inklusive Anhänge, verschiedenen Bänden der „History of Middle-earth“ und weiteren Quellen wie Randnotizen, Briefen von Tolkien selbst und seinem unvollendeten Zeitreiseroman „The Lost Road“ zusammengetragen. Das alles wurde dann, unabhängig von der Entstehungszeit, in einen chronologischen Rahmen gebracht, was uns ermöglicht die Vorgänge des zweiten Zeitalters in einem geordneten Ablauf nachzuvollziehen, egal an welchem Ort sie gerade stattfinden. So springt man in Mittelerde von Ort zu Ort, von Charakter zu Charakter und nach und nach erschließt sich ein Gesamtbild, in welcher Abfolge welche Ereignisse stattfanden, wer wen wo und wann getroffen hat, was auf Númenor geschah, während in Mittelerde jenes passiert ist und so weiter.

Nicht jede dieser Informationen ist fertig ausformuliert, manchmal sind es also nur nüchtern vorgetragene Informationen, öfter aber auch kleinere oder größere Geschichten, oder auch nur Teilstücke einer solchen. Also in etwa so, wie man es aus dem Silmarillion kennt. All das wurde sorgfältig kommentiert und stets in den richtigen Kontext gesetzt, um den Leser mitzunehmen, was prima funktioniert. Für mich ein wirklich toller Band, mit einem sinnigen Hintergrund, der absolut seine Daseinsberechtigung hat. Ja, wer alles andere von Tolkien bereits verschlungen hat bekommt vielleicht nur wenig Neues geboten, aber konnten Leser der Anhänge des Herrn der Ringe, des Silmarillion, der Nachrichten aus Mittelerde und vielleicht sogar der englischen Ausgaben der History of Middle-earth das alles auch passend miteinander verknüpfen, um das Gesamtbild zu sehen? Ich bezweifle es ehrlich gesagt.



Dennoch, das zweite Zeitalter ist weiterhin der Zeitraum aus Mittelerdes Historie, zu dem es die wenigsten Informationen und mit Abstand die größten Lücken zwischen einzelnen Ereignissen gibt. Vielleicht ist gerade das der Grund, weshalb sich die Macher der Serie „Die Ringe der Macht“ diese Epoche herausgepickt haben, möglichst viele Freiheiten zu haben. Bei der ersten Sichtung der Show war ich ein wenig enttäuscht und sogar leicht angesäuert ob so mancher Entscheidung und Änderung im Vergleich zur Vorlage. Nach der Lektüre dieses Buches sehe ich das entspannter und halte mich da an einige Zeilen, die J. R. R. Tolkien selbst in einem Brief an den Lektor Milton Waldman geschrieben hat: „Ich wollte manche der großen Erzählungen ganz ausführen, für viele Andere aber nur ihren Platz im Zusammenhang bestimmen und es bei Skizzen belassen. Die Zyklen sollten zu einem majestätischen Ganzen verbunden sein und doch für andere Geister und Hände Raum lassen, die Farbe, Musik und Bewegung hinzutun könnten.“

In diesen Worten erkenne ich eine Ermutigung des Autors sein Werk zu ergänzen, Geschichten in seiner Welt zu erzählen, Lücken zu füllen und, wie er es selbst sehr häufig getan hat, Dinge anzupassen, behutsam zu ändern oder zu beugen. So oft wie Tolkien seine eigenen Erzählungen abgeändert und angepasst hat, wie er verschiedene Versionen ein und der selben Geschichte erstellte, wie können wir da sagen, was er an seinen Ideen noch alles bearbeitet hätte, würde er bis heute die Möglichkeit dazu haben? Mit diesen Gedanken im Hinterkopf habe ich die erste Staffel der „Ringe der Macht“ (diesmal zusammen mit Krümelchen) erneut gesehen und ich muss sagen, im Vergleich zur Erstsichtung war ich positiv überrascht.



Nein, die Serie ist nicht perfekt, ja man hätte sie stringenter und packender erzählen können, vielleicht auch müssen, und nicht jeder Charakter versteht es, mich für sein Schicksal zu interessieren. Aber ich erkenne da auch ganz viel Gutes wieder. Mal abgesehen von der großartigen Optik und der unglaublichen Detailverliebtheit was Kostüme, Sets und Requisiten angeht. Wie gesagt, man weiß einfach vieles aus dem zweiten Zeitalter nicht und da haben die Showrunner eben ihre eigene Version draus gestrickt, Dinge, Handlungsstränge und Figuren ergänzt, und einige Änderungen vorgenommen, von denen mich die Meisten jetzt nicht mehr stören.

Galadriel als Kriegerin beispielsweise. Man weiß eben ganz viel von ihrer früheren Zeit nicht, allerdings wird bei Tolkien klar erwähnt, dass sie die Reitkunst besser beherrschte als die meisten Männer. Das Reiten war eher eine kriegerische Disziplin, wohingegen die Frauen eher im Tanz ihre Passion fanden. Das legt nahe, dass Sie auch in anderen Kriegsdisziplinen außergewöhnliche Talente hatte. Dass Sauron gutaussehend war und in Númenor eingekerkert wurde, bevor er die Völker später mit schönen Worten zum Schmieden der Ringe verführte, ist ebenfalls verbrieft. Wie er dort hin kam? Ob Galadriel zu der Zeit bei ihm war? Kein Wort, warum also nicht? Solche Dinge gibt es sehr viele, die einen verbrieften Kern beinhalten, dann aber ausgekleidet, angepasst oder verändert wurden. Das liegt zuweilen auch am zeitlichen Rahmen, der im Buch knapp dreieinhalbtausend Jahre umspannt. Das geht einfach nicht 1:1. Durin und Disa harmonieren einfach prächtig, dass die Zwergenlady keinen Bart hat? Geschenkt! Elendil und Isildur? Prima! Die angeblich so große Vorhersehbarkeit, wer der Typ aus dem Kometen ist? Ich sah da sehr viele Möglichkeiten, auch wenn man die Hintergründe kennt. Klar ist, dass es nicht Sauron sein kann, aber sowohl Saruman als auch Tom Bombadil, über dessen Alter und Herkunft man gar nichts weiß, sind lange Zeit absolut schlüssige Möglichkeiten. Aus diesen Gründen kann ich mit all den Neuerungen und Änderungen einfach sehr gut leben, kann all die Hater nicht mehr wirklich verstehen, und freue mich mittlerweile einfach, noch mehr Abenteuer aus Tolkiens Welt in filmischer Form erleben zu dürfen, auch wenn es etwas gemächlich gestartet ist. Aber hey, früher gab man Serien oft 1-2 Staffeln die Chance sich zu finden, vielleicht machen wir das hier auch mal wieder?



Einziger wirklich großer Kritikpunkt an der Show ist für mich der dunkelhäutige Elb Arondir. Das liegt aber ganz und gar nicht an seiner Hautfarbe, sondern an der Liebesgeschichte mit der Menschenfrau Bronwyn. Das ist einfach eine Erfindung, die für meine Begriffe gar nicht geht. Dabei geht es mir nicht um Rassismus oder irgend solchen Blödsinn, sondern darum, dass die Verbindung zwischen einem Elb und einem Menschen in Tolkiens Werk eine sehr seltene, ganz besondere Stellung einnimmt und es wird absolut klar mehrfach sehr deutlich erwähnt, dass es bis zu Arwen und Aragorn (Herr der Ringe) lediglich zwei Verbindungen zwischen Elben und Menschen gab. Das waren Beren und Lúthien, die Tolkien gerne als Synonyme für sich und seine geliebte Ehefrau sah, weshalb deren Namen auch auf dem Grabstein des Autors und seiner Gattin stehen, sowie Tuor und Idril (Der Fall von Gondolin), beide also im ersten Zeitalter. Diese inflationäre Nutzung von Elben, die sich in Mitglieder anderer Volksstämme verlieben nimmt dem Ganzen so langsam dass Besondere. Peter Jackson tat es schon in den Hobbit-Filmen – da war es ein Zwerg, weshalb wenigstens Tolkiens Historie bzgl. Elb-Mensch-Verbindungen unangetastet blieb – jetzt haben wir schon wieder so einen Fall. Diesen wichtigen und außerordentlich eindeutigen Punkt in Tolkiens Schaffen zu ignorieren halte ich für respektlos oder zumindest maximal unaufmerksam muss ich sagen.



Aber zurück zum Buch. Wie gesagt die mit 430 Seiten umfassendste Zusammenstellung von allem Wissenswerten, was Tolkien über diese Ära geschrieben hat, in möglichst perfekter Weise aufgearbeitet und mit einigen Farbtafeln von Alan Lee wunderschön illustriert. Kein durchgehend spannender Pageturner, aber auch weniger sperrig als das Silmarillion. Eine klare Empfehlung für Wissensbegierige in Sachen Tolkien und für Freunde der Serie „Die Ringe der Macht“ fast schon ein Muss. Das Buch endet dann sogar sehr spannend, denn ein sehr wichtiges Ereignis, das „Verhängnis auf den Schwertelfeldern“ wird bereits angetriggert, geschieht aber erst zu Beginn des dritten Zeitalters. Im „Herrn der Ringe“ nur kurz behandelt werde ich mir das demnächst, neben vielen anderen Texten, in den „Nachrichten aus Mittelerde“ genauer anschauen.

8/10

VG, God_W.
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Alt 30.01.2024, 10:44   #15  
God_W.
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Der Wüstenplanet – Die Legende 3: Die Schlacht von Corrin (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)

Na, was war denn das? Das hat sich ja beinahe gelesen wie geschnitten Brot! Ob das daran liegt, dass ich durch die Vorfreude auf den zweiten Dune-Film von Denis Villeneuve dermaßen angeheizt bin, dass ich schlicht im Wüstenplanet-Fieber bin, oder ob das Buch selbst doch besser ist als die beiden vorangegangenen Teile, wer weiß? Kann mir ja im Grunde auch egal sein, Hauptsache ich hatte Spaß an der Lektüre, die sich als enorm kurzweilig erwies.

Ich kann nicht sagen, dass der Band allzu viel anders macht als seine Vorgänger. Die Kritikpunkte bleiben zu großen Teilen die Gleichen, aber im Vergleich zu den ersten beiden Teilen dieser – chronologisch gesehen - ersten Trilogie aus dem Dune-Universum merkt man der Erzähldichte deutlich an, dass die Autoren zu Potte kommen mussten, wie man so schön sagt. Das Ziel des Bandes war recht klar, was (viel, viiieeel) später passiert weiß bereits jeder, es gilt also die Weichen zu stellen, Unmengen von Personen und Erzählsträngen auf den richtigen Weg, oder in die ewigen Jagdgründe zu schicken und nebenbei auch noch eine spannende Story zu erzählen, die erneut mehrere Jahrzehnte der Menschheitshistorie umspannt.

Der Computer-Allgeist Omnius überzieht die Welten der Menschen mit einer furchtbaren Seuche, der Widerstand der Menschheit scheint nahezu gebrochen, was zu einem Gegenschlag von schrecklichen Ausmaßen führt und schließlich in ein über 20 Jahre andauerndes Patt mündet, bevor die namensgebende Schlacht von Corrin alles entscheidet. Wie das Ganze aufgelöst wird will ich natürlich nicht verraten, am schönsten ist es aber tatsächlich zu beobachten, wie sich die seit Band einst gesäten Ideen als fruchtbar erweisen und die Ursprünge späterer wichtiger und mächtiger Institutionen Keimen. Während dieser Zeitspanne werden wir nicht nur Zeugen von Technischen Entwicklungen, die uns später ständig begegnen, Körperschilde etablieren sich, die Raumfahrt entwickelt sich weiter usw. Auch erste der Navigatoren entsteht, eine Vorgruppe der Bene-Gesserit-Schwesternschaft erhebt sich aus der Asche einer Katastrophe, auch der erste Mentat wird ausgebildet, die einst enge Freundschaft zwischen den Häusern Atreides und Harkonnen bricht entzwei, die Machthaber nehmen den Namen Corrino an und der Siegeszug einer Wunderdroge namens Spice nimmt seinen Lauf, wird die zimtige Melange doch in kürzester Zeit in vielen Bereichen des Lebens unabdingbar. Die daraus resultierende Ausbeutung des Planeten Arrakis führt zu Zwist, sowohl zwischen Außenweltlern als auch unter den einheimischen Stämmen. Wie gesagt, das alles geschieht in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten.

Letzteres bringt natürlich das Problem mit sich, dass die Charaktere, an welche man sich gewöhnt hat, entweder deutlich altern, oder gar einfach wegsterben. Diese Schwierigkeit umschiffen die Autoren recht geschickt, indem neben den Maschinen, Robotern und Cymeks auch der ein oder andere Mensch mit außerordentlich langem Leben gesegnet wurde. Sei es durch lebensverlängernde chemische Eingriffe, massiven Spice-Konsum oder unmenschlich anmutende Operationen. So hat man doch immer einige Identifikationsfiguren parat, die für einen roten Faden sorgen.

Vor vielen Jahren hatte ich bereits die erste Hälfte dieser Trilogie gelesen und jetzt war es mir eine Freude sie endlich zu beenden. Ich freue mich sehr drauf baldigst mit dem nächsten Dreiteiler zu starten. Der setzt sich aus „Der Thron des Wüstenplaneten“, die Mentaten des Wüstenplaneten“ und „Die Navigatoren“ des Wüstenplaneten zusammen, wurden etwa zehn Jahre später geschrieben und schließen beinahe nahtlos an die Ereignisse dieses Bandes an. Also wieder nur weniger Jahrzehnte später, wie es auch bei den einzelnen Büchern der „Legende“ der Fall war.

7,5-8/10

VG, God_W.



PS: Fast vergessen! Es gab doch einen Punkt, der mich an dem Band massiv gestört hat. Nach den ersten zweihundert Seiten wurde plötzlich eine der Hauptfiguren mit falschem Familiennamen betitelt. Aus Norma Cenva wurde manchmal Cevna, dann wieder Cenva. Irgendwann hat der Lektor wohl "Suchen und Ersetzen" angewendet und ab da Wurden aus den Cenvas (Norma, ihre Mutter und ihre Schwester) durchweg Cevnas. Das geht ja mal gar nicht! Wie kacke kann ich als Lektor denn sein, wenn ich nach fast 2.000 Seiten einer Trilogie für die letzten 500 Seiten den Namen einer der Hauptfamilien verhunze?!? :motz:

Geändert von God_W. (03.02.2024 um 18:51 Uhr)
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Alt 04.02.2024, 00:20   #16  
God_W.
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Erebus (Michael Palin)

Ich mag Seemanns-Geschichten und spätestens seit ich erstmals von Ernest Shackleton gehört habe, haben es mir vor allem auch die Arktis-Expeditionen angetan. Die Geschichte um die Erebus und ihr Schwesterschiff Terror, die bei der Suche nach der legendären Nordwest-Passage verschollen gingen, kam mir vor einigen Jahren mit den Comics Im Eisland (Drei Bände beim Hinstorff Verlag von der deutschen Kristina Gehrmann) und kurz darauf bei der TV-Serie Terror nach dem gleichnamigen Buch von Dan Simmons erstmals unter. Ich habe das Buch nicht gelesen, aber die Serie gespannt verfolgt. Da das Schicksal der beiden Schiffe ein lange ungelöstes Rätsel darstellte, war es kein Problem, dass Simmons ab einem gewissen Punkt in übernatürliche Fantasy und Horrorelemente überging.

Einen ungleich realistischeren Weg ging Michael Palin, ja, der von Monthy Python. Er war allerdings nicht nur lange mit der ultraerfolgreichen Comedy-Truppe unterwegs, sondern auch mehrere Jahre Präsident der Royal Geographical Society und ist glühender Verehrer der mutigen Entdecker der damaligen Zeit. Als 2014 die Nachricht um die Welt ging, dass das Wrack der 1826 erbauten und seit 1848 als verschollen geltenden Erebus gefunden worden sei, gab es für den maritim passionierten Briten kein Halten mehr. Er nutzte all seine Kontakte und machte sich auf, die Reisen der Erebus und der Terror nachzuvollziehen, teilweise nachzureisen und in jedwedem Winkel der Welt auch noch den kleinsten Schnipsel an Informationen zu den beiden großen Expeditionen der Erebus zusammenzutragen.



Manchmal schwingt ein leichter Humor mit, aber zumeist geht der Autor hier akribisch, sachlich und von großer Leidenschaft für das Thema getrieben zu Werke, und bringt uns all die Erschwernisse und Widernisse solcher Unternehmungen in der damaligen Zeit näher. Er nimmt uns mit auf eine Reise in eine andere, entbehrungsreiche Zeit, wo harte Männer mutig voranschritten, um Wissen und neue Wege für die gesamte Menschheit zu finden.

Ein sehr gutes Buch, äußerst ausführlich recherchiert, hochinteressant erzählt und eine klare Empfehlung für alle, die auch nur ein klein wenig Grundinteresse an der Thematik aufbringen können. Die Illustrationen mit Zeichnungen von Besatzungsmitgliedern usw. bis hin zu historisch relevanten Fotografien sind ebenfalls äußerst stimmig und perfekt eingebunden. Vermutlich aufgrund des akribischen Detailgrads, der auch alle technischen Gegebenheiten berücksichtigt, und wir von der Zeit der Expedition immer wieder in die Neuzeit zu Palins Erlebnissen während der Recherche switchen, konnte es mich dennoch nicht durchgehend so enorm packen, wie es die Geschichte um Ernest Shackletons Expedition in die Antarktis auf der Endurance vermochte.



Das auf Tatsachenberichten, Informationen der Nachfahren und Tagebücher der Beteiligten basierende Buch 635 Tage im Eis: Die Shackleton-Expedition von Alfred Lansing ist ein hochrealistischer, nervenzerrender Pageturner geworden, den jeder mal gelesen haben sollte, wie ich finde. Als Ergänzung dazu würde ich bei Interesse noch das von Bergsteiger-Legende und Antarktis-Durchquerer Reinhold Messner geschriebene Buch Wild empfehlen, welches die Endurance-Expedition aus der Sicht von Frank Wild erzählt. Der Arktis-Veteran wurde später nicht nur zum stellvertretenden Kommandanten der Expedition, sondern auch zum Anker der Mannschaft in Sachen Moral und Motivation. Eine geradezu übermenschliche Aufgabe in dieser extremsten aller denkbaren Extremsituationen.

Hier ein Foto der beiden äußerst empfehlenswerten Bücher:



Natürlich gibt es auch ein Buch (nur auf Englisch) über den außergewöhnlichen Fund von Whisky, den Shackleton bei seiner Expedition als Vorrat dabei hatte, und die nachträgliche Neuerschaffung dieses außergewöhnlichen Tropfens:



Wer sich etwas für Whisky interessiert, der gute Horsti hat alles Wissenswerte zum „Shackleton-Whisky“ mal in einem unterhaltsamen und informativen Video zusammengefasst:

https://www.youtube.com/watch?v=IxYf6I77MPw

Drei Abfüllungen gab es bislang von dem Stoff, ich habe alle probiert, und ich kann sagen, die letzte (und günstigste) Inkarnation ist lediglich Geldschneiderei. Bei den ersten beiden Abfüllungen, also aus der Holzkiste und in der Achteckigen Schachtel waren die Aromen recht vergleichbar, abgesehen davon, dass der erste etwas rauchiger war. Die dritte Ausgabe in größerer Menge für die „Massen“ sag ich mal, hat komplett anderes Aromenbild, sowohl bei Geruch als auch bei Geschmack, ist einfach nur furchtbar und nicht mal die Eckdaten (Alkoholstärke) passen zum Original. Finger weg, kann ich da nur sagen! Ganze im Gegensatz zu Palins Buch, das bekommt…

8/10

VG, God_W.
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Alt 13.02.2024, 23:06   #17  
Harvey Specter
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Erebus (Michael Palin)

Ich mag Seemanns-Geschichten und spätestens seit ich erstmals von Ernest Shackleton gehört habe, haben es mir vor allem auch die Arktis-Expeditionen angetan. Die Geschichte um die Erebus und ihr Schwesterschiff Terror, die bei der Suche nach der legendären Nordwest-Passage verschollen gingen, kam mir vor einigen Jahren mit den Comics Im Eisland (Drei Bände beim Hinstorff Verlag von der deutschen Kristina Gehrmann) und kurz darauf bei der TV-Serie Terror nach dem gleichnamigen Buch von Dan Simmons erstmals unter. Ich habe das Buch nicht gelesen, aber die Serie gespannt verfolgt. Da das Schicksal der beiden Schiffe ein lange ungelöstes Rätsel darstellte, war es kein Problem, dass Simmons ab einem gewissen Punkt in übernatürliche Fantasy und Horrorelemente überging.

Einen ungleich realistischeren Weg ging Michael Palin, ja, der von Monthy Python. Er war allerdings nicht nur lange mit der ultraerfolgreichen Comedy-Truppe unterwegs, sondern auch mehrere Jahre Präsident der Royal Geographical Society und ist glühender Verehrer der mutigen Entdecker der damaligen Zeit. Als 2014 die Nachricht um die Welt ging, dass das Wrack der 1826 erbauten und seit 1848 als verschollen geltenden Erebus gefunden worden sei, gab es für den maritim passionierten Briten kein Halten mehr. Er nutzte all seine Kontakte und machte sich auf, die Reisen der Erebus und der Terror nachzuvollziehen, teilweise nachzureisen und in jedwedem Winkel der Welt auch noch den kleinsten Schnipsel an Informationen zu den beiden großen Expeditionen der Erebus zusammenzutragen.
Oh, das hatte ich bislang nicht wahrgenommen. Michael Palin fand ich toll und über die Schiffe hatte ich auch schon etwas gelesen. Auch wenn ich sehr wenig außer Fachliteratur und Comics lese, das kommt auf die Kauf-/Wunschliste. Bedankt!

BTW: Kann mir jemand (sorry, wenn ich die Frage schon gestellt hatte) empfehlen, wie ich „Das Schiff des Theseus“ am besten lese? Ich habe das Buch glücklicherweise damals neu gekauft, fühlte mich aber überfordert, ob erst Text und dann Kommentare oder direkt alles zusammen. Einen fundierten Plan habe ich leider noch immer nicht gefunden.
Harvey Specter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.02.2024, 09:42   #18  
mile
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BTW: Kann mir jemand (sorry, wenn ich die Frage schon gestellt hatte) empfehlen, wie ich „Das Schiff des Theseus“ am besten lese? Ich habe das Buch glücklicherweise damals neu gekauft, fühlte mich aber überfordert, ob erst Text und dann Kommentare oder direkt alles zusammen. Einen fundierten Plan habe ich leider noch immer nicht gefunden.
Ich hatte es damals direkt alles zusammen gelesen. War ok, aber das Buch ist gnadenlos überhypt und kann den Erwartungen nicht standhalten. Typisch Abrams eben. Nur, dass er hier mal jemanden an der Seite hatte, der die Story beenden konnte.
Im großen und ganzen ist es ja wie ein Escape- oder Rätselknackerbuch, die es mittlerweile ja überall zuhauf gibt – und manches Mal auch deutlich besser. Aber beim Schiff des Theseus ist natürlich der literarische Anstrich gegeben.
mile ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2024, 14:55   #19  
Conner Reak
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Kann mir jemand sagen, ob ich bei Dune zur neuen Übersetzung von Schmidt greifen soll oder mir lieber die alte Übersetzung von Hahn holen soll? Bin da etwas unschlüssig. Hat jemand zum Vergleich vielleicht beide gelesen?
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Alt 06.02.2024, 20:07   #20  
God_W.
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Ich habe zweimal Hahn gelesen und war sehr zufrieden damit. Die alte Erstübersetzung von Wulf Bergner hab ich nie gelesen, die neue von Schmidt soll angeblich sehr gut sein, bekomme ich voraussichtlich nächste Woche, dann kann ich mal reinblättern und vergleichen, wenn Dir das zeitlich noch reicht.
God_W. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2024, 20:14   #21  
Conner Reak
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Danke. Hab irgendwo gelesen, dass Schmidt Spice mit Gewürz übersetzt. Ist das bei Hahn auch so? Ansonsten greife ich denke ich zur neuen Übersetzung. Die sieht auch optisch im Regal toll aus. Aber ich hab ja erstmal noch Expanse und Die Foundation von Asimov vor mir.
Conner Reak ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2024, 20:32   #22  
God_W.
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Ja, das macht Hahn auch, ist ja nun mal der deutsche Begriff dafür. Auch Melange wird zuweilen verwendet. Die neue von Schmidt gibt es ja sowohl im Taschenbuch, als auch in der vergleichsweise frisch erschienenen HC-Ausgabe für 70€.
God_W. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.02.2024, 20:13   #23  
Conner Reak
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So. Nachdem meine SciFi Film-Liste steht (und eine 2. schon in Arbeit ist) hab ich jetzt auch eine (bisher) Finale Leseliste mit Sci Fi Romanen erstellt, die ich abarbeiten will.

Leviathan erwacht (momentan voll drin!) +Fortsetzungen
Neuromancer
Die Foundation Trilogie
Dead Silence (Horror in Space! Hört sich interessant an)
Hyperion
Dune - Der Wüstenplanet (und später natürlich die Fortsetzungen)
Träumen Androiden von elektrischen Schafen
Fahrenheit 451
1984
Per Anhalter durch die Galaxis
Die Zeitmaschine
2001-Odysee im Weltraum (ob das Buch mit dem Film mithalten kann?)
Rendezvous mit Rama

Puh....ob ich dieses Jahr noch ein Comic in die Hand nehme?
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Alt 13.02.2024, 19:18   #24  
Sinus_Cosinus
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...2001-Odysee im Weltraum (ob das Buch mit dem Film mithalten kann?)...
Textlich gesehen könnte dich das Buch überfordern.
Sinus_Cosinus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2024, 19:47   #25  
Conner Reak
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Textlich gesehen könnte dich das Buch überfordern.
Inwiefern
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