10.07.2009, 17:27 | #151 | |
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Zitat:
(Ich hab übrigens noch in den 80ern einen 'Maximalpigmentierten' 'Neger' genannt, bzw. mich mit ihm auch über das Thema unterhalten. Dessen Position war: Scheissegal, Worte sind Schall und Rauch, im Normalfall kriegt man mit, wie es vom Sprecher gemeint ist und solang es nicht diskriminierend gemeint ist, hat er selbst mit dem -eigentlich immer schon- beleidigenden Begriff 'Nigger' kein Problem. Schade nur, dass er das Wort 'Mohr' nicht kannte. Mich würde ja immer noch interessieren, wie das eigentlich unter PC-Betrachtung abschneiden würde. Und ob man dann jetzt im Zweifel auch den Struwwelpeter umtexten oder zumindest nur noch kommentiert herausgeben müsste. Und gibt es eigentlich Sarotti noch? |
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10.07.2009, 17:32 | #152 |
Master of Desaster
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Ich glaube sowieso das die ganze Welt viel entspannter mit dem Thema umgeht, als wir Deutschen selbst. Ich glaube nicht, daß ein Aufschrei durch den Globus ginge, wenn Schokoküsse immer noch "Mohrenköpfe" heissen würden. Und für den Sarotti "Mohr" würde auch keiner eingesperrt.
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10.07.2009, 18:06 | #153 |
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@zaktuell
Es ist allerdings der Großhändler "Libri" und nicht "Amazon". |
10.07.2009, 19:30 | #154 |
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Ah, sorry, mein Fehler. Dürfte aber auch da dasselbe Prinzip sein.
BTT: Der Band soll etwas über DIN A4 sein. Die Seiten, die underduck hier gepostet hat, hab ich mir in DIN A3 ausgedruckt und kann mir nicht vorstellen, dass die eine Verkleinerung vertragen würden. Da ich den Band noch nicht in Händen hatte: Wie kommt das da mit dem Format? Wurden die Texte gekürzt oder in Winz-Schrift gesetzt? Geändert von zaktuell (10.07.2009 um 19:36 Uhr) |
10.07.2009, 19:42 | #155 |
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von mir aus, hätten die Seiten ruhig drin bleiben können. die zahl derjenigen die das genauso sehen sind wohl leider in der minderheit.
hab den band noch nicht in händen halten können um einen blick zu riskieren. bin schon gespannt |
11.07.2009, 09:00 | #156 |
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Ich kann die Bedenken bei Esslinger durchaus nachvollziehen - ohne sie dann auch gut finden zu müssen.
Mecki Band 1 ist da schon ein Prüfstein, er soll auch gewiss nicht nur den Sammlern sondern auch den heutigen Kindern Freude machen und breitgefächert verkauft werden. Folglich wollte man gerade mit dem ersten Band nicht "anecken" - denn gäbe es für den ersten Band "einen Verriss" (fremdenfeindlich..., also das übliche aufgeregte Bla,Bla) - schon wäre das tolle Projekt gefährdet. Wie schon erwähnt: die Lösung für die folgenden Bände finde ich ideal!! |
11.07.2009, 10:52 | #157 |
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11.07.2009, 11:32 | #158 |
Operator und Barks/Murry Spezialist
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@zaktuell:
Das Esslinger-Buch ist im Format knapp über DIN A4 (ca 30,5 x 22 cm) Die original HÖR ZU Seiten haben ein Format von etwa 36 x 26 cm. Die Schrift in der Esslinger-Version ist etwas anders gesetzt, aber immer noch gut lesbar. Stichprobenweise habe ich 3 Seiten meines HÖR ZU Jahrganges 1958 mit dem Reprint verglichen und keine Abweichungen im Text festgestellt. |
11.07.2009, 23:32 | #159 |
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Und was sagt der Vergleich in Bezug auf die Zeichnungen? Bekommt denen die Verkleinerung einigermassen? |
12.07.2009, 00:02 | #160 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Andere Länder, andere Zeiten, andere Sitten
Zitat:
Diese Manie mit der Political Correctness hat den gesamten westlichen Kulturkreis erfaßt: bei den USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Europa bin ich mir sicher; wie die Japaner damit umgehen, müßte jemand anders beantworten, spekulieren möchte ich da nicht. Kommentare ziehe ich Auslassungen vor. Eckart Sackmann ist ja nicht nur ein Mecki-Fachmann sondern auch Verleger und Comichistoriker: Er müßte genügend andere Ausgaben (wie Tim und Struppi, Tezukas Kimba bei Carlsen) kennen, bei denen veraltete Moralcodes durch kluge Kommentare entschärft wurden. Bei aller Vorsicht finde ich, daß irgendwo ein Schlußstrich gezogen werden muß! Gut, die Standards verändern sich, gerade deshalb sollten die jeweils zeitgenössischen zugrundegelegt werden, sonst gleicht das eher einer Gedankenpolizei oder den Manipulationen, bei denen wie in Maos China und wie in Stalins Sowjetunion unliebsame Personen aus Fotos retuschiert wurden. Ich halte für Überheblichkeit, von einem Comiczeichner der 1940er und 1950er Jahre zu erwarten, er müsse sich den den Standards der 2000er Jahre beugen. Wer weiß, was unsere Nachkommen der 2040er oder 2050er Jahre anstößig finden und was harmlos? Ich nicht. Ich glaube nur, daß wir einiges davon lächerlich oder erbärmlich finden, während wir bei gewissen Sachen vielleicht aufatmen. Wie gesagt, ich bin keine Prophetin. |
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12.07.2009, 05:04 | #161 |
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Aber wir sind hier einzig und allein bei Mecki bzw. dem Esslinger Verlag und den entsprechenden Reprints - vielleicht sollte man sich thematisch ein wenig darauf einstellen?
Geändert von die erste (12.07.2009 um 07:49 Uhr) |
12.07.2009, 12:50 | #163 |
verstorben
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In Dänemark erschienen die ersten beiden Bilderbücher in einer Comicreihe des Verlag Carl Aller. Ansonsten ist mir keine fremdsprachige Ausgabe bekannt.
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12.07.2009, 13:07 | #164 |
Moderatorin Internationale Comics
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Casterman und Schwarzer Klecks drucken ihre Jacques Martin-Bände parallel mehrsprachig; dafür ist bei Mecki wohl die Basis im Ausland zu schwach, oder?
Mecki ApS heißt übrigens ein dänischer Versicherungsfond! http://firma.eniro.dk/firma/mecki+aps/71283181 |
25.07.2009, 18:59 | #165 |
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Gestaltet wurden die Comicseiten abwechselnd von dem Zeichner Reinhold Escher und seiner Frau sowie von dem Kunstprofessor Wilhelm Petersen. Beide hatten im Dritten Reich für die Wehrmacht gezeichnet. Vor allem der von den Nazis hochdekorierte Petersen erfährt heute noch in rechtsextremen Kreisen Verehrung.
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25.07.2009, 19:17 | #167 |
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Soviel zum Thema Political Correctness :O)
Es ist unfassbar, dass ehemalige Wehrmachtsangehörige für einen renomierten Verlag Comics für Kinder mit rassistischen Inhalten zeichneten. Hier werden Minderheiten stigmatisiert, die damals im NS aus rassischen Gründen vom Kleinkind bis zum Greis aufgrund ihrer bloßen Existenz ermordet wurden. Und jetzt die Neuauflage? |
25.07.2009, 19:53 | #168 |
Nachrichten
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Erstaunlich, dass genau diese Kinder dann 1968 zu langhaarigen, drogensüchtigen, demonstrierenden, laute-Musik-hörenden, Citroen-2CV-fahrenden Kommunisten-Hippies wurden. Und Mecki ist schuld.
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25.07.2009, 20:14 | #169 |
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Lieber Mirko,
die Bundesrepublik Deutschland besaß einmal mit Helmut Schmitt einen weltweit angesehenen Bundeskanzler. Helmut Schmitt kämpfte im zweiten Weltkrieg auf Seiten der Deutschen Wehrmacht, auf deren Seite wie du richtig wahrgenommen hast auch Escher und Petersen waren. Alle drei besassen nicht die von Helmut Kohl so genannte "Gnade der späten Geburt". Der bundesdeutsche Rechtsstaat ermöglichte Millionen ehemaliger Wehrmachtsoldaten und auch Anhängern der Hitler-Diktatur die Wiedereingliederung in ein demokratisches Staatswesen. Von irgendetwas mußten diese Menschen ja leben. Von Escher sind keinerlei rechte Bekenntnisse bekannt und auch Petersen hat sich in der Öffentlichkeit nach 1945 nicht dazu bekannt. Für Escher, Petersen und Ludwig (den fast vergessenen dritten) Meckizeichner sollte das gleiche gelten wie für Herge und Franquin, die in ihren frühen Comics durchaus Alltagsstereotypen verwendeten die heute wohl kaum noch jemand verwenden würde. Gleiches betrieben renomierte Autoren wie Karl May ebenfalls. Sie schrieben in ihrer Zeit aus ihrer Zeit heraus. Gerade die Meckiszene ist von alt 68igern und linken Kräften so durchwuchert, daß es mich wundert warum sie diese allgemeinen Sätze von ihnen niedergeschrieben wurden. Eine Neuauflage von Mecki ist seit Jahrzehnten überfällig, wünschenswert und sinnvoll. Man sollte zunächst einmal sich all das ansehen was man anschließend kritisiert und lieber Mirko ich gehe davon aus, daß du zuhause nicht eine einzige Meckiseite besitzt. Was sind also deine Ziele, 2 Einträge hast du nun im Comicforum, beide zum Thema Mecki und beide mit Vorurteilen behaftet. Wäre es nicht wünschenwert wenn kreative Beiträge zu Mecki einer Symbolfigur - wenn nicht der Symbolfigur der frühen BRD neben Fritz Walter und Konrad Adenauer - geschrieben würden. Artikel die sich kritisch mit der Wirkung von Mecki befaßen. Wie der Schreiber vor mir glaube ich auch das viele Alt 68iger durch Mecki beeinflußt wurden, ähnlich wie Perry Rhodan die wöchtentliche Lieblingslektüre eines Andreas Baaders war. Andreas Baader wer war das doch gleich? |
25.07.2009, 20:37 | #171 |
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Auszug aus Wikipedia:
Petersen lernte bei dem Hamburger Ausstattungsmaler Peter Gustav Dorén und besuchte die Kunstgewerbeschule. 1918 schloss er seine Lehrzeit durch eine Notprüfung als Malergeselle ab und meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Nach dem ersten Weltkrieg schloss sich Petersen 1919 einem Freikorps an und nahm 1920 am Kapp-Putsch teil. Später trat er der NDSAP bei und gehörte zur NS-Künstlerprominenz. Am 30. Januar 1938 ernannte ihn Hitler zum Professor für bildende Künste. Im Zweiten Weltkrieg wurde Petersen als Kriegszeichner eingesetzt. Zwischen 1953 und 1964 illustrierten Wilhelm Petersen und Reinhold Escher 12 Mecki-Bücher. Zwischen 1958 und 1969 arbeitete er zusammen mit Reinhold Escher an der wöchentlichen Meckiseite der Hörzu |
25.07.2009, 20:41 | #172 |
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Peterson sollte man nicht mit Helmut Schmidt vergleichen!!!
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25.07.2009, 20:51 | #173 |
verstorben
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Lieber Mirko,
vielleicht solltest du die Artikel einmal lesen. Es ging hier nicht um einen Vergleich - sondern vielmehr um die Darstellung das Menschen unterschiedlicher Art gemeinsame Erfahrungen haben können und unterschiedliche Ergebnisse dabei herauskommen können. Irgendetwas mußten die Wehrmachtsangehörigen des unseligen Krieges doch nach seiner Beendigung unternehmen um ihre Familien zu ernähren. Petersen hatte es aufgrund seiner Vergangenheit sehr schwer überhaupt ins bürgerliche Leben zurückkehren zu können. Zudem besaß er eine Ehefrau und zwei Kinder. Aber dies führt ab vom Thema. Mecki ist eine Identifikationsfigur der frühen Jahre der Bundesrepublik Deutschland. Für Kinder und Jugendliche war vor dem Eintreffen der Pilzköpfe aus Liverpool die Meckifrisur eine beliebte Haarpracht. Sieh dir einmal an welche Personen heute den Stachelkopf das Magazin des Meckifanclubs beziehen. Hier findest du nicht nur das "How is how" der deutschen Comicszene sondern auch sehr viele Linke und alt 68iger. |
25.07.2009, 20:57 | #174 |
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Lieber Mirko,
eine gute Grundlagenarbeit über die HÖRZU findest du hier: http://www.mediaculture-online.de/fi...rs_hoerzu.html. |
25.07.2009, 21:52 | #175 |
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Danke beatleswerner, habe den Link wahrgenommen.
Ich möchte auf die Verantwortung hinweisen. Es ist nicht verantwortbar, wenn ein renomierter Verlag eine Neuauflage eines Comics veröffentlicht, in dem rassistische Stereotypen über eine im NS verfolgte Minderheit wiederholt Verbreitung findet. |
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