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Alt 23.06.2020, 21:37   #1  
Peter L. Opmann
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Ja, ich würde bei dem Coverkünstler der Spinne auch auf Ditko tippen. Beim Giganten und der Wespe ist mir nichts besonderes aufgefallen.
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Alt 24.06.2020, 18:27   #2  
Crackajack Jackson
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Gleich am Anfang diskutieren die Rächer bei ihrer Sitzung über den Tod von Tony Stark. Gleichzeitig geben sie Gründe an, warum Tony und Iron Man gleichzeitig verschwunden sind.

Die alte Geschichte mit der Geheimidentität wird hier von Ant-Man und Thor erklärt. Das ist auch ein Zeichen der Silver Age Comics.

In den aktuellen Comicserien wird kaum einemal auf das Thema Geheimidentität eingegangen und wenn, dann nur im Spaß, wie bei Daredevil, wo es ein offenes Geheimnis ist.

Dem Leser wird, wie immer, viel zugemutet in Punkto Erfindungen und Geschehnissen.
Natürlich hat Kang nichts anderes zu tun, als seine Rache an den Aveners zu planen und sie dauernd auf seinem Bildschirm zu überwachen. Außerdem kann er mit seiner Zukunftstechnologie einen künstlichen Spider-Man erschaffen, der eigenständig reden und denken kann.

Die Zeichnungen gefallen mir sehr gut. Besonders als Spider-Man Ant-Man in der Pyramide angreift und die Panels aus der Froschperspektive gezeichnet worden sind.

Natürlich ist es für mich irgendwie unglaubwürdig, dass Spider-Man hier die Oberhand gegen die Avengers hat, wenn auch nur zeitweise.

Zu einem richtigen Treffen Spider-Man mit den Rächern kommt es gar nicht. Schade eigentlich.
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Alt 24.06.2020, 19:14   #3  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Die Zeichnungen gefallen mir sehr gut. Besonders als Spider-Man Ant-Man in der Pyramide angreift und die Panels aus der Froschperspektive gezeichnet worden sind.
Hmm, wenn ich das lese, finde ich auch, daß ich die Zeichnungen von Don Heck zu negativ bewertet habe. Insbesondere die Kampfszenen sind sehr einfallsreich gestaltet. Allerdings muß Heck das Ende auch hier auf der letzten Seite mit vielen kleinen Panels herbeiführen. Er hatte wohl auch einfach keinen Platz mehr für eine Unterhaltung der Spinne mit den Rächern. Und Chic Stone kann sich hier auch nicht besonders auszeichnen. Das Artwork von Kirby kann er gut verfeinern, aber bei Heck kann er auch nicht viel tun, wenn der schludert.
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Alt 24.06.2020, 19:24   #4  
Crackajack Jackson
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Die Figuren, besonders Spider-Man, werden hier mit kräfigen Outlines gezeichnet, der Körper selber aber fast bleich, was einen Schimmereffekt ergibt.
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Alt 28.06.2020, 16:56   #5  
Crackajack Jackson
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Ja, Ant-Man ist in dieser Geschichte der Dreh und Angelpunkt.
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Alt 02.07.2020, 05:59   #6  
Crackajack Jackson
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Pelzdieb möchte ich nicht sein, im Marvel Universum. Alleine Spider-Man hat schon gefühlt ein Duzend Pelzdiebe geschnappt. Das scheint zumindest im Silver Age ein sehr beliebtes Einstiegsmotiv gewesen zu sein.
Es ist auch immer mal interessant zu sehen, wie sich die Leute damals (in Zeiten vor Internet) futuristische Kommunikation ausdachten. Hier ein Gespräch der Gangsterbosse mit dem Count Nefaria. Es geschieht über eine große Scheibe, die einen elektrischen Impuls über Funk sendet.

Ich habe den Count Nefaria im Condor Taschenbuch #6 kennengelernt, wo er unglaubliche Macht erlangte und kaum zu stoppen war (ich weiß, dass passiert öfter in einem Comic). Hat mich damals sehr fasziniert.
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Alt 02.07.2020, 08:03   #7  
Peter L. Opmann
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Das ist interessant. Ich dachte, Nefaria sei ein solcher Versager, daß er später nicht mehr auftauchte. Leider habe ich das Condor-Taschenbuch nicht - nach "Rächer" # 5 habe ich damals aufgegeben...
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Alt 02.07.2020, 18:49   #8  
Marvel Boy
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Nefaria ist jetzt keiner der großen Bösewichte, aber er wird immer mal wieder benutzt.
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Alt 02.07.2020, 20:53   #9  
Crackajack Jackson
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Das Cover vom zweiten Rächer Taschenbuch von Condor würde zu dieser Geschichte passen, obwohl die Geschichte selbst darin gar nicht vorkommt.



Ist ja mal wieder ein ziemlicher Cliffhanger.

Geändert von Crackajack Jackson (02.07.2020 um 21:01 Uhr)
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Alt 02.07.2020, 22:26   #10  
Peter L. Opmann
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Sieht wirklich aus wie das Cover zu dieser Ausgabe. Der Stil ist aber eher 70er als 60er Jahre - den Zeichner kann ich nicht genau identifizieren. Vielleicht ist für eine Wiederveröffentlichung nochmal ein neues Cover gezeichnet worden.

Das Originalcover von Jack Kirby ist gut, aber, wie ich schon festgestellt habe, es paßt nicht ganz zu der Story.
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Alt 03.07.2020, 05:30   #11  
Crackajack Jackson
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Das Originalcover passt schon. Da ist eigentlich das wichtigste Ereignis des Heftes erfasst. Er bringt die Rächer mit über das Kontrollboard in seine Gewalt.

Auf dem Cover sieht es natürlich so aus, als ob er sie damit direkt angreifen würde, aber wie der Count schon sagte, "Seine Methoden sind eher indirekt".
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Alt 03.07.2020, 07:35   #12  
Peter L. Opmann
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Kommentar (bezieht sich wohl auf die jüngsten Ausgaben allgemein):

Zitat:
Ich bin gar nicht sicher, ob die Stories so genau in die Kontinuität passten. Diese Manie von "Ihr könnt den Hulk nicht verwenden, der ist gerade im Weltall/ hat den Verstand von Bruce Banner/ sitzt an einer interdimensionalen Kreuzung fest!" setzte eigentlich erst in den 80ern ein...
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Alt 03.07.2020, 07:44   #13  
Crackajack Jackson
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Über Kontinuität habe ich mir das erste mal im Panini Forum Gedanken gemacht.
Sie behindert eigentlich nur beim Geschichtenerzählen.

Am Anfang will man erst mal Geschichten erzählen und Hefte verkaufen. Erst nach und nach entwickelte sich da wahrscheinlich eine Struktur, als man Kommentare einfügte, die auf andere Hefte und Ereignisse Bezug namen.
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Alt 03.07.2020, 08:48   #14  
Peter L. Opmann
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Da möchte ich aber doch widersprechen.

Marvel hatte da etwas entdeckt, was beim Verkauf nützlich war und was auch einen Unterschied zu DC machte. Alle Marvel-Superhelden leben gemeinsam in New York, und ihre Geschichten sind zumindest ein bißchen miteinander verwoben.

Es gibt dabei natürlich ein paar Probleme. Nach wie vor muß jeder Held seine speziellen Feinde haben, aber man fragt sich schon: Warum balgen sich immer nur die Rächer mit Zemo, dem Henker und der Zauberin - warum interessieren sich die Fantastischen Vier dafür nicht die Bohne? Es gibt das Problem, daß es sehr schwierig ist, alles, was in den Einzelserien passiert, auch in "Die Rächer" abzubilden. Und warum interessieren sich die Superhelden nicht mehr füreinander, wo sie sich doch an jeder Ecke über den Weg laufen können? Sie scheinen mir doch alle eher Einzelgänger zu sein (nicht zuletzt zum Schutz ihrer Geheimidentität)? Aber sie könnten doch sagen: Wir sitzen alle im selben Boot - warum nicht mal zusammen einen Kaffee trinken gehen?
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Alt 03.07.2020, 11:42   #15  
Phantom
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Das Condor-Cover ist im Original von 1972. Im GCD wird Jim Starlin aus Penciller vermutet.

Ich finde die Story übrigens gar nicht sooo schlecht. Don Hecks Zeichungen finde ich hier auch viel besser als in der Story vorher. Was er einfach nicht so gut kann, sind Thor und Giant-Man, aber wenn es um normale Menschen geht, wie sie in dieser Story eben vor allem vorkommen, gefällt mir sein Stil. Erinnert mich teilweise an Frank Robbins.

Der Graf, der sein Schloss innerhalb von ein paar Wochen (!) von Europa nach New Jersey versetzen lässt, hat mich an Hearst (den mit dem Castle in Kalifornien) denken lassen. Hat der nicht ein paar Klöster oder Teile von Klöstern aus Europa nach USA geschippert?

Dass Superhelden plötzlich von Superstars zu gefürchteten Bösewichten - meist wegen eines Missverständnisses - werden können, hatte mich als Kind irritiert. War ja auch bei der Spinne später manchmal so. Aber wenn man sich heutzutage ansieht, was ein Shitstorm in den "sozialen" Medien auslösen kann, ist das leider doch nicht so weit hergeholt.

Zur Kontinuität: Was mich als Kind gestört hat, waren manche Rahmenhandlungen in den Lustigen Taschenbüchern. Meist hat da ja Perego völlig unabhängige Geschichten mit jeweils ein paar (sehr schlechten) dazwischengeschobenen Seiten inhaltlich verbunden. Und da gab es ein, zwei Fälle, bei denen Donald am Schluss riesigen Reichtum erworben hatte. Und Schluss. Aber im nächsten Taschenbuch war er wieder arm. Das hatte mich gestört. (Ich war auch mit 6 Jahren nicht so doof, dass ich nicht erkannt hätte, dass es sich hier um erfundene Geschichten handelte, aber ich fand es trotzdem unbefriedigend.) Bei den Marvels hat mich als Kind aber nie gestört, dass normalerweise immer nur ein Superheld oder ein Team auf eine Bedrohung reagiert hat, obwohl sich doch fast alle in derselben Stadt aufhielten.
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Alt 03.07.2020, 15:52   #16  
Peter L. Opmann
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Ich finde auch, daß Don Heck seine Qualitäten hatte (ist ja leider schon lange tot). Es gibt aber auch etliche Comics von ihm, bei denen er sich nach meinem Eindruck nicht viel Mühe gegeben hat. Und da sind einige "Rächer"-Ausgaben dabei. Außerdem gefällt mir nicht, daß er gern mit vielen kleinen Panels arbeitet, vor allem am Schluß eines Hefts, so daß man den Eindruck hat, er kann die Seitenzahl nur mühsam einhalten. Kirbys Seiten wirken da viel ausgewogener - wie man jetzt auch an "Rächer" # 13 sehen wird.
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Alt 04.07.2020, 16:59   #17  
Peter L. Opmann
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Die Rächer # 13
Williams, Januar 1975 ("Avengers" # 14, März 1965)



Diese Ausgabe hat offensichtlich eine interessante, wenn auch wohl nicht mehr ganz rekonstruierbare Entstehungsgeschichte. Laut den Credits hat Stan Lee einen Plot geschrieben, den dann sein Bruder Larry Lieber und Paul Laiken (der in Wirklichkeit Larry Ivie heißt und bei Marvel hauptsächlich für Horrortitel zuständig war) ausgearbeitet haben. Gleichzeitig griff Jack Kirby Don Heck unter die Arme und zeichnete die Seiten offenbar grob vor. Chic Stone hat dann geinkt und läßt die Zeichnungen hier eher wie von Kirby als von Heck wirken. Ob diese starke Arbeitsteilung dem Zeitdruck geschuldet war (im Fall von Lee) oder die Erkenntnis gereift war, daß die grafische Umsetzung von Heck doch erheblich zu wünschen übrig läßt und er Hilfe braucht, weiß ich nicht – vielleicht spielte beides eine Rolle. Das Ergebnis ist in meinen Augen zwar besser als „Rächer“ # 11 oder 12, reicht aber an ein gutes Gemeinschaftswerk von Lee und Kirby doch nicht heran. Zudem hat Williams in der 13. Produktion erstmals graues, schlechtes Papier verwendet, was den Eindruck zusätzlich beeinträchtigt. Das Lettering hat hier erstmals Uschi Kedrom besorgt.

Man wollte anscheinend etwas Besonderes bieten und läßt die Wespe beinahe am Einschuß einer Pistolenkugel in die Lunge sterben. Heute regt es die Leser ja kaum noch auf, wenn ein Held tatsächlich stirbt – das war zu dieser Zeit noch ganz anders. Die Rächer bringen Janet in höchster Eile ins Krankenhaus; dort bestätigt sich, was der Gigant gleich wußte: Ihr Leben hängt an einem seidenen Faden. Seltsamerweise kann Thor, der ja in seiner Identität als Dr. Don Blake sonst Spezialist für alle Arten von Operationen ist, hier nichts tun. Er bringt aber in Erfahrung, daß es eine Koryphäe gibt, einen Dr. Svenson in Norwegen, der helfen kann. Thor holt Svensson schleunigst herbei; Der will aber nicht helfen. In einem Gerangel verliert der angebliche Doktor seine Maske – er ist in Wirklichkeit ein Außerirdischer, der in der irdischen Atmosphäre nicht atmen kann und stirbt.

Die Rächer suchen nun den echten Dr. Svenson bei den Aliens. Aber während Thor den falschen Arzt mit seinem verzauberten Hammer in Nullkommanix gefunden hat, tun sich die Helden nun enorm schwer, die Außerirdischen ausfindig zu machen. Schließlich kommen sie am Nordpol auf ihre Spur. Als sie in ihren Stützpunkt eindringen, werden sie durch Strahlen gelähmt (wieder mal – gähn!). Der Ober-Alien erklärt ihnen, was er und seine Kallusianer auf der Erde zu suchen haben. Sie flohen vor einem interstellaren Krieg hierher. Wegen ihrer Atemprobleme kidnappten sie Dr. Svenson, damit er ihr Überleben sichert. Wo er sich befindet, erfahren die Rächer allerdings nicht. Thor hat nur so getan, als sei er paralysiert, und befreit seine Teamkollegen. Es beginnt eine Spencer-Hill-mäßige Rauferei, bis Svenson erscheint und Einhalt gebietet.

Während die Kallusianer gegen ihre Feinde in die Weltraumschlacht ziehen (zunächst sollte die Erde der Schauplatz sein, was die Rächer aber verhindern), ist Svenson bereit, Janet van Dyne zu operieren (nachdem er erfahren hat, daß sie Privatpatientin ist ;-) ). Durch einen Transmitter reisen die Rächer und der Arzt in Sekundenschnelle nach New York. Die Rächer müssen vor dem OP warten. Zwischendurch hat der Beobachter eine kurze Szene, verrät uns aber auch nicht, wie der Kampf der Kallu gegen ihre Feinde ausgeht. Er stellt nur fest: „Noch immer ist die Kraft des Gebets die größte Macht im ganzen Universum.“ Vielleicht bezieht sich das auch eher auf die Operation der Wespe. Nach langer Unsicherheit erfahren die Rächer endlich: „Dier Operation ist gelungen. Das Mädchen ist gerettet.“

Es mangelt hier für Rächer-Verhältnisse ein wenig an Kampfgetümmel. Die Spannung kommt eher von der Suche nach Dr. Svenson und der Enttarnung der Kallusianer her – und natürlich der Ungewißheit, ob Jane von Dyne überleben wird. Wie erwähnt, hätte ich Dr. Blake die rettende OP ebenso zugetraut. Aber dann wäre es schwierig gewesen, die Außerirdischen ins Spiel zu bringen. So richtig sinnvoll erscheint die Story nicht, aber sie ist doch eine interessante Mischung aus Mystery, Science Fiction und Arztroman. Bemerkenswert finde ich auch, daß trotz Beschwörung des Schicksals auch Gott mitmischt. Ganz am Ende läßt es sich Stan Lee nicht nehmen zu beschreiben, wie die Rächer ihre Köpfe himmelwärts wenden „in nichtversiegender Dankbarkeit“.

Geändert von Peter L. Opmann (04.07.2020 um 18:06 Uhr)
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Alt 06.07.2020, 14:45   #18  
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Bin ja auch prinzipiell deiner Meinung (siehe Post 233).

Als Kind jedoch dachte ich darüber nicht weiter nach, sondern las einfach weiter ohne mir über das 'wie' Gedanken zu machen.
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Alt 06.07.2020, 16:00   #19  
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Ist, wie Du selber schon sagtest, der Handlung geschuldet.

Wir beide können uns vermutlich noch an die Not OP von Sif in der Thor Serie erinnern und der gemeine Thor Leser ist bestimmt auch der Meinung, dass es keinen besseren Arzt als Dr. Blake geben kann, aber Stan hat es nun mal so bestimmt.
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Alt 10.07.2020, 19:39   #20  
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Die Rächer # 14
Williams, Februar 1975 ("Avengers" # 15, April 1965)



In diesem Fall erinnere ich mich noch recht genau, wie ich an das Heft herangekommen bin. Ich habe Verwandte in einem Dorf nicht weit von meinem Wohnort besucht. Das war für mich eine Fahrradtour von etwa einer Stunde. Es war sicher erst im Sommer 1975. In diesem fremden Dorf fühlte ich mich etwas freier als zuhause, in den Tante-Emma-Laden zu stiefeln und mir etwas zu kaufen. Möglicherweise habe ich das Geld von meiner Tante bekommen. Ich glaube, sie war etwas irritiert, was ich mir da angeschafft hatte, aber traumatische Erlebnisse, wie jemand mir ein Comicheft wegnahm, hatte ich glücklicherweise in meiner Kindheit nicht. Ich habe dann die „Rächer“-Ausgabe auf dem Gepäckträger nach Hause transportiert, aber sie macht heute noch einen recht gut erhaltenen Eindruck, und jedenfalls hat es nicht geregnet.

Zuletzt hatte ich mir davor „Rächer“ # 10 gekauft; mir fiel also das neue Kostüm des Giganten auf. Ich hatte das Gefühl, einiges verpaßt zu haben und mich wieder einlesen zu müssen. Dabei war diese Ausgabe die letzte mit den klassischen Rächern – erst danach änderte sich so manches. Auch grafisch bleibt hier alles wie in der vorhergehenden Ausgabe: Jack Kirby entwirft die Seiten, Don Heck zeichnet (in den Credits ist aber nur Kirby angegeben). Man hat den Eindruck, Heck ist eher Illustrator als grafischer Geschichtenerzähler, aber er hat eigentlich in „Iron Man“ gezeigt, daß er’s kann.

Die Story beginnt wieder mal mit einer Rächer-Sitzung, aber wir bekommen nur das Ende mit, und anschließend kehren alle fünf Mitglieder in ihre Solo-Welt zurück. Jedoch Baron Zemo in Südamerika schäumt vor Wut und schickt ein Militärflugzeug nach New York, um im Ringen mit den Rächern endlich die Entscheidung zu erzwingen. Zuvor entdeckt Steve Rogers (Captain America) den Henker und die Zauberin in einem Taxi, versucht, sie zu verfolgen, verliert sie aber im dichten Verkehr aus den Augen. Immerhin: Die Rächer sind alarmiert und kommen wieder zusammen. Da wird Rick Jones in das Flugzeug gezogen. Wiederum müssen die Rächer hilflos zusehen. Inzwischen befreien der Henker und die Zauberin den Schmelzer und den Schwarzen Ritter aus dem Gefängnis. Die beiden nehmen sofort den Kampf mit den Rächern auf.

Allmählich ordnen sich die Kontrahenten einander zu. Gigant und Wespe kämpfen gegen den Henker und die Zauberin, Thor und der Eiserne gegen den Schwarzen Ritter und den Schmelzer. Zemo steuert alles von Südamerika aus; es zeichnet sich bereits ab, daß sein Gegner Captain America sein wird (wer sonst?). Inzwischen haben die übrigen Rächer ihre Gegner gestellt, aber der Henker erinnert Thor an den Ehrenkodex, wonach die Helden ihre Gegner niemals töten oder ernstlich verletzen. Thor aber will weiterkämpfen. Wir hören den Schlachtruf „Avengers assemble!“ erstmals in der von jetzt an gültigen Übersetzung: „Rächer sammeln!“ Für mich als Kind war damit klar, daß die Herren des Bösen damit verloren haben, aber es handelt sich um einen verkappten Cliffhanger, wie wir in der nächsten Ausgabe sehen werden. Zum Schluß sind wir wieder bei Captain America, der seine Mission nun tatsächlich zuende führt. Er befreit Rick Jones und stellt sich dem Angriff von Zemo und seinen Nazi-Schergen. Mit seinem Schild verfehlt er Zemo anscheinend, löst aber einen Felssturz aus, durch den Zemo von seinen Leuten getrennt wird. Zemo will Cap erschießen, der blendet ihn aber mit seinem Schild. Zemo schießt unkontrolliert und wird nun von Geröllmassen erschlagen. Wichtig: Nicht Cap hat ihn auf dem Gewissen, sondern er hat sich selbst gerichtet. Aber Bucky, Caps Weltkriegs-Kumpel, ist nun gerächt.

Bemerkenswert ist hier nur, daß eine relativ wichtige Figur stirbt, allerdings ein Bösewicht, für den der Leser kein Mitleid empfinden muß. Er wandelt sich nicht, wie wir das etwa beim Vater von Sue und Johnny Storm gesehen haben, in letzter Minute zum Guten. Und wir wissen überhaupt viel zu wenig von ihm, als daß der Tod uns nahegehen könnte (was aber daran liegen könnte, daß die Serie „Captain America“ nie auf deutsch gelaufen ist). Auch die Umstände seines Todes erscheinen nicht besonders ergreifend oder gar tragisch. Man merkt, daß die Comicmacher damals noch wenig Erfahrung damit hatten, Charaktere sterben zu lassen. Die vorhergehende Auseinandersetzung entbehrt jeglicher Raffinesse. Zemo hat keinen Meisterplan, sondern ruft lediglich noch einmal seine Herren des Bösen zusammen, und es folgt eine übliche Klopperei. Immerhin hat jeder der Beteiligten seinen individuellen Kampfstil. Als Kind hat mir diese Episode gefallen; heute kann ich ihr kaum noch etwas abgewinnen. Kommt auch mal vor.

Geändert von Peter L. Opmann (13.07.2020 um 14:53 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2020, 20:53   #21  
Crackajack Jackson
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Ging mir genauso.
Ich hatte beim Lesen den Eindruck, das Heft bestünde aus einem langen Kampf.
Es kommt keine neue Wendung in der Handlung vor, keine neuen Schurken, keine neuartigen Waffen. Alles in diesem Heft ist schon mal dagewesen.

Einzig die Jobsuche von Captain America bringt etwas Tiefe in die Handlung.

Der Tod eines Schurken ist die zweite Besonderheit in diesem Heft.
Man wollte hier wohl keinen Schatten auf Captain America werfen. So richtete sich der Baron selbst.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2020, 21:40   #22  
Peter L. Opmann
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Ein Held, der tötet, war noch lange Zeit undenkbar. Obwohl Batman das in seinen Anfangstagen schon mal gemacht hatte - da gab's natürlich noch keinen Comics Code.

Caps Jobsuche habe ich vergessen zu erwähnen, aber das war nur ein ganz kleiner Nebenaspekt der Handlung. Ob das Col. Furys Einstieg in Marvels Superheldenwelt war, weiß ich leider nicht.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.07.2020, 11:50   #23  
Phantom
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Rächer # 14
Wir hören den Schlachtruf „Avengers ensemble!“ (...)
Hat da die Autokorrektur zugeschlagen? Ich habe noch nie in Ensembler programmiert.

Die Story heißt im Original "Now, by my hand, shall die a villain" (am Cover steht "(...) shall perish a villain"). Das stimmt dann am Schluss ja eigentlich gar nicht, Zemo stirbt durch eigene Schuld. Ich finde auch, dass dieser "Höhepunkt" der Geschichte schlecht ausgeführt ist; er wird in winzige Bilder auf die letzte Seite gequetscht. Man muss das zweimal lesen, um überhaupt richtig mitzubekommen, was da passiert. Vielleicht wurde das Ende auch in letzter Minute nochmal verändert?

Seltsam finde ich, dass die schwere Notoperation der Wespe aus dem letzten Heft überhaupt nicht mehr thematisiert wird. So schnell geht das bei Superhelden.

Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Rächer # 15
Die Erinnerungen an dieses Heft sind bei mir ganz anders: das war das erste Rächer-Heft, das ich als Kind gelesen habe (im Superband 13). Deswegen kann ich die Story nicht unvoreingenommen beurteilen. Ich fand das damals geheimnisvoll: ein Team, das ich hier gerade erst kennenlernte, löste sich schon wieder auf. Was hatte ich verpasst? Wer waren diese ganzen Schurken und Helden, die hier vorkommen?

Beim Cover fällt mir auf, dass bei Williams die Captain-America-Figur etwas vergrößert ist im Vergleich zum Original-Cover (Teile der Skyline, die auf dem Original zu sehen sind, werden bei Williams von Cap verdeckt).

Williams hatte sich entschlossen, das "H" auf der Maske von Falkenauge immer zu einem "F" umzuzeichnen. Das wird in den folgenden Heften immer mal wieder vergessen, aber auch schon in diesem Heft (auf dem Cover und im letzten Bild der Story sind das H zu sehen).

In der Übersetzung werden im Kontext der Schwarzen Witwe politische Anspielungen weggelassen, auch das wird in Zukunft öfter so sein ("her red masters" wird zu "ihre Auftraggeber"; "[that] she was in the employ of the communists" wird zu "dass sie eine Spionin war"). Und Tony Starks Fahrer Happy heißt hier Charly.
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.07.2020, 14:55   #24  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Hat da die Autokorrektur zugeschlagen? Ich habe noch nie in Ensembler programmiert.
Danke für den Hinweis! Peinlicher Fehler, hab's jetzt aber korrigiert. Liegt daran, daß ich US-Marvels eher sporadisch lese.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2020, 23:45   #25  
Chrisionvision
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Dieses und folgendes Heft sind auch in der Stan Lee Marvel Treasury Edition enthalten, d.h. da werde ich nächste Woche vielleicht auch ein paar Worte verlieren.
Mir ist die Story hauptsächlich wegen einiger Ungereimtheiten in Erinnerung geblieben (die ich am Montag mal nachlesen müsste).
Chrisionvision ist offline   Mit Zitat antworten
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