|
02.07.2009, 17:44 | #1 |
Nachrichten
Beiträge: 20.752
|
Vorspann "Invasion von der Vega"
http://www.youtube.com/watch?v=lPt5XZC1zBI |
02.07.2009, 17:58 | #2 |
Moderatorin Internationale Comics
|
Vega ---> Wega
Das war vor meiner Zeit: Bei Vega denke ich nämlich eher an
Friedrich Dürrenmatt: Das Unternehmen der Wega. http://www.amazon.de/Das-Unternehmen.../dp/B0000BHKD0 ... oder an Suzanne Vega ... |
02.07.2009, 18:18 | #3 |
Moderator sammlerforen
Ort: Köln-Bonn
Beiträge: 124.008
|
Meine Lieblingsserie war damals "Immer wenn er Pillen nahm" mit Stanley Beamish
http://www.youtube.com/watch?v=zbKFNU_xmAk&NR=1 Heute finde ich die Filme leider nur noch recht müde. |
02.07.2009, 18:29 | #4 |
Mitglied
Ort: bei Stuttgart
Beiträge: 1.175
|
Jaa, Hatari,
daran erinnere ich mich auch gerne. "Immer wenn er Pillen nahm", da erinnere ich mich nur an den Titel, aber ich kann mich an keine einzig Foge erinnern. Wenn wir schon bei den alten Zeiten im Fernsehen sind, fallen mir die alten Werdespots ein: Die alten Damen von der Wiskaswerbung, die Tilli (nein, kein Spülmittel - Palmoliv ), und Clementiene von Persil. Und damals gab es ja auch noch die Zigarettenwerbung. Die waren ja so romatisch, die Cowboys, richtige Kerle. Dafür sollten sich die Macher noch nachträglich in die Ecke stellen. Ein Werbespot war ganz krass: "Mein Vater raucht (Marke vergessen), wenn ich groß bin, rauche ich auch." Aber das HB-Männchen, das war köstlich: "Warum denn gleich in die Luft gehen, greife lieber zu HB." |
02.07.2009, 20:33 | #6 |
Mitglied
Ort: bei Stuttgart
Beiträge: 1.175
|
|
03.07.2009, 20:33 | #7 |
Mitglied
|
mein Vater hat mir damals das Zackheft immer mitgebracht und viele andere natürlich , er hat früher immer comics gelesen, wie damals Illustrierte Klassiker und all die schönen Piccolos. Das Lesen von Comics (neben vielen anderen Sachen) hat er bis heute beibehalten, heute bedient er sich meistens in meinem Schrank zum lesen
|
03.07.2009, 21:57 | #8 |
Mitglied
Beiträge: 12.864
|
Wenn ich krank war, konnte ich 100% auf ein mitgebrachtes Asterix spekulieren.
|
05.07.2009, 08:29 | #9 |
Mitglied
Beiträge: 25
|
Wundertüten
Sommer 1969 (glaube ich? - ich konnte noch nicht richtig lesen)
Eine Schulfreundin meiner Mutter hatte einen Kiosk bei uns in der Kleinstadt. Dort wurden alle unsere Zeitungen und Zeitschriften gekauft. Irgendwann brachte mir meine Mutter ein "orange verpacktes etwas" (war das wirklich orange oder täuscht die Erinnerung) mit. Als ich es öffnete, war da ein Heftchen drin - "sigurd" oder so ähnlich ;-) Anscheinend hatte dieses Päckchen so gut wie nichts gekostet. Auf jeden Fall wollte ich mehr davon. Eine Woche später brachte mir meine Mutter vom Einkaufen fünf weitere dieser Päckchen mit. Als ich sie geöffnet hatte - der Schock: Eines ging um "Weltraum" (interessierte mich nicht), und eines war ein Duplikat meines Erstbesitz'. Irgend etwas musst da geschehen... Lange Rede kurzer Sinn: Die Tütchen waren leicht durchsichtig. Wenn man das Papier ganz nah an das Heft drückte, konnte man schwach das Titelbild und die Nummer erkennen. Durch die guten Beziehungen meine Mutter zur Kioskbesitzerin, durfte ich jetzt einmal pro Woche mit zum Kiosk. Dort erhielt ich ca. 20-30 der Tütchen, setzte mich auf die Bank vor dem Kiosk, "durchleuchtete" die Päckchen und durfte mir jeweils 5-6 Stück aussuchen. Nach ein bis zwei Monaten hatte ich ca. 60 Sigurd (aus der Erinnerung: ab 180 bis 257). Dann ließen die Lieferungen an den Kiosk langsam nach - und wenn noch mal es etwas kam, dann war das fast nur noch Sigurd 243 "Gold" (in jeder Tüte). Irgendwann war dann ganz Schluß. Ich hab's in den kommenden Monaten / Jahren immer mal wieder bereut, dass ich mich nicht für Dschungel, Weltraum oder Sigurds langhaarigen Ritterkumpel Falk interessiert hatte. "Merkwürdigerweise" konnte man die Heftchen überhaupt nirgends mehr bekommen. ;-) Als ich irgendwann später in der Schule schlechter wurde, gingen mit meiner, inzwischen sehr umfangreich gewordene Comic-Sammlung, auch die 60 Sigurd den Weg alles Irdischen: Mein Vater entsorgte sie auf dem Müllplatz )-:. (Ich erinnere mich noch an die riseigen Stapel von Comics die auf unserem Müllplatz Mitte der 70er - wahrscheinlich bedingt durch andere besorgete Eltern - noch regelmäßig zu sehen waren. In Begleitung meines Vaters war an ein Mitnehmen natürlich nicht zu denken... :-)) |
05.07.2009, 08:31 | #10 |
Mitglied
Beiträge: 25
|
Entschuldigung!
Ojeh!
Das sollte eigentlich in "Damals war's". Admin kannnst Du es bitte verschieben? Dank Dir. |
05.07.2009, 08:57 | #11 |
Moderatorin Internationale Comics
|
Kindliche Weltbilder
Mit Wundertüten ließen und lassen sich zwar Kinder beeindrucken, letztlich stellen sie für den jeweiligen Verlag leider nichts anderes dar als eine finale Entsorgung lesbarer Remittenden. Als Comics breit am Kiosk vertreten waren, gab es ja zur Vorsicht den Phasenvertrieb, d.h. das deutschsprachige Gebiet wurde in einzelne Zonen aufgeteilt und die Neuware wurde zuerst in einem bestimmten Gebiet vertrieben, bevor sie dann nach einer gewissen Frist (bei der nächsten Phase) im nächsten Gebiet eingesetzt wurde. Bei der letzten Phase blieben ab und zu dennoch Comics über, und die wanderten in günstige Sammelbände oder Wundertüten. Natürlich fehlten da gewisse Nummern: nämlich die ausverkauften Bände!
|
05.07.2009, 09:21 | #12 | |
Mitglied
Beiträge: 25
|
Zitat:
Ich fand die Wundertüten eher störend - die machten mir ja Arbeit ;-) Ich (und viele meiner Freunde) waren darüber ziemlich sauer, dass keiner von uns das Heft bekommen hatte, in denen die Geschichte um Ritter Torre beendet wurde. Und wie ging's überhaupt weiter?Warum kommt da nichts mehr? Wir wollten doch sammeln! Alles war sehr mysteriös... :-) |
|
05.07.2009, 09:47 | #13 | ||
Moderatorin Internationale Comics
|
Wundertüte = billige Werbung
Zitat:
Tja, eine verzwickte Situation. Zitat:
Heute hat sich mit den Ketten zugespitzt: Entweder finden sich die Sachen flächendeckend in sämtlichen Filialen der Ketten und Franchise-Unternehmen mit ihren Vasallen oder die Auflage ist so gering, daß der Vertrieb von vornherein über Fachhandel, Abonnement und dem Grauen Markt auf den Börsen und Messen läuft. |
||
05.07.2009, 10:15 | #14 |
Moderatorin Internationale Comics
|
Hinter den Kulissen
Für Kinder reichte der Blick damals wohl nur bis zum nächsten Kiosk. Das eigentliche Geschehen, die Kalkulation innerhalb der Verlage sowie die Strukturen und Mechanismen des Vertriebs mußten rätselhaft bleiben. Fraglich ist, wieviele Eltern sich dazu herabgelassen hätten, ihren Sprößlingen diese Gesetze zu erklären? Und selbst wenn, war zweifelhaft, wie gut deren kaufmännische Bildung war. Während heute jeder zumindest mit seiner Klippschul-Ökonomie hausieren kann, begrenzten sich zu jener Zeit diese Themen vorwiegend auf ein Fachpublikum.
Von daher ist es eine schweißtreibende Aufgabe für die bestehenden Sammlergenerationen, die historischen Zusammenhänge aus unserem Paläolithikum mühsam aus den verbliebenen Quellen und den Aussagen der Zeitzeugen zu rekonstruieren. Ich glaube, selbst heute finden sich noch zahlreiche Lücken, die zum Spekulieren und Fabulieren einladen. |
05.07.2009, 11:39 | #15 |
Gast (nicht registriert)
Beiträge: n/a
|
Na - ich denke, auch heute werden sechsjährige Knirpse von normalen Eltern nicht mit volkswirtschaftlichen Zusammenhängen belästigt.
Damit dürfen sich die Lütten früh genug auseinandersetzen. @emetz: ich kann mich noch wunderbar an "meine" Wundertütenzeit erinnern - irgendwie hatte man immer das Gefühl, ein Niete gezogen zu haben - hoffte aber beim nächsten Kauf auf das ganz große Los. |
05.07.2009, 11:58 | #16 |
Moderatorin Internationale Comics
|
Von Julia Friedrichs, die auch einen Band über "Eliten" gemacht hat, gibt es einen Film zum Thema, der da tief blicken läßt. Da schwirrt eine Masse Ideologie durch die Köpfe der Erziehungsberechtigten, die bloß nichts falsch machen und ihre Kinder, falls nötig mit Gewalt, zu strammen (und gut verdienenden) Lakaien erziehen wollen. Gruselig! Da werden schon Zwei- bis Sechsjährige mit dem Blödsinn von Marketing, Konsum und Drill traktiert - ernsthaft. Für mich ist das Kindesmißbrauch! Die Eltern haben die entsprechende Asche und drücken 600 Euro pro Monat für die sogenannte frühkindliche Förderung ab, denn als Akademiker in guten Positionen haben das finanzielle Polster, trotzdem sind das für mich geistige Prolls auf dem Niveau von Dschungelcamp und DSDS. Meiner Erfahrung nach sind Menschen für den Nürnberger Trichter ungeeignet: Spätestens mit der Pubertät wird sich erweisen, ob das aalglatte angepaßte Duckmäuser sind oder ob sie rebellieren und sich ihre eigene Menschlichkeit erstreiten!
|
05.07.2009, 11:52 | #17 |
Gast (nicht registriert)
Beiträge: n/a
|
Sind wir noch bei "damals war's ?
|
05.07.2009, 12:16 | #18 |
Mitglied
Beiträge: 25
|
|
05.07.2009, 12:47 | #19 |
Moderatorin Internationale Comics
|
Kataloge im Urlaub
Meine Eltern waren ziemlich langweilig, sobald es um Urlaub ging: Mein Vater mochte das Meer, und damit war zuerst mal Camping in Schweden angedacht. Der mit Vorräten vollebelandene Wagen mit dem Anhänger wurde auf den nordischen Autowegen durch Geschwindigkeitsbegrenzungen ausgebremst, so daß die "gefühlten Distanzen" wuchsen. Mein Vater bekam Muffensausen vor der eigenen Courage und kam mit dem kleinen Einmaleins zu dem Schluß, wenn für Hinfahrt und Rückreise jeweils drei Tage fällig werden, bleibt von den vierzehn Tagen kaum was übrig. Ergo wurde kurz hinter Göteborg kehrt gemacht, dann mit der Fähre zurück über die Grenze und so erlebte auf Seeland Kopenhagen und Umgebung. Später blieb es auch bei Dänemark, mal mit kurzen Abstechern nach Sonderburg, später meist zum Limfjord, nahe der Insel Mors.
Meine Mutter hingegen zieht Berge vor; außerdem besaßen wird Verwandtschaft in Ludwigsburg. Nach Süden brachen wir meist kurz nach Mitternacht auf und kamen zum späten Frühstück dort an; nach dem Mittagessen ging's dann weiter - in den Schwarzwald, d.h. Wolfach, Kirnbach, Gutach etc. Verbunden damit waren Ausflüge ins benachbarte Ausland: nach Frankreich und in die Schweiz. Fremde Sprachen waren etwas Exotisches, sogar wenn es die europäischen Nachbarn waren. In Dänemark habe ich natürlich in den Auslagen Comics jeglicher Provenienz durchgeblättert und mir Namen gemerkt, bei denen ich mich auf deutsche Ausgaben gefreut hätte. Meine Eltern hätten mich aber umgehend in eine Zwangsjacke gesteckt, wenn mir den unlesbaren Kram gekauft hätte. Kataloge lagen aber kostenlos daneben, und die durfte ich mir einstecken, solange ich sie tragen und verstauen konnte. Einen dänischen Carlsen-Katalog nenne ich heute noch stolz mein eigen; und in französischen oder belgischen Katalogen, die ich in Freiburg bei X für U bekam, fand ich diverse Titel, die mir zeigten, daß es mehr gab als den deutschen Comicmarkt. |
05.07.2009, 13:20 | #20 |
Mitglied
Beiträge: 12.864
|
|
05.07.2009, 13:40 | #22 |
Moderatorin Internationale Comics
|
Skagen
Bis nach Skagen hat es nie gereicht, nicht mal Aalborg sind wir gekommen. Da gab es die andere Insel mit den Kreidefelsen, Fur - ebenfalls im Limfjord, so ziemlich in der Mitte zwischen Nordsee und Ostsee. Tja, und dann wurden wir Kinder in den Blomsterpark mitgeschleppt, aber mit Treibhäusern und Blütenfeldern war bei uns Rangen kein Blumentopf (sic!) zu gewinnen; wir hoppsten da lieber auf den Trampolinen, die sich vor Zustrom kaum retten konnten. Na ja, und mein Vater paddelte und angelte gern - (selbstgebaute) Paddelboote samt Zubehör wanderten auf den Dachgepäckträger; und bei dem Ferienhaus fand sich ein Räucherofen, also wurden einen Abend lang Aale satt geräuchert und frisch verspeist. Nachdem das nähere Terrain erkundet war, ging's denn mal nach Hanstholm - zum Fischmarkt und/oder Bernstein sammeln, und einmal in den Frühgeschichtlichen Park, in dem einige (erwachsene und heranwachsende) Dänen Steinzeit spielten. Das war's dann aber schon! Dänische, nein, jütländische Provinz bis zum Abwinken.
|
05.07.2009, 13:44 | #23 | |
Mitglied
Beiträge: 12.864
|
Zitat:
Zum Glück gab es den meisten dänischen Ferienorten auch deutschsprachige Disneyprodukte. |
|
05.07.2009, 15:08 | #24 |
Gast (nicht registriert)
Beiträge: n/a
|
Oh - das klingt doch alles noch nach Abwechslung:
Mich hat man von vom 8. bis zum 14. Lebensjahr immer ins Zillertal verschleppt. Wirklich eine wunderschöne Gegend, doch wir waren immer an einem Ort, immer bei derselben Gastfamilie - brüllend langweilig. Als ich 15 war "durfte" ich die Lehre beginnen und mußte nicht mehr mit. Mit Norbert hab ich es zigmal an den Bodensee und ins Fichtelgebirge geschafft - Wen wundert es, dass es mich nach der Scheidung nahezu manisch in die "weite Welt" zog. Mein Traumziel Neuseeland hab ich noch nicht erreicht - aber inzwischen sehr, sehr viel von der Welt gesehen. |
05.07.2009, 15:23 | #25 | |
Moderatorin Internationale Comics
|
The same procedure as every year, Miß Sophie!
Zitat:
Und in der südlichen Version dasselbe: Das waren ältere Herrschaften. Meine Eltern sind beide Flüchtlingskinder; als es endlich für einen Urlaub reichte, waren fast sämtliche Großeltern verstorben. Jedes Mal dieselbe Gastfamilie, die für meine eigenen Erziehungsberechtigten wohl eine Art Ersatzmutter und -vater waren. Dafür hat sich mein Vater ordentlich ins Zeug gelegt und dort mehr geschuftet als manche an ihrem Arbeitsplatz: Komposthaufen gebastelt, beim Holzeinschlag im Forst mitangepackt, Schnaps gebrannt, Sauen ausgefahren, die Scheune mitinstandgesetzt und restauriert undundund ... Als unsere Herbergsleute ins Greisenalter kamen, hat mein Vater brav im Alleingang weitergemacht. Eine meiner schönsten Erinnerungen ist der Geschmack kuhwarmer Milch, direkt vom Nachbarn mit einem Blecheimer aus dem Stall geholt. Kein Vergleich mit der sterilen, pasteurisierten, homogenisierten und zu Tode geschützten weißen Flüssigkeit, die in Supermarkten als "Milch" verkauft wird! |
|
|
|
|