11.07.2023, 18:20 | #1376 |
Moderator Preisfindung
Ort: Reutlingen
Beiträge: 7.649
|
Erster Film: Winnetou 1
Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch) |
11.07.2023, 19:30 | #1377 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
Da hieß das Kino wohl noch "Lichtburg" oder "Filmpalast" oder so.
|
11.07.2023, 19:42 | #1378 |
Moderator sammlerforen
Ort: Köln-Bonn
Beiträge: 124.463
|
Regelmässig Sonntags, es waren die frühe 60er Jahre, wurde ich für 2-3 Stunden im Rex am Ring vom Vater abgesetzt und er ging mit seinen Leuten zum kölschen Frühschoppen.
Programmkino in Endlosschleife "Tom und Jerry" & Co. in den gnadenlos harten Urversionen. Ich war 6 oder so. |
11.07.2023, 22:13 | #1379 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
Am Ring war ich gelegentlich auch im Kino, als ich 1986/87 in Köln war, aber an den Namen des Kinos (der Kinos?) kann ich mich nicht mehr erinnern.
Woran ich mich erinnere, ist das "Lupe 2" in einer Seitenstraße in der Nähe vom Neumarkt. Da liefen noch härtere Filme als "Tom & Jerry"... |
12.07.2023, 13:00 | #1380 |
Geisterjäger
Beiträge: 7.421
|
In der Essener Lichtburg war ich zuletzt 2016 in "The Hateful Eight". Immer noch das schönste Kino Deutschlands; auch wenn mir die Sitze heute arg zu klein sind.
Meinen ersten Kinofilm kenne ich gar nicht mehr (wird was von Disney gewesen sein); mein erster ohne Mama/erwachsene Begleitung war aber "Superman 3", Grand Film Palast Essen; den gibts heute leider nicht mehr. |
12.07.2023, 14:07 | #1381 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
"Lichtburg" ist allerdings, würde ich sagen, ein Name, der aus den 1950er Jahren kommt.
In Augsburg gab's bis vor ein paar Jahren auch noch eine "Lichtburg"; die war aber seit etwa 2000 nicht mehr in Betrieb. |
12.07.2023, 15:37 | #1382 |
Geisterjäger
Beiträge: 7.421
|
Ja, Lichtburgen gibt es mehrere. In Oberhausen z.B. auch. In Rodgau sind noch die (Kronen)Lichtspiele aktiv.
Meine meiner nach klingt das immer schöner als Kinopolis oder Cinemaxx. In Essen hatten wir damals Lichtburg, Europa, Grand Filmpalast, Astra, Atrium, Eulenspiegel. Das hat doch mehr Stil, oder? |
12.07.2023, 18:25 | #1383 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
Ein schönes altes Kino ist das "Casablanca" in Ochsenfurt - muß allerdings sagen, daß ich schon Jahrzehnte nicht mehr drin war. Aber gelegentlich hört man, daß die Betreiber wieder einen Förderpreis bekommen haben.
Bei Kinos aus den 50er Jahren kommt mir allerdings immer auch in den Sinn, daß da früher "Der Förster vom Silberwald" lief oder die "Sissi"-Filme oder ähnliches. |
14.07.2023, 06:18 | #1384 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
Wenn ich in einem Laden das DVD-Angebot durchsehe, ist mir oft nicht klar, daß Filme um die fünf Euro nicht ohne Grund zu diesem Preis angeboten werden. „Das Todeshaus am Fluß“ (1950) von Fritz Lang habe ich erst vor einem halben oder Dreivierteljahr gekauft und mir jetzt erstmals angesehen. Das Werk ist eine Republic-Produktion, was in diesem Fall vor allem dadurch zum Ausdruck kommt, daß keine teuren Stars mitwirken. Außerdem ist der Film in voller Länge auf youtube zu sehen. Und doch war der Kauf für mich kein Fehler. Auf der Hülle steht: „50er Jahre Film noir Kult in deutscher DVD-Erstauswertung“. Naja, in meinen Augen ist das weder ein Film noir noch ein Kultfilm, aber doch sehr interessant. Wie ich gelesen habe, zählte ihn Filmkritikerin Frieda Grafe zu ihren 30 Lieblingsfilmen (wie übrigens auch „Der kleine Horrorladen“.
Louis Hayward ist ein Schriftsteller, der noch auf seinen Durchbruch wartet. Er wohnt mit seiner Frau Jane Wyatt in einem viktorianischen Gruselhaus an einem Fluß. Als seine Frau mal nicht da ist, nähert er sich aus einem Impuls heraus der hübschen Haushälterin Dorothy Patrick, die ihn aber abwehrt, worauf er sie halb aus Versehen erwürgt. Sein Bruder Lee Bowman, der dazukommt, muß ihm helfen, die Leiche in einen Sack zu stecken und im Fluß zu versenken. Nachbarn und Freunden gegenüber versucht er, den Anschein zu erwecken, als ob das Mädchen unzuverlässig gewesen und aus eigenem Antrieb verschwunden sei. Gegenüber seiner Frau wird er reizbar und abweisend. Aber er hat nun Erfolg, weil er durch das Rätsel des vermißten Mädchens bekannt wird. Außerdem will er sich nun freischreiben, indem er sein eigenes Erlebnis in einem Roman verarbeitet. Der Fluß läßt schließlich die Leiche wieder auftauchen. Die Polizei beginnt zu ermitteln, und es kommt zu einem Gerichtsverfahren, das Hayward und Bowman nur mit Mühe überstehen. Bowman, der als Mitwisser sichtlich unter Druck steht, und Wyatt, die sich von ihrem Mann zunehmend entfremdet fühlt, nähern sich einander an, aber im Rahmen der Schicklichkeit. Schließlich erklärt Bowman jedoch seinem Bruder bei einem Treffen am Fluß, daß er nicht mehr bereit ist, dessen Tat zu decken. Darauf schlägt ihn Hayward mit einer Eisenkette nieder und stößt ihn ins Wasser. Dann kehrt er zu seiner Frau zurück und ertappt sie dabei, wie sie sein Manuskript liest – was er ihr ausdrücklich verboten hatte. Da sie nun alles weiß, erdrosselt er sie wie Patrick. Den Schluß verrate ich nicht – er ist nicht grandios, aber immerhin steigert Lang den Wahnsinn auch nach den beiden Morden noch weiter. Für mich ist das eher ein Melodram als ein Film noir. Die Zeit, in der die Geschichte spielt, bleibt etwas unklar: Es gibt Telefon und elektrisches Licht, teilweise entsteht aber der Eindruck, wir wären im 19. Jahrhundert. Ein richtiger Film noir müßte jedoch in der Gegenwart (also in den 40er/50er Jahren) spielen. Das Verhängnis, das unaufhaltsam seinen Lauf nimmt, spricht zwar für die schwarze Serie, doch das Besondere hier sind die emotionalen Beziehungen und wie sie sich unter der Last von Verbrechen und Schuld verändern. Mich hat die schauspielerische Leistung von Hayward beindruckt. Er ist eine Jack-Nicholson-Figur – ein Sonnyboy, der sich als selbstsüchtig und zynisch erweist -, aber Nicholson spielte so etwas erst etwa 25 Jahre später. Fritz Lang, der nicht unter den Nazis arbeiten wollte, hat sich in Hollywood dem Studiosystem weitgehend angepaßt. So mußte er auch akzeptieren, daß er, nachdem sein Film „Geheimnis hinter der Tür“ gefloppt war, erstmal keinen neuen Auftrag bekam und dann nur einen Billigfilm machen konnte. „Das Todeshaus am Fluß“ war in Deutschland nie im Kino und erst 1986 erstmals im Fernsehen. Leider habe ich nichts dazu gefunden, wie gut dieser Film (in USA) gelaufen ist, aber die Voraussetzungen waren nicht gut, daß es ein Riesenerfolg werden konnte. Lang hat aber die beschränkte Produktion offenbar gut getan. Es ist ein recht unamerikanischer Film geworden; die düstere Atmosphäre ist dicht und auch heute noch beklemmend. Lang hat ein paar Jahre später immerhin so wichtige Filme wie „Engel der Gejagten“ („Rancho Notorious“), „Heißes Eisen“ oder „Das Schloß im Schatten“ gedreht. Ich kann das Urteil von Frieda Grafe über „Das Todeshaus am Fluß“ durchaus nachvollziehen, obwohl ich ihn nicht zu meinen 30 Lieblingsfilmen zählen würde. Aber den sehe ich mir bestimmt nochmal an. Geändert von Peter L. Opmann (14.07.2023 um 07:01 Uhr) |
14.07.2023, 06:56 | #1385 |
Moderator Panini Fan-Forum
Ort: Hannover
Beiträge: 17.182
|
Den hab ich vermutlich damals im TV gesehen, erinnere mich dunkel, du hast mit jetzt Laune gemacht mal nach der DVD zu suchen.
KEEP CALM AND DON'T SMASH! |
14.07.2023, 06:58 | #1386 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
Wie gesagt: Gibt's auch auf youtube.
|
14.07.2023, 07:04 | #1387 |
Moderator Panini Fan-Forum
Ort: Hannover
Beiträge: 17.182
|
Ich sammele Filme des Phantastischen-Films und aus deren Umfeld und da rechne ich den im äusseren Rand dazu mit seinen düsteren Anklängen.
Aber um ihn erst mal wieder zu schauen reicht natürlich auch die Tube. KEEP CALM AND DON'T SMASH! |
14.07.2023, 07:11 | #1388 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.443
|
Es kommt öfter vor, als man denkt, dass eine Kleinigkeit, ein halber Unfall ausreicht um den Stein ins Rollen zu bringen, oder im Film eine wankelmütige Seele zum Bösen zu drehen. Hier, der 'versehentliche' Tod der Haushälterin.
Meist sieht der Verursacher dann keinen Weg mehr zurück. |
14.07.2023, 07:24 | #1389 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
Übersinnliche Anklänge hat der Film schon.
@ Cracka: Was mir gefallen hat, ist, daß Louis Hayward am Anfang sehr sympathisch wirkt und dann zunehmend einen ganz anderen Charakter offenbart. |
14.07.2023, 07:43 | #1390 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.443
|
Das soll vielleicht die Labilität des Charakters unterstreichen. Erst die Diskrepanz, bzw. die Veränderung macht die Geschichte interessant. Wäre der Charakter von Anfang an böse gewesen, hätte die Story keine Entwicklung gehabt.
Wahrscheinlich ist das auch die Essenz der Geschichte: Die Charakterentwicklung von Louis Hayward. |
14.07.2023, 08:22 | #1391 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
Schau's Dir an...
|
14.07.2023, 17:34 | #1392 | |
Mitglied
Beiträge: 406
|
Zitat:
|
|
14.07.2023, 17:44 | #1393 |
Mitglied
Beiträge: 406
|
Das älteste Kino, das ich einst frequentierte, heißt heute Filmwelt, in Lippe Detmold, wo ich meine Schulzeit verbrachte. Damals hieß es noch Detmolder Lichtspiele und im Volksmund Flohkiste. Es wurde 1911 erbaut und steht unter Denkmalschutz, glaube ich jedenfalls.
|
14.07.2023, 17:46 | #1394 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
Den findet man in wikipedia unter "Le Magnifique - ich bin der Größte". Sowohl "Ich bin der Größte" (da geht's um einen gewissen Muhammed Ali) als auch "Der Teufelskerl" (ein anderer Belmondo-Film) führen auf falsche Spuren.
|
14.07.2023, 17:48 | #1395 |
Mitglied
Beiträge: 406
|
Zu Kleiner Laden voller Schrecken:
Den sahen meine Geschwister und ich 1978 im Fernsehen, und fanden den super. Noch lange danach liefen wir rum und riefen mit Piepsstimme „Feed me!“ Das war der Brüller *. Gruselig, schräg und urkomisch. *Denn der wurde damals im Original mit Untertiteln ausgestrahlt, soweit ich mich erinnere. |
14.07.2023, 17:48 | #1396 |
Moderator Panini Fan-Forum
Ort: Hannover
Beiträge: 17.182
|
Gerade mal versucht, da ist er scheinbar runtergenommen, mal schauen bei Amazon soll er noch zu streamen sein.
KEEP CALM AND DON'T SMASH! |
14.07.2023, 17:54 | #1397 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
|
14.07.2023, 17:59 | #1398 | |
Mitglied
Beiträge: 406
|
Zitat:
Der Film ist total super, wie die Superagenten-Story im Verlauf des Films komplett ins Irre ausufert, das ist wirklich sehenswert. Die beiden anderen Filme kenne ich auch, und der Ali-Film ist auch ziemlich gut – wenn man den mit der deutschen Synchronisation ansieht, wo Ali von einem Profischauspieler gesprochen wird, dann ist das ein seltsames Erlebnis. |
|
14.07.2023, 21:02 | #1399 |
Mitglied
Ort: Franken
Beiträge: 721
|
Nochmal zurück zum House by the river:
Na ja, sagen wir: er versucht es. Das Motiv, dass ein Totgeglaubter wieder auftaucht, war damals vielleicht noch eine Überraschung, mittlerweile wird das überstrapaziert (in jedem Horrorfilm ist das sowieso Standard). Fun fact: Hayward hatte fünf Jahre vorher die Rolle des "Auferstandenen" (in dem Agatha-Christie-Film "And then there were none"), er hätte sich jetzt also denken können, was passieren wird. Bei diesem Film bin ich etwas zwiegespalten. Die Schattenspiele bei den vielen Nachtaufnahmen sind toll, die Musik von Georg Antheil ist packend. Die Story ist aber doch etwas zu vorhersehbar, und so ein echter Twist am Ende fehlt leider auch. Ich habe das Buch von A.P. Herbert gelesen, auf dem der Film basiert. Ein paar Dinge sind da anders: z.B. spielt das Buch in London, der Fluss ist die Themse; John ist ein Freund, nicht der Bruder. Marjorie ist tatsächlich schwanger. Was im Film völlig fehlt: Stephen fängt eine Affäre mit einer jungen Frau an, bei der sich eigentlich John Hoffnungen macht, lässt sie dann aber wie eine heiße Kartoffel wieder fallen; für John ist die Chance aber trotzdem vorbei. Der Schluss ist ebenfalls anders: Marjorie liest das Manuskript und erkennt die Zusammenhänge, entschließt sich aber, zu Stephen zu halten (die Liebe! die Kinder!). Doch Stephen fühlt sich schuldig, schreibt ein Geständnis auf einen Zettel und rudert auf den Fluss hinaus, um sich zu ertränken. Marjorie bittet John, ihn davon abzuhalten; John rudert also hinterher, kann Stephen in sein Boot ziehen, doch es kommt zum Handgemenge, Stephen stürzt ins Wasser und ertrinkt. Als John zu Marjorie zurückgerudert ist, behauptet er, er wäre zu spät gekommen und hätte John nicht mehr gefunden. Marjorie zeigt John das schriftliche Geständnis, aber John zerreißt es in kleine Stücke. Es gibt eine pompöse Trauerfeier, die Öffentlichkeit weint um einen großen Dichter und wird die Wahrheit nie erfahren. |
14.07.2023, 21:39 | #1400 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.634
|
Naja, ich wollte ja den Schluß nicht verraten. Man kann ihn auch so verstehen, daß Stephen (Louis Hayward) am Ende überschnappt. Dafür spricht auf jeden Fall die Erscheinung der Haushälterin in dem Vorhang, in dem er sich dann verfängt. Damit könnte auch das Auftauchen seines Bruders und seiner Frau (nach ihrem Tod) eine Ausgeburt seiner Fantasie sein, vielleicht Ausdruck seines Schuldgefühls, das ihn einholt. Das fände ich ein recht elegantes Ende.
Die Buchvorlage kenne ich nicht. Aber mir kommt die Romanhandlung recht kompliziert vor. Sollte Fritz Lang oder sein Drehbuchautor das Ganze vereinfacht haben, dann würde ich dem zustimmen. Vor allem auch deshalb, weil der Film für mich kein echter Horrorfilm ist. Der Grusel ist ein bißchen lahm, klar, vor allem gemessen an dem, was heute in Horrorfilmen passiert. Aber ich denke, es geht um die Beziehungen - die von Stephen zu seinem Bruder und zu seiner Frau und auch die von John zu Marjorie. Ich weiß nicht, ob Faßbinder diesen Film kannte, aber ihm hätte das sicher auch gefallen. |
|
|
|