Sammlerforen.net     
 
  www.williams-marvels.de  

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Comics > Magazine > NUFF! - Forum

Neues Thema erstellen Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 15.05.2011, 12:30   #1  
Hulk1104
Moderator Marvel intern
 
Benutzerbild von Hulk1104
 
Ort: bei Würzburg
Beiträge: 5.553
Zitat:
Zitat von FrankDrake Beitrag anzeigen
Was mir nicht klar ist, Geschmäcker sind verschieden, ist das ewige Auftauchen eines Herrn Romita Jr. Es gibt doch weiß Gott genug talentierte Zeichner in den Staaten, in Japan und Europa, kann der gute Mann denn nicht irgendetwas anders machen als mich mit seinen immer gleichen Heldengesichtern vor den Kopf zu stossen?
Gut das dass Heft aus zwei Story besteht und Stuart Immonen es besser macht.
Diese Kritik war natürlich völlig subjektiv und kann von Fans des Junior ohne weiteres überlesen werden.
Danke daß du meine Meinung teilst. So langsam nervt mich sein Stil mehr und mehr ( wahrscheinlich so wie Dillon bei Maxi ) und das reguläre Cover der Nr. 1 fand ich einfach nur
Hulk1104 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2011, 16:09   #2  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Zitat:
Zitat von Hulk1104 Beitrag anzeigen
Danke daß du meine Meinung teilst. So langsam nervt mich sein Stil mehr und mehr ( wahrscheinlich so wie Dillon bei Maxi ) und das reguläre Cover der Nr. 1 fand ich einfach nur
Ja, J.R. jr. kommt tatsächlich langsam aber sicher in die Jahre, ein ganz frischer Zeichner wäre wohl auch nicht schlecht gewesen.

Ich habe den dritten Band von Das grosse Spiel gelesen. Da ich schon zu den beiden vorhergehenden Alben etwas geschrieben habe, hier nur eine etwas überarbeitete Fassung meiner Bewertung:
Das Große Spiel
Band 1: Ultima Thule


Band 2: Dunkle Götter


Band 3: Brodelnde Erde


Inhalt: 1945, die Westmächte haben bereits vor vier Jahren den 2. Weltkrieg gewonnen und pflegen einen brüchigen Waffenstillstand mit dem 3. Reich und den Nachfolgern Hitlers. Einzig Russland liegt mit Nazideutschland noch in einem Stellungskrieg vor den Toren Berlins. Dank der materiellen Unterstützung der Westmächte herrscht hier seit Jahren ein Patt, an dem sich beide Seiten zum Gefallen der Alliierten langsam aber sicher aufreiben. Als über einem internationalen Sperrgebiet bei Grönland ein französisches Luftschiff auf geheimnisvolle Weise abstürzt, macht sich das ehemalige Fliegerass Nestor Serge im Auftrag des französischen Geheimdienstes auf den Weg zur Absturzstelle. Dort scheint Nazideutschland ein schreckliches Geheimnis zu hüten…

Seit ich als Jugendlicher zufällig das Buch „Wenn das der Führer wüsste“ von Otto Basil in die Hände bekam und las, war ich fasziniert von fiktiven Geschichtsschreibungen über den Verlauf des 2. Weltkrieges. Der japanische Animethriller „Jin-Roh, die Wolfsbrigade“, den der eine oder andere von Euch vielleicht kennt, ist noch ein weiters gelungenes Beispiel für dieses Genre.

„Das Große Spiel“ vermischt dieses Genre mit esoterischen und okkulten Themenfeldern. Hierbei bedient sich der französische Autor Jean-Pierre Pecau der Grenzwissenschaften und Mythen, der sich die Nazis im Krieg bedienten und um die sich noch heute viele Spekulationen und Diskussionen ranken. Aus diesem reichen Brunnen von Mythen, Legenden und Spekulationen schöpft und verarbeitet er dabei jede Menge Ideen. Bei der fiktiven Darstellung der Ereignisse geht er noch einen Schritt weiter, denn sogar die geistigen Schöpfungen des 1937 verstorbene Horrorautor H.P. Lovecraft werden thematisiert. Auch die Technologie ist verändert, Deutschland verfügt hier über futuristische Düsenjäger, weit moderner im Design als die damaligen Entwicklungen. Sogar die Figur Wernher von Braun ist als Karikatur seiner selbst in der Story mit eingearbeitet worden.

Dass Autor Pecau diese geballte Ladung an okkulten Nazispinnereien etwas überspannt, darüber sollte man sich nicht zu sehr stören. Alles in allem hatte ich es hier ja auch eher mit einer SF- oder Fantasystory zu tun, die sich realer Ereignisse bedient, um sie dann spannend zu einem Comic umzuschreiben. So ein bisschen erinnert es schon fast an Indiana Jones. Auch der Humor kommt dabei nicht zu kurz, besonders ab Band 2 gibt es viel über Situationscomic zu lachen.

Die Zeichnungen von Leo Pilipovic zeugen von einem hervorragenden Talent. Sie geben Stadt- und Landschafsimpressionen, Mimiken, Bewegungsdynamik, Flugzeuge, Schiffe hervorragend wieder. Einzig die computerunterstützte Colorierung der Hintergründe stört doch bei dieser im Jahre 1945 spielenden Story.

Negativ aufgefallen sind mir auch einige logische Fehler im Storyablauf und die Tatsache, dass die Hauptfigur Nestor Serge etwas blass rüberkommt, was aber durch die interessanten Nebenfiguren wettgemacht wird. Ich kenne das französische Original natürlich nicht und bin auch dieser Sprache nicht mächtig. Aber ich habe den subjektiven Eindruck, dass der Übersetzer nicht immer ganz passend die Dialoge ins Deutsche übertragen hat.

Was allerdings der Titel „Das Grosse Spiel“ mit alledem zu tun hat, das verschließt sich mir bis heute. Denn der klingt nicht nur etwas blöde, sondern sieht in seinem Schriftbild auf dem Cover leider auch etwas trivial aus.

Fazit: Adolf Hitler würden wohl bei solch einer geschichtlichen Entwicklung die Dosenmilch-gegeelten Haare zu Berge stehen, ich hatte dagegen eine gelungene Fantasyunterhaltung und fiktiven Geschichtsunterricht, an der ich meinen Spaß hatte.

Ein Beispiel für eine fantastische Darstellung eines Düsenjägers. Im Original nur ein Konzept von Naziwissenschaftler, das nie realisiert wurde:

im Comic ist diese Wunderwaffe jedoch bereits im Kampfeinsatz für Nazideutschland über Thule (Grönland), siehe auch Cover zu Band 2.

Die drei Bände haben einen abgeschlossenen Storybogen. Ab dem nächsten Band folgt ein neues Abenteuer in Fernost.

Geändert von michidiers (15.05.2011 um 22:02 Uhr)
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2011, 17:32   #3  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Asterix – Der Seher


Inspiriert durch eine nette kleine Forumsdiskussion über eine Innereien- und Unterleibsbezeichnung (siehe weiter oben) habe ich mir diesen Band aus den hintersten Winkeln meines Dachbodens hervorgekramt. Den besitze ich schon seit meiner Kindheit, entsprechend ramponiert und abgegriffen ist der. Seit einer Ewigkeit hatte ich dieses Album nicht mehr gelesen.

Es ist schon erstaunlich, zu welchen Merkleistungen ein menschliches Kinderhirn in der Lage ist, wenn das zu lernende (im Gegensatz zum Schulstoff) interessant ist. Alle Panels und fast alle Texte waren mir noch immer bekannt und fielen mir wieder ein. Aber ob ich den feinen Goscinny-Humor über die Gutgläubigkeit der Menschen damals auch wohl so verstanden habe, wie heute? Und ob ich die von Uderzo so humoresk dargestellten Gesten und Mimiken, die Wutausbrüche der Figuren auch damals so erkannt habe als 9-jähiger Straßenjunge? Keine Ahnung, aber ich habe mich am Sonntag kaum mehr einbekommen vor Lachen.

Die Szene, als die Bewohner des gallischen Dorfes dem übel stinkendem Qualm aus Miraculix Zaubertrank ausgesetzt sind, ist meine Lieblingsszene. Allen Dörflern wird nach dem Einatmen des Rauches übel. Alleine der Fischhändler Verleihnix scheint der üble Rauch nichts anzuhaben. Das verleitet dem Schmied Automatix zu der Aussage „Ach weißt Du, der mit seinen Fischen…!“. Was folgt, ist die obligatorische Schlägerei unter den Bewohnern.

Und auf DVD gesehen:
Die Päpstin


Von Sönke Wortman

Für hohe Kleriker und Biografien habe ich normalerweise nicht allzu viel übrig. Wenn dann noch beides zusammenfällt, dann winke ich normalerweise gleich ab. Nur auf drängen meiner Mutter (80 Jahre alt!) habe ich mit diesen Film mit ihr dann angeschaut und war echt angenehm überrascht.

Die (auf Tatsachen beruhende?) Geschichte erzählt nach dem Bestseller von Donna W. Cross die Story der weiblichen Fränkin aus armen Verhältnissen mit dem Namen Johanna, die später als Papst Johannes Anglicus im 9. Jahrhundert den heiligen Stuhl besteigt. Ein Skandal, der wohl bis heute nicht geklärt ist, oder besser lieber gar nicht geklärt werden soll.

Eine interessante und gut aufgebaute Story, gute Sets und einer motivierten Johanna Wokalek (Bader Meinhof Komplex, Aimee und Jaguar) als Papst, äh Päpstin Johanna /-es.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.04.2011, 21:01   #4  
Eldorado
Mitglied
 
Benutzerbild von Eldorado
 
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.669
Ja, mir sind auch nach wie vor die Heftausgaben lieber als die unzähligen Paperbacks.

Re: "Wieselflink"
Ein Bündel der jeweils neuesten Ausgabe bekommen die Händler übrigens immer von Panini kostenlos mit ins Paket gepackt - ob Sie wollen oder nicht.
Eldorado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.04.2011, 12:15   #5  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Heft-Nr.: 225
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Cardiac erweist sich als ein recht unbequemer Partner…
Seiten:48
Erscheinungstermin: 1994/02
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) The Amazing Spider-Man (I) #376
2) The Amazing Spider-Man (I) #377
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Cardiac 1/2: Das Wespennest
2) Cardiac 2/2: Staub zu Staub
Original-Storytitel:
1) Guilt by association
2) Dust to dust
Zeichnungen:
1) Jeff Johnson
2) Jeff Johnson
Text:
1) Steven Grant, David Michelinie
2) Steven Grant, David Michelinie
Übersetzer:
1) + 2) Masaki Sohno oder Masaki Sohmo (?)
Coverzeichner: Signatur „Bags+RE ´92“
Ursprüngl. Coverpreis: 4,00 DM
Inhalt:
1) + 2) Am heutigen Tage muss sich unser Freund einmal wieder mit dem unbequemen Verbrechensbekämpfer „Cardiac“ zu verbünden. Beide unfreiwilligen Partner sehen sich gezwungen, die Umtriebe der beiden Gangster „Stix und Stone“ zu stoppen, die als Söldner in den Diensten des dubiosen Filmregisseurs Kurowski stehen. Nach einer kräftigen Keilerei siegen aber wieder einmal die Guten. Stix und Stone können nach dem Kampf flüchten und düsen mit einem Hoover davon. Privat scheint Peter sich allerdings mehr und mehr an seine neuen Eltern zu gewöhnen, er nennt sie jetzt schon sogar „Ma“ und „Dad“ und macht mit ihnen einen Rundgang durch die Büros des Bugles.
Bemerkungen:
1) Es gibt Geschichten mit guter Handlung aber schlechten Zeichnungen und umgekehrt mit guten Zeichnungen und schlechter Handlung. Manchmal ist beides schlecht. Und das ist in dieser Story der Fall. Um den Leser die Suppe noch weiter zu versalzen, hat der Verlag den Heftpreis mit dieser Ausgabe kommentarlos auf satte 4,00 DM angehoben.
2) Was ist das denn für ein Übersetzer? Das machte doch sonst immer der Michael Nagula?
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1) Redaktionelle Einleitung, Impressum, Leserzeichnung, Marvel Fandom – 1 Seite
2) Leserforum und Checkliste – 1 Seite
3) Werbung Marvel Videokassetten - Rückseite
[b]Auch erschienen in:
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.04.2011, 19:20   #6  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Heft-Nr.: 226
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Nicht gerade die besten Kumpels: Spinne, J.J. und Carnage
Seiten:48
Erscheinungstermin: 1994/03
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) Spider-Man Unlimited (I) #1
2) Web of Spider-Man #101
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Maximum Carnage 1/15: Der entfesselte Carnage
2) Maximum Carnage 2/15: Dunkles Licht
Original-Storytitel:
1) Maximum Carnage 1/14: Carnage rising!
2) Maximum Carnage 2/14: Darklight
Zeichnungen:
1) Ron Lim
2) Alex Saviuk
Text:
1) Tom DeFalco
2) Terry Kavanagh
Autor:
Übersetzer:
1) + 2) Michael Nagula
Coverzeichner: ?
Ursprüngl. Coverpreis: 4,00 DM
Inhalt:
1) + 2) Der gemeingefährliche Cletus Cassady , alias Carnage bricht aus der Klapse aus und hinterlässt dabei eine Spur von Tod und Verwüstung. Adäquate Partner findet er dabei in der nicht minder schizophrenen „Shiek“ und deren Schosshündchen, einem potthässlichen Spinnenungeheuer (aus Infinity War Crossover: Double infinity). Da Carnage die Beseitigung der Spinne am meisten unter seinen langen Nägeln brennt, wird ihr in einer verlassenen Kirche ein Besuch abgestattet. Glücklicherweise bekommt unser Freund dort Unterstützung von Mantel und Degen (Cloak & Dagger), so dass die erste Runde zunächst unentschieden ausgeht. Als Verlust ist aber Dagger zu betrachten, sie ist nach einem Schallangriff von Shriek spurlos verschwunden. MJ, von den TV-Nachrichten beunruhigt, bangt derweil in der Wohnung um ihren Peter und qualmt plötzliche eine Zigarette nach der anderen. Und auch eine weiterer Plagegeist macht sich, durch die Nachrichten aufgeschreckt, auf in den „Big Apple“: VENOM!
Bemerkungen:
Dies ist der Auftakt zu der bislang umfangreichsten Storyline der Spideyhistorie. Diese wird am Ende 14 bzw. 15 Ausgaben mit über 300 Seiten umfassen. Wohl eigens dafür wurde in den Staaten eine ganz neue 5. Serie des Netzschwingers aus dem Boden gestampft: „Spider-Man Unlimited“, die hier mit der Nummer 1 vertreten ist. Glücklicherweise wird im Gegensatz zum früheren condorschen Veröffentlichungschaos der komplette Arc in diesem Magazin erscheinen. Eine Neuauflage von Panini gab es meines Wissens noch nicht, oder?
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1) Redaktionelle Einleitung, Impressum, Leserzeichung, Marvel News – 1 Seite
2) Leserforum, Leserzeichnung – 1 Seite
3) Werbung für Marvel VHS Videokassetten - Rückseite
Auch erschienen in:
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland
Siehe auch:
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.04.2011, 17:34   #7  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
„Ein gutes Omen“

von Terry Pratchett und Neil Gaimann



Naja, ehrlich gesagt, ich habe es nicht gelesen, sondern als Theaterstück hier im „Unikum“ der Karl von Ossietzky Universität gesehen.

Zitat:
Aufgrund des großen Erfolgs im Januar und Februar wird die Theatergruppe „Szentral“ ihre aktuelle Produktion „Ein gutes Omen“, eine Adaption des Kultbuchs von Terry Pratchett und Neil Gaiman, im April erneut spielen. Das Jubiläumsstück, mit dem die Gruppe ihr 10-jähriges Bestehen feiert, stellt augenzwinkernd den möglichen Weltuntergang dar. Allerdings ist der Antichrist abhanden gekommen, die apokalyptischen Reiter spielen verrückt und als Himmel und Hölle nun notgedrungen zusammenarbeiten müssen, stehen sie sich nur selbst im Weg…
Einen Vergleich zum Buch kann ich leider nicht anstellen, da ich es bisher nicht gelesen habe. Erleben durfte ich aber ein dermaßen witziges Theaterstück, das ich wohl so schnell nicht vergessen werde. Klar ist die Handschrift von Scheibenweltautor Therry Pratchett erkennbar. Die vermenschlichten Überwesen, das Spiel mit der Sprache, die Aberwitzigkeiten und der absurde Humor mit vielen Anspielungen auf unser kulturelles Leben ist ja seine typische Art zu schreiben. Auch Gevatter TOD durfte hier natürlich nicht fehlen, der mit Sense, Kutte und blecherner Stimme seine banalen Kommentare abgab. Im Wesentlichen fußt aber das gesamte Werk auf den 70-er Horrorfilm „Damian – Das Omen“ , dessen Plot hier als Grundlage seinen Kopf hinhalten musste.

Drei junge Schauspielerinnen stellten die apokalyptischen Reiter Hunger, Krieg und Unweltverschmutzung brillant dar. Im Finale tauchten die Reiter(innen) dann gar als verzerrte Videoperformance auf. Die auf die Leinwand projizierten Reiterinnen lieferten sich eine Redeschlacht ohnegleichen mit den Kindern aus der Rasselbande des Antichristen.

Die vielen Handlungsfäden des Buches wurden in viele Szenen aufgeteilt, so dass immer wieder kurz das spärliche Bühnenbild kurz umgestellt werden musste, was aber absolut nicht störend war. Sicherlich musste auch viel aus dem Stoff gekürzt werden, was mir aber als Nichtkenner des Buches nicht auffiel.



Hellblazer Sammelband
Angst und Schrecken



von Garth Ennis und Steve Dillon

Die in diesem Sammelband zusammengefassten Storys beschäftigen sich in erster Linie mit dem Menschen John Constantine, mit seiner Familie und seinen Freunden. Dass dies bei einem Charakter wie John Constantine und einem Autor wie Garth Ennis zwangsläufig auch Horror, Schrecken und jede Menge bissigen Gore mit sich bringt, dass muss man wohl nicht erwähnen.

Ich hatte anfangs allerdings so einige Probleme mit der Lektüre. Garth Ennis nimmt sich viel Zeit, es bleibt bis zur Mitte des Bandes noch alles sehr zäh und pomadig. Steve Dillons hölzerne und statische Zeichnungen verstärkten dies noch und ich war schon drauf und dran, nicht mehr weiterlesen zu wollen. Glücklicherweise tat ich es doch, denn plötzlich ab der Mitte hin gewinnt alles an Fahrt. Und in diese Langweile hinein bricht wie ein steuerloser und unaufhaltsamer LKW brachial eine adrenalingetränkte Orgie aus Splatter, Bissigkeit und Galgenhumor, dass die Körperteile nur so fliegen.

John Constantine kehrt seine aufgestaute Wut plötzlich nach außen, eine unbändige Wut aufs bestehende System und auf die Macht. Die vielen Zigaretten und Biere der letzten Ausgaben waren nur bedingt geeignet, dieses Pulverfass vorm explodieren zu bewahren. Und am Ende hat er die Konsequenzen von seinem Handeln selber zu tragen. Sein großer Halt, die irische Lebensgefährtin Kit, verlässt ihn. Selten habe ich in einem Comic solch ein nachvollzeihbares Trennungsgespräch lesen dürfen.

Ach, ja. Entgegen meinen Befürchtungen macht mein „Spezi“ Steve Dillon mit fortschreitender Story einen immer besseren Job. Ich meine sogar, franco-belgische Einflüsse von Moebius zu erkennen. Wenn der so weiter macht, dann könnte ich den sogar vielleicht einmal noch richtig gut finden, den alten Wolverine-kaputtzeichner!
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2011, 17:26   #8  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Also ich habe nach und nach die Superheldenhefte aufgehört zu lesen. Das lag aber in erster Linie an den Inhalten und nicht am Format. Nach so vielen Jahren war ich es einfach über, dauernd die selben Stories zu lesen. Ausserdem hatte ich ja eh noch 259 Condorhefte zu lesen.

Hier aber mein Comic vom Wochenende und mein besonderer Tip für die Altleser:

Swamp Thing

Sammelband 2

Len Wein und Bernie Wrightson


In diesem Sammelband kommen die Ausgaben 6 – 10 der ersten Serie von Len Wein und Bernie Wrightson zum Abdruck. Wie schon im davor veröffentlichten Band, hat das gequälte Scheusal auf seiner Suche nach der Erlösung von seinem schrecklichen Dasein wieder jede Menge skurrile Begegnungen mit nicht minder komischen Menschen und Gestalten.

Die Popart lebt, zumindest an dem gestrigen schönen Sonntagnachmittag in meiner Hängematte im Garten. Denn da habe ich diesen wieder außerordentlich sehens- und lesenswerten Band dank des sonnigen Wetters lesen können. Was gibt es schöneres auf der Welt, zumindest wenn es um Comics geht?

Len Wein und Bernie Wrightson haben sich nochmals in ihrer Arbeit steigern können. Die Comic-Popkultur mit dem genialen Mix aus düsterem Horror und bunter Popart ist hier wohl neben Neil Adams Batman auf ihren Höhepunkt angelangt. Nahezu jedes Bild ist ein kleines Kunstwerk für sich und der Ideenreichtum hinsichtlich der Darstellung skurriler Gestalten, Hintergründe, Dekore und Perspektiven scheint unerschöpflich. Ich frage mich immer wieder, wo der Künstler damals zur seine Ideen herbekommen hat. Hier den Versuch einer Beschreibung zu wagen, das schaffe ich einfach nicht. Man muss es einfach mit seinen eigenen Augen gesehen haben, um davon eine Ahnung zu bekommen.

Als Dreingabe gibt es noch eine Kurzgeschichte aus einer Ausgabe aus „House of Secrets“, in dem das Sumpfding erstmals seinen Auftritt hatte. Eine Story, die ich in meinen Williams-Horrorheften bislang vergeblich suchte und jetzt hier erstmals lesen konnte.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2011, 20:03   #9  
Eldorado
Mitglied
 
Benutzerbild von Eldorado
 
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.669
Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen
Eine Story, die ich in meinen Williams-Horrorheften bislang vergeblich suchte
Die wirst Du da auch nicht finden.
Eldorado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.04.2011, 17:20   #10  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Zitat:
Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
Die wirst Du da auch nicht finden.
Das habe ich nach zu langer Suche dann auch gemerkt.


Ach ja, diesmal war es einmal wieder eine Lektüre, die ich gelesen habe.
Das kommt davon, wenn man sich einmal wieder nach den Schullektüren der Kinder erkundigt. Diese Schullektüre habe ich von meinem Sohn aus seinem Spanischunterricht in die Hand bekommen unter dem Hinweis, diese einmal zu lesen:



“La Memoria de los seres perdidos”

Was in etwa mit “Erinnerung der Verlorenen” übersetzt werden kann. Was ich eher unwillig zu lesen begann, entwickelte sich dann doch zu einer fesselnden Überraschung voller Dramatik.

Während der Peron folgenden Militärdiktatur in den 70er Jahren in Argentinien wurden in den Militärgefängnissen der Junta viele Kinder von inhaftierten Müttern geboren. Während die Eltern von den Schergen des Regimes in der Regel aufs grausamste gefoltert und getötet wurden, wurden deren Neugeborene von verdienten Militärs adoptiert. Nach der Schreckensherrschaft des Militärs flohen viele der Mörder nach Spanien, tauchten dort unter und bauten sich eine neue Existenz auf. Die Junge Estela und ihre Schwester Alexandra sind zwei solcher Kinder, die in jetzt geordneten Familienverhältnissen aufwachsen und über die grausame Vergangenheit ihrer Eltern nichts wissen. Eines Tages wird Estela von einer Frau auf offener Straße angesprochen. Sie eröffnet ihr, sie sei ihre Tante und ihre richtige Mutter sei in Argentinien ermordet worden. Als sie erfährt, dass ihre Eltern ein grauenvolles Geheimnis hüten, bricht ihre Welt zusammen.

Da ich mich mit diesem Kapitel der Geschichte bisher noch nicht so richtig beschäftigte, war es schon wirklich bestürzend, welche Verhältnisse im damaligen Argentinien herrschten und welches Schicksal die Angehörigen der getöteten und inhaftierten Oppositionellen durchleben mussten und noch müssen. Das Schicksal der Verscundenen, deren Kinder oder der Eltern wurde erst viele Jahre später aufgearbeitet und ist im Kleinen vergleichbar mit der Aufarbeitung unserer deutschen Vergangenheit. Auf dem Titelbild ist eine ehemalige Schule, die zu einem Militärgefängnis umfunktioniert wurde und in denen die meisten der verbrecherischen Handlungen von den Schergen vorgenommen wurden.
Hier ein kurzer und interessanter Artikel dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Escuela...a_de_la_Armada

Für Anfänger mit einigermaßen Spanischkenntnissen, wie ich es bin, ist dieser „easy reader“ gerade noch geeignet.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.04.2011, 19:04   #11  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
So, und ich habe mich in die Abgründe der menschlichen Seele abgeseilt:
HINO HORROR Nr. 2
BUG BOY




„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“

„Der unscheinbare Schüler Peter Parker wird von einer radioaktiven Spinne gebissen und wird daraufhin zu Spider-Man.“

Was haben unser Spider-Man und der Schriftsteller Franz Kafka gemeinsam? Ja, richtig: beide haben wohl diesen Horrormanga beeinflusst. Der Einzelgänger Sanpei hat schon ein schweres Los. In seiner Familie ist er isoliert und in der Schule wird er von den Mitschülern gehänselt. Als er von einer Raupe gebissen wird, mutiert er im Schlaf und erwacht als schauriges Ungeheuer…

Der gequälte Sanpei sucht als menschliches Wesen eine Erlösung von seinem Schicksal und verwandelt sich zu dem gleichnishaften Abbild einer riesigen Raupe. Dieser Körper macht es ihm zwar möglich, sich an seinen Häschern zu rächen und sich einem Blutdurst hinzugeben. Er verfällt aber immer tiefer in die Isolation, trotz des bei ihm immer noch vorhandenen Bandes zur Familie. Eine Spirale von gegenseitiger Ursache und Wirkung, die nur in einer Katastrophe enden kann.

Trotz aller Horrorelemente bieten besonders die Zeichnungen viele Ansätze einer Parodie. Allerdings bleibt einem das Lachen vor Unwohlsein oftmals im Halse stecken. Wer schon einmal die Geschichte „Die Verwandlung“ von Franz Kafka gelesen haben sollte, der wird viele Parallelen finden.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.04.2011, 16:56   #12  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Williams Horror Nr 129


In diesem Heft befinden sich diesmal nur zwei Geschichten:

- Die Wut des Phantomhirns (von Karl Wessler) und
- Pforte ins Grauen (Zeichnungen Vince Coletta)

Die zweite Story ist ungewöhlich lang und die Geschichte erinnert stark an die berühmt-berüchtigten FKS 18 Rocker Trashfilme der 70er Jahre, in denen Rockerbanden auf ihren „Feuerstühlen“ damals marodierend durch die Lande zogen. Diese B-Filme mit solch klingenden Titeln wie „Easy Rider, Todeslied der stählernen Ketten“ genießen inzwischen ja einen Kultstatus bei Fans und sind auch auf DVD oder gar Blue Ray zu haben:



Ich habe erst einmal in meinem Leben solch einen Film gesehen, das war vor einer kleinen Ewigkeit auf VHS mit Freunden. Der Titel des Filmes fällt mir leider nicht mehr ein, der Soundtrack war aber u.a. von der Metalband „Krokus“ und handelte auch von solch einer Nazirockermotorradbande, die zum Schluss aber dann von so einem Typen aufgemischt wurde. Absoluter Trash, der dem damaligen Zombietrash in nichts nachstand.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.04.2011, 13:37   #13  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Original der ist das! Danke! Um sich eine Vorstellung von dem Trash machen zu können, hier klicken bei Youtube:

MAD FOXES

gedreht offenbar in Italien

http://www.youtube.com/watch?v=hTJbEsjg2pk
Trash pur!

Heft-Nr.: 227
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Seiten:48
Erscheinungstermin: 1994/04
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) The Amazing Spider-Man (I) #378
2) Spider-Man (I) #35
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Maximum Carnage 3/14: Dämonen auf dem Broadway
2) Maximum Carnage 4/14: Team Venom
Original-Storytitel:
1) Maximum Carnage 3/14: Demons on Broadway
2) Maximum Carnage 4/14: Team Venom
Zeichnungen:
1) Mark Bagley
2) Tom Lyle
Text:
1) David Michelinie
2) David Michelinie
Autor:
Übersetzer:
1) Michael Nagula
2) Michael Nagula
Coverzeichner: Signatur „Bags+RE ´92“
Ursprüngl. Coverpreis: 4,00 DM
Inhalt:
1) + 2) Fortsetzung aus Magazin #226: Die Schlachtreihen formieren sich! Carnage scharrt seine Getreuen um sich und zieht mordend durch den Central Park. Dabei handelt es sich um die wahnsinnige „Shriek“, sowie um dämonische Doppelgänger von Spider-Man und von dem Gnom (aus Infinity War Crossover: Double infinity). Aber auch die Spinne hat mit Cloak (Mantel), Venom und der Black Cat drei Mitstreiter gefunden. Ein erstes Scharmützel dieser beiden Gruppen, bei dem ein ganzes Lagerhaus zerlegt wird, geht zunächst unentschieden aus. Dabei muss sich Spinne um das Leben der Black Cat sorgen, die liegt nach dem Kampf unter den Trümmern des Lagerhauses begraben. Sorgen über Sorgen macht sich auch MJ. Neben Peters dauernden Verletzungen kneift ihr besonders, dass Harry Osbourne wohl wieder als Kobold auf der Piste ist. Vor lauter Schreck sucht MJ zunächst das Weite, allerdings nicht ohne ihre geliebten Zigaretten, von denen Sie momentan einfach nicht die Finger lassen kann.
Bemerkungen:
Zentraler Dauerbrenner ist wieder einmal die Rache wegen vermeintlich erlittenem Unrecht von seinen Häschern. Venom gegen Carnage, Carnage aus Rache gegen Spinne, Venom aus Rache gegen Spinne und Cloak aus Rache gegen Carnage. Das sollte neben vielen Kloppereien für einen 14-teiler etwas zu wenig sein an Handlung. Da muss noch etwas mehr kommen. Die Zeichnungen wissen aber durchaus zu gefallen!
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1) Redaktionelle Einleitung, Impressum, Leserzeichung, Marvel News – 1 Seite
2) Leserforum, Leserzeichnung – 1 Seite
3) Werbung für Marvel VHS Videokassetten - Rückseite
Auch erschienen in (interne Links):
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland

Damit melde ich mich ersteinmal für eine gute Woche ab in den Urlaub als deutscher Gastarbeiter in Oberschlesien!
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2011, 22:03   #14  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Moin! Ich melde mich hiermit aus meinem Urlaub zurück!

Zenata Beach
von LOUSTAL



Ein Ferienort wie viele: der Sandstrand ist kilometerlang, die Bungalows, weiß und passen wie T-Shirts, und die Hitze zwischen den weißen Mauern verführt zum Tagträumen.

Für diesen Bildband hat sich Loustal einen abgeschiedenen vergessenen Ferienort ausgesucht, der von der erbarmungslosen Mittagshitze faul und verdörrt sein Dasein fristet. Die wenigen Touristen verlieren sich in Langeweile und Tagträumen.

Jede Seite dieses rechteckigen Bandes ist mit lediglich einem großformatigen Bild bedruckt. Der unverwechselbare Zeichenstil des Altmeisters der franco-belgischen Comickunst inhaliert dabei förmlich die Hitze und Dörre der südländischen Örtlichkeiten ein. Jedes Bild erzählt dabei für sich eine kleine Geschichte, sei es eine verlassene Umkleidekabine, ein träger Hund oder ein banler Balkon.

Der Text ist nur jeweils ein auf einen lakonisch einfachen Satz reduziert, wie „Das Haus gegenüber vom Balkon aus an einem Montagnachmittag gegen 16:20 h“ . Er gibt dem Leser einen kleinen Startpunkt für seine Gedanken. Der Rest wird erzählt das Bild, es erzählt von dem bisschen, was es zeigt, aber auch von vielem, was erst auf dem zweiten Blick und auf dem zweiten gedanken erkennbar wird: Mensch und Raum verschmelzen zu einer trägen Einheit voller Melancholie und viel Einsamkeit.

Ach ja, im Urlaub habe ich einmal wieder ein echtes Buch gelsen:

Joy Fielding - Charleys Web


Inhalt: Charley Webb lebt in Florida und ist allein erziehende Mutter von zwei kleinen Kindern. Mit Leidenschaft übt sie ihren Beruf als Journalistin aus, und dank ihrer viel beachteten Artikel ist sie keine Unbekannte in Palm Beach. Eines Tages erhält sie eine E-Mail: Jill Rohmer, die des kaltblütigen Mordes an drei Kindern überführt wurde und im Gefängnis in der Todeszelle sitzt, bietet Charley ihre Geschichte exklusiv für ein Buchprojekt an. Zunächst zögert Charley, doch da die Herausforderung sie reizt, willigt sie schließlich ein. Während sie aber noch damit beschäftigt ist, erste Recherchen über Jill einzuholen, bekommt sie plötzlich entsetzliche Drohbriefe, in denen der Tod ihrer Kinder angekündigt wird…

Ich weis nicht genau, wie viele Jahre vergangen sind, seit ich ein Buch einer Autorin gelesen habe. Das müsste wohl Harry Potter oder gar A. v. D. Hülshoffs Judenbuche gewesen sein. Ich kann mich fast schon gar nicht daran erinnern. Dieser Mystery-Frauenthriller ist für mich aber doch eine echte positive Abwechslung.

Joy Fielding lässt sich sehr viel Zeit. Bis gut zur Seite 550 baut sie eine Spannung auf, die einen nur so die Buchseiten fressen lässt. Dass dann das Ende etwas banal und mit dem einen oder anderen logischen Fehler aufwartet, naja egal. Für eine Urlaubslektüre ist dieser spannende Mysterythriller auf jeden Fall bestens geeignet.

Ich habe das Buch übrigens in der englischen Originalversion gelesen. Der einfach gehaltene Ausdruck der Autorin lässt dies ohne Probleme zu. Warum der Roman in unserer deutschen Sprache „Die Katze“ heißt, hat sich mir allerdings bis heute nicht erschlossen.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.04.2011, 17:13   #15  
jakubkurtzberg
Moderator NUFF!
 
Benutzerbild von jakubkurtzberg
 
Ort: im Norden
Beiträge: 11.438
Aktuell kann man KROKUS im Soundtrack von SAW 3-D hören. Eindeutig die schweizer AC/DCs.
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.04.2011, 08:45   #16  
Marvelianer
Moderator Sprechblase
 
Benutzerbild von Marvelianer
 
Ort: Güster
Beiträge: 1.151
Mad Foxes heißt der Titel mit dem Krokus Soundtrack!
Marvelianer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2011, 15:13   #17  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Hellblazer Sammelband

Tainted Love



Dieser Sammelband enthält die Ausgaben 68 bis 71 und die beiden Sondernummern „Heartland“ und „Hellblazer Special“ von den Künstlern Garth Ennis und Steve Dillon.

Zuerst zu den Zeichnungen. Ich bin wieder einmal angenehm überrascht, was Steve Dillon doch für tolle und passende Zeichnungen zu fertigen in der Lage ist. Oder wollte ich besser sagen : war? Ich habe den Zeichner bislang nur in der Serie Wolverine – Origins kennengelernt. Wolverine-Origins hat er dermaßen verwuschtelt, dass einem echt das Grauen kam. Was Gegner wie Sabretooth und Romolus nicht fertigbrachten, das hat damals Dillon geschafft. Wolverine wurde eine statische Figur ohne Dynamik und Bewegung. Dillon malte Wolvie eine Ausdruckslosigkeit auf den Leib, dass es mir als vormals begeisteter Leser dieser Serie dermaßen den Nerv raubte, so dass ich die Serie nicht mehr weiter kaufte.

Ganz anders hier beim Hellblazer John Constanine. Die Zeichnungen gefielen mir durchweg, es waren um Durchhänger auszumachen passen hervorragend zu Garth Ennis bissig-direkten Schreibstil.
Garth Ennis brutaler 80er Jahre Abgesang auf eine in sich verkommene englische Gesellschaft, Politik und Königshaus ist vom feinsten und macht echten Spaß zu lesen. Manchmal tiegründig, machmal einfach nur banal, sein Ausdruck überrascht stets auf neue und bringt nahezu jede Handlung mit einer auf den Punkt gelandeten rabenschwarzen Pointe zum Abschluss.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2011, 15:19   #18  
FrankDrake
Moderator Preisfindung
 
Benutzerbild von FrankDrake
 
Ort: OWL
Beiträge: 17.237
Sorry Michael, Du hast doch mittlerweile oft genug erwähnt das dir Steve Dillon bei Wolverine – Origins nicht gefallen hat, warum nimmst Du dir dann die nächste Serie mit diesem wirklich tollen Zeichner vor? Nur um ihn jedesmal als schlecht bei Wolverine zu bezeichnen?

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!

Geändert von FrankDrake (30.04.2011 um 03:33 Uhr)
FrankDrake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.04.2011, 19:49   #19  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Zitat:
Zitat von FrankDrake Beitrag anzeigen
Sorry Michael, Du hast doch mittlerweile oft genug erwähnt das dir Steve Dillon bei Wolverine – Origins nicht gefallen hat, warum nimmst Du dir dann die nächste Serie mit diesem wirklich tollen Zeichner vor? Nur um ihn jedesmal als schlecht bei Wolverine zu bezeichnen?
Nee, ich habe vorher garnicht gewusst, dass Dillon diese Serie auch zeichnete. Du scheinst als einziger von den Lesern annähernd zu erahnen, dass da hinsichtlich Dillon-Wolverine-ORigins noch ein tiefer Stachel in mir steckt, der mir bis heute schmerzt.

Nun aber zu den Origins des Themas, denn ich habe lange keine Spinne mehr gelesen:

Heft-Nr.: 228
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Seiten:48
Erscheinungstermin: 1994/05
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) Peter Parker, the Spectacular Spider-Man #201
2) Web of Spider-Man #102
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Maximum Carnage 5/15: Das Maß ist voll
2) Maximum Carnage 6/15: Wo das Grauen herrscht
Original-Storytitel:
1) Maximum Carnage 5/14: Over the line!
2) Maximum Carnage 6/14: Sinking fast
Zeichnungen:
1) Sal Buscema
2) Alex Saviuk
Text:
1) Jean Marc DeMatteis
2) Terry Kavanagh
Übersetzer:
1) Michael Nagula
2) Michael Nagula
Coverzeichner: ?
Ursprüngl. Coverpreis: 4,00 DM
Inhalt:
1) + 2) Fortsetzung aus Magazin #227: Carnage und seine Bande von Wahnsinnigen (#227) mordet sich Kreuz und Quer durch NY und lockt damit weiteres zwielichtiges Gesindel ans Tageslicht, bis chaotisch-anarchistische Verhältnisse auf den Straßen herrschen. Spinne und seine zusammengewürfelte Truppe von Helfern und Helfershelfern, der sich nun auch der Vampir Morbius angeschlossen hat, hat alle Hände voll zu tun. In einer Diskothek kommt es zu einem neuen Aufeinandertreffen der beiden Gruppen, welches abermals als Unterschieden gewertet werden kann. Die Discobesucher, unter ihnen Starlet und Schauspielerin MJ Watson sind entsetzt, ihre schöne Disse geht in Flammen auf.
Bemerkungen:
Diese Ausgabe kann nur mit seinen gelungenen Pop-Art Zeichnungen bei mir punkten. Ansonsten ist es eine identische Kopie der Vornummer #227, nur dass statt ein Lagerhaus eine Disko der Kampfschauplatz ist und am Ende zu Schutt und Asche zerfällt!
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1. Redaktionelle Einleitung, Impressum, News, Leserzeichung – 1 Seite
2. Fremdwerbung: US-Abos und Figuren von Comic und Co., Bonn – 1 Seite
3) Werbung für Captain Amerika Taschenbuch – 1 Seite
4) Werbung für Marvel VHS Videokassetten - Rückseite
Auch erschienen in:
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2011, 17:35   #20  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
US Avengers # 186



David Michelinie/John Byrne/Dan Green

„Nights of Wundagore“

Fortsetzung aus Magazin #185: Nachdem der verdutze Quicksilver in „Bovas“ Berghütte im Hochgebirge von Wondagore erwacht ist, erzählt ihm diese seine Kindheitsgeschichte. Aufgeschreckt durch diese Informationen ruft Pietro nun die Rächer um Unterstützung, um seine in Bergen Wundagores entführte Schwester (#185) zu finden. Die wurde inzwischen von ihrem Entführer „Modred“ einer Gehirnwäsche unterzogen und nennt sich jetzt „Chthon“ und greift aus dem Hinterhalt ihren Bruder Pietro und Pflegevater Django Maximoff an…

Fazit: Das ist bislang eine sehr gute und spannende Fortsetzungsgeschichte über das Schicksal des Geschwisterpaares Scarlet Witch and Qicksilver. Es ist dabei schon erstaunlich, dass in der über 40-jährigen Avengershistory auch heute noch immer wieder Hinweise oder Verhaltensweisen der beiden Geschwister mit Bezügen zu den damaligen Ereignissen festzustellen sind.

Interessant erzählt ist tatsächlich die Geschichte von Quicksilver. Demnach war Bova die Herbamme bei der Geburt der Zwillinge Wanda und Pietro. Die Mutter Magda verließ aus Angst vor dem noch unbekannten leiblichen Vater kurz darauf ihre beiden Neugeborenen. Für kurze Zeit danach übergab Bova die Kinder in die Hände von „Whizzler“ Robert Frank, nachdem seine Frau und Kind bei der Geburt starben. Der suchte auch wieder nach kurzer Zeit das Weite. Mit Hilfe des High Evolutionary konnte Bova schlussendlich Django Maximoff und seine Frau als Pflegeeltern gewinnen. Aber auch die werden die Kinder bald wieder verlieren…

Schade, dass hier in D. ein Markt für diese Comics nicht besteht und eine deutsche Veröffentlichung dieser Hefte wohl nie mehr zu realisieren ist.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 09:00   #21  
thetifcat
Mitglied
 
Benutzerbild von thetifcat
 
Ort: Bardowick
Beiträge: 2.166
Blog-Einträge: 1
Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen
US Avengers # 186



Schade, dass hier in D. ein Markt für diese Comics nicht besteht und eine deutsche Veröffentlichung dieser Hefte wohl nie mehr zu realisieren ist.
Ich träume immer noch davon...so nach dem trotzigen Motto..."Wenn ich in Lotto gewinne, mache ich es selber".
thetifcat ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 15:33   #22  
Eldorado
Mitglied
 
Benutzerbild von Eldorado
 
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.669
(*nüchterner Realismus-Modus an*):
Aber selbst dann würdest Du mit einer Million oder so
Panini kaum die Marvel-Rechte für Deutschland abkaufen können...
Eldorado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 15:50   #23  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Wieviel muss wohl Panini an Marvel jährlich zahlen für die Rechte?


Heft-Nr.: 229
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

in NY geht es drunter und drüber
Seiten:48
Erscheinungstermin: 1994/06
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) The Amazing Spider-Man (I) #379
2) Spider-Man (I) #36
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Maximum Carnage 7/15: Ein Sturm braut sich zusammen
2) Maximum Carnage 8/15: Haß liegt in der Luft
Original-Storytitel:
1) Maximum Carnage 7/14: The gathering storm
2) Maximum Carnage 8/14: Hate is in the air
Zeichnungen:
1) Mark Bagley
2) Tom Lyle
Text:
1) David Michelinie
2) Terry Kavanagh
Übersetzer:
1) Michael Nagula
2) Michael Nagula
Coverzeichner: ?
Ursprüngl. Coverpreis: 4,00 DM
Inhalt:
1) + 2) Fortsetzung aus Magazin #228: Die beiden Sich bekämpfenden Gruppen von Superwesen (#227-228) rüsten weiter mächtig auf. Während Spidey weitere Unterstützung von Firestar erhält, gesellt sich zu Carnages Truppe ein unheimliches Wesen namens Carrion. In einem verlassenen Lagerhaus kommt es zu einem weiteren Aufeinandertreffen der Gruppen. Derweil herrscht in NY weiter das absolute Chaos, welches sich sogar auf die Außenbezirke ausbreitet und Peters Familie in Queens in arge Bedrängnis bringt…
Bemerkungen:
Außer schönen Zeichnungen gibt auch diese Ausgabe nicht viel her, im Grunde genommen ist die Story eine Kopie der beiden Vornummern mit einer neuen Lokalität. Neue Helden/Schurken schließen sich den Gruppen an und die Kämpfe werden immer unübersichtlicher. Das ist bislang wahrlich nicht der große angekündigte Wurf, den ich hier mit dem Megaevent „Maximum Carnage“ lesen muss.
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1) Redaktionelle Einleitung, Impressum, News, Leserzeichung – 1 Seite
2) Fremdwerbung: US-Abos und Figuren von Comic und Co., Bonn – 1 Seite
3) Werbung für FV Taschenbücher – 1 Seite
4) Werbung für Marvel VHS Videokassetten - Rückseite
Auch erschienen in (interne Links):
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2011, 14:41   #24  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Heft-Nr.: 230
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Venom bekommt von Carnage kräftig was auf die Lippe...
Seiten:48
Erscheinungstermin: 1994/07
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) Peter Parker, the Spectacular Spider-Man #202
2) Web of Spider-Man #103
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Maximum Carnage 9/15: Der Wendepunkt
2) Maximum Carnage 10/15: Sin City
Original-Storytitel:
1) Maximum Carnage 9/14: The turning point!
2) Maximum Carnage 10/14: Sin city
Zeichnungen:
1) Sal Buscema
2) Alex Saviuk
Text:
1) Jean Marc DeMatteis
2) Terry Kavanagh
Übersetzer:
1) Michael Nagula
2) Michael Nagula
Coverzeichner: Sal Buscema
Ursprüngl. Coverpreis: 4,00 DM
Inhalt:
1) + 2): Fortsetzung aus Magazin #229: In New York herrscht weiter das totale Chaos. Banden ziehen marodierend durch die Stadt. Und obendrein gelingt es Carnages Truppe von wahnsinnigen Superschurken den Venom einzufangen und zu foltern. Aber langsam scheint sich das Blatt zum Guten zu wenden, denn Spideys Truppe bekommt weitere Unterstützung von Deathlock, Iron Fist und Captain Amerika. Ferner gesellt sich ein neuer unbekannter Held mit dem Namen Nightwatch zu ihnen. Zumindest zahlenmäßig ist jetzt Spideys Gruppe der Saubermänner den Bösewichten überlegen.
Bemerkungen:
Wie aus den drei Vornummern gewohnt geht es heute weiter: Die beiden verfeindeten Gruppen werfen sich Drohungen an den Kopf, kloppen sich die Birne ein und trennen sich mit einem Remis, um danach wieder von vorne zu beginnen. Obendrein wird jetzt ein „möchtemalgern-Spawn“ mit dem Namen Nightwatch eingeführt, der optisch eine starke Ähnlichkeit mit Todd McFarlanes Höllenbaby aufweist. Schief geht auch ein verbaler Ausflug von „Firestar“ in die deutsche Musikkultur, die den Song der Neuen Deutschen Welle „Da Da Da.…“ von Trio untrefflich als „New Wave - Musik“ bezeichnet.
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1) Redaktionelle Einleitung, Impressum, News, Leserzeichung – 1 Seite
3) Werbung für Marvel VHS Videokassetten – 1 Seite
4) Werbung für Die Rächer Taschenbücher - Rückseite
Auch erschienen in:
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland

und von meinem gestrigen Kinobesuch will ich auch erzählen:

World Invasion - Battle L.A.

Man reduziert einen Film um eine Einleitung und um einen Abschluss. Man befreit sich um den Ballast, die Schauspieler zu charakterisieren und die obligatorische Liebesgeschichte fällt auch weg. Und schon hat man pures super-duper US-Army vs. fiese-Alien-Action pur mit einem Schaulaufen und einer Leistungsshow der zackigsten Soldaten der Welt und ihrer Arbeitsgeräte.

Seine Wirkung hat dieser Film nicht verfehlt bei mir, das war die reinste Achterbahnfahrt und noch nie habe ich solch eine lange Adrenalinfahrt im Kino mitgemacht. Wenn man sich für die Dauer des Kinobesuches auf die Reduzierung auf die menschlichen Urinstinkte einlässt ist man mittendrin in einem Schlachtgemälde mit Wackelkamera und schnellen, manchmal übermotivierten, Schnitten.

Banale Erzähllogik hin, überbordende Militärklischees her, wenn man sein Hirn beim Kartenabreisser vorher abgibt, wird einem sogar noch neben toller Werbung für die US-Army/Marines übrigens auch noch tolles Produkt-Placement für Pumaschuhe, Skype usw. geboten.

Der bekommt ? von 10 Schüssen aus der Buschmeisterkanone (oder wie das Dings auf dem Panzer hieß). Irgendwie ist der nicht bewertbar, so als wolle man eine Komödie mit Helge Schneider bewerten!
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2011, 21:21   #25  
michidiers
Mitglied
 
Benutzerbild von michidiers
 
Ort: Oldenburg
Beiträge: 3.059
Swamp Thing Sammelband 3

Die Farbe der Rache



In diesem Sammelband übernimmt Alan Moore als Autor die Serie und ist für den Text und Story verantwortlich.

Die Farbe der Rache ist grün. So grün wie die endlosen tiefen Sumpflandschaften von Louisiana. Im kollektiven Hinterstübchen der Amerikaner hat sich diese Landschaft als Hort von Schauer- und Gruselmärchen beharrlich manifestiert. Schon in der Zeit der Horror- und Splatter EC Comics der 50er Jahre war diese schwül-grüne Landschaft oft die Lokalität für unheimliche Gruselstorys.

In dieser schaurig-gruseligen Tradition lässt Alan Moore sein Swamp Thing in diesem Sammelband wieder aufleben. Dabei definiert er das Wesen Swamp Thing fast vollkommen neu. Es ist nicht mehr ein zum Sumpfwesen mutierter Alec Holland, sondern ein reines Pflanzenwesen, dass Spuren der Seele und des Gedächtnisses von Alec Holland aus seinen sterblichen Überresten aufgenommen hat, während seine Leiche im Sumpf verweste.

Das klingt auf den ersten Blick etwas albern, liefert mir aber nach einigem Nachdenken doch eine Menge Stoff für eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Schicksal des grünen Ungeheuers. Und das ist die große Eigenschaft, die Alan Moore besitzt. Er hat die Fähigkeit, auch aus recht lapidaren Sachverhalten verborgene Untiefen herauszukitzeln. Wenn man bereit ist, Moores Intentionen zu folgen, dann macht ein solches Werk wie Swamp Thing wirklichen Spaß zu lesen.

Ich habe mir einige Tage Zeit gelassen für diesen Band, denn so verschlungen und verschnörkelt sind Text und Bild, dass man wie bei einem echten großen Kunstwerk einige Zeit braucht, um hier den Zusammenhang von Wort und Bild des hervorragend aufgelegten Zeichnerteams Steven Bissette/John Totleben zumindest einigermaßen zu erkennen. Jedenfalls ich brauchte dafür viel Zeit. Deren Zeichenstil orientiert sich ebenfalls an alte Traditionen und vereint Pop-Art und düsteren Horror auf gekonnt verspielte Art und Weise.

Voila! Wer diese Bücher noch nicht haben sollte, sollte sich schleunigst drum kümmern. Es gibt nur wenige bessere Superwesenserien als diese. Diese gibt es glaube ich auch nicht nur von Carlsen, sondern inzwischen auch von Panini.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Neues Thema erstellen Antwort

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Comics > Magazine > NUFF! - Forum


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:10 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright: www.sammlerforen.net

Das Sammler-Netzwerk: Der Sammler - Sammlerforen
Das Comic Guide-Netzwerk: Deutscher Comic Guide - Comic Guide NET - Comic-Marktplatz