25.04.2010, 15:20 | #1151 |
Moderator Preisfindung
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Die Rezension bei Amazon vermischt da 2 Sachen:
Der Zyklus erschien zuerst im Heyne-Verlag, und da stimmt das mit den Kürzungen. Einige Bände gabs gar nicht auf dt., manche wurden indiziert. Die Neuauflage im Basilisk-Verlag ist eine Neuübersetzung und meines Wissens (lt. Verlag) ungekürzt. Gruß Rainer |
12.05.2010, 00:13 | #1152 |
Moderatorin Internationale Comics
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Oskar Panizza / Michael Meier: Die Menschenfabrik, rotopolpress
Ein expressionistisches Schauerstück von einem Querkopf aus Österreich. Panizza erzählt die Geschichte eines Mannes, der sich bei einem Ausflug verirrt und in eine Fabrik kommt, in der Menschen hergestellt. Nach kaufmännischen Bedingungen hergestellt, besitzen die in den Öfen hergestellten Produkte keine Willensfreiheit, sind pflegeleicht und gut angepaßt. Der zufällige Besucher graust sich, flieht aus der Fabrik und landet im Irrenhaus, denn die Geschöpfe des Fabrikanten sind schon überall ...* Michael Meier setzt die Kurzgeschichte aus dem 19. Jahrhundert in einen Stil um, der an den jungen Uli Oesterle erinnert; farblich prägen graue und braune Töne das Bild. Mir hat's gefallen! * Der Plot erinnert in seiner Umsetzung stark an die Körperfresser-Filme. |
12.05.2010, 00:28 | #1153 |
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Fehlt im Guide
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12.05.2010, 10:45 | #1154 |
Moderatorin Internationale Comics
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Naoki Urasawa mit Takashi Nagasaki: 21st Century Boys 1, Planet Manga/Panini
Die Einleitung des Finales dieser großartigen Serie. Was mich ärgert, sind die langen Abstände zwischen den einzelnen Bänden, was es nicht gerade leicht macht, sich in der verwickelten Geschichte zurechtzufinden. Wenn im September der letzte Band erscheint, werde ich mir die Serie komplett gönnen (müssen). Neben dem späten Tezuka und Taniguchi gehört Urasawa zu meinen Manga-Lieblingen, die ich nur weiter empfehlen kann. |
20.06.2010, 10:05 | #1155 |
Operator
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Wednesday Comics: The Demon and Catwoman (Simonson & Stelfreeze)
Walter Simonson wagt sich, nicht das erste Mal, an Charaktere von Jack Kirby. Diesmal greift er auf den jahrhundertealten Konflikt zwischen "the demon" und Morgaine le Fey zurück (konnte man 2008 in dem Hardcoverband "Jack Kirby´s The Demon" von DC nachlesen). Und damit das Ganze nicht nur wie ein schlapper Aufguss erscheint, bringt er außerdem Catwoman ins Spiel. Die darf allerdings die meiste Zeit nur als das Spielzeug von Morgaine le Fey dienen (oder mit Jason Blood herumflirten). Morgaine braucht einen neuen Körper und das soll der von Selina Kyle sein. "The Demon" kann zum Glück helfen. Klingt dann alles irgendwie doch wie ein schlapper Aufguss von Sachen, die man schon mal gelesen hat. Da die Seitenzahl der einzelnen Stories in den "Wednesday Comics" begrenzt war (jeweils 12 Seiten), ist der Spuk dann auch schnell - allzu schnell - wieder vorbei. Ein schönes Potential - verschenkt. Dabei blitzt hier und da durchaus die eine oder andere gute Idee auf. Besonders gut gefiel mir, wie sich Morgaine in hunderte (tausende?) von Fliegen auflöst, die dann in Selinas Körper eindringen. Leider muss "the demon" dann nur einmal die Hände ausstrecken, und schon sind die Fliegen wieder draußen. Das ist zu wenig. Wenn Kirby-Charaktere auftreten, muss es krachen - und zwar mit Nachdruck. Die Zeichnungen stammen von Brian Stelfreeze, von dem ich vorher noch nie bewusst was gesehen hatte. Und nach dem, was ich hier gesehen habe, will ich auch so schnell nichts mehr von ihm sehen. Gesichter kann er überhaupt nicht zeichnen. Die wirken in der Regel eher skizziert als gezeichnet. Und wenn ihm überhaupt mal eine gute Zeichnung gelingt, dann dürfte das daran liegen, dass Simonson hier eine gute Vorlage geliefert hat. Die beste Zeichnung ist die auf Seite 5 der Geschichte, als "the demon" das Grab von le Fey entdeckt. Hier findet sich eine ausgesprochen schöne Panoramazeichnung. Hätte Simonson sein Skript selbst umgesetzt, hätte das die Geschichte sicher um einiges aufgewertet. Insgesamt nur: 4/10. |
01.07.2010, 16:26 | #1156 |
Moderatorin Internationale Comics
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The Life and Times of Martha Washington in the Twenty-First Century (Frank Miller und Dave Gibbons bei Dark Horse)
Die deutschsprachige Lizenz dürfte wohl schon bei Cross Cult oder Splitter liegen, so daß der Band (vielleicht in zwei Teilen?) wohl spätestens zum nächsten Frühling auch für das hiesige Publikum greifbar ist. Give Me Liberty und Martha Washington Goes to War kannte ich schon vorher, aber diese 600 Seiten lange Gesamtausgabe ist noch mal ein besonderes Kaliber, der das Format eines Klassikers hat. Der Wälzer bündelt nicht nur die Miniserien um die PAX-Söldnerin aus dem Ghetto Cabrini Green, sondern zeichnet chronologisch das Leben der (Anti?)-Heldin nach, wodurch eine opulente Saga in Hollywood-Qualität entsteht. Auf dieser epischen Länge zeigt Miller einmal, daß er wirklich erzählen kann; in erster Linie habe ich durch den Band Dave Gibbons schätzen gelernt. Obwohl Alan Moore mit Watchmen eine internationale Reputation verschafft hat, lagen Gibbons' graphische Qualitäten bei seinem Landsmann an der kurzen Leine. Der erfahrene Zeichner Miller gibt seinem Kollegen mächtig Futter, weswegen die Serie auch eine Augenweide ist, die auf einem Level mit der Incal-Saga von Moebius und Jodorowsky ist. Die digital remasterte Farbe wurde nur dezent überarbeitet, dadurch bleibt die Nähe zur klaren Linie und den frankobelgischen Alben erhalten; und je besser sich das Duo kennt, um so riskanter wird die Graphik. Das Hochkämpfen der Heldin aus widrigsten Verhältnissen ist ein Weltcomic im besten Sinne: Von ihrem Ansatz erinnert ihre Karriere aus dem Slum ins Weltall an Halo Jones von Alan Moore und Ian Gibson (in den 1980ern bei 2000AD); die Einflüsse von Mangas wie Lone Wolf and Cub oder vor allem Masamune Shirows Ghost in the Shell lassen sich nicht leugnen. 10.0/10.0 |
01.07.2010, 16:31 | #1157 |
Moderator Stripforum
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Die deutschsprachige Lizenz liegt (wenn überraschst ) bei Panini. Dort erscheint das Material in 3 Trades. Der erste Band ist bereits erschienen, Band 2 erscheint Ende August. Band 3 ist offiziel noch nicht terminiert.
_______________________ Grüße aus der Bibliothek |
01.07.2010, 17:40 | #1158 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Zitat:
Bei Dark Horse kostet der Wälzer 29.99 US-Dollar; die Lizenzausgabe bei Panini dürfte um einiges teurer werden. |
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01.07.2010, 19:13 | #1159 |
Moderator Marvel
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In der letzten Panini Vorschau stand etwas drin!
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05.07.2010, 13:55 | #1160 |
Moderator Preisfindung
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Ich bin mir nicht sicher, ist "Troll von Troy" zu empfehlen?
Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
05.07.2010, 13:57 | #1161 |
Moderator Stripforum
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Die ersten 6 Bände fand ich richtig klasse, ab Band 7 begann die Serie dann aber abzubauen. Durch die letzten Bände habe ich mich nur noch durchgequält ...
_______________________ Grüße aus der Bibliothek |
05.07.2010, 14:05 | #1162 |
Moderator Preisfindung
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Gut, danke.
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02.08.2010, 21:41 | #1163 |
Moderatorin Internationale Comics
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Giorgio Pellizzi (= Hans Magnus Enzensberger) mit Mali & Werner: Bernie der Milliardenflipper (rotbuch 1974)
Das Büchlein zur Krise: Bernie Cornfield ist die geborene Führungspersönlichkeit, weil er als Kind beim Sackhüpfen besser als die Konkurrenz war. Während Genosse Schottenhammel seine Mitgenossen Marx doziert, baut sich Bernie das Finanzimperium IOS auf, das nach dem Schneeballsystem funktioniert. Bernie häuft Milliarden an, erhält bei dem Papst eine Audienz und freut sich seines Lebens ... bis Anfang der 1970er Jahre das System platzt und Bernie in den Knast wandert. Aber bald ist er wieder draußen und freut sich seines Lebens. Die wirtschaftlichen Zusammenhänge sind arg verkürzt dargestellt, vielleicht treffen einige Panel deshalb in zeitloser Weise die Pointen. Als kleines rotes Büchlein war der Band wohl auch gedacht, um die Hardliner mit ihren Mao-Bibeln und anderen Traktätchen mit gepachteten Weisheiten zu ärgern. Mich wundert nur, daß rotbuch den Band nicht vor kurzem neu aufgelegt hat. Der Comic ist mindestens so unterhaltsam wie der Rap mit Friedrich von Hayek und John Maynard Keynes. |
14.08.2010, 16:19 | #1164 |
Moderatorin Internationale Comics
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Richard Starkings, Marian Churchland und andere: Elephantmen Vol. 03: Dangerous Liaisons (Image)
Ehrlich gesagt, die Reihe Elephantmen habe ich mir zugelegt, weil ich von der Zeichnerin Marian Churchland betört bin. Für mich gehört sie mit ihren leichten Aquarellen in eine Liga mit Milo Manara, Luca Enoch, Jim Holdaway und anderen: Ihre Figuren leben! Aber je mehr ich lese, um so mehr nimmt mich die Reihe gefangen. Eine Hauptfigur gibt, nur ein Ensemble aus Tier-Mensch-Hybriden (besagten Elephantmen) und Menschen. Grundlage ist ein Krieg Anfang des 23. Jahrhunderts zwischen China und Afrika, bei dem Europa verwüstet wurde. Kern der Idee ist ein Chip, der Katzen implantiert wurde, damit die Streuner von ihren "Besitzern" wiedergefunden werden konnten. Ein gewisser Dr. Nikken und der MAPPO-Konzern haben in Afrika Wildtiere mit Menschen gekreuzt, um Soldatenmaterial zu haben, das in Schlachten verheizt werden konnte. Als klassische DC Vertigo-Leserin ist das die Serie, die eigentlich unter diesem Label erscheinen müßte. Zum Glück wird von einer Verfilmung gemunkelt; ich hoffe, wenn die unter Dach und Fach ist, wird sich wohl ein deutschsprachiger Verlag wie Panini für eine Übersetzung finden. 10.5/10.0 |
29.08.2010, 12:52 | #1165 |
Moderator Tessloff Verlag
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Der Schimpansenkomplex
http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=7455
Als ich die 3 Bände endlich durchhatte Dabei habe ich die nur gelesen, weil mir die Serie empfohlen wurde. Wirre Handlung und dann die Zeichnungen. Als ob der Zeichner manchmal Fotos abgezeichnet hätte. Keine "Bewegung" in den Bildern. Alles so statisch. Und bei den Personen hatte ich manchmal Schwierigkeiten diese auseinanderzuhalten. Und technischen Fortschritt kannte der Autor in seinem Szenario auch nicht. |
29.08.2010, 13:41 | #1166 |
Moderator Tessloff Verlag
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Der ewige Krieg
http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=1185
Die 3 Bände habe ich in einem Rutsch durchgelesen (Auch wenns mal wieder spät wurde). Allein die Idee des Dilletationsflug und was der Autor daraus macht Was der amerikanische Autor des Science-Fiction-Romans "Der Ewige Krieg" Joe Haldeman und der niederländische Comic-Zeichner Marvano hier vorgelegt habe... Mal sehen, ob ich mir den zugrundeliegenden Roman zu Gemüte führe. |
29.08.2010, 13:51 | #1167 |
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29.08.2010, 14:01 | #1168 |
Moderator Disney intern
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Kann ich bestätigen. Dieser Dreiteiler ist wirklich Klasse und jedesmal, wenn ich ihn raus hole, fasziniert er mich aufs neue.
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29.08.2010, 14:08 | #1169 | |
Moderator Preisfindung
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Zitat:
Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
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29.08.2010, 15:08 | #1170 |
Moderator Marvel
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Ich fand den Roman "Der ewige Krieg" klasse!
Ist u.a. bei Heyne in der SF Bibliothek als Band 2 erschienen. |
29.08.2010, 15:18 | #1171 |
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"Der ewige Krieg" gehört auch zu meinen absoluten Favoriten und würde ich auch immer gern als Referenz dafür heranziehen, was für tolle und anspruchsvolle Geschichten im Comic möglich sind. Allerdings eben mit der Einschränkung das es halt keine Originalgeschichte sondern "nur" eine Adaption ist.
An dieses Werk kommt der "Schimpansenkomplex" zwar nicht ran, der Dreiteiler gehört aber auch für mich zu den besseren und interessanteren SF-Comics der letzten Jahre. Und sowas lese ich allemal lieber als die immergleichen bombastischen Fantasy-Geschichten die ansonsten das Splitter-Programm dominieren. Auch aus dem Hause Splitter und fast in der Liga vom "Ewigen Krieg" spielend ist für mich aber der Sechsteiler "Universal War One". Den kann ich jedem SF-Freund nur uneingeschränkt empfehlen. |
29.08.2010, 15:45 | #1172 |
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02.10.2010, 00:04 | #1173 |
Moderator Tessloff Verlag
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Jonah Hex - Zeit zu sterben
http://www.comicguide.de/index.php/c...long&id=100400
Was mir zuerst auffiel war "Clint Eastwood". Die Ähnlichkeit die Luke Ross dem altgedienten Helden (seit 1972 im Comicgeschäft) gegegeben hat (erinnerte mich an "Der Texaner") ist nicht zu übersehen. Auch tauchen immerwieder, meist als Gegner, bekannte Film/Fernsehstars auf. Der Gastzeichner (Jonah Hex #5) Tony DeZungia, war schon Zeichner bei der alten Hex-Serie der 1970er Jahre. Ob er damals besser zeichnen konnte? Irgendwas ist auf der vorletzten Seite der zweiten Geschichte falsch gelaufen. Entweder ist die Narbe auf die linke Gesichtshäfte gewandert oder die Seite wurde seitenverkehrt gedruckt. Auf meiner Ausgabe wurde ein Aufkleber "Die Vorlage zum Film!" angebracht. Welcher ... hat das verbrochen? - Der Film und der Inhalt des Bandes haben außer dem Namen Nichts miteinander zu tun. - Der Film gilt als Riesenflop und ob es einen deutschen Kinostart gibt oder nur auf DVD? |
02.10.2010, 01:06 | #1174 |
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Es sieht zur Zeit nicht nach einem deutschen Kinostart für Jonah aus.
Die neuen Comics gefallen mir aber doch sehr gut, schöner Western! |
09.10.2010, 23:30 | #1175 |
Moderatorin Internationale Comics
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Die Tote von St. Michaelis (comicplus+), Text und redaktionelle Beiträge: Eckart Sackmann, Zeichnungen: Ivo Kircheis
Eine Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg. Ein fanatisierter Anhänger Hitlers schlägt das von ihm bewunderte Mädchen so unglücklich nieder, daß sie stirbt. Nachdem weite Teile des Stadtgebiets durch den Feuersturm des Bombenteppichs vernichtet wurden, wird angenommen, sie hätte es nicht rechtzeitig in den Bunker geschafft. Aber der Junge weiß es besser, und sein Wissen schlägt in Schuld um ... Mit 32 Seiten ist das Album ziemlich schmal, hinzu kommen 8 Seiten historischer Hintergrund. Das Konzept ist handwerklich in Ordnung, sowohl von der Dramaturgie als auch von den Zeichnungen her. Die Szenen sind treffend eingefangen, so daß Kircheis' Talent deutlich wird. Insgesamt ist es ein passables Gesellenstück: Durch seinen knappen Duktus wirkt es ziemlich didaktisch/pädagogisch; wenn die beiden mehr Platz zum Fabulieren gehabt hätten, wäre der Band lebendiger geworden. 7.5/10.0 In seiner Deutschen Comicgeschichte als Comichistoriker und als Verleger im allgemeinen setzt Eckart Sackmann Maßstäbe, die er als Szenarist leider nicht erreicht. |
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