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16.01.2014, 09:02 | #1 |
Operator 50er Jahre
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Spiegelbildlich
In der neusten Reddition, Nr. 59, beklagt Roland Mietz (und Volker Hamann) zurecht ein Phänomen: Für den Warren-Verlag arbeiteten ab den 1970er Jahren sehr viele spanische Zeichner. Sie vermochten die Texte der Amerikaner wie Bruce Jones oder Jim Steranko nie so adäquat umsetzen, wie es einheimische Zeichner taten – vor allem wenn es um realistische Darstellungen der Alltagskultur in den USA ging. Umgekehrt trifft es natürlich auch zu: In der Mickyvision Nr. 17 und 18 von 1965 ist die Erzählung „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner als Comic wieder gegeben. Das die Geschichte jetzt im Nachkriegsdeutschland und nicht in den zwanziger Jahren, wie im Buch, spielte, kann man noch nachvollziehen. Den Zeichnungen dagegen merkt man an vielen Details an, dass der Zeichner (Dan Spiegle?) bemüht war, deutsches Ambiente zu setzen. Meist ist es ihm ganz gut gelungen, aber an den beiden hier abgebildeten Zeichnungen sind sehr schön amerikanische und deutsche Elemente vermischt worden: Das der Reisebus ein Mercedes ist - okay, dass er an einer „Interzonenhaltestelle“ wartet – auch noch okay, aber das das Haltestellenschild ein BUS Stop - Hinweis trägt – na, das dürfte unzutreffend sein. Das Motiv der vorbeifahrenden Feuerwehr ist recht nett eingefügt worden, aber dann hätte der Zeichner doch bitte keine US-Feuerwehr ins Bild setzen dürfen. An diesen beiden Beispielen sind die Probleme ausländischer bzw. "Nicht-Inländischer" Zeichner deutlich zu erkennen: sie versuchen zwar, sich in ihren Darstellungen der für sie fremden Alltagswelt einzufinden, aber immer wieder rutschen sie in die heimatlichen Gefilde ab. |
12.02.2014, 14:13 | #2 |
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Ich scheine nebenbei die Mickyvision # 17, von einem netten Schweizer, ersteigert zu haben... Ich finde das Wort „Interzonenbus“ hier sogar ganze 4-mal…
Noch witziger finde ich aber eine Fahrrad-Hupe (Metallhorn mit rundem Gummi-Blasebalg) die laut eindeutig retuschierter Onomatopoesie, nun die Geräusche „TÖFF! TÖFF!“ von sich geben soll… |
18.02.2014, 13:00 | #3 |
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Ich guck nur selten hier vorbei, daher erst jetzt eine "Reaktion" auf den Beitrag "getragene Frauen" vom letzten Mai:
Das Alien Encounters-Cover ist übrigens "geklaut". Von einer 10cc-LP aus den 1970ern. http://blogs.houstonpress.com/rocks/...ds%20apr20.jpg |
18.02.2014, 14:19 | #4 |
Moderator sammlerforen
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Ein Scherzkeks!
Da waren deine Bilderdiebe wohl mit der Zeitmaschine unterwegs. |
18.02.2014, 17:08 | #5 | |
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Zitat:
Und den Film sieht sich dann Jahrzehnte später keiner mehr an > http://thedisneyfilms.blogspot.de/20...ives-1964.html |
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10.12.2014, 23:09 | #6 |
Operator 50er Jahre
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Im ersten Beitrag für die „Parallel-Welten“ habe ich das folgende Bild eingestellt (und einen nicht so gelungenen Nachahmer gleich dazu):
Nun habe ich durch einen weiteren Zufall einen „Selbstkopierer“ des selben Zeichners gefunden. Aus der vormals fallenden Dame ist hier eine springende geworden, ihre Haltung mehr aufrecht, ansonsten die selbe Gestik. Soll ja des Öfteren vorkommen, dass sich – vielbeschäftigte - Zeichner und Illustratoren bei sich selbst bedienen … |
06.01.2015, 08:52 | #7 |
Operator 50er Jahre
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Auf diesem Weg wollte ich mich im neuen Jahr zurück melden und allen Mitlesenden (und natürlich auch allen Nicht-Mitlesenden) ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2015 wünschen
Meine Beiträge für dieses Jahr wollte ich mal mit einem der so hier beliebten Rätsel beginnen, die mit Textvergleichen Zusammenhänge - oft verblüffender Art - herstellen. Im SF-Roman "Der Pflug des Pferdes" ("The Flight of the Horse", von Larry Niven, bei Heyne als TB 3817 erschienen) fand ich folgende Passage, die mich sofort an etwas erinnerte: Es war so schlimm, wie er befürchtet hatte. Noch schlimmer. Die Geistergestalt hatte sich materialisiert, war aber noch immer nicht mehr als ein Skelett. Es stand jetzt vor ihm, den Mantel zurückgeschlagen, die sonische Betäubungspistole in der Knochenhand. Sein Kopf war nur ein Schädel. Winzige Augen, die tief in den Höhlen lagen, beobachteten ihn aufmerksam. (...) Er sagte es in der Sprache von Svetz´ Epoche. Doch die Konsonanten klangen verschwommen, weil der Mund Lippenlos war. (Zitat Ende) Als Tip in diesem Fall: über das geschilderte Knochenwesen habe ich an anderer Stelle in meiner Comic-Welt schon geschrieben ... |
18.02.2014, 15:12 | #8 |
Mott (viel zu früh verstorben)
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Nee, das Alien Encounters-Cover ist aus den 80ern.
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18.02.2014, 16:15 | #9 |
Moderator sammlerforen
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Okay! Dann sieht es wirklich 1deutig aus wie geklaut und leicht überarbeitet ...
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18.02.2014, 16:39 | #10 |
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Ein unglücklicher Zufall für den "Fälscher": ich war in den 1970ern 10cc-Fan - die fragliche LP war daher Teil meiner Plattensammlung - und Anfang der 1980er Jahre haben mich die Condor-Superhelden-Bearbeitungen dazu getrieben, amerikanische Comicserien nur noch im Original zu lesen/kaufen. Da ich nicht nur Superhelden las, war Alien Encounters einer der Titel, die ich abonniert hatte.
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06.01.2015, 16:14 | #11 |
Gesperrt
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Bei so einer Beschreibung muss ich sofort an Willi Kohlhoffs eindringliche Schilderung der Knochenmänner in Robinson 7 und vor allem 8 denken. Wird wohl nicht richtig sein, aber kommt mir trotzdem in den Sinn.
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06.01.2015, 18:45 | #12 |
Operator 50er Jahre
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Wollen doch mal sehen, ob es noch eine andere Meinung gibt
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06.01.2015, 22:49 | #13 |
Moderator sammlerforen
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Gehe ich recht in der Annahme, dass die Frage nichts mit dem Entenhausen-Kosmos zu tun hat ...
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07.01.2015, 21:46 | #14 |
Operator 50er Jahre
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Okay, Eymen hat natürlich recht
War wohl zu schwer, werde morgen eine neues Rätsel bringen |
08.01.2015, 09:46 | #15 |
Operator 50er Jahre
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Bevor ich zum letzten Teil der Mark Twain – Comics komme, noch eins der hier so beliebten Rätselspiele: die Sylvester/Neujahrswoche verbrachten wir auf Helgoland und da die Tage kurz und die Dunkelheitsphase entsprechend lang sind, habe ich mir den siebenhundertsechzig Seiten langen SF-Hammer „Luzifers Hammer“ mitgenommen … ich hab´s nicht ganz geschafft.
Es geht darin um einen Kometen, der die Erde verwüstet, die bisher bekannten Strukturen zerstört und den Überlebenden einen Kampf ums Überleben aufbürdet. Eine Szene erinnerte mich sofort an ein anderes Werk. Ich zitiere aus dem von Larry Niven und Jerry Pournelle 1977 herausgegebenen Buch, das 1980 bei Heyne als SF-TB 3700 erschien: Norman Lilly hob seine gewaltigen Pranken. „Eigentlich hat er recht. Aber versuchen sie es mal so zu sehen, Harry. Sie sind Postbote.“ „Ja.“ „Und das könnte von Vorteil sein. Nur, dass es keine Post mehr zuzustellen gibt, keine Briefe, keine Zeitschriften, nichts. Aber man braucht immer noch einen, der Nachrichten überbringt, einen, der die Verbindung aufrechterhält, nicht wahr?“ „Das dürfte stimmen“, gab Harry zu. Zitat Ende. Das dürfte wohl reichen, denke ich mal und auch nicht so „schwierig" sein, wie das vorherige Rätsel. |
08.01.2015, 10:18 | #16 |
Moderater Sklavenjunge
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Erinnert mich an dieses:
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08.01.2015, 15:04 | #17 |
Moderator Stripforum
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Stimmt schon, der Herr Brin hat sich bei Niven/Pournelle "bedient"
_______________________ Grüße aus der Bibliothek |
08.01.2015, 16:58 | #18 |
Operator 50er Jahre
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Eine Ähnlichkeit der beiden Briefträger im Roman und im Film ist nicht zu übersehen. Wenn er in Costners Film auch die Hauptrolle spielt und im Roman nur eine Nebenrolle inne hat.
Und ja, "Luzifers Hammer" war eher da, US 1977, deutsch 1980 bei Heyne als SF-Titel 3700. Interessant ist der deutsche Titel des Films, der 1997 heraus kam. Im US-Original heißt er "The Postman", bei uns wurde daraus "Postman" - also nichts halbes und nichts ganzes ... Geändert von Detlef Lorenz (09.01.2015 um 09:34 Uhr) |
09.01.2015, 09:09 | #19 |
Moderator Sekundärliteratur
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1997, nicht 1977 ... war wohl ein Tippfehler
"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799 |
09.01.2015, 09:35 | #20 |
Operator 50er Jahre
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Danke - ist korigiert
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22.05.2012, 16:19 | #21 |
Operator 50er Jahre
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Vielleicht ist diese frühe Erwähnung von Felix in Deutschland noch nicht jedem bekannt, deshalb hier eine Abbildung. Im Magazin selber kommt der Felix nicht mehr vor, jedenfalls in meiner Ausgabe nicht. Dafür enthält es eine sehr frühe Abbildung von Bat Woman |
23.05.2012, 22:27 | #22 |
Moderator Deutsche Comicforschung
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Sehr schönes Cover: Bonzo, Felix... und wer ist die Dame rechts? Den glücklichen Kater gibt es seit 1923 im Comic - seit wann in Deutschland? 1927 war immerhin schon ein deutscher Sammelband im Handel.
eckrt |
23.05.2012, 23:40 | #23 |
Operator 50er Jahre
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Wer die Dame rechts ist, kann ich auch nicht sagen: Weder das Impressum sagt was zum Trio auf dem Cover, noch sonst wo im Magazin wird irgend was dazu erläutert
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