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Alt 27.06.2018, 09:01   #1  
Alga
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Von so einer Auflagenhöhe können die heutigen Verlage sicherlich nur träumen ....
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Alt 27.06.2018, 09:12   #2  
FrankDrake
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Gut 200.000 Exemplare für 6 Reihen pro Monat ist sicher nicht schlecht aber soviel nun auch nicht.

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
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Alt 27.06.2018, 14:02   #3  
Hulk1104
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macht bei jährlich je 12 Heften Spinne und Spinne 2. Auflage + je 4 Alben und 4 Taschenbücher also ca. 50-70 Tsd. verkaufte Auflage/Stück. Bei den Zweitverwertungen Sammelband und Extra weiß ich ja weder Veröffentlichungen/Jahr noch die Regelmäßigkeit
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Alt 26.07.2018, 21:05   #4  
74basti
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Neben Ullner, Goetze und Scholz sicherte sich Biehler auch die Zusammenarbeit mit einem weiteren deutschen Zeichner: Bob Heinz.
Die beiden lernen sich bereits in den 1960er Jahren kennen, als Biehler für den Moewig-Verlag Humor-Hefte produziert. "Ich habe dann zuerst Bilder-Witze für ihn gezeichnet", erinnert sich Heinz 1983 in einem Interview.
Nach Gründung des Condor-Verlages setzen beide die Zusammenarbeit fort. Heinz zeichnet neben Comics (Pit und Alf) vor allem Cover für Tom und Jerry, Schweinchen Dick, Pinnochio und viele andere.
Da es sich um Lizenzprodukte handelt, muss eine besondere Sorgfalt an den Tag gelegt werden. "Dort muss ich mich natürlich dem Stil der Originalfiguren anpassen". Er signiert viele der Cover mit einem schlichten "H", das er vor allem am Rand der Bilder anbringt.




Von links: Tom und Jerry 11, Bugs Bunny 66, Yogi Bär 7, Tom und Jerry 8

Das Interview ist abgedruckt in der Sprechblase 56, Nov. 1983 und wurde von Peter Müller geführt.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von underduck (26.07.2018 um 23:19 Uhr)
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Alt 28.07.2018, 11:03   #5  
Lizard_King
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Kann jemand etwas genaueres hierzu sagen?




Und welches Marvel Merchandise ist noch vom Condor Verlag bekannt?

Geändert von underduck (28.07.2018 um 12:19 Uhr)
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Alt 29.07.2018, 14:05   #6  
Matthias
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Hallo Basti, vielen Dank für diesen Beitrag. An Informationen über Bob Heinz
bin ich immer interessiert.
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Alt 29.07.2018, 19:11   #7  
betamax
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Standard Marvel Merchandising Condor.....

Bis auf diesen Spinne Button kenne ich nichts, es sei denn man stuft die Postkarten, die der Redakteur Klaus Stryz damals den Leserbriefschreibern schickte, dessen Fragen aus Platz- und Zeitmangel nicht beantwortet wurden so ein. Darauf waren aber alle möglichen Comcfiguren die CONDOR herausgab, also kein reines Marvel Merchandising.

Ein Freund von mir erhielt damals diesen Button, als ein Leserbrief von ihm abgedruckt wurde und er zeitgleich das große SPINNE Abo bestellte.
( Heft + Album + TB ).
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Alt 07.08.2018, 14:16   #8  
74basti
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Pinocchio (Teil 1)

Die Reihe Pinocchio im Bastei Verlag ist weder außerordentlich beliebt bei Sammlern, noch war sie in der Fachpresse ein besonders intensiv untersucht.
Hintergrund für die Serie ist der teilweise erbittert geführte Kampf in den 1970er um die Rechte an „Fernsehcomics“, wie es damals genannt wurde (so beispielsweise in der Comixene 28, Januar 1980,S.7).

Tatsächlich hatten derartige Serien bereits zu Beginn der 70er Jahre enorme Auflagen. Wolfgang Biehler erinnert sich: „Ich war damals [1972]Herausgeber und freiberuflicher Chefredakteur bei Willms, und dass dort Hefte wie Schweinchen Dick einen wahnsinnigen Erfolg hatten, wir machten damals Auflagen von 280.000 und mehr, hat mich optimistisch gemacht.“ (Interview mit Andreas C. Knigge in: Comic Jahrbuch 1988, S.104).

In der Tat tummeln sich zu dieser Zeit nicht nur die US-Titel wie „Flintstones“ und „Pink Panther“ im deutschen Fernsehen. Es beginnt jedoch die Zeit der Animes.

Wicki und die starken Männer (Zuiyo Enterprises / ZDF / ORF ab 1972) ab Januar 1974 im ZDF, Heidi (Zuiyo Enterprises (später umbenannt in Nippon Enterprises) / ZDF, 1975, ab September 1976 im ZDF „Heidi“ (Zuiyo Studio 1974, ab September 1977 im ZDF), , Sindbad (Nippon Animation 1975, ab September 1978 im ZDF), Captain Future (Tōei Dōga Studio ab 1979, ab September 1980im ZDF) ändern die Sehrgewohnheiten der damaligen Generation.
In Bezug auf die Comics hat Condor zunächst noch die Nase vorn. Bei den Vertragsverhandlungen mit dem Lizenzgeber für Heidi, die Firma Merchandising München, steigt Biehler 1976 aus, da die Firma „so übertriebene Forderungen hatte, dass wir das einfach nicht wollten. Denn wenn man schon das verlegerische Risiko auf sich nimmt, will man ja unter dem Strich auch wenigstens noch etwas verdienen“ (Interview, Comic Jahrbuch 1988, S. 105). Die Comicverhandlungen laufen weit vor der Ausstrahlung im deutschen Fernsehen. Hintergrund ist, dass das Comicmaterial bereits in Frankreich, Italien und Spanien publiziert worden ist. (vgl. Manfred Soder im Interview mit Hartmut Becker und Andreas C. Knigge, Comixene 28, Januar 1980, S. 7). Für Bastei hat sich das Bieten um die Lizenzen gelohnt. Soder (1980): „Unsere Heidi ist ein Dauerbrenner“ (Comixene a.a.O.)
Bei Heidi will der Condor Verlag aber nicht komplett abgeschnitten. Er veröffentlicht – da die Rechte an dem Namen und der Figur zu dieser Zeit frei sind – eine Taschenbuchreihe „Heidi nach Johanna Spyri“ und ein Sonderheft. Diese enthalten spanisches Studio-Material von der Editorial Bruguerea S.A. aus Barcelona. Als Füllmaterial dienen Geschichten von Jules Verne und Black Beauty. Zum Abdruck kommen Heidi Geschichten, die von A. Solsona und A. Cerbian gezeichnet sind.

Bei Pinocchio entbrennt ein besonders erbitterter Kampf. Insgesamt drei deutsche Verlage veröffentlichen Ende der 1970er Jahre ihre eigenen Pinocchio-Titel. Warum das so ist, erläutert Manfred Soder im vorgenannten Interview: „Der Urheberschutz ist Ihnen [gemeint sind Hartmut Becker und Andreas C. Knigge] bekannt. Der Name Pinocchio ist nicht schützbar, weil der Herr Collodi, der das Buch geschrieben hat, vor mehr als 70 Jahren gestorben ist [Carlo Lorenzini, später Collodi, 1826 bis 1890] und es keine Erben gibt. Also kann jeder anhand dieses Buches ein Comicheft mit dem Titel Pinocchio auf den Markt bringen. Wir haben ein Heft produziert, dessen Figur dem Film [der Serie] entsprach, Condor kaufte eine beliebige Geschichte, einen uralten Stoff, in Spanien und ehapa hat die Figuren des Disney-Films als Vorlage für sein Heft genommen.“ (vgl. Comixene a.a.O.)
Das Material, das Condor einkauft, stammt aus Italien, und war wesentlich jünger als Soder dachte.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 07.08.2018, 14:16   #9  
74basti
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(Pinocchio Teil 2)

Einerlei hat Biehler in der Tat nicht gerade ein Spitzenprodukt eingekauft. Die Serie wird unter anderem in Italien ab 1974/75 von der Editoriale Metro / Edizione Grafiche Metro herausgegeben. Insgesamt erscheinen 95 Nummern (21 in der 1974er Serie und 74 in der Zeit von 1975 bis 1980. Die Texte stammen von Alberico Motta, Tiberio Colantuoni, Nicola Del Principe. Die ersten beiden zeichnen die Geschichten auch. Weitere Zeichner sind: Sandro Dossi und Pierluigi Sangalli.
In Frankreich vertreibt S.E.P.P. die Serie, die es auf mindestens 12 Hefte und 4 Alben bringt.
Besonders alt sind die Geschichten, die Biehler eingekauft hat, also keinesfalls. Aber: Der Vorlauf ist nicht besonders groß. Daher ist er wegen der monatlichen Erscheinungsweise „gezwungen“, auch Eigenproduktionen in die Heftreihe aufzunehmen.
Schon im ersten Heft sind Innenillustrationen von Bob Heinz untergebracht, so zum Beispiel ein zweiseitiges Würfelspiel. Versehentlich wird beim zweiten Heft nicht das angekündigte Cover, sondern noch einmal das Titelbild vom ersten Heft verwendet. Ab Heft 8 (April 1978) textet und zeichnet auch Michael Goetze Geschichten von Pinocchio, später kommen noch Sindbad und Max+Moritz hinzu.
Es folgen vier Taschenbücher und 2 Alben. Die alben enthalten ausschließlich italienisches Material, die Taschenbücher sind gemischt.


Album # 2


Taschenbuch 1

Die Storys lassen sich ganz gut lesen, was allerdings in erster Linie für die deutschen Storys von Goetze gilt. Die italienischen entsprechen durch den landestypischen Background (vor allem was die Soldatengeschichten mit den fremd anmutenden Uniformen angeht) nicht den Sehgewohnheiten der deutschen und österreichischen Kindern (letztere vielleicht schon eher, da große Teile Norditaliens im 19. Jahrhundert zu Österreich gehörten, und es würde nicht verwundern, wenn sich einige Uniformierte im Original als österreichische Soldaten entpuppen würden).
Im Mai 1979 zieht Biehler die Reißleine: Pinocchio sei ein „Riesenflop“ gewesen, resümmiert er 1988 (vgl. Comic Jahrbuch, a.a.O).

So schlecht ist die Reihe eigentlich nicht und bewahrt sich im Vergleich zu den Trickfilmadaptionen doch eine gewisse Eigenständigkeit.

Heute ist der Begriff „Comic nach TV“ oder „Fernsehcomic“ nicht mehr aktuell. Man sprich in diesem Zusammenhang von „Tie in“. Es gibt jedoch relativ wenig eigenständige Literatur dazu, was wohl auch daran liegt, dass diese Themen nur dann ernst genommen werden, wenn sich namhafte Künstler daran bemühen (wie z.B. Gibrat mit „Pinocchia“)

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (07.08.2018 um 14:23 Uhr)
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Alt 07.08.2018, 16:51   #10  
Matthias
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Auch hier wieder ein interessanter Einblick in eine sonst kaum beachtete
Comicserie!
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Alt 07.08.2018, 14:52   #11  
Brisanzbremse
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Ich weiß noch, wie verwirrt ich als Kind angesichts der ganzen Pinocchios war.
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Alt 07.08.2018, 17:26   #12  
thetifcat
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Die Ausführungen von 74basti war das spannendste was ich von diesen Pinoccios gelesen haben. Mir fielen die verschiedenen Fassungen auch auf. Mein Kleiner Bruder lass die damals. Die Condor TB fanden seine Weg in sein Spielzimmer. Conan bei meinen Vater, Hulk und DIE SPINNE bei mir.
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Alt 10.08.2018, 23:40   #13  
Durango
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Eine Frage an die Marvel Experten... Die Condorreihe "Marvel comics Exclusiv"
.die mit de goldenen Grundfarbe wurde seinerzeit teilweise im Paket mit einem Spiderman-Film (VHS) ausgeliefert. Band 6 oder Band 9. War das eine reguläre Beilage,ähnlich wie bei Micky Maus,oder ist die über ein Zweitverwerter ausgeliefert worden. Könnte mir vorstellen,daß jemand die Restauflage von Condor gekauft hat und die zusammen mit dem Film "Die Killerbienen" vertrieben hat. Das heft ist mit dem Film in Folie eingeschweißt und hat auch einen speziellen Aufkleber,der über die Preisangabe des Heftes geklebt wurde. Damaliger Preis war 16,80DM möglicherweise hat Condor die auch selbst vertrieben. Schon mal herzlichen Dank für eure Antworten.
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Alt 11.08.2018, 02:07   #14  
Ringmeister
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Es deutet auf eine Zweitverwertung hin (Aufkleber mit "Comic + Video Nr. 1 nur 16,80").
Unter dem Aufkleber findet sich die Angabe "Nr. 9" und "DM 7,80".
Ob das allerdings durch Condor (meine Vermutung aufgrund der "Condor-Schriftart" auf dem Aufkleber) oder einen Weiterverwerter geschehen ist, kann ich nicht sagen.
Im Comic-Preiskatalog sind Preise für mit und ohne Video angegeben.

Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch)
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Alt 11.08.2018, 08:26   #15  
Marvelianer
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Die von New World International in Deutschland über die E.A.T. Medien Gruppe vertriebenen Marvel Zeichentrickfilme wurden verstärkt in den Condor Comics beworben, zu diesem Zeitpunkt gehörte Marvel USA der New World Pictures dadurch erschien ja auch der Punisher mit Dolph Lundgren als Kinofilm.
Laut einem mit der E.A.T. geführten Gespräch war es eine Resteverwertung/Werbeaktion von E.AT. & Condor, dieses Comic-Video-Package sollte hauptsächlich in Spielzeugläden und Videotheken verkauft werden.
Ich selbst habe damals dieses Produkt in unserer Videothek angeboten, das Comic kam bei den Kunden gut an die Videos hätte man mir am liebsten um die Ohren gehauen.
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Alt 02.12.2018, 17:48   #16  
74basti
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Durch einen reinen Zufall stieß ich auf die Serie „Jenny“ aus dem Condor Verlag. Da es sich nur um fünf Hefte handelte, war der Kauf der Reihe eher ein „Testballon“ auf der Suche nach Kuriositäten. Ich vermutete englische Mädchencomics und als der Postbote das Päckchen abgab, musste ich mich auf eine mühsame Suche machen, denn wie nicht anders zu erwarten war, taugte das Impressum nichts. Weder die Originalserien noch die Zeichner waren angegeben. Der ©-Vermerk wies auf „JPC“ hin, gemeint war wohl IPC! Und die Suche brachte dann doch einige Ergebnisse, die auch erklärten, warum die Cover neu gezeichnet wurden. Diesmal war es nicht das Format, sondern das Fotocover in Großbritannien.

Das erste Penny-Heft erschien am 28.April 1979 und wurde von IPC herausgegeben. Das Cover ziert ein Foto eines kleinen Mädchens im Grundschulalter. Enthalten sind diverse Serien. Die Schrift auf dem Titel kündigt die Figuren als „wundervoll“ an: „Meet these wonderful characters! Katy-Jane, Ginny and Shep, Tansy of Jubilee Street, Sad Sal and Smily Sue”. Dazu gibt es dann auch noch ein Gimmick / Schnick Schnack, nämlich eine wundervoll hässliche hellgelbe Plastikkäseecke mit einer Maus, die sich darin verkrochen hat.
Das Material findet wie vieles andere aus Großbritannien den Weg in deutsche Comichefte.
Aus "Tansy of Jubilee Street" wird daher "Jenny"

Eröffnungspanel von Tansy of Jubilee Street / Jenny aus Penny # 1 / Jenny # 1


Der Condor Verlag wird die Serien vermutlich in einem Paket mit anderen Titeln gekauft haben und schmeißt 1984 fünf Nummern der Heftreihe „Jenny“ auf den Markt. Die letzten beiden erscheinen als Doppelnummern 4/5 bzw. 6/7. Ein großer Erfolg ist der Reihe, die sich an Teenager richtet, nicht beschieden. Die Comics sind eher für junge Teenager, die redaktionellen Beiträge schwanken zwischen Modekatalog und Bravo: „So machst Du mehr aus Deiner Frisur“ ist nur ein Beispiel. Jennys Sprechstunde beantwortet Fragen wie „Wann habe ich eine Akne?“ und „Darf ich meine Mitesser und Pickel selbst rausdrücken?“. Leichtes Fremdschämen ist angesagt! Bei den Leserbriefseiten traut sich das Leserinnenpublikum aus einem Altersspektrum zwischen 10 und 15 (!) Jahren, seine intimen Fragen los zu werden. So schreibt die 15jährige Dors aus Stuttgart in Heft 6/7, dass sie mit ihrem 18jährigen Freund „oft Petting zusammen gemacht“ habe und will wissen, ob sie die Pille ihrer Freundin nehmen kann, , denn: „Jetzt wollen wir uns alles geben. Er will es, und ich will es auch“, und sie will – wen überrascht es – kein Kind bekommen. Der Rat der Redaktion: „Allerdings möchte ich Dir dringend ans Herz legen, Dich von einem Gynäkologen untersuchen zu lassen.“ Etwas überrascht war ich schon, diese „Doktor Sommer“-Fragen in einem Comicheft zu lesen. Im Original sind beispielsweise illustrierte Artikel wie „Care for You Cat“, die nun überhaupt nichts mit dem Teenager-Aufklärungswahn zu tun haben, sondern vielmehr kindgerechte Tips (für Katzenlibhaberinnen) sind.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von underduck (02.12.2018 um 23:28 Uhr)
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Alt 19.06.2019, 16:19   #17  
arne
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Zitat:
Zitat von 74basti Beitrag anzeigen
Die letzten beiden erscheinen als Doppelnummern 4/5 bzw. 6/7.
In diesen Nummern findet sich die Serie "Penny". Hierbei handelt es sich um "Pam of Pond Hill" - eine der legendärsten Serien aus dem britischen Comicmagazin Jinty (später: Tammy).

https://jintycomic.wordpress.com/201...ill-1979-1984/
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Alt 02.12.2018, 17:51   #18  
74basti
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Die Comics rekrutieren sich überwiegend aus den ersten Heften der Penny-Reihe, dabei in der Regel die Serien „Tansy on Jubilee Street“ (T+Z: Ken Houghton) und „Ginny and Shep“. Bei der letzteren Serie, die in Fortsetzungen die Abenteuer eines Mädchens und ihrer Collie-Hündin schildert, stammt wahrscheinlich von Osvaldo Torta. Eine britische Comicseite führt diesen Künstler allerdings auch mit einem Fragezeichen auf.
Da die ersten Ausgaben auf dem Cover nicht mit einem gezeichneten Bild, sondern mit einem Foto erschienen, und der Condor Verlag nicht alle Titel, sondern nur einen Teil nutzt, müssen für die deutschen Hefte eigene Cover angefertigt werden. Diese beinhalten Motive beider Serien, ab dem zweiten Heft aus den veröffentlichten Comicgeschichten. Das Motiv auf dem zweiten Cover stammt von Seite 10 der Geschichte „Zimmerarrest und andere Katastrophen“.

Das Panel aus der Comicgeschichte "Zimmerarrest und andere Katastrophen" und Cover der Nummer 2


Immer dann, wenn Szenen aus den Storys auf dem Cover auftauchen, dann wird es Michael Goetze gewesen sein, den der „Macher“ Biehler beauftragt hat. Die ersten drei Cover sind nicht signiert, so dass man dessen Urheberschaft nur vermuten kann. Die letzten beiden sind hingegen signiert. Das Cover der Nummer 6/7 ist aus verschiedenen Szenen zusammengesetzt, unter anderem aus „Der Ferienjob und andere Katastrophen“ (S.10).

Die Montage zeigt das Cover des letzten Jenny-Heftes und die Comicszenen, die dafür verwendet wurden.


Die Motorradfahrer stammen aus dem Heft 4/5 („Penny schlägt sich durch“, Seite 9). Der kleine Junge mit der Collie-Hündin tauchte in abgewandelter Form bereits in Heft 2 auf, allerdings mit einem Mädchen: Anni versucht Tessie zu beruhigen (Jenny 2: „Anni und Tessie“, S.9). In Heft 6/7 gibt es gar keine Geschichte mit Anni und Tessie. Das vierte Motiv mit den Pferden ist jedoch nicht aus den Comics. Darin spielen Pferde keine Rolle.
.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von underduck (02.12.2018 um 23:31 Uhr) Grund: Bilder eingefügt
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Alt 03.12.2018, 11:26   #19  
thetifcat
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Klasse! Obwohl null mein Comic hat das recherche Review lesen richtig spaß gemacht. Danke Basti.
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Alt 02.01.2019, 19:48   #20  
74basti
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Für einen Artikel über den Condor Verlag benötige ich ganz dringend jemanden, der das Programm 89/90 hat.
Bitte pn an mich (Es geht um einen Scan)

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Alt 02.01.2019, 21:18   #21  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Zitat von 74basti Beitrag anzeigen
Für einen Artikel über den Condor Verlag benötige ich ganz dringend jemanden, der das Programm 89/90 hat.
Bitte pn an mich (Es geht um einen Scan)
Marvelianer? Armin Kranz?
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Alt 02.01.2019, 21:37   #22  
74basti
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Comixene 23, März 1979:

Verlangen auf Richtigstellung

Zitat:
Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund der einschlägigen Pressegesetze bitten wir um Veröffentlichung der folgenden Richtigstellung in Ihrer nächsten Ausgabe:

In Heft 22 „Comixene“ wird im „Magazin behauptet, Condor sei der am schlechtesten zahlende Comic-Verlag in der BRD. Das ist falsch.
Richtig ist hingegen, daß Condor zu den prompt zahlenden Verlagen in der BRD gehört und meist noch mit Skonto reguliert. Daß günstige Preisen ausgehandelt werden, findet Condor nicht ehrenrührig.
Es wird in diesem Heft weiter behauptet, es sei Condor egal, mit was hier Geld gemacht wird. Das ist falsch.
Richtig ist, daß Condor sehr wohl prüft, was für Rechte eingekauft werden. Vergleiche eine Seite weiter in Ihrem Heft der Hinweis auf abgelehnte Tarzan-Rechte.
Wir bitten Sie, diese Richtigstellung zu bringen, um Weiterungen zu vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen
Condor Print & Verlag GmbH & Co.KG
H Bachmann

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Alt 13.01.2019, 11:15   #23  
74basti
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Von Januar 91 bis Ende 1992 erschienen bei Condor auch Turtles Originalstories von Laird und Eastman. Im Gegensatz zu dem kindlichen „Hero Tutles“ Kram, sind die Comics als broschierte Alben für DM 6,80 auf den Markt gebracht worden. Bei rund 37 bis 40 Comicseiten unterbleibt größerer redaktioneller Schnickschnack. Für lesbare kurze Biografien der Künstler reichte es trotzdem.
Vier Alben habe ich gestern mal in Augenschein genommen. Bis auf 2 Kurzgeschichten konnte ich die Zuordnungen relativ schnell finden.
Und: Condor bleibt bei den Stories nah an der Originalreihenfolge. Gewählt wurde die kolorierte Fassung späterer Jahre. In der Vol.1 ab 1984 waren die Geschichten noch in Schwazweiß.
Untersucht habe ich die Nummern 3,, 5, 6 und 10.



Der Epilog zu „The Great Chase“/„Die Jagd nach Splinter“ ist nicht in # 3 enthalten, sondern in die deutsche Nummer 4 verschoben worden. Stattdessen wurden zwei Kurzgeschichten aufgenommen.
Aber auch Material aus Nebenserien wie „What Goes Around ... Comes Around!“ (Micro Series # 4, Dec.1985) kommt zum Abdruck, und zwar in # 10 als „Die lange Nacht des Einzelkämpfers“.
Kürzungen sind (wohl) nicht vorgenommen worden.
Die Cover sind nicht übernommen worden. Bei Nummer 5 ist es die Splashpage von „Teaming Up With Flugitoid“ von Waird (TMNT Vol.1 # 5, Okt. 1985). Die Illus zu 3, 6 und 10 sind von Michael Goetze.4

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 25.06.2019, 21:41   #24  
74basti
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Wieder einmal fiel mir ein "nettes" Rätsel-Heft von Condor in die Hände.: Super Schweinchen Dick Fernsehcomics, Rätsel und viel Spaß!
Leider war der Zustand äußerst miserabel: Die Rätsel waren ausgefüllt und einige Panels ausgeschnitten. Das 32seitige Heft hat ein größeres Format als en Zack-Heft und kostete DM 1,50.
Emthalten sind folgende Comics:
1.) Schweinchen Dick: Wirbel um die Pirateninsel (6 Seiten)
2.) Paulchen Panther (1 Seite)
3.) Pavis - Der Indianer (1 Seite)
4.) Diebstahl im Kaufhaus (2 Seiten)
5.) Der rosarote Panther (1 Seite)
6.) Uron, Taffy & Max (1 Seite)
7.) Merlin die Zaubermaus: Die Western-Show (3,5 Seiten)
8.) Bugs Bunny: Auf Schatzsuche (3 Seiten)
Erschienen müsste das Heft 1973 sein. Als "tatsächlich verbreitete Auflage dieser Ausgabe" werden im Impressum 241.000 Exemplare angegeben!!!

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 01.12.2019, 17:27   #25  
arne
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Die von mir geschätzte Juliana Buch († 2016) ist mit zwei Arbeiten in der Reihe Lissy Super-Special Sonderheft (hier) vertreten:

  • 4 Kuckuck (24 S.)

  • 6 Silvia und Sonatine (24 S.)

In "Kuckuck" geht es um ein Pferd, das mit Kuckucksuhren aufgewachsen ist. Als es von seiner Besitzerin getrennt wird, macht es solange Randale, bis die beiden wieder zusammen sind. Dabei gehen auch einige Kuckucksuhren zu Bruch.

Beide Geschichten stammen vermutlich aus der niederländischen "Penny" (hier). Im Impressum wird jedenfalls © Holco Publications angegeben.
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