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Alt 19.08.2019, 07:54   #1  
Peter L. Opmann
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Mir ging's nur darum, daß diese Cover-Layoutform nicht völlig aus dem Rahmen fällt.

Aber stimmt, ich dachte an ASM # 4.
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Alt 21.08.2019, 09:26   #2  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 80 und 81
(= Der mächtige Thor 40)

Erscheinungstermin: 3/4/1977

Originalausgabe:
1) Journey into Mystery # 122

Story-Titel:
1) Wo Sterbliche vor Furcht zittern!

Original-Storytitel:
1) Where Mortals fear to tread!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Diese Episode enthält eine überraschende Parallele: Loki führt den Absorber an die Grenze seiner Vorstellungskraft, um ihn gefügig zu machen. Etwas später macht Thor dasselbe mit dem Reporter Hobbs, der hinter das Geheimnis seiner Doppelidentität gekommen ist. Der Unterschied liegt darin, daß Thor dem Sterblichen danach einen Wunsch erfüllt, während der Absorber Loki nur als Mittel zur Palastrevolte dient. Aber aus heutiger Sicht kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die beiden Götter sich letztlich bei ihrem Verhältnis zu Menschen nicht allzu sehr unterscheiden. Gerade schrieb ich von „Palastrevolte“. Lee und Kirby setzen also hier etwas bisher Undenkbares um. Der Absorber kann gemäß der Logik, die seiner Figur zugrundeliegt, letztlich auch Göttervater Odin angreifen. Wie dieses Duell ausgeht, erfahren wir allerdings in dieser Ausgabe nicht mehr.

Während der Absorber eine Siegespose einnimmt, wacht Thor gleich wieder auf. Er kämpft mit einer Wildheit, daß sein an sich gleich starker Gegner zurückweichen muß. Loki holt ihn darauf durch Zauberei zu sich nach Asgard. Thor kommt der Verdacht, daß der Angriff von dort aus gesteuert wurde. Vorerst entdeckt er jedoch Jane Foster, die in einem Raum in unmittelbarer Nähe des Kampfplatzes festgehalten wird. Thor befreit sie, wobei sie ohnmächtig wird. Daher verwandelt er sich in Don Blake, um ihr ärztlich helfen zu können. In diesem Moment macht der bislang unbekannte Entführer ein Foto. Es ist Hobbs, der nun den Beweis dafür hat, daß Thor und Blake – in gewissem Sinn – identisch sind. Er spricht von der „Sensation des Jahrhunderts“. Derweil bringt Loki den Absorber zur Räson, indem er ihn auf einen Frostplaneten versetzt und ihn anscheinend erfrieren lassen will. Der Absorber verspricht, alles zu tun, was Loki will.

Sogleich beginnt Loki, mithilfe des Absorbers Asgard aufzumischen und zu Odins Thronsaal vorzudringen. Don Blake hat Jane inzwischen ins Krankenhaus gebracht und bricht nun wieder auf, um sich mit Hobbs zu treffen. Da der Journalist darauf besteht, seine Thor-Story zu veröffentlichen, nimmt Thor ihn mit auf eine unglaubliche Reise durch Raum und Zeit. Er macht Hobbs klar, daß er ihn auf irgendeiner Chaos-Welt zurücklassen könnte, ohne seinen Eid zu verletzen, keinem Sterblichen Schaden zuzufügen. Hobbs lenkt ein, hat nun aber eine Bitte an Thor: Er will Asgard sehen. Dort steht nun der Absorber Odin gegenüber. Der verteidigt sich mit einem Energiestoß aus seinem Zepter, merkt aber, daß er so dem Absorber nicht beikommt, der den Strahl auf ihn zurückschleudert. Ende der Episode.

Die Thor-Serie weitet sich verblüffend aus. Nicht mehr ganz neu, aber noch recht wirkungsvoll ist die Idee, Thor mit gleich starken Gegnern zu konfrontieren. Inzwischen gibt es da neben dem Absorber noch Odins Vernichter und Loki (mehr oder weniger). Neu ist die Aufdeckung von Thors Geheimidentität; da bereits angedeutet wird, daß Thor das Gedächtnis von Menschen löschen kann, wird diese Entwicklung nicht so dramatisch sein wie das Wissen des Grünen Kobolds um die zweite Identität der Spinne. Aber es gibt noch etwas Neues: Lokis Angriff auf Odin. Seine Figur war von vorneherein so angelegt, aber dem Gott des Bösen fehlten bisher die Mittel dazu. Nebenbei wird in diesem Heft die Liebesgeschichte zwischen Blake und Jane ein wenig wiederbelebt. Was derzeit noch keine Auswirkungen hat, ist Thors Verlust eines der Nornensteine. Doch insgesamt tut sich eine Menge, und die Story ist inzwischen bereits ganz schön verwickelt. Jack Kirby liefert hier ein paar beeindruckende Bilder von bizarren Welten ab; Vince Colletta gibt ihnen routiniert eine Form, ich könnte mir aber nach wie vor einen besseren Inker vorstellen.

Geändert von underduck (21.08.2019 um 11:33 Uhr)
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Alt 21.08.2019, 13:36   #3  
Phantom
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Spinne (Williams) 80 und 81
(= Der mächtige Thor 40)
Davon habe ich nur die zweite Hälfte auf Deutsch. Auf der vorletzten Seite fällt mir ein kleiner Fehler auf, da steht SPERRE statt SPEERE ("spears"). Allerdings muss ich an der Stelle auch mal festhalten, dass es insgesamt bei dem ganzen Handlettering von Williams doch erstaunlich wenige Schreibfehler gab.

Die Sache mit dem Foto ist doch wieder sehr an den Haaren herbeigezogen. Zum einen sind auf dem Foto ja nur Blake und Jane zu sehen; warum sollte das ein Beweis dafür sein, dass Thor mit Blake identisch ist? Zum anderen: wäre es nicht am einfachsten gewesen, Blake entrisse Hobbs gleich die Kamera (ggf. auch als Thor, um schneller zu sein) und zerstörte sie? Aber klar, dann hätte Kirby keine Dinosaurier und andere seltsame Kreaturen in die Geschichte schmuggeln können, ich verstehe das schon.
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Alt 21.08.2019, 13:57   #4  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Die Sache mit dem Foto ist doch wieder sehr an den Haaren herbeigezogen. Zum einen sind auf dem Foto ja nur Blake und Jane zu sehen; warum sollte das ein Beweis dafür sein, dass Thor mit Blake identisch ist? Zum anderen: wäre es nicht am einfachsten gewesen, Blake entrisse Hobbs gleich die Kamera (ggf. auch als Thor, um schneller zu sein) und zerstörte sie? Aber klar, dann hätte Kirby keine Dinosaurier und andere seltsame Kreaturen in die Geschichte schmuggeln können, ich verstehe das schon.
Einerseits hat Du recht - das Foto beweist nichts. Andererseits dachte ich beim Lesen: Das ist schon recht realitätsnah. Denn Hobbs nimmt nicht einfach das Foto und veröffentlicht es - den Text kann er sich ja beliebig ausdenken. Sondern er will mit Thor sprechen und ihm die Story erst noch entlocken. Er will nicht irgendwas schreiben, sondern das, was er von Thor zu erfahren hofft. Das wäre durchaus Journalismus.
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Alt 21.08.2019, 13:22   #5  
Phantom
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Du meinst sicherlich das Cover von Spinne Nr. 6 (ASM #4 ). Das sind keine Zeichnungen aus dem Inhalt. Wohl aber Spinne Nr. 2 (ASM #38).
Und ASM #38 war Ditkos letzte Story. Auch hier war das zusammengeklebte Cover also sicher aus der Not geboren; entweder hatte Ditko gar kein Cover mehr abgeliefert, oder Stan wollte Änderungen, für die Ditko aber nicht mehr verfügbar war.
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Alt 25.08.2019, 09:02   #6  
jakubkurtzberg
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Martin Jurgeit sagte mir mal, dass er die Marvel-Superhelden chronologisch nach US-Erscheinungsdatum gelesen hätte. Das kann bei Querverweisen und parallel laufenden Ereignissen hilfreich sein.
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Alt 25.08.2019, 14:17   #7  
Peter L. Opmann
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Ich versuche in den nächsten Tagen mal zu überprüfen, was zu dieser Zeit in anderen Marvel-Superheldenserien los war.
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Alt 25.08.2019, 20:22   #8  
Horatio
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ich versuche in den nächsten Tagen mal zu überprüfen, was zu dieser Zeit in anderen Marvel-Superheldenserien los war.
Gibt es eigentlich zu den dt. Marvel-Ausgaben irgendwo eine nebeneinander stellende Chronologie?
Da das Thema beim X-Team schon angeschnitten wurde, hier mal die Original-Marvel-Superhelden, die parallel zu Journey Into Mystery 123 im Dezember 1965 erschienen – und deren dt. Williams-Veröffentlichung:

Amazing Spider-Man 31 (dt. Die Spinne 32)

Avengers 23 (dt. Die Rächer 22)
Daredevil 11 (dt. in Die fantastischen Vier 26-29)
Fantastic Four 45 (dt. Die fantastischen Vier 41)

Journey into Mystery 123 (dt. in Die Spinne 82-83, s. o.)
Strange Tales 139 (m. Nick Fury, Agent of S.H.I.E.L.D. und Dr. Strange v. Ditko, diese Story wäre vllt. als Zweitstory in Dr. Strange 31 oder 32 erschienen, wenn die Serie nicht abgebrochen worden wäre)
Tales of Suspense 72 (m. Captain America und Iron Man, Letzterer wäre bei Williams wohl dt. Der Eiserne 34 gewesen, wenn die Reihe so lange erschienen wäre – oder ist das später woanders erschienen?)

Tales to Astonish 74 (Hulk dt. in Hulk 20, Namor dt. in Die Spinne 4)

X-Men 15 (dt. in Hulk 32)

Geändert von Horatio (25.08.2019 um 23:15 Uhr) Grund: Captain America und Strange Tales hinzugefügt
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Alt 25.08.2019, 21:23   #9  
Peter L. Opmann
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Danke fürs Raussuchen, Horatio.

Interessant finde ich den Vergleich mit den "Fantastischen Vier", der anderen längerfristig von Jack Kirby betreuten Serie. Da sind wir gerade in der Nichtmenschen-Story, also da beginnt gerade eine Quasi-Endlos-Serie. Vorher gab's den Dreiteiler mit den Furchtbaren Vier, eine Vorstufe dazu (Medusa mischte da bereits mit). Allerdings begann die Endlos-Fortsetzung bei Thor schon früher, nämlich in Williams-"Thor" # 32.

In "Amazing Spider-Man" gab es in der Ditko-Zeit bereits eine Serienstruktur - es wechselte etwa Peters Freundin: Betty Brant orientiert sich um, Peter lernt Gwen und kurz darauf auch Mary-Jane kennen. Die Endlos-Fortsetzung beginnt meines Erachtens erst mit dem Wechsel zu John Romita und der Story, in der der Grüne Kobold die wahre Identität der Spinne herausfindet.

Die Avengers sind Ende 1965 noch nicht soweit, Daredevil auch nicht. Bei "Hulk" bin ich mir nicht ganz sicher, habe ich länger nicht mehr in der Hand gehabt, aber da könnte es auch einen sich über etliche Ausgaben hinziehenden Handlungsfaden geben. Mit den X-Men geht's mir ähnlich. Bei "Iron Man" und "Captain America" habe ich keinen Einblick.

Also, "Thor" könnte schon Vorreiter gewesen sein. Bei den "FV" sah's ähnlich aus, was stark auf Jack Kirby als Urheber der Fortsetzungen hindeutet. Etliche andere Titel zogen aber wohl 1966 nach.
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Alt 26.08.2019, 07:50   #10  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Zitat von Horatio Beitrag anzeigen
Tales of Suspense 72 (m. Captain America und Iron Man, Letzterer wäre bei Williams wohl dt. Der Eiserne 34 gewesen, wenn die Reihe so lange erschienen wäre – oder ist das später woanders erschienen?)
Rächer 81 - Hurra für den siegreichen Helden! (um 1 Seite gekürzt)
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2019, 20:03   #11  
Horatio
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Rächer 81 - Hurra für den siegreichen Helden! (um 1 Seite gekürzt)
Ach, stimmt ja, der Eiserne lief im Rächer-Heft weiter ... hatte ich völlig vergessen.
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2019, 07:55   #12  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Zitat von Horatio Beitrag anzeigen
Strange Tales 139 (m. Nick Fury, Agent of S.H.I.E.L.D. und Dr. Strange v. Ditko, diese Story wäre vllt. als Zweitstory in Dr. Strange 31 oder 32 erschienen, wenn die Serie nicht abgebrochen worden wäre)
Erschienen innerhalb der schwarzen Hachette-Marvel-Reihe:
Bd. III: Doctor Strange - Ein namenloses Land, eine zeitlose Zeit (laufende Nr. 70 bei der Auslieferung)
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2019, 07:57   #13  
Peter L. Opmann
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An "Submariner" hatte ich auch nicht gedacht. Da könnte man ja vielleicht in den Williams-Veröffentlichungen auch mal nachsehen.

Und was ist mit "Giant-Man & Wasp", mit "Human Torch"?
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2019, 15:19   #14  
Phantom
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Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Martin Jurgeit sagte mir mal, dass er die Marvel-Superhelden chronologisch nach US-Erscheinungsdatum gelesen hätte. Das kann bei Querverweisen und parallel laufenden Ereignissen hilfreich sein.
Also ein Projekt "Marvel Silver Age Revisited": in Echtzeit die Marvels ab Fantastic Four #1 (1961) bis ungefähr 1974 lesen; jeden Monat also den jeweiligen monatlichen Output von damals (+ natürlich zum Vergleich die deutschen Bearbeitungen von Williams, Condor, Panini, Hachette). Das wäre dann ein Thread für die nächsten 14 Jahre. Wir brauchen nur noch einen Sponsor, der uns in dieser Zeit finanziert.
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Alt 25.08.2019, 23:20   #15  
Horatio
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Sorry!

Ich habe vorhin bemerkt, dass ich eine Heftreihe vergessen habe, die auch eine Rolle bei den Superhelden spielt: Strange Tales (mit Nick Fury und Dr. Strange!)
Habe ich in meinem vorangegangenen Beitrag jetzt hinzugefügt, zuvor fälschlicherweise ignoriert, weil ich dachte, da wäre nur Fury drin.
Auch Cap habe ich noch eingefügt, du hast ihn ja erwähnt – ich zunächst nicht, weil die Serie nicht bei Williams erschienen ist.

Der Vollständigkeit halber hier auch die anderen Marvel-Titel mit Coverdatum Dez. 1965:
Millie the Model 133

Modeling With Millie 44

Patsy and Hedy 103

Patsy Walker 124

Rawhide Kid 49 (dt. in Sheriff Klassiker 105 [1968])

Sgt Fury and his Howling Commandos 25

(https://marvel.fandom.com/wiki/Category:1965,_December)
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2019, 07:59   #16  
jakubkurtzberg
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Die Aufstellung einer "Echtzeit"-Chronologie mit Nennung der jeweiligen dt. Ausgaben wäre vielleicht keine schlechte Idee. Und die Sheriff Klassiker dürfen da gerne als Sonderposten mitgenannt werden.
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2019, 09:10   #17  
Peter L. Opmann
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Es wäre schon eine sehr große Aufgabe; an dem Projekt müßten sicherlich mehrere Leute mitarbeiten. Ich wäre dazu gern bereit, aber meine älteste US-Marvel-Ausgabe ist Fantastic Four # 94 von 1970. Also müßte jemand anders die Betrachtung der Originalhefte einbringen.

Ich habe auch nur beschränkt Einblick, welche US-Marvels wann und in welcher Form auf deutsch veröffentlicht worden sind. Vielleicht kann man diese Informationen komplett im Internet finden, etwa bei Maxithecat. Aber wenn da etwas fehlt, bräuchten wir ebenfalls einen Spezialisten, der Fehlendes nachtragen kann.

Man könnte die Sache vielleicht überschaubar halten, indem man sich - jedenfalls fürs erste - auf die Jahre 1961 bis 1966 beschränkt.

Ich persönlich würde die Marvel-Western und die Kriegscomics rauslassen, aber wenn jemand auch die aufarbeiten will, hätte ich natürlich nichts dagegen. Daß wir "Millie" und "Patsy" beiseite lassen, dürfte wohl common sense sein.

Davon abgesehen fände ich das Projekt aber schon sehr reizvoll.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2019, 19:58   #18  
Horatio
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Die Aufstellung einer "Echtzeit"-Chronologie mit Nennung der jeweiligen dt. Ausgaben wäre vielleicht keine schlechte Idee.
Martin Jurgeit müsste ja schon eine haben, wenn er die Geschichten mal in der Original-Chronologie gelesen hat :-)

Eine solche Chronologie ließe sich gut in Form einer Zeitleiste anlegen, glaube ich.

Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Und was ist mit "Giant-Man & Wasp", mit "Human Torch"?
Human Torch lief in Strange Tales und wurde von Nick Fury, Agent of S.H.I.E.L.D. abgelöst (Marvels Beitrag zur Agentenwelle der 60er Jahre).
Ant-/Giant-Man & The Wasp liefen in Tales to Astonish und wurden von Sub-Mariner abgelöst.
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2019, 21:38   #19  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von Horatio Beitrag anzeigen
Martin Jurgeit müsste ja schon eine haben, wenn er die Geschichten mal in der Original-Chronologie gelesen hat :-)

Eine solche Chronologie ließe sich gut in Form einer Zeitleiste anlegen, glaube ich.
Ich hatte mir das nicht als Liste vorgestellt, sondern mit, sagen wir, Kurz-Inhaltsangabe zu jedem Heft und, wo sich das anbietet, Hinweise auf Besonderheiten der Story, beteiligte Künstler, Querverweise oder ähnliches.

Eine Liste würde ich vielleicht auch selbst hinbekommen, auch wenn ich die US-Marvels nicht besitze.
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Alt 27.08.2019, 08:59   #20  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 84 und 85
(= Der mächtige Thor 42)

Erscheinungstermin: 5//1977

Originalausgabe:
1) Journey into Mystery # 124

Story-Titel:
1) Die Pracht und die Herrlichkeit!

Original-Storytitel:
1) The Grandeur and the Glory!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Lee und Kirby scheinen etwas Mühe zu haben, den Handlungsfluß aufrechtzuerhalten. Diese Ausgabe ist wenig überzeugend, da Thors Agieren kaum motiviert ist. Warum will er den Dämon im fernen Asien unbedingt bekämpfen; erst als er ihm gegenübersteht, sieht er, daß er einen der Nornensteine besitzt und die Angelegenheit ihn tatsächlich angeht. Ebenso unmotiviert kommt gleichzeitig Herkules ins Spiel. Göttervater Zeus ist einfach so eingefallen, ihn auf die Erde zu senden. Klar, daß er Thors übernächster Gegner sein wird, aber eine Begründung dafür gibt es nicht. Vielleicht ist das den Autoren schwergefallen, weil Herkules ja nun auch einer von den Guten ist (nicht viel später wird er vorübergehend Mitglied der Rächer). Gelungen erscheint mir nur der dramaturgische Höhepunkt der Episode: Thor nimmt endlich all seinen Mut zusammen und enthüllt Jane Foster seine Doppelidentität. Sie ist nämlich verständlicherweise genervt davon, daß ihr Doktor Don Blake immer wieder für längere Zeit verschwunden ist und sie alleinläßt. Dafür gibt ihr Blake nun eine Erklärung. Klar auch, daß Odin, der immer schon gegen eine Verbindung mit einer Sterblichen war, wuterfüllt über eine angemessene Bestrafung seines Sohnes nachdenkt.

Das Splashpanel ist nicht unoriginell und zugleich typisch Marvel: Thor steht an einem Zeitungskiosk und liest einen Bericht über die Unruhen, die der Dämon in Asien ausgelöst hat. Er wird als Star inszeniert – um ihn herum hat sich bereits ein Menschenauflauf gebildet, aber, so wird uns signalisiert, in New York ist es nichts Ungewöhnliches, einen Superhelden zeitunglesend auf der Straße anzutreffen. Thor gibt sich sogar mit einem kleinen Mädchen ab, das ihm stolz erzählt, daß sein Vater gerade in Vietnam verwundet worden ist. Ein Cop ist völlig unbeeindruckt: Als der Donnergott abfliegen will, untersagt er ihm, von der Straße aus zu starten, wo er Passanten gefährden könnte, und Thor leistet dem brav Folge. Er macht sich auf, Jane Foster im Krankenhaus zu besuchen, wo er sie in beunruhigendem Zustand antrifft. Zwischendurch sehen wir, wie der Dämon eine Festung seiner Gegner sprengt und von seinen Anhängern nach der erfolgreichen Belagerung auf einem Thron davongetragen wird.

Don Blake erkundigt sich, was mit Jane los ist. Sie ist einfach krank von seiner Vernachlässigung. Sie will ihn endgültig wegschicken und Schluß machen. Da verwandelt er sich vor ihren Augen in Thor und verspricht, sie nie wieder zu verlassen. Inzwischen denkt Odin schon darüber nach, wie er Thor eine Lektion erteilen kann. Blake kehrt kurzzeitig in seine Praxis zurück. Aber um ihn her wird von nichts anderem als dem Dämon geredet. Also vergißt er augenblicklich das Versprechen, das er Jane gegeben hat und macht sich auf nach Asien. Gleichzeitig wird Herkules von Zeus auf die Erde geschickt – offenbar aus keinem anderen Grund als dem Überdruß, den der „andere“ Göttervater ob dem pausenlosen Kräftemessen im Olymp empfindet. Während Herkules also vom Olymp herabsteigt, tritt Thor dem Dämon gegenüber, der sich durch seinen Nornenstein unbesiegbar fühlt. Stan Lee gibt dem Geschehen durch seine Schlußworte gehörigen Aplomb: „So beginnt der titanische Kampf zwischen Donnergott und Dämon, und das Schicksal der Welt steht auf dem Spiel!!“

Hier haben Lee und Kirby einfach das Pathos übertrieben, zumal die zugrundeliegende Story ziemlich dünn ist. Es wird deutlich, daß die Episode ohne die sich andeutende Einmischung von Herkules (die auf dem Cover schon das Hauptgewicht hat) ziemlich enttäuschend wäre. Auch so ist es wieder mal eine Übergangsausgabe, bei der Privates der Hauptfiguren etwas mehr Gewicht erhält, bevor die Action wieder den Ton angibt.


Geändert von underduck (27.08.2019 um 11:08 Uhr) Grund: Bild eingefügt
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.08.2019, 14:52   #21  
Phantom
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Spinne (Williams) 84 und 85
(= Der mächtige Thor 42)
Warum will er den Dämon im fernen Asien unbedingt bekämpfen;
Also das scheint mir schon ganz überzeugend ausgeführt. In den Nachrichten wird von der Armee des Dämon berichtet, von Massen an Flüchtlingen und davon, dass es zu spät sein könne, wenn man den Dämon jetzt nicht stoppt; aber die Regierungen der Welt hätten momentan mit Vietnam und anderen Konflikten schon genug zu tun. Dass Thor dann sagt, dann mache ich es eben, finde ich nicht so weit an den Haaren herbeigezogen wie vieles andere in diesem Heft.

Die Szene mit der Tochter eines US-Soldaten, der gerade in Vietnam kämpft und verwundet wurde, ist natürlich ziemlich aufgesetzt, aber so patriotisch war Lee (oder Kirby?) damals eben. Was mich überrascht: warum ist die Szene, in der Thor/Blake sich Jane offenbart, nicht am Titelbild? Damals waren doch Geheimidentitäten und ihre möglichen Offenbarungen/Entdeckungen immer ganz wichtig.

Herkules kam im Original schon ein paar Monate früher zum ersten Mal vor (im Thor Annual). Da "fällt" Thor mehr oder weniger aus Versehen auf den Olymp. Er kommt an eine schmale Brücke über einen kleinen Fluss, und zeitgleich kommt Herkules auf der anderen Seite zur Brücke. Auf der Brücke hat nur einer Platz, und keiner der beiden Götter will den anderen zuerst über die Brücke lassen, deshalb fangen sie an, sich zu kloppen (ziemlich bescheuert, aber so ähnlich auch heute noch jeden Tag im Straßenverkehr zu beobachten). Die Klopperei geht über einige Seiten, dann kommt Zeus und will, dass die beiden aufhören. Er lobt die beiden Kämpfer, meint, dass beide Sieger seien, und beschließt, dass sie sich die Hand reichen und fortan Freunde sein sollen. Dann beamt Zeus Thor wieder nach Asgard zurück und das Annual ist aus. Da hat man bei Williams kein Meisterwerk verpasst.

Das momentan bei Thor übliche ganzseitige Panel (soll das eine Art Mini-Poster sein?) ist diesmal ziemlich verschenkt (Story-Seite 4), es sieht eigentlich nur wie ein vergrößertes normales Panel aus.

An der Williams-Bearbeitung ist mir diesmal nichts aufgefallen, außer dass ab jetzt Kirsten Isele statt Hartmut Huff Übersetzerin ist.

Weil ich ab dem Wochenende wieder drei Wochen in Asgard ohne Zugriff auf meine Comics verbringen werde, kommt hier noch ein kleines Zwischenfazit von mir:

Viele Dinge, die am Anfang wichtig waren (z.B.: der Hammer darf nur eine Minute außerhalb Thors Reichweite sein, sonst verwandelt sich dieser wieder in Dr. Blake; die Liebesgeschichte Blake/Jane; der Hammer kann nicht von Sterblichen angehoben werden), scheinen jetzt entweder ganz fallengelassen zu werden oder zumindest in den Hintergrund zu rücken. Dass sich die Story zu einem Endlosepos entwickelt, bei dem neue Storylines begonnen werden, bevor die alten abgeschlossen sind, hatten wir ja schon thematisiert.

Als Kind hat mich Thor nie so fasziniert wie z.B. die Spinne, und ich verstehe das immer noch. Bei der Spinne oder z.B. den FV gab es einerseits die private Seite der Helden (Schule, College, Verwandte, private Niederlagen, Frotzeleien untereinander) und andererseits faszinierende Schurken (Doc Ock, der Grüne Kobold, Dr. Doom, Galactus). Bei Thor gibt es beides so gut wie nicht. Ja, er kommt nicht mit Jane zusammen, aber so richtig Mitleid mit einem Gott kann man ja nicht empfinden. Und ja, Loki ist fies, aber weil Thor ja so mächtig ist, läuft immer alles auf Unentschieden hinaus.

Kirby entwirft tolle Bilder mit diesen Götterwelten, und das steigert sich in den nächsten Ausgaben ja noch. Die grafische Seite kann ich heute vermutlich besser würdigen als damals als Kind. Mir fehlt aber auch heute noch das Augenzwinkernde der anderen Marvel-Serien.
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Alt 11.09.2019, 10:06   #22  
perry
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Die Aufstellung einer "Echtzeit"-Chronologie mit Nennung der jeweiligen dt. Ausgaben wäre vielleicht keine schlechte Idee. Und die Sheriff Klassiker dürfen da gerne als Sonderposten mitgenannt werden.
Was die Sheriff Klassiker betrifft - da macht Euch bitte keine Arbeit! Die sind bis auf wenige spanische Storys, welche in den SK's auch veröffentlicht wurden komplett zugeordnet!
Den Anfang dazu kann man in der Sheriff Klassiker Chronik Band 1 und 2 vom Verlag "Edition Comicographie" schon einsehen. Der Rest ist zwar noch nicht veröffentlicht, aber schon ausgearbeitet.
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Alt 11.09.2019, 10:21   #23  
oliver
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@ Peter_L... gehst Du eventuell auch noch auf die "What If..." Ausgaben ein?
- es gibt ja ein paar passenden, zu dem bisher beschriebenen Handlungsbögen, die sogar schon seinerzeit bei Condor verwurstet wurden...
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Alt 11.09.2019, 11:47   #24  
Peter L. Opmann
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Hallo Oliver,

da erwischst Du mich ehrlich gesagt auf dem falschen Fuß. Meinst Du "What if" # 10 mit Jane Foster als Thor? Oder eine andere Ausgabe? Ich habe das bei Condor nicht verfolgt.

Meine Absicht ist aber eigentlich, die Anfänge der Originalserie zu betrachten, was mit den Williams-Veröffentlichungen ganz gut funktioniert. Man sieht bisher schon, daß "Thor" keine typische Superheldenserie war, aber auch etwas Besonderes zu bieten hatte: Hier wurde sehr früh und konsequent das Prinzip aufgegeben, daß jedes Heft ein in sich abgeschlossenes Abenteuer enthält. Vielmehr mußten die Leser damsls, Mitte der 1960er Jahre, über viele Ausgaben hinweg dranbleiben, um alle Handlungsstränge verfolgen zu können.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2019, 14:00   #25  
oliver
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Beiträge: 605
Beispielsweise, ebenso prägnant wäre auch "What if... Thor killed the Hulk!"

Es gibt gerade bei Thor noch den Aspekt, dass Odin, ihr wegen der Liebe zu Jane die Hälfte seiner Macht nimmt - was zu Geier wäre somit „halbe Göttlichkeit“ bzw. „halbe Unsterblichkeit“?
oliver ist offline   Mit Zitat antworten
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