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Alt 01.03.2023, 21:34   #951  
Marvel Boy
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Da würde mich aber doch interessieren, warum er Dir nicht gefallen hat. Kannst Du generell mit Science Fiction nichts anfangen?
Letzteres kann man nicht direkt so sagen.
Ich nenne eine Sammlung des Phantastischen Films mit mehreren tausend Scheiben mein eigen, auch Serien dabei, vom Stummfilm bis zum Hi Tech SF Drama.
Warum ich mit Blade Runner nicht warm werde? Sowas ist manchmal nicht so klar festzumachen, so auch bei diesem Film. Der hat alles was einen guten SF Film ausmacht und trotzdem holt er mich nicht ab.

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Alt 01.03.2023, 21:49   #952  
Peter L. Opmann
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Seltsam, aber so steht es geschrieben...

Oft kommt es nach meiner Erfahrung darauf an, WANN man einen Film sieht. Ich war 17, und ich war schon auf Philip K. Dick angespitzt (wenngleich ich einschränken muß, daß "Blade Runner" doch eher die Welt von Ridley Scott als von Dick ist).

Vielleicht hätte ich noch erwähnen sollen, daß ursprünglich Hampton Fancher den Roman adaptiert hat. Aber David Peoples hat sein Drehbuch ziemlich verändert und auf mehr Action getrimmt. Action spielt in den Werken von Dick meist keine besondere Rolle.
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Alt 01.03.2023, 22:31   #953  
Marvel Boy
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In dem alter dürfte ich so in etwa auch gewesen sein, ein wenig älter wenn ich das Veröffentlichungsjahr so sehe.
Von Dick hatte ich schon etwas gelesen und von Scott gesehen. Beides zusammengenommen weckte wohl andere Erwartungen in mir.
Der Hauptgrund warum ich mit einigen Filmen nicht warm werde, ich gehe mit der falschen Erwartungshaltung dran.

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Alt 02.03.2023, 06:14   #954  
Peter L. Opmann
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Nach diesem Film war mein Bedarf erstmal gedeckt. „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) von Jonathan Demme ist ein sehr guter Film, aber ich verspürte kein Bedürfnis, mir etwas Ähnliches in „Hannibal“, „Blutmond“ oder „Roter Drache“ noch einmal anzusehen. Heute überlege ich jedoch: Bietet der Film eine Orgie von Gewalt, wie gleich bei seinem Erscheinen aufgeregt diskutiert wurde, oder lebt er vielmehr von der ständigen Drohung mit ihr? Bei manchen Filmen haben sich mir die schlimmsten Gewaltszenen ins Gedächtnis eingegraben, wie etwa die Szene in Paul Schraders „Katzenmenschen“, in der der schwarze Panther einem Zoowärter einen Arm ausreißt. Beim „Schweigen der Lämmer“ sind mir keine Gewaltszenen im Kopf geblieben, sondern nur Psychoterror. Die psychologische Ebene, die macht jedenfalls nach meiner Einschätzung die Faszination des Films aus.

Es geht, wie wohl bekannt sein dürfte, um zwei psychopathische Serienmörder. Der eine wird „Buffalo Bill“ genannt (einer, der seine Opfer häutet) und kommt kaum vor, weil es um die Fahndung nach ihm geht. Der zweite, Hannibal Lecter, ein Kannibale, wird von Anthony Hopkins gespielt (die Rolle, die ihm den endgültigen Durchbruch brachte), und er ist ein interessanter Fall: Er ist hochintelligent, und man traut ihm zu, die Suche nach Buffalo Bill vom Gefängnis aus, in dem er strengstens bewacht sitzt, zum Ziel zu bringen. Eine junge FBI-Agentin (gespielt von Jodie Foster) soll ihm die Informationen entlocken. Lecters Verrücktheit ist eine behauptete – sie kommt im Film so gut wie nicht zum Vorschein. Er könnte auch lediglich ein völlig amoralischer Mensch sein, wobei darüber zu reden wäre, ob das allein schon eine psychische Störung darstellt.

Lecter trägt teilweise einen Mundschutz, damit er nicht unvermittelt zubeißen kann. Ansonsten ist Foster nur durch Panzerglas, die Gitterstäbe und blendend helles Licht von ihm getrennt. Über die Distanz hinweg gewinnt er Macht über sie. Nur aus Beobachtungen weiß er, ein früherer Psychologe, bereits eine Menge von ihr und bekommt noch mehr heraus. In ihrer Kindheit gab es ein traumatisches Erlebnis – ihre Eltern wurden auf einer Farm ermordet, und Lämmer schrien bei dem Verbrechen – das Schreien verfolgt sie bis in die Gegenwart. Aber Lecter verlangt für die Hinweise auf Buffalo Bill, die er geben kann, weil er sich in ihn hineinversetzen kann, Hafterleichterungen. Foster, sehr beherrscht, wenn auch von Ehrgeiz zerfressen, verschafft sie ihm. Lecter hält sich an die Abmachung und bringt sie der Verhaftung des Mörders immer näher. Die Hafterleichterungen führen jedoch schließlich dazu, daß er aus der Zelle ausbrechen kann, wobei die Wachleute bestialisch umgebracht werden (da sieht man aber glaube ich nur das Ergebnis). Am Ende ermittelt Foster das Haus, in dem Buffalo Bill lebt, und dringt ein. Drinnen ist es freilich nach einem absichtlich herbeigeführten Stromausfall stockdunkel; und der Mörder orientiert sich mit Hilfe eines Nachtsichtgeräts. Trotzdem gelingt es Foster, ihn zu erschießen. Schlußgag: Lecter ruft sie von einer Südseeinsel aus an, wohin er geflohen ist, und erkundigt sich ironisch, ob sie ihr Trauma nun überwunden hat. Er befindet sich nicht zufällig auf dieser Insel, denn hier trifft eben nichtsahnend auch sein Gefängnisdirektor ein, und man kann vermuten, daß er nicht mehr lange zu leben hat.

Psychologisierung ist eine Modeerscheinung. Viele Leute glauben heute, daß ein Mensch psychologisch völlig zu entschlüsseln ist, so auch dieser Film. Ich glaube das jedoch nicht – ich glaube, daß er einen freien Willen hat, wenn auch vielleicht durch einen psychischen Defekt manchmal beeinträchtigt. Möglicherweise bin ich hauptsächlich wegen Jodie Foster in diesen Film gegangen; sie genoß in Blutcrew-Kreisen noch wegen „Taxi Driver“ einen hervorragenden Ruf. Einen Thriller mit solch extremen Figuren hatte es freilich bis dahin noch nicht gegeben oder hatte jedenfalls nicht so breite Aufmerksamkeit gefunden. Er war insofern eine neue Erfahrung und gewann 1992 fünf Oscars in den wesentlichen Kategorien „bester Film“, „beste/r Hauptdarsteller/in“ (Foster und Hopkins), „beste Regie“ und „bestes (adaptiertes) Drehbuch“. Das Einspielergebnis lag laut wikipedia bei 273 Millionen Dollar, etwa das 14fache des Budgets.

Ich habe „Das Schweigen der Lämmer“ schon lange nicht mehr gesehen, aber ich glaube, daß Demme die Sache nicht spekulativ handhabt, sondern verantwortungsvoll damit umgeht. Auch ohne daß gräßliche Details gezeigt werden (so, daß ich sie nicht wieder vergessen konnte), fand ich, daß der Film ziemlich an den Nerven zerrt. Dazu trägt auch Jodie Foster maßgeblich bei, die wohl als Filmfigur so gezeichnet werden mußte, wie das geschehen ist. Einerseits ist sie Hannibal Lecter mental nicht hoffnungslos unterlegen, andererseits gibt es aber einen wunden Punkt in ihrer Vergangenheit, bei dem er sie schon nach kurzer Zeit zielsicher packt. So wird sie zu einer guten Identifikationsfigur – durch ihre Augen betrachtet auch der Zuschauer Lecter neugierig, hat aber zugleich auch Angst, weil sie sehr wirkungsvoll manipuliert wird. „Das Schweigen der Lämmer“ ist öfters mit Hitchcock-Filmen verglichen worden, aber ich meine, das ist Hitchcock einen Schritt weiter. Was mich auch zu der Erkenntnis bringt: Anthony Perkins ist im Vergleich zu Anthony Hopkins ein Waisenknabe – aber dennoch habe ich mich über „Psycho“ nicht weniger erschreckt. Ich bedaure diejenigen, die einen immer stärkeren Reiz brauchen, um überhaupt noch ein Gruseln empfinden zu können.
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Alt 02.03.2023, 12:20   #955  
pecush
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Ui, da hast du aber echt ein Schmankerl rausgeholt!
Den sehe ich immer gerne; "Hannibal" und "Roter Drache" habe ich auch gesehen und für gut befunden. Wobei "Hannibal" als Buch um Längen besser ist, hat ein viel schöneres Ende. Und Jodie Foster fehlt!
"Roter Drache" (ist ja ein Remake) leidet natürlich darunter, dass Hopkins für ein Prequel schon viel zu alt war.
Serie und der Kram ohne Hopkins haben mich nie interessiert.

Vielleicht ein weiterer Schwank aus meiner Jugend: Mein Vater hat eigentlich nie Privatfernsehen geschaut. Wegen der Werbeunterbrechungen. Bei "Schweigen der Lämmer" hat er jeder RTL-Ausstrahlung angeschaut. Ich glaube, Lecter stand für ihn auf einer Stufe mit Winnetou.
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Alt 02.03.2023, 12:44   #956  
Peter L. Opmann
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Fällt mir natürlich schwer, die Parallele zwischen Hannibal Lecter und Winnetou zu sehen...

Aber was RTL betrifft: Da ging es mir ähnlich wie Deinem Vater. Vom Ursprung her (Luxemburg) ist der Sender ja eigentlich nicht schlecht, aber nicht nur wegen der Werbung, sondern auch, weil da auf's ganz breite Publikum abgezielt wird, habe ich da auch nur ganz selten eingeschaltet, auch wenn es mal einen guten Film gab. Für SAT1 und Pro7 und kleinere Privatsender galt das weniger. Wenn ich mir meine Videosammlung ansehe, habe ich jedoch 90 Prozent von ARD und ZDF und den Dritten aufgenommen. Und da liefen schon auch erheblich mehr gute Filme.
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Alt 02.03.2023, 14:00   #957  
pecush
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Winnetou war der Jugendheld meines Vaters, ich meine, der hatte auch ein Poster von Pierre Brice an der Wand.
Meine Poster-Helden waren für ihn natürlich nichts.

Wir hatten keinen Videorecorder, Hollywood-Filme liefen nunmal verstärkt bei den Privatsendern, von daher habe ich das immer auch geschaut.
Mein Vater fand das nie gut. Nur eben "Das Schweigen der Lämmer" hat er dort immer geschaut.
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Alt 02.03.2023, 14:45   #958  
Peter L. Opmann
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Also ich bin der Meinung, bei RTL liefen gar nicht so viele gute Filme (klar, "gut" ist eine subjektive Kategorie).

Ich muß sagen, ich rede hauptsächlich von den 90er Jahren. Damals habe ich mir regelmäßig "TV Spielfilm" gekauft und das Programm genau studiert. Es gab natürlich Filme bei RTL, die ich sehenswert fand, aber da ging es nach meinem Eindruck nicht um Qualität, sondern um den Massengeschmack.

Natürlich guckte jeder Privatsender auf die Einschaltquote (und die Öffentlich-Rechtlichen letztlich auch), aber etwa bei SAT1 hatte ich das Gefühl, die wollten mit ihrem Filmprogramm auch ein Image aufbauen.
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Alt 02.03.2023, 15:07   #959  
pecush
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"TV Spielfilm"
Da könnte ich jetzt einen ganzen Thread zu füllen. Sagen wir mal so: Habe ich mit Ausgabe 3 oder so begonnen (meine Eltern lasen "Auf einen Blick"), durfte später mal im Inneren schnuppern, und wurde von mir nach dem Rausschmiss der Belegschaft sofort gekündigt.

RTL hat meines Erachtens schon eine Menge Filme gezeigt, die ich bis dato nicht kannte. Ich erinnere mich da gerne an "Hildes wilde Horrorshow", wo viele, viele Grusel- und Horrorfilme liefen.
Ob das nun "gute" sind, entscheidet ja jeder für sich.

SAT.1 hatte den Film-Film, oder?
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Alt 02.03.2023, 15:33   #960  
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Stimmt. "FilmFilm" waren aber TV-Movies, das heißt, SAT1 hat da den Publikumsgeschmack selbst bedient.

Man sprach "TV Spielfilm" wohl die größte Kompetenz bei der Filmbewertung zu, und vorher gab es das ja bei Programmzeitschriften gar nicht (soweit ich weiß).

Keine Ahnung, ob man im Internetzeitalter keine gedruckte Filmbewertung mehr braucht oder ob man einfach nicht mehr in eine Programmzeitschrift guckt. Ich fand's damals spannend, da reinzugucken.
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Alt 03.03.2023, 06:17   #961  
Peter L. Opmann
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Kehren wir gleich nochmal zu Ridley Scott zurück. “Alien“ (1979) ist ein Film, den ich unbedingt in meine Reihe aufnehmen will. Nur gibt es zu dem womöglich nicht mehr allzu viel zu sagen. Ich war zu jung, um ihn bei Erscheinen im Kino sehen zu können, und glaube, ich habe ihn Anfang der 80er Jahre zuerst auf Video gesehen. Im Fernsehen lief er ja zunächst nur im sehr späten Spätprogramm. Ähnlich wie im „Schweigen der Lämmer“ wird auch hier eher mit der Drohung mit grauenhaften Dingen Horror erzeugt. Nicht umsonst ist ein Satz, den man mit am häufigsten über „Alien“ hört, der, daß sich Scott alle Mühe gab, das Alien nie richtig zu zeigen (obwohl H. R. Giger mit seinem Entwurf des Monsters ganze Arbeit geleistet hatte). Bemerkenswert finde ich auch, daß das einer der ersten Filme (jedenfalls der 70er Jahre) war, in denen die Zukunft in allen Einzelheiten nicht besser als die Gegenwart erscheint – im Gegenteil.

Noch eine Besonderheit: Das Raumschiff wird von einer Frau befehligt. Das gehört allerdings nicht zu den künftig schlechteren Dingen, sondern Sigourney Weaver konnte sich mit dieser Rolle als strahlende Actionheldin neben einer Männerriege, bestehend aus Stallone, Schwarzenegger, Eastwood, Russell und anderen, fest etablieren. Dieses Raumschiff, das nur dazu da ist, auf anderen Planeten abgebautes Erz zu transportieren, fängt einen Notruf auf. Die Besatzung hat keine Lust, sich darum zu kümmern: Unnötige Arbeit, verzögerte Rückkehr zur Erde, Es gibt allerdings eine Vorschrift, die sie dazu verpflichtet. Eine Gruppe um John Hurt entdeckt darauf auf einem Gesteinsbrocken im All ein offenbar gestrandetes außerirdisches Raumschiff, dessen offenbar einziger Insasse aber schon lange tot ist. Hurt fängt sich jedoch das Alien ein, eine Art Krebstier, das sein Helmvisier durchdringt und sich in seinem Gesicht festfrißt. Weaver will nicht, daß er mit dieser fremden Lebensform wieder an Bord gebracht wird, aber angesichts des Notfalls wird es dennoch gemacht.

Das unheimliche Wesen läßt sich nicht entfernen. Plötzlich ist es jedoch tot, und Hurt erholt sich scheinbar wieder. Kurz darauf bricht jedoch ein neues Alien aus seinem Leib hervor und verschwindet irgendwo im Dunkel des Schiffs. Beim Versuch, es aufzuspüren und aus dem Schiff zu entfernen, kommen nacheinander der nominelle Kapitän und dann fast alle Besatzungsmitglieder um – das Alien frißt sie auf und wächst schnell. Zwischendurch stellt sich heraus, daß der Wissenschaftsoffizier ein Androide ist, der von dem Konzern, für den alle arbeiten, ins Team eingeschleust wurde. Nachdem er zerstört wurde, finden Weaver und ihre Leute heraus, daß er Anweisungen hatte, die fremde Lebensform zu Forschungszwecken zur Erde zu bringen; der Tod der Besatzung wurde in Kauf genommen. Weaver und zwei verbliebene Männer beschließen, ihr Schiff aufzugeben und sich mit einem Rettungsboot in Sicherheit zu bringen. Das Alien durchkreuzt allerdings diesen Plan und tötet die restlichen Männer – nur noch Weaver (und der Bordkater, der für das Alien offenbar einen zu kleinen Imbiß darstellt) ist am Leben.

Weaver schafft es doch ins Rettungsfahrzeug und sprengt das Raumschiff. Allerdings merkt sie schnell, daß das Alien ihr dummerweise gefolgt ist. Ihre letzte Chance: Sie steigt in einen Raumanzug und läßt die Luft aus ihrem Fahrzeug entweichen. Das Alien wird nun ins Weltall gezogen und mit dem Rückstoß ihres Triebwerks eingeäschert.

Ich habe gelesen, daß die Grundidee des Films (ein Monster, das sich an Bord eines Raumschiffs einnistet) wohl aus einem Roman von Alfred E. van Vogt, einem Altmeister der klassischen Science Fiction, stammt. Van Vogt setzte jedenfalls für die Verwendung seiner Idee nachträglich ein Honorar durch. Und es gibt auch einen Comicbezug: Niemand geringerer als Moebius war am Filmdesign beteiligt. Ich mag übrigens auch die Comicversion von „Alien“, die Walt Simonson gezeichnet hat. Erwähnt werden muß, daß nicht nur mit Sigourney Weaver ein ganz neues Rollenklischee etabliert wurde, sondern auch das Alien zum festen Requisit des Horror-Science Fiction-Films wurde und wenig überraschend eine Reihe von Fortsetzungen und Rip-offs (sowie natürlich Parodien) nach sich zog. Zunächst bemächtigte sich 1986 James Cameron mit „Aliens“ des Stoffs und löste die Aufgabe achtbar, indem er den Konflikt einfach potenzierte und eine Materialschlacht daraus machte, damit aber die Subtilität des Originals ruinierte. Wenn ich begründen müßte, warum ich keine Franchises besprechen möchte, würde ich dazu vorrangig „Alien“ heranziehen.
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Alt 03.03.2023, 06:24   #962  
pecush
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Man kann über dire drei Fortsetzungen denken, was man will. Lobenswert finde ich aber, dass jeder Regisseur versuchte, der immergleichen Story ihre eigenes Bild zu verpassen.
Und Camoeron gelang es in meinen Augen zumindest gleichwertig.
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Alt 03.03.2023, 06:28   #963  
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Einverstanden. Sonst hätte ich über die Fortsetzungen ganz anders geschrieben...

Aber ich halte "Aliens" nicht für gleichwertig. Es ist ein Cameron-Film, reicht aber an das Original nicht heran. "Alien3" habe ich wohl auch mal gesehen, aber der war schon deutlich schlechter. Die übrigen Nachfolgefilme habe ich mir geschenkt.
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Alt 03.03.2023, 06:34   #964  
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Ja, eine der wenigen Filmreihen wo die Fortsetzungen überzeugen können weil der Blickwinkel immer wieder geändert wird.
Schlecht fand ich allerdings den letzten Film und die Aliens Vs. Predator Filme.

Alien war in der ersten TV Auswertung überigens eine Katastrophe da die Szenen so dunkel gezogen wurden das das Alien nun so gut wie garnicht mehr zu sehen war.

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Alt 03.03.2023, 06:38   #965  
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Aber ich halte "Aliens" nicht für gleichwertig. Es ist ein Cameron-Film, reicht aber an das Original nicht heran. "Alien3" habe ich wohl auch mal gesehen, aber der war schon deutlich schlechter. Die übrigen Nachfolgefilme habe ich mir geschenkt.
Prometheus solltest du dir mal anschauen auch wenn der von einigen verrissen wird.

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Alt 03.03.2023, 06:52   #966  
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Die dunkle Fernsehfassung wäre ja durchaus im Sinne von Ridley Scott.
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Alt 03.03.2023, 07:01   #967  
Marvel Boy
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Mag sein aber wenn du nur schwarz auf schwarz siehst wird das schnell langweilig. Auch die VHS Fassung war nicht viel heller aber wenigstens konnte man da schon was erahnen.

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Alt 03.03.2023, 08:02   #968  
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Die ganzen Predator/Aliens kenne ich gar nicht.
Nur den Fanfilm Batman: Dead End habe ich, da kommen die sehr klasse rüber.
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Alt 03.03.2023, 15:02   #969  
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Mir gefällt der Film wegen seiner Vielschichtigkeit, obwohl er von einer einfachen Situation ausgeht.

Da ist zum einen die Crew, die aus gewöhnlichen Arbeitern besteht (blue collar) und eben nicht aus Wissenschaftlern, Forschern und Entdeckern (wie bei "Star Trek") oder Soldaten und Rebellen (wie bei "Star Wars"). Den Ansatz empfand ich schon als originell.
Der schäbige Look ist nur folgerichtig abgeleitet. Auf dem Raumschiff sollten die Dinge in erster Linie funktionieren. Mit glänzenden Oberflächen wollte niemand angeben. Also darf die Mannschaft auch Blut, Schweiß und Tränen vergießen, wenn es hart auf hart kommt.

Eine ähnliche hohe Qualität besitzt das Monster: Gigers Xenomorph ist eben nicht einfach mal da, sondern entwickelt sich in Metamorphosen. In jeder seiner Entwicklungsstufen nutzt es unterschiedliche Strategien und wird jedesmal aggressiver und gefährlicher.
Letztlich hat es die Crew selbst zu verantworten, daß der Xenomorph an Bord gelangt ist. Der Verstoß gegen die Sicherheitsvorschriften, die der Konzern herbeimanipuliert hat, fällt in das Bild des bösen, raffgierigen Kapitalisten, der für Profit buchstäblich über Leichen geht.
Und all das läuft ab wie eine Kette fallender Dominosteine, eines ergibt sich aus dem anderen. Die Geschichte wird flüssig erzählt und packt gerade deswegen das Publikum in einer Achterbahnfahrt aus Action und Emotionen.
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Alt 03.03.2023, 15:53   #970  
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Zitat von pecush Beitrag anzeigen
Nur den Fanfilm Batman: Dead End habe ich, da kommen die sehr klasse rüber.
"Batman - Dead End" habe ich mir eben mal auf youtube angesehen. Sehr interessant. Aber gegen die Etikettierung als Fanfilm spricht der ellenlange Abspann. Da sind lauter Leute am Werk, die zumindest bei einem mittelteuren Horrorfilm ohne weiteres ebenso eingesetzt werden könnten.

Die Machart gibt's im Profibereich durchaus auch. Es sind letztlich nur Zitate von schon existierenden Filmfiguren und Inhalten. Für 8 Minuten finde ich das mal reizvoll mitzuverfolgen, aber ich kann mir sowas nicht eineinhalb oder zwei Stunden lang ansehen.

(Randbemerkung: Das Alien kommt in "Dead End" nur sehr kurz vor - es eignet sich halt wenig für die dominierende Zweikampfaction. Und für eine Figur wie Ripley ist auch kein Platz...)
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Alt 03.03.2023, 16:24   #971  
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Auch gerade mal geschaut, solange man nicht darüber nachdenkt was man da sieht, ganz lustig.

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Alt 03.03.2023, 16:58   #972  
pecush
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Ja, das stimmt; der Joker-Darsteller war ein Profi - Andrew Koenig, der Sohn von Walter Koenig ("Pavel Chekov"). Ist übrigens schon gestorben.
Dennoch gilt der Film als Fan-Film, lief auf irgendeiner Con, u.a. von Alex Ross sehr gelobt. (Kein Wunder, wie ich finde. Batman sieht aus, wie Ross ihn gemalt hat).
Jeder fängt mal klein an?!

Und was den Abspann angeht: Im Rahmen von Jugendfreizeiten habe ich auch drei Filme der "drei ???" gedreht. Budget-technisch nicht zu vergleichen mit "Dead End" und so einem Kram - aber der Abspann war auch sehr lang.
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Alt 03.03.2023, 17:16   #973  
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Ich hatte mehr an die Crew gedacht. In dem Film sind Special Effects drin, mit denen sich der Film nicht vor kommerziellen Produkten verstecken muß.

Aber ich weiß, es gibt auch das Phänomen, daß in den Abspann auch Namen reingeschrieben werden von Leuten, die nur ganz am Rande mit dem Film zu tun haben, damit er länger wird. Das schien mir aber hier nicht der Fall zu sein.

Der Joker ist zwar gut gespielt, aber ich bin mir nicht so sicher, ob jemand schon dadurch qualifiziert ist, daß er der Sohn von Walter Koenig ist...
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Alt 03.03.2023, 17:23   #974  
pecush
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Nein, das ist er sicherlich nicht. Aber der hat noch andere Filme gemacht. Zumindest wird er offiziell als Schauspieler geführt und hat wohl auch in ein paar Serien agiert.
https://www.imdb.com/name/nm0462809/?ref_=fn_al_nm_1

Ich kenne ihn aber über den Kurzfilm hinaus nicht.

Ja, die Effekte sich arg gut. Ich weiß gar nicht, wie das geregelt ist: Wenn du Filmstudent bist z.B., mit gutem Equipment und genug Kohle hast, drehst du einen Film als Fan (weil du offiziell nicht ran darfst) und nennst es Fan-Film?!
pecush ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.03.2023, 17:45   #975  
Peter L. Opmann
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Naja, es kommt letztlich darauf an, wie man "Fanfilm" definiert. Wenn man das so macht wie Du - also ein Film ohne Beteiligung einer richtigen Produktionsfirma -, dann ist das natürlich zutreffend.

"Batman - Dead End" hat aber überhaupt nicht das sympathisch Unperfekte, das ich an einem Fanfilm schätze.
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