20.05.2021, 19:02 | #51 | |
Digedags-Spezialist
Ort: im windigen Norden
Beiträge: 78
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Zitat:
Mit Vereinnahmung (egal in welche Richtung) muss das gar nichts zu tun haben. Und ... das Mosaik selbst wäre so etwas neben der Himmels- eine Drehscheibe in diverse Zeitstränge. Aber wenn das "nicht geht", dann würde ich in die Zukunft springen und wäre gespannt welche Visionen die Mosaikmacher für nächsten 100 Jahre zu Papier bringen würden. |
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20.05.2021, 19:11 | #52 |
Moderator Mosaik Fan-Forum
Ort: Dresden
Beiträge: 1.965
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Die Abrafaxe in der heutigen Zeit stelle ich mir ebenfalls schwierig vor und würde dies, wenn es in einer regulären Serie angelegt nicht so toll finden. Zu einen Abenteuer in einem Nebenuniversum, wie z. B. in der Heftreihe "Die Abrafaxe" oder in einem Album, würde ich aber wiederum auch gut finden, wenn es weitgehend unpolitisch bleibt.
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20.05.2021, 19:24 | #53 |
Mitglied
Beiträge: 117
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Ich glaube, die jüngere Vergangenheit und Vorstellungen für die nächste Zukunft sind Minenfelder.
Wir haben so unterschiedliche Erfahrungen und unterschiedliche Deutungen der letzten Jahrzehnte, dass einige der Leser seeeeeeehhhhhhhr unzufrieden mit dem Mosaik werden könnten: Ein und das selbe Heft würde von den einen als Sozialismus-Verteufelung und von den anderen als ostalgische DDR-Verklärung gelesen werden. Desgleichen gilt für Deutungen des Übergangs von den Digedags zu den Abrafaxen. Da gibt es einerseits Fakten, andererseits ihre Deutungen. Ebenso explosiv und Zwietracht generierend wären Zukunftsvorstellungen angesichts derzeitiger Debatten zu den Themen Klimawandel, Migration, Gender etc. Man würde sich nach den guten alten Pitipak-Heften zurücksehnen und der damit verbundenen friedlichen Diskussion im Mosaik-Fan-Forum. Vielleicht wären das gute Themen für Spezialhefte oder Fanzines. Nachtrag: @ Udo Swamp: Du warst schneller. Ich stimme Dir zu. |
20.05.2021, 19:50 | #54 |
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OK, man könnte die unterschiedlichen Gesellschaften in einer Art Blase leben lassen und dazwischen hin und her zwitchen. Es gab ja schon real Vorstellungen davon, Menschen in Wohn.- und Geschäftsgebäuden (auch Pyramiden) autark wohnen zu lassen. Man arbeitet in ihnen, wohnt dort und macht auch Urlaub in ihnen, produziert alles selbst was man benötigt und resykelt alles was man nicht mehr benötigt. Und dass alles auf verschiedenen Ebenen des Gebäudes. Wie hieß noch der Versuch "Biosphäre 2" als minimalistisches Beispiel dazu.
Es könnte da hypermoderne Gesellschaften geben und auch solche wie "Zurück zur Natur". Ich glaube aber nicht, dass eine solche Serie auf das Wohlwollen der Fans stoßen würde. Der jetzige Zeitgeist ist einfach zu explosiv. Man kann sich daran eigentlich nur die Finger verbrennen. |
20.05.2021, 21:14 | #55 |
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Auch wenn die hiesige Diskussion müßig ist, weil sie sowieso niemals zur Redaktion des Mosaik kommt ...
Meine Wunschziele sind immer noch die wenig bereisten, aber historisch gehaltvollen Gegenden, wo die Faxe noch nicht oder nicht ausreichend waren: subsaharisches Afrika (Timbuktu! Kongo zur Zeit der Ankunft der Portugiesen, Simbabwe), TRansoxanien und Persien zur Zeit Timurs, China außerhalb der Mongolenzeit (eine Adaption der drei Reiche!), Südamerika zur Zeit der Inka. Da gibt es so viele Romanvorlagen, die man ausschlachten kann, dass man sich nicht mal eine Story aus den Fingern saugen muss (der Vorschlag mit den Lederstrumpferzählungen kam schon, allerdings sind diese vielen schon bekannt). Man kann ja auch eine Vermisstensuche erzählen mit Gegenspielern wie in Jules Vernes Die Kinder des Kapitän Grant. Das ist kindertauglich und trotzdem spannend. Es ist auch episodenweise aufgebaut. |
20.05.2021, 22:32 | #56 |
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Nunja, es gab ja schon diverse phantastische Elemente bei den Epigonen, die scheinst du sämtlich auch halbwegs unbeschadet überstanden zu haben : )
Und ein Flaschengeist verhält sich zur Baba Yaga wie ein Zentaurenmädchen zum Hirsch mit dem goldenen Geweih! Letztlich sind auch in den prosaischsten Serien immer wieder Elemente wildester Phantastik, oder wie würdest du das merkwürdige Baumkatapultieren vor ein paar Heften bezeichnen? Oder die Telepathie unter Tieren? Trieft ja förmlich vor Prosaik! Comics zeichnen sich auch dadurch aus, dass Unrealistisches, Phantastisches visualisiert werden kann. Ansonsten könnte man auch Fotogeschichten mit kleinen fetten Puppen zusammenbasteln. Schaust du denn auch nur realistische Bewegtbilder und Dokus, nie SF, Fantasy, Trick- oder CGI-Filme? |
21.05.2021, 06:15 | #57 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
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Da das mit dem Flaschengeist von mir kam:
Das Zentaurenmädchen kann man (wie auch den Minotaurus aus der gleichen Reihe) als Verbeugung vor den Mythen des klassischen Griechenlands wie auch als (ganz sicher ist es in beiden Fällen ja nicht) Traumszenen betrachten. Und die sprechenden/telepatierenden Tiere sind immer nur Randelemente, nie tragende Säulen der Handlung. (Ausnahme: DIESE Serie, was bei den alten Heftbesprechungen auch oft genug negativ erwähnt wurde.) Wenn es ausufert, gibt es der Handlung einen irrealen Touch. Bei den Diadochen hat man sich ja auch recht rasch vom Konzept der sprechenden Tiere verabschiedet. Strupp war der letzte oder kam danach noch einer/s? |
21.05.2021, 07:55 | #58 | ||||
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Zitat:
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Zitat:
SF schaue ich sehr gerne. Lese ich sogar. Aber jetzt nicht "Alien" oder "Predator" oder "Alien vs. Predator", sondern sowas wie zuletzt "Ad Astra", die Trisolaris-Trilogie, früher Lem etc. Also Sachen, die als Grundlage eine nicht allzu phantastisch ausgelebte Physik haben. Doch, das lass ich mir gefallen. Jetzt aber bitte nicht jede Szene der genannten Werke auf physikalisch-technische Plausibilität prüfen. Ich weiß, dass es dort auch Fehler gibt. Zum Minotauros und zur Zentaurin hat Nante alles richtig geschrieben. Und tatsächlich ist die Griechische Mythologie die einzige Phantastik, die ich mir gerne gefallen lasse. Geändert von Chouette (21.05.2021 um 08:28 Uhr) |
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21.05.2021, 08:04 | #59 | |
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Zitat:
Deutsch-Südwest könnte zu problematisch werden. Nein, natürlich keine Nacherzählung der Lederstrumpf-Geschichten. Aber Abenteuer zur Zeit des Franzosen- und Indianerkrieges, also des nordamerikanischen Teils des 7-jährigen Krieges. Und da dürften gerne Chingachgook und Falkenauge vorbeischauen. Geändert von Chouette (21.05.2021 um 08:23 Uhr) |
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21.05.2021, 08:42 | #60 |
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"Ahnungsgrauend, todesmutig
Bricht der große Morgen an Und die Sonne kalt und blutig Leuchtet unsrer blut'gen Bahn ..." (Theodor Körner) Apropos Körner. Ein kleines feines fiktives Freikorps der Befreiungskriege könnte auch Schauplatz sein, in dem unterschiedliche Anschauungen zu Revolution, Nation, Adel, Franzosenfresserei u.s.w. aufeinandertreffen könnten. |
21.05.2021, 08:50 | #61 |
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Bei diesem Freikorps kann es sich natürlich auch um eine Gurkentruppe handeln, halbherzig unterstützt von einem fiktiven Fürsten eines fiktiven Kleinstfürstentums, der sich je nach Lage mal für Napoleon mal gegen Napoleon positioniert.
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21.05.2021, 08:55 | #62 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
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Ich glaube schon, daß Dir das gefällt. "Du" hattest ja auch schon mal in so einer gemischten Truppe mit Preußen und Bayern zu tun. Ja, mir würde die Idee auch gefallen.
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21.05.2021, 08:59 | #63 |
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21.05.2021, 09:23 | #64 |
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Ich glaube, wir sollten in diesem Faden klarstellen, dass sich Mosaik- und Fanzinemacher hier ungeniert bedienen können, ohne dass ein Forist später auf eine Urheberschaft pocht.
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21.05.2021, 09:27 | #65 |
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Ui! Die Freikorps-Gurkentruppe gefällt mir als Idee ausgezeichnet.
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21.05.2021, 09:29 | #66 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
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21.05.2021, 10:20 | #67 |
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Ich denke, dass die Mosaikgeschichten immer auch unterschwellig satirische Verarbeitungen der (Kindheits)Literatur der Autoren gewesen sind: Überdeutlich natürlich die Militärsatiren in der Hegen'schen Zeit, auch wenn ich nicht weiss, inwiefern Dräger da auch schon aktiv seine Lektüre miteingebracht hat. Dieser Militärklamauk setzt sich ja weiter fort in der Dalmatienserie, durch die Österreich-Ungarnserie bis hin zur Goldenen Säule in Indien. Danach scheint es abgenommen zu haben. Wie lange war Dräger als Geschichtenschreiber im Kollektiv tätig? Bis 1990, oder? Ist bekannt, welche Kinder- und Jugendliteratur bei ihm da zugrunde lag? Dann haben Walter Hackel und J.U. Schubert übernommen. Da fände ich es mal interessant, welche Kinder- und Jugendbücher Schubert geprägt haben, von denen er zehrt bzw. an denen er sich abarbeitet.
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21.05.2021, 13:17 | #68 |
mehr als ein "Geist"
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Zu Dräger hat Kramer ja ausführlich seine Karl-May-Vermutungen im Mosaik in einem 500 Seiten schweren Werk dargelegt.
In einem unveröffentlichten Manuskript, welches mir vorliegt, werden auch die vielen anderen Buch-Interessen Drägers beleuchtet. Leider hatte damals Kramer darauf weniger Wert gelegt, aber gerade die sind die geschichtliche Ursache vieler Mosaik-Geschichten. Auch dazu liegen mir einige Original-Bücher vor. Zum Teil im alten ehemaligen Dräger-Haus in Schwennenz "gerettet" Und ja Dräger war militärisch angehaucht, obwohl nie richtig (nach seiner Aussage Gott sei Dank) beim Militär gewesen. Die Geschichten um die Schlacht von Caen von Hegens Seite sog er aber mit Bewunderung und Abscheu auf. (so seine Aussage) da seitens seiner Eltern auch monarchistisch geprägt (1936 in die Ludendorffgesellschaft aufgenommen-deutsch-gottgläubig), gefiel ihm natürlich die preußische Militärmaschinerie, die Uniformen, der Stech' und auch der Schneid. Das Leid weniger, aber Militär sind Licht und Schatten! Auch hatte er einen Hang zu alten Waffen, welches sich ja im Heft 1 von 1976 auf der Titelseite aufdrängt. Lona sagte mal, man habe langsam von den Regimentern, Soldaten, Uniformen und Waffen im Mosaik langsam die Nase voll. |
21.05.2021, 13:29 | #69 | |||||
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Bei der SF gibts eine tolle Verfilmung des "Unsterblichkeitsprogramms" von Richard Morgan namens "Altered Carbon". Der Autor hat sich auch mal an Fantasy versucht, fand ich aber leicht verstiegen. Abercrombie macht es hingegen recht erdig. Auch Tad Williams hat seine Momente. Schlimm natürlich (und dem ganzen Genre abträglich) diese schier unendliche Flut von Vampir-Romanen von jungen Autorinnen, die sich da ihre erotischen Obsessionen aus dem Leib (sic!) schreiben. Grauenvoll! Zitat:
Wenn ich also wählen müsste unter völlig unphantastischen historischen Schauplätzen, gefiele mir das Mittelalter nach wie vor, vielleicht zu Zeiten Karls des Großen (auch wenn man den für fiktiv halten kann). |
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21.05.2021, 13:34 | #70 | |
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21.05.2021, 15:59 | #71 |
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Die von mir zitierten Zeilen sind von Körner und wurden später von den Nazis propagandistisch verwendet. Die von Dir zitierten Zeilen sind nicht von Körner, werden ihm aber von interessierter Seite zugeschrieben.
Solcherlei blutrünstige AgitProp-Gesänge, natürlich parodistisch gebrochen, könnten in der Freikorps-Story von einem Körner-Nachahmer stammen, der im Verhalten den Herren Troubadix oder Nixus Talentus ähnlicher ist als dem Original. |
21.05.2021, 16:42 | #72 |
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Aber für die kalte, blutige Sonne hat er sich den Unheilig-Gedächtnispreis verdient.
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21.05.2021, 17:53 | #73 |
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Zunächst bin ich mal ehrlich überrascht, dass meine kleine Himmelsscheiben-Idee so gut ankommt! *kein Rotanlauf-Emoji gefunden hab*
Was die übrigen hier zuletzt geäußerten Vorschläge angeht: Ich fände Fantasy- oder SF-Welten im Mosaik ebenfalls überhaupt nicht passend. Gleiches würde für alles gelten, was mit deutscher Geschichte seit, sagen wir, 1914 zu tun hat. Ich bin großer Harry-Potter-Fan und mag auch die Herr-der-Ringe-Filme (mehr als die Bücher...), aber das Mosaik ist für mich etwas völlig anderes. Das letzte mir einfallende Element im Mosaik, das man mit einer gewissen Berechtigung übersinnlich nennen könnte, ist ja auch noch gar nicht so lange her. Das war der Bunyip in Australien. Und ich meine mich zu erinnern, den fanden die meisten im alten Forum damals auch eher seltsam. (Wohlgemerkt gilt das eben Gesagte nur für das normale monatliche Mosaikheft, in Nebenuniversen könnte ich mir all das durchaus gut vorstellen. Es ist ja beispielsweise nicht mehr so lange hin bis zum 50. Geburtstag der Abrafaxe, und mit ihm auch dem 70. Geburtstag des Mosaik. Die Idee, diesen mit einem beiliegenden Sondercomic, ähnlich dem Sachsen- oder Schinkelheft, zum Thema "Mosaikgeschichte" zu würdigen, fände ich diese Idee durchaus reizvoll.) |
21.05.2021, 18:58 | #74 |
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Diese Himmelsscheiben-Idee, gefällt mir ebenfalls mit am besten von den bis jetzt gebrachten Vorschlägen. Diese birgt tatsächlich eine große Menge an Potential, um eine interessante Story zu werden.
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21.05.2021, 22:13 | #75 | |
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Zitat:
Wobei Körner mit seinem Kriegshurra ja auch nicht unumstritten war und ist. Nunja, er ist sehr jung gestorben, da brennt man noch für die schrägsten Sachen ... Also Nebra und die geheimnisvolle Scheibe mit Mond und Sternen und zwei Kanus drauf. Wär mal was anderes! |
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