14.05.2015, 19:09 | #51 |
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Nora
1) Italien: Cinzia Ghigliano (Adaption und Zeichnungen): Nora. Casa di bambola (edizioni Dalla parte delle bambine 1979?) - nach dem gleichnamigen Theaterstück (1879) von Henrik Ibsen. Die deutsche Ausgabe Nora oder Ein Puppenheim. Comic-Schauspiel erschien 1981 bei Schreiber & Leser.
2) Japan: Kazunari Kakei 筧一成 : Nora: The Last Chronicle of Devildom NORA-ノラ-, lief von März 2004 bis Dezember 2006 in Monthly Shōnen Jump 月刊少年ジャンプ (Shueisha Inc. 株式会社集英社), gesammelt in 9 tankobons. Nora ist der Name eines männlichen Dämons und wird auch Cerberus genannt. Nora gehört der Polizei der Unterwelt an, mißachtet jedoch Befehle seines Vorgesetzten Dark Liege. Weil Nora den Studenten Kazuma zur Räson bringen soll, müssen die beiden zukünftig miteinander auskommen. 3) Frankreich: Léa Mazé: Nora (Les éditions de la Gouttière 2015) Ein Comic über das 10 Jahre alte Mädchen Nora, das in den 1970er Jahren ihre Ferien bei ihrem Onkel Lucien auf dem Land verbringt. Geändert von Servalan (14.05.2015 um 19:27 Uhr) |
16.05.2015, 11:19 | #52 | |
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Das Schloß: Die Vorlage stammt nicht immer von Kafka
1) Belgien: Olivier Deprez: Le Château (d'après Franz Kafka) (FRMK 2003, 224 Seiten)
2) USA: Brian Michael Bendis (Szenario) / Kelly Sue DeConnick (Zeichnungen): Castle (Marvel seit 2011) Comicserie als Spin-Off der US-Krimi-Fernsehserie Castle (ABC seit 2009, zur Zeit 151 Episoden in 7 Staffeln) um den Ermittler und Bestsellerautor Richard Castle, der wegen seiner Romanserie um Derrick Storm berühmt geworden ist. Castle steht hier für den fiktiven Autor der Romanvorlagen. Zitat:
4)) Frankreich: Mathieu Sapin: Le Château (Dargaud 2015, 114 Seiten) In diesem Fall wird der französische Präsidentenpalast in der Champs Élysées mitten in Paris als Schloß bezeichnet. Konkret geht es um das erste Jahr der Präsidentschaft François Hollandes (Sapin hat dessen Wahlkampf in einem früheren Comic dokumentiert), zeithistorische Ereignisse vermischen sich dabei mit dem Alltag in der hohen Politik. Geändert von Servalan (16.05.2015 um 12:55 Uhr) |
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17.05.2015, 15:12 | #53 |
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Oink
1) Großbritannien: Oink! (IPC/Fleetway Mai 1986 - Oktober 1988, 68 Ausgaben)
Ein anarchistisches, britisches Comicmagazin für Kinder, das allerdings stark von MAD beeinflußt wurde. Weitere Einflüsse waren 2000AD und Viz. 1987 entstand das Computerspiel Oink nach der kontroversen Vorlage. 2) USA: John Mueller: Oink: Heaven's Butcher / Oink – Himmelsschlachter (Kitchen Sink Press 1996-2000, Neuaiflage bei Dark Horse März 2015, deutsche Ausgabe bei Splitter 2015) In einer dystopischen Welt fühlt sich ein Killer mit einer Schweinemaske von Gott dazu berufen, das orwell'sche Chaos in Ordnung zu bringen. Dafür wird er selbst zum Gejagten und flieht durch Industriewüsten. - Mittlerweile ein Kultcomic und ein moderner Klassiker. Geändert von Servalan (27.07.2015 um 14:49 Uhr) Grund: aktualisiert |
18.05.2015, 10:28 | #54 |
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Neil Gaiman vs. Gaiman Award
1.) Neil Gaiman sollte hier bekannt genug sein, daß ich mir weitere Erläuterungen sparen kann.
2.) Theoretisch kann er sich nämlich für den Gaiman Award qualifizieren, der Fall ist jedoch (noch) nicht eingetreten. Im Original lautet der Name des japanischen Preises nämlich "Gaiman-shō ガイマン賞" und wird vom Begriff "gaikoku no manga" (ausländische Comics) abgeleitet. Was darunter erfaßt wird, ist ebenso schwammig wie hierzulande "Graphic Novel": Daß Comics aus den USA und Kanada, von Superhelden bis zu alternativen Independenttiteln, darunter ebenso erfaßt werden wie frankobelgische Comics, ist wohl selbstverständlich. Der englische Wikipedia-Eintrag erwähnt explizit auch koreanische manhua. Ob das mit der klassischen Underdog-Rolle Koreas und der Koreaner in Japan zusammenhängt, bleibt offen. Wenn ich den Beitrag richtig verstanden haben, bezieht sich die Qualifikation auf das japanische Staatsgebiet und die japanische Staatsbürgerschaft der Mangakas. Folglich können auch Comics aus China, Taiwan oder Hongkong teilnehmen, obwohl diese nicht aufgezählt worden sind. Das erste Mal wurde der Gaiman Award 2011 vergeben. Gesponsert werden der Wettbewerb und die Preisverleihung von der Yonezawa-Gedächtnisbibliothek für Manga und Populärkultur an der Meiji-Universität sowie den beiden Comicmuseen Kyoto International Manga Museum und Kitakyushu Manga Museum. Geändert von Servalan (18.05.2015 um 17:54 Uhr) |
18.05.2015, 17:52 | #55 |
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Zwei Comiczeichner namens FIL
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19.05.2015, 12:47 | #56 | |
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Zwei Comiczeichner namens Erik
1) Frankreich: Der frankobelgische Erik hieß bürgerlich André René Jolly (7. Juli 1912 in Verdun - 13. August 1974 in Dreux):
Zitat:
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22.05.2015, 11:46 | #57 |
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Zweimal "Là-bas"
Im frankobelgischen Comic gibt es zwei völlig voneinander unabhängige Unterwelten:
1) Philippe Druillet: Là-bas (alternativer Titel: Vuzz II) - erschien erstmals 1974 im Epoche machenden Comicmagazin Métal Hurlant, die erste Albumversion kam 1978 bei Humanoïdes Associés heraus. Gilt in Frankreich als erster Comic im Stil des "automatischen Schreibens", also ohne Vorskizzen und ähnliches. Die deutsche Fassung erschien 1981 beim Volksverlag unter dem Titel Bizarr, der gewissermaßen als eine der ersten deutschen Gesamtausgaben beide Teile der Vuzz-Saga enthält. 2) Anne Sibran (Szenario) / Tronchet (Zeichnungen): Là-bas (Dupuis - Aire Libre 2003), vorveröffentlicht im Journal de Spirou. - ist im Gegensatz dazu ein historischer Comic. Nachdem Algerien unabhängig geworden ist, wandert der Versicherungsangestellte Alan nach Paris aus, wo seine Mutter und seine Ehefrau wohnen. Wörtlich bezieht sich das "Da unten" auf sein Heimweh, weil er das topographisch südliche Algerien vermißt; andererseits wird sein neues neues Leben in der fremden relativ nördlichen Metropole für Alan zu einem Leben in der Hölle. Geändert von Servalan (16.07.2015 um 16:47 Uhr) |
31.05.2015, 16:58 | #58 | |
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Der Begriff graphic novel kann bei Muttersprachlern schon mal in die Irre führen und bedeutet nicht immer Comicroman. Das Adjektiv "graphic" läßt sich nämlich auch als "deutlich, brutal, nichts für zarte Gemüter" übersetzen.
Deutsche Muttersprachler verwenden bei ihren Rezensionen dann gern ein herablassendes "comichaft", das zwar mit "Schmutz und Schund" aber nicht automatisch mit "Sex und Gewalt" verbunden ist. In einer Theaterrezension heißt es beispielsweise: Zitat:
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01.06.2015, 14:06 | #59 |
Moderatorin Internationale Comics
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In Japan existieren zwei Manga-Preise, die sich auf Osamu Tezuka 手塚 治虫 (1928-1989) berufen:
1) Tezuka Award 手塚賞 (Tezuka Shō): Der ältere der Preise wurde erstmals 1971 von dem Verlag Shueisha Inc. 株式会社集英社 (Kabushiki Gaisha Shūeisha) verliehen. Dazu berief Shueisha eine Jury, in der von 1971 bis 1988 auch Tezuka saß. Mit dem Preis werden die besten ernsthaften Mangas von Newcomern honoriert, verlagsintern bildet der halbjährlich vergebene Akatsuka Award 赤塚賞 (Akatsuka Shō) für komödiantische Mangas das Gegenstück. 2) Tezuka Osamu Cultural Prize 手塚治虫文化賞 (Tezuka Osamu Bunkashō) Der jüngere der Preise wird seit 1997 jährlich von der Zeitung Asahi Shimbun 朝日新聞 (Hauptsitz in Osaka) vergeben. |
01.06.2015, 14:19 | #60 |
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Beiträge: 20.771
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Verbrechen zahlt sich nicht aus. Das ist der Titel der amerikanischen Heftserie "Crime Does Not Pay" (vor der Dr. Frederic Wertham besonders warnte), und des französischen Zeitungsstrips "Le crime ne paie pas".
Beide Comicserien erzählen die Geschichte tatsächlicher Verbrechen nach. |
03.06.2015, 18:18 | #61 |
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1) Dänemark: Hans Rancke-Madsen, Peter Madsen, Per Vadmand, Henning Kure (Szenario) / Peter Madsen, Per Vadmand, Jesper Ejsing, Jonas P. Sonne (Zeichnungen): Valhalla (zuerst in Politiken, Interpresse / Carlsen Comics 1978-2009), insgesamt 15 Bände.
Die Serie basiert auf der nordischen Mythologie und dreht sich vorwiegend um Thor, Loki und Odin. 1986 erschien ein 76-minütiger Animationsfilm, der auf den ersten Alben basierte. 2) Frankreich: Nicolas Pothier (Szenario) / Marc Lechuga (Zeichnungen): Walhalla (Glénat seit 2013), bisher 2 Bände. Als auf der kleinen Insel Rvahr an einem Wintermorgen ein Vulkan ausbricht, hört der Weise Dahmar eine Stimme. Seitdem ist er davon, daß Walhalla wirklich existiert. Die Gemeinde schickt daraufhin zwei ihrer Krieger los, dieses Walhalla zu suchen: den agilen Rudolf und den unerschütterlichen Brömur ... |
03.06.2015, 19:41 | #62 |
Moderatorin Internationale Comics
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Bleiben wir bei der Nordischen Mythologie: Ragnarök (altnordisch für "Schicksal der Götter") steht für Götterdämmerung - Richard Wagners gleichnamiges Finale seiner Ring-Tetralogie sollte allgemein bekannt sein.
1) Südkorea: Lee Myung-jin 이명진: Ragnarok 라그나로크 (Daiwon C.I. 1995 bis heute, zur Zeit auf unbestimmte Frist unterbrochen), 10 Bände. Der Krieger Chaos leidet unter Gedächtnisverlust. Allerdings trainiert mit seiner Freundin Iris Irine, damit sich beide als Führer des Dorfes qualifizieren können. Währenddessen ist Fenris Fenrir auf der Suche nach dem reinkarnierten Baldur, den er umbringen will, um Ragnarök auszulösen. 2) Frankreich: Boulet: Raghnarok (Glénat seit 2001), bisher 6 Bände. Die Serie erschien vorher im Comicmagazin Tchô !. Der kleine Drache Raghnarok lebt mit seiner Mutter, seiner Großmutter und seinen beiden Freundinnen, der Fee Najette und der Barbarin Roxane, im Wald. |
13.07.2015, 11:36 | #63 |
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Der eine und der andere
Eigentlich liefert diese Namensgleichheit schönes Futter für unseren englischen Exzentriker:
1) Großbritannien (Comics und anderes): Warren [Girard] Ellis (Jahrgang 1968), geboren in der Grafschaft Essex, umtriebiger Verfasser von Romanen, Fernsehstoffen und Szenarien für Comics. Furore machte er durch seine Serien Transmetropolitan, The Authority und Planetary. 2) Australien (Musik): Warren Ellis (Jahrgang 1965) ist ein australischer Musiker, der in verschiedenen Bands mitwirkt: Dirty Three, Nick Cave and the Bad Seeds und Grinderman. Zusammen mit Nick Cave (der übrigens einige Comicszenarios verfaßt hat) gestaltet er seit 2005 Filmmusiken und Bühnenscores. Geändert von Servalan (22.07.2015 um 21:19 Uhr) |
16.07.2015, 15:31 | #64 |
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Nomad/e/n
1) USA: John Saunders (Szenario) / Fran Matera (Zeichnungen): Steve Roper and Mike Nomad (Publishers-Hall Syndicate / Field Enterprises / King Features Syndicate [1936-2004], hier 1969-2004) - Zeitungsstrip-Serie, die unter verschiedenen Namen lief, vom Humor zum Abenteuer wechselte und sich stilistisch mehrfach änderte.
1969 taucht ein Trucker namens Mike Nomad auf, der durch die Welt vagabundiert und sich zur zweiten Hauptfigur mausert. Später tritt Mike Nomad als Taxifahrer oder Chauffeur-Leibwächter auf. 2) USA: Im Marvel-Universe taucht Nomad mehrfach im Zusammenhang mit Captain America auf:
Postapokalyptische Science-Fiction-Serie in schwarzweiß, stark beeinflußt vom Hippietum und melancholischer Poesie. 4) Frankreich + Belgien: Jean-Louis Morvan (Szenario) / Philippe Buchet und Sylvain Savoia (Zeichnungen): Nomad (Glénat 1994-2000, dt. Kult), 5 Bände (HC) zu je 136 bis 144 Seiten. Eine der ersten Euromanga-Serien (die französische Variante nennt sich Manfra), die sich auch jenseits des Ursprungslandes durchsetzen konnte. Vierfarbige Cyberpunk-Saga, in der sich Einflüsse von Shonen-Mangas wie Akira mit frankobelgischen Traditionen verbinden. 5) Frankreich + Belgien: Jean Dufaux (Szenario) / Philippe Xavier (Zeichnungen): Nomade (Le Lombard 2010), 1 Band Der Spin-off der Mittelalter-Serie Croisade trug zunächst den Namen der neuen Hauptfigur Gauthier de Flandres (hier Band 0). Angereichert mit Geheimnissen und Magie spielt die historische Serie im Orient. Geändert von Servalan (16.07.2015 um 17:02 Uhr) |
21.07.2015, 10:50 | #65 |
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Der eine und der andere II
1) Peru (Comic): Juan Acevedo (Jahrgang 1949), bürgerlich heißt er mit vollem Namen Juan Demetrio Acevedo Fernández de Paredes. Vor allem in den 1970er Jahren war der peruanische Comicautor auch hierzulande bekannt, dessen berühmteste Figur El Cuy ist. Avecedo zählt zum Underground und profitierte zu seiner Hochzeit im deutschsprachigen Ausland von der Lateinamerika-Begeisterung der linken und autonomen Szene.
Siehe: H. Jürgen Kagelmann (Hrsg.): Comics und Cartoons in Lateinamerika, München und Wien: Profil 1991. 2) Mexiko (Sport): Juan Acevedo (Jahrgang 1970), bürgerlich Juan Carlos Acevedo aus Ciudad Juárez, war ein berühmter professioneller Baseball-Spieler, der zwischen 1995 und 2003 in der Major League Baseball (MLB) der USA mitmischte. Nach seinem Rückzug aus dem Profisport wurde er Pitcher bei einer Baseball-Mannschaft in Monterrey, Mexiko. In seinen besten Zeiten hatte er ein Vermögen von 5,4 Millionen US-$. Durch eine mißglückte Investition in ein Restaurant und eine Scheidung wandelte sich das in Schulden, zudem saß er kurze Zeit in Haft. Geändert von Servalan (21.07.2015 um 11:01 Uhr) |
22.07.2015, 16:42 | #66 | |
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Cracked / Kaputt
1) Deutschland + USA: Kaputt ist der Name eines deutschen Satiremagazins (Condor Verlag 1974/1975?-1982/1983?), das in einer recht komplizierten Beziehung zum Vorbild Cracked (Major Magazines, Globe Publishing, Mega Media 1958-2007) aus den USA steht.
Zitat:
2) Deutschland + Spanien: Francisco Ibáñez: 7, Rebolling Street (Ediciones Junior - Col. Tope Guai!), die deutsche Ausgabe erschien unter dem Titel Kaputt A.G (Condor Verlag 1987) Ibáñez gehört zu den produktivsten Autoren, der in erster Linie für seine komischen Geheimagenten Mortadelo y Filemón (Clever & Smart) berühmt ist. Zu seinen Nebenserien gehört eine kurze Reihe, in der Haus Nr. 7 in der Rebolling Street auf jeder Doppelseite im Aufriß zu sehen ist. Dabei mischen sich Gags mit fortlaufenden Geschichten. [Kleine Anmerkung meinerseits: Zweimal Condor, so kurz hintereinander? Für einen Zufall halte ich das nicht, ich vermute eine gewisse Absicht.] 3) Frankreich + Kanada + USA: Lewis Trondheim (Szenario) / Lewis Trondheim und Eric Cartier (Zeichnungen): Kaput et Zösky (Delcourt - Delcourt Jeunesse 2002 + 2003, dt. Reprodukt Band 1 - 2008), außerdem eine Fernsehserie: Kaput and Zösky: The Ultimate Obliterators (Nicktoons Network + Teletoons 2002-2003, 26 Folgen à 30 min, insgesamt 78 Episoden), Drehbuch: Eric Rondeaux und Lewis Trondheim, Regie: Didier Loubat. Kaput und Zösky sind zwei ebenso größenwahnsinnige wie unfähige Außerirdische, die Welten erobern und ausplündern wollen, wobei sie regelmäßig scheitern. Das Gespann steht in der Tradition von Pat & Patachon oder Laurel & Hardy: Kaput (lat. caput ~ Haupt, Kopf) ist der kleine Pummlige mit Unterbiß und mißlungenem Mohawk. Auf Maulwürfe reagiert der Außerirdische mit den roten Knöpfen allergisch. In der Serie wird er von Rick Jones synchronisiert. 4) Brasilien + Italien: Eloar Guazzelli Filho (Szenario und Zeichnungen) / Curzio Malaparte (Romanvorlage, 1944): Kaputt (WMF Martins Fontes 2015) Curzio Malaparte (1898-1957) hieß bürgerlich Kurt Erich Suckert und war ein italienischer Journalist, Schriftsteller und Diplomat. Sein Pseudonym "Malaparte" ("der schlechte Teil") veralbert den kleinen Korsen Napoleon Bonaparte kalauernd. Sein Werk wird von Zweiten Weltkrieg geprägt. Der deutschsprachige Titel Kaputt (1944) warnt das Publikum davor, daß es grausam und gewalttätig zugeht. In einer Passage hat er eine Reportage verwendet, in der er ein Pogrom an der jüdischen Bevölkerung schildert. Eloar Guazzelli Filho hat den Roman für einen brasilianischen Comicverlag adaptiert. Auf dem schwarzen Cover prangt in roten Flammen eine schwarze Swastika. ------------------------------------------------------------------------- @zaktuell: Daß mal eine Zeitschrift mit dem Titel existiert hat, wußte ich vage. Mir fehlte etwas Aussagekräftiges, das den Comicbezug auf den Punkt brachte. Es gibt ja eine Menge Satire aus purem Text.Danke für den Hinweis. Geändert von Servalan (24.07.2015 um 15:41 Uhr) |
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03.08.2015, 13:48 | #67 |
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Opium
1) Spanien: Daniel Torres. Opium (Norma Editorial 1982; deutsche Ausgaben bei Taschen 1983 und 1990)
In einer Alternativwelt beherrscht der böse Sir Opium die Massen. Torres' Klassiker im frankobelgischen Stil wurde in Großbritannien in Knockabout und in den USA in Heavy Metal abgedruckt, womit dem spanischen Vertreter der Nouvelle Ligne Claire der Sprung in die internationale Liga gelang. 2) Frankreich: Laure Garancher: Opium (Editions Fei 2014) Vor dem Hintergrund des Opiumkriegs im 19. Jahrhundert erzählt Garancher die Geschichte der beiden Schwestern Mei Ju und Mei Yun, die aus einer reichen Familie stammen. Die Töchter eines Offiziers der chinesischen Armee und einer kunstsinnigen Mutter müssen sich zwischen Liebe und Spionage bewähren. Der Pariser Verlag wurde 2009 von der Chinesin Xu Ge Fei 徐革非 gegründet, einer Übersetzerin, der mit ihrem autobiographischen Roman Petite fleur de Mandchourie (éditions XO) der Sprung in Feuilletons und in die Bestsellerliste gelang. Der Schwerpunkt ihres Verlags liegt bei chinesischen Comics. Geändert von Servalan (03.08.2015 um 13:59 Uhr) |
13.08.2015, 12:34 | #68 |
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Promethea / Prométhée
1) USA: Alan Moore (Szenario) / J. H. Williams III und Mick Gray (Zeichnungen): Promethea (America's Best Comics / WildStorm 1999-2005, 32 Hefte)
Alan Moores Saga um die College-Studentin Sophie Bangs und ihre Abenteuer in seinem ABC-Universum. 2) Frankreich: Christophe Bec (Szenario) / Christophe Bec, Alessandro Bocci, Stefano Raffaele, Francisco Ruizgé, Federico Carlo Ferniani, Vax, Frédéric Peynet und Thierry Démarez (Zeichnungen): Prométhée (Soleil 2008-2015, 12 Alben) Konzeptserie um eine große Verschwörung: Vom 21. September 2009 an sucht jeden Tag um 13:13 Uhr ein außergewöhnliches Ereignis die Welt heim. Geändert von Servalan (13.08.2015 um 14:23 Uhr) |
20.08.2015, 17:46 | #69 |
Moderatorin Internationale Comics
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Wendy
1) Großbritannien + Deutschland: Wendy (Egmont Ehapa + D.C. Thomson / Wendy Promotions Ltd, seit Mai/Juni 1986)
Die meisten Comics der Zeitschrift für Mädchen, die sich für Pferde begeistern, stammen aus Großbritannien - sind dort aber nie erschienen. Mittlerweile reicht die Themenpalette über Tierschutz bis zum Lifestyle. 2) Kanada: Walter Scott: Wendy (Koyama Press 2014) Ein Comicroman über eine junge Künstlerin in den 20ern, die sich in Montreal zur erfolgreichen Autorin mausern möchte. Weil sich die punkige Künstlerin in den entscheidenden Momenten immer für das Falsche entscheidet: Jungs, Alkohol und Drogen -, zieht sie immer den kürzeren. Wurde gerade für einen SPX 2015 Ignatz Award nominiert. P.S.: Der Comicautor sollte darüber hinaus nicht mit dem schottischen Dichter und Schriftsteller Sir Walter Scott (1771-1832, zum Beispiel Waverley 1814 und Ivanhoe 1820) verwechselt werden. Geändert von Servalan (21.08.2015 um 03:06 Uhr) |
20.08.2015, 18:09 | #70 |
Moderatorin Internationale Comics
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Epoxy
1) Frankreich + Belgien: Jean Van Hamme (Szenario) / Paul Cuvelier (Zeichnungen): Epoxy (Le Terrain Vague 1968, Nachdrucke erschienen 1977 bei Horus, 1981 bei Marcus, 1987 bei Claude Lefrancq und zuletzt 2003 bei Le Lombard - deutsche Ausgabe: Alles Gute | Schreiber & Leser 2003)
Der Name der weiblichen Hauptfigur leitet sich vom Epoxidharz ab, einem in den 1930er Jahren erfundenen hochwertigen Kunststoff. Nachdem Epoxy vom geheimnisvollen Koltar auf dessen Yacht entführt wurde, geht diese im Sturm unter. Die Schiffbrüchige landet an einer Küste und findet sich in der griechischen Mythologie wieder. 2) USA: John Pham: Epoxy (Epoxy Press, seit 1999) Der in Saigon geborene John Pham lebt in Los Angeles.erhielt für seine Alltagsserie im Selbstverlag zahlreiche Preise: Xeric Award 2000, Ignatz Awards 2010 und 2015 (Nominierungen), 2011 vertrat er die USA auf dem Comicsalon von Angoulême. Geändert von Servalan (21.08.2015 um 03:04 Uhr) |
25.08.2015, 14:46 | #71 |
Moderatorin Internationale Comics
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Kix
1) Deutschland: KIX (KIX GbR, Hanau am Main, April 1991 - August 1992 (Frühjahr 1995), 15 (29) Hefte im Piccolo-Format), weitere Comicveröffentlichungen 1990-1997.
laut eigener Angabe "das undergroundigste Comicmagazin aller Zeiten" mit Stories und Zeichnungen von Raul, Rautie, tvuzk, Jörg Ritter, Hannes Neubauer, Jörg Buch, Kyobi, dÖz, T. Lauterberg, Jörg Mühle, Picard, Klaus Cornfield, Robert Wiedemann, Oliver Husain, Andreas Keiser und Nicolas Kaiser. Alle Ausgaben als pdf kostenlos im kixblog. 2) Polen: Kix (Biggboss, seit November 2011, bisher 7 Hefte) Underground-Comix-Heft mit theoretischen Beiträgen. |
25.08.2015, 15:01 | #72 | |
Mitglied
Beiträge: 657
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Noch mehr Bobos
Zitat:
5) Ein Orang-Laut-Pirat, Mittelalter, erschienen 1988 www.mosapedia.de/wiki/index.php/Bobo 6) Ein Pirat im Golf von Bengalen, 19. Jhd., erschienen 2005 http://www.mosapedia.de/wiki/index.p...eltreise-Serie) |
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02.09.2015, 15:58 | #73 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Two Face
1) USA: seit Detective Comics #66 (August 1942) im Batman-Universum (DC / Time Warner) als Superbösewicht Two-Face unterwegs. Erschaffen von Bob Kane (Szenario) und Bill Finger (Zeichnungen), wurde er zunächst als smarter, gut aussehender Rechtsanwalt Harvey "Apollo" Dent eingeführt. Außerdem trat er bisher unter den Aliases Apollo, Janus, Mr. Duall und Count Enhance auf.
2) Südkorea: Lee Yoo Jung 이유정: Two Face - Das gestohlene Gesicht 열정의 투 페이 (Seju Munhwa / Sigongsa 2002-2003, 3 Bände), auf deutsch liegt die Serie nur unvollständig bei Achterbahn (2004, 2 Bände) vor. Zitat:
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17.11.2015, 18:31 | #74 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Der eine und der andere III
1) Die Comicfigur Don Winslow of the Navy (Bell Syndicate 1934 - 1955 und Fawcett Comic Books seit 1943): Lieutenant Commander Don Winslow jagte für den Geheimdienst der US-Navy Spione. Seit 1937 entstanden Serials für das Radio, seit 1942 Kino-Serials.
Ziel der Serie war es, Rekruten für die US-Marine zu werben. Admiral Wat T. Cluverius beklagte sich über mangelnde Erfolge im Mittleren Westen und schrieb einen Wettbewerb aus. Lieutenant Commander Frank V. Martinek USNR (Creator und Szenarist) hatte den Charakternamen vorher in einigen seiner Romane verwendet und übertrug das Konzept jetzt auf Comics. Colonel Frank Knox verkaufte den Strip (wie ein Agent) an das Bell Syndicate. Die ersten Layouts stammten von Naval Lieutenant Leon Beroth (Art Director) und Carl Hammond (Layout und Hintergründe). Zwischen 1940 und 1942 sprang Ken Ernst (der später mit Mary Worth bekannt wurde) als Ghostzeichner ein. Zitat:
Die beiden passen eigentlich gut zueinander - zu gut, um kein Pseudonym zu sein? Geändert von Servalan (18.11.2015 um 15:13 Uhr) |
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26.11.2015, 17:24 | #75 | ||
Moderatorin Internationale Comics
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Alpha
1) Belgien: Pascal Renard und Mythic (Szenario) / Juri Schigounow und Chris Lamquet (Zeichnungen): Alpha (Le Lombard Coll. Troisième vague, seit 1996, bisher 13 Bände) - deutsche Ausgabe unter dem Titel Agent Alpha bei comicplus+ (9 Bände sind erschienen).
Zitat:
2) Bundesrepublik Deutschland: Jens Harder: Alpha (Carlsen 2010) Zitat:
3) Frankreich: Bessora (Szenario) / Barroux (Zeichnungen): Alpha (Gallimard bandes dessinées hors collection 2014) Bislang ist nur ein Band über den illegalen Migranten Alpha erschienen: "Abidjan - Gare du Nord". Der erste Band schildert, wie Alpha mit seinem Sohn in Abidjan (Elfenbeinküste / Westafrika) aufbricht, um das Ziel seiner Träume zu erreichen: den Bahnhof Gare du Nord in Paris. |
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