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27.11.2020, 12:11 | #1 | |
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Ich kann zu Rächer #96 kaum etwas hinzufügen, was Euch nicht schon aufgefallen ist. Schöne Zeichnungen von Buscema. Die Auflösung für mich doch sehr enttäuschend: Rick Jones schafft es, mit Gedankenkraft (die jedem Menschen innewohnt!) einfach alles gleichzeitig zu lösen; Skrulls und Krees sind wie versteinert, der 4. Skrull auf der Erde wird enttarnt, Rick entkommt der Negativzone und so weiter. Das ist mir dann doch zu einfach. Mag sein, dass ich das als Kind anders empfunden hätte. Ich habe diese Ausgaben damals aber nicht vollständig und in der falschen Reihenfolge bekommen und deswegen den ganzen Storybogen nie wirklich verstanden.
Wird eigentlich dieses "Versteinern" der Figuren später nochmal genauer erklärt? Also, wurde die Zeit angehalten oder so etwas Ähnliches? Der Titel der Story ist mir auch schleierhaft: "Das Ende der Götter." ("Godhood's end") Welche Götter? Ich sehe nur Thor, aber der ist doch nicht am Ende. Wohl wieder eine Anspielung von Roy Thomas auf einen SF-Roman, die mir entgangen ist. Jetzt aber nochmal zur Genese dieser Ausgabe. Wie schon geschrieben, gehen die Erinnerungen von Neal Adams und Roy Thomas auseinander. Hier Teile der Version von Roy Thomas von der Bleedingcool-Webseite: Zitat:
Neal Adams hat sich immer unzufrieden über das Ende der Story geäußert und behauptet, er hätte eine viel längere und größere Story im Kopf gehabt. Roy Thomas hat dem immer widersprochen: die gesamte Länge und das Ende seien im Wesentlichen von Anfang an so geplant gewesen. We'll never know. |
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27.11.2020, 15:07 | #2 |
Moderator NUFF!
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Gerne, wenn ich helfen kann. Als Moderator gibt es rechts unten zwei Buttons. Neben "zitieren" ist da auch "ändern". Für mich selbst war das anfangs auch eine Umstellung und etwas gewöhnungsbedürftig. Und ich hab auch erstmal Beiträge von anderen Usern versehentlich überschrieben...
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27.11.2020, 07:21 | #3 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Glaube nicht.
Ich bin da wie Houdini. |
27.11.2020, 08:27 | #4 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Das stimmt. Aber als Marvelleser nimmt man eigentlich schon viele Sachen als gegeben hin, wenn man das Grundgerüst der Story erkennen kann.
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29.11.2020, 08:02 | #5 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Nicht so wirklich. Die Gesichter sind wirklich sehr schmal und wirken dadurch älter. Beim Morgenspaziergang habe ich noch mal über die Unterschiede Marvel DC nachgedacht. DC hat es da durch die Jahre wirklich übertrieben. Vielleicht liegt es daran, dass die DC Helden schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel haben und natürlich in Comics immer noch mal etwas höher, schneller, gefährlicher gemacht wird. Das liegt in der Natur der Sache. Der rote Blitz oder Superman können die Erde in kürzester Zeit umrunden. Superman bewegt Planeten. Marvel schaffte es jedoch die Helden bodenständiger zu halten. Grant Morrison hat das mal in Action Comics #12 aus dem Jahre 2012 parodiert. In der Geschichte wird Lois Lane angeschossen. Superman rennt in die Bücherei, liest mit Supergeschwindigkeit alle medizinischen Bücher durch und operiert Lois. Quecksilber wird immer der schnelle Mutant bleiben, dessen Geschwindigkeit jedoch überschaubar ist. |
29.11.2020, 08:44 | #6 |
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Also ich bin kein Gegner von DC. "Superman/Batman" hat mich als Kind nicht so angesprochen, daher habe ich diese Sachen nur wenig gelesen und kann nicht viel dazu sagen.
Daß eine Figur wie Superman quasi alles kann, ist für das Superheldengenre schon in Ordnung und kann seinen Reiz haben. Oft macht es sich DC damit aber unnötig selbst schwer, denn ein Held ohne Achillesferse ist doch eher langweilig. |
29.11.2020, 08:58 | #7 |
Moderator Preisfindung
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Ich weiß was Du meinst und habe irgendwann nur noch die Batman-Hefte gekauft.
Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
29.11.2020, 09:01 | #8 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Deshalb gab es ja so Sachen wie Magie und Kryptonit in allen Farben.
Die Geschichten wurden auch meistens nicht nur durch die Stärke Supermans gelöst. |
29.11.2020, 18:14 | #9 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Die Rächer # 98
Titel: ...den machen sie wahnsinnig! US: ...They first make mad! Williams, Oktober 1978 (Avengers #98, Mai 1972) Autor: Roy Thomas Zeichner: Barry Windsor-Smith Tusche: Tom Sutton Cover: John Buscema, Barry Smith Herkules hat sein Gedächtnis verloren. Außer einer düsteren Prophezeiung für die Erde, weiß er nichts mehr. So erzählt Clint, wie er mit Herkules zusammenkam. Gegen vier Skrulls, die auf dem Weg sind, die Erde zu zerstören, schafft es Clint mit Pfeil und Bogen einen Energietank zu zerstören, der eine Kettenreaktion auslöst, die das Schiff explodieren lässt. Kurz vor der Explosion kann der Bogenschütze mit einem Beiboot entkommen und landet unversehrt auf der Erde. Dort trifft er auf einen fahrenden Zirkus, der auf seiner Tournee durch Jugoslawien ist. Hercules, der seine Erinnerungen verloren hat, ist Mitglied der Truppe, die den Halbgott irgendwo in Griechenland aufgenommen hat. Mit einem Flugzeug reisen die beiden Rächer dann zurück nach New York. So ist der Stand der Dinge. Die Rächer können Hercules nicht helfen seine Erinnerungen zurückzubekommen. So macht sich Clint an Wanda heran, die ihm aber ausweicht. Pietro gegenüber gibt sie zu, dass sie Vison liebt. Zwei Gestalten materialisieren bei den Rächern. Es sind die Herolde von Ares, Kratos (Macht) und Bia (Kraft), Geschwister und Nachkommen von Titanen, die damals Prometheus an den Felsen gekettet haben. Sie sollen Herules entführen. Dieser wehrt sich jedoch nicht und so ist es an den anderen Rächern, ihn zu verteidigen. Gegen zwei Titanen hat selbst Thor keine Chance. Außerdem kümmert sich Vision lieber um die bewusstlose Scharlachhexe, anstatt das er versucht, die Entführung zu verhindern. Kratos und Bia verschwinden mit Hercules und nun wollen die Rächer zum Olymp ziehen, wo sie Ares vermuten. Auch in dieser Ausgabe wird wieder mal ein Rächer entführt, der gerettet werden muss. Dieses Mal ist es Hercules, mit dem er ein Wiedersehen nach fast 50 Ausgaben gibt (In Heft 49 verließ er die Rächer). Bei dem fahrenden Zirkus musste ich natürlich an Hulk #217 (Circus of lost Souls) aus dem Jahre 1977 denken. Obwohl die Mitglieder Ähnlichkeiten haben, gibt es jedoch keine direkte Verbindung. Die Zirkustruppe dieser Ausgabe hat Roy Thomas erfunden, die vom Hulk Len Wein. Die Rückkehr aus dem All von Clint Baron war relativ unspektakulär. Der Kampf gegen die Titanen/Götter entspricht der aktuellen Stärke der Avengers. Die Gegner wurden insgesamt immer mächtiger, seit Thor und Iron-Man wieder mit dabei sind. Es sind auch jetzt Kämpfe der ganzen Rächer und nicht nur einzelner, wie z. B. die Black Panther Hefte. Auch die Beziehung zwischen Vision und Wanda kommt wieder ein gutes Stück weiter. Hier gesteht auch Wanda ihre Liebe zu Vision ein. Toll gemacht von Barry Smith die Panelaufteilung, bzw. Überleitung. In einem relativ kleinen Panel kommt die Liebesbezeugung von Wanda und dann, fast schon übergroß, der Ausruf des Erstaunens von Captain America. Inzwischen sind diese Überleitungen zum nächsten Panel ja Usus. Die Schweißperlen und Regentropfen, die Barry Smith in die Gesichter zeichnet, sehen nicht gut aus. Geändert von Crackajack Jackson (30.11.2020 um 07:28 Uhr) |
30.11.2020, 09:19 | #10 |
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Diese Ausgabe habe ich ganz gern gelesen. Hier werden uns einige Rächer-Figuren nähergebracht, oder zumindest erleben wir Entwicklungsschritte mit. 1978 dürfte ich mich eher an den exzentrischen Darstellungen von Barry Smith gestört haben (Falkenauge, Jarvis nicht erkennbar; Thor, Cap, Scharlachhexe und Quecksilber ziemlich eigenwillig wiedergegeben; den Guardsman konnte ich nicht kennen). Heute finde ich, die Zeichnungen haben ihre Qualitäten. Hier ist zudem Tom Sutton als Inker aktiv, ein Mann aus dem Independent-Bereich, unter anderem erster „Vampirella“-Zeichner. Sein Artwork hat allerdings in meinen Augen hier Höhen und Tiefen.
Aber die Flashback-Geschichte von Clint Barton finde ich interessant, auch seinen ungestümen Versuch, bei der Scharlachhexe zu landen. Quecksilber spielt als Beschützer seiner Schwester eine ungute Rolle, aber das ist zumindest einfühlsam geschildert. Der Zirkus erinnert, wie oft in amerikanischen Darstellungen, einer Freakshow, und es war für mich ein guter Einfall, daß sich Falkenauge und Herkules hier wieder begegnen. Zudem tauchen, wohl in Vorbereitung der Jubiläumsausgabe, ein paar Figuren auf, die bei den Rächern schon mal eine Rolle gespielt haben: der Schwarze Panther, sehr unbeholfen gezeichnet, Ameisenmann (leider fehlt die Wespe), Rick Jones, der sehr am Rand des Geschehens bleibt und auch keine Ähnlichkeit mit der einstigen Figur hat. Alles zusammen ist eine vielversprechende Eröffnung für „Avengers“ # 100; ich befürchte freilich, daß am Ende wieder ganz auf die Schnelle eine Lösung her muß, die einmal mehr nicht überzeugen wird. Aber mal sehen. Immerhin war das die erste große Jubiläumsausgabe dieser Serie, und aus eventuellen Fehlern konnte man bei Marvel lernen. |
30.11.2020, 13:09 | #11 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Falkenauge hat seine Ursprünge im Zirkus und auch Hulk oder Thor wurden da immer gerne als "starker Mann" verpflichtet. Ist also passend.
Bei den Zeichnungen gibt es einige, die ich nicht sofort erkannt habe, bzw.zuordnen konnte. Der schwarze Panther sieht schon sehr seltsam aus, da gebe ich dir Recht. Auch hier wird sich mit der Entwicklung der Geschichte wieder viel Zeit gelassen. |
30.11.2020, 13:56 | #12 |
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Anfangs ist das eher eine Mystery-Geschichte von einem, der sein Gedächtnis verloren hat. Die Action mit Kratos und Bio ist auch nicht überragend. Stört mich aber nicht.
Zu Tom Sutto hätte ich vielleicht noch sagen sollen: Er war kein Routinier, sondern hat wohl eher dazu geneigt, immer sein Bestes zu geben. Teilweise sieht sein Inking sehr gut aus, er kann das aber nicht das ganze Heft hindurch durchhalten. |
30.11.2020, 15:20 | #13 |
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Meine Eindrücke von Rächer #97: Wenn man fast 100 Hefte am Stück liest, fallen einem natürlich Motive auf, die immer wiederholt werden. Hier wieder das Rächer-gegen-Rächer-Motiv, das wir schon öfter hatten. Hypnose, Täuschung oder Verkleidung, das ist immer gut, um die Rächer gegen sich selber kämpfen zu lassen und Spannung beim jugendlichen Publikum zu erzeugen. Hier also die Flötenspieler von Ares. Na ja. Die Flötenspieler als (wenn auch plumpe) Metapher für die Verführbarkeit der Massen sind nicht schlecht, auch dieses Motiv war aber schon da (Söhne der Schlange, Skrull als Craddock). Ich bin vielleicht etwas zu kritisch, aber mir fehlt da immer die Botschaft, dass es auch an jedem einzelnen liegt, sich verführen zu lassen oder eben nicht. Hier wird wieder so getan, als könnte man sich nicht dagegen wehren.
Und noch ein bisschen Kritteln am Detail: Es wird doch beschrieben, dass die Hypnose durch die Musik passiert; wenn die Flötenspieler ausgeschaltet sind, sind alle wieder normal. Aber ziemlich am Anfang befiehlt Ares, das Flötenspielen einzustellen ("im Sturmesbrausen hört man sie nicht"), die Leute sind aber weiterhin fanatisch. Wie passt das zusammen? Die Zeichnungen von Barry Smith sind gar nicht so schlecht. Ja, die schmalen Gesichter mit den aufgerissenen Mündern nerven, aber er bringt ein paar interessante Perspektiven und Seitenaufteilungen. (Vielleicht hat Sal Buscema auch einiges gerettet.) Was aber gar nicht geht, ist das neue Kostüm von Falkenauge, sorry, ich hoffe, das hat nicht lange so angehalten. |
30.11.2020, 17:38 | #14 | |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Zitat:
Es wäre doch niemandem aufgefallen, ob die Flötenspieler noch spielen oder nicht. Comics sind ein sehr leises Medium. Darauf kann ich dir keine befriedengende Antwort geben. Tiefere wissenschaftliche Abhandlungen über Massenphänomene unterstelle ich Roy Thomas aber hier nicht. Roy möchte vielleicht erst mal anhand von normalen Menschen zeigen, wie die Flöten funktionieren. Die Menge spielt ja dann im Verlauf der Geschichte eigentlich sonst keine Rolle mehr. |
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30.11.2020, 19:52 | #15 |
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Ich hatte das Gefühl, daß das Herkules-Motiv konkret so schon mal da war. Das stimmt aber nicht ganz. Man kann lediglich sagen, Herk wird immer mal wieder aus seiner gewohnten Umgebung gerissen und irrt umher. In "Thor" wurde er durch einen Kontrakt mit Pluto in die Unterwelt verbannt. In "Rächer" kehrte er auf einen Olymp zurück, der von den Göttern verlassen war - schuld war der Titan Typhon. Das hat beides schon Ähnlichkeit mit der Amnesie jetzt.
Das neue Falkenauge-Kostüm hat mir als Jungen auch nicht gefallen. Aber es ist ein typisches Zirkuskostüm, und da hat Clint Barton es her. Ich denke, mit dem Zirkus als Motiv kann Barry Smith einiges anfangen. Heute ist es mir egal, in welchen Klamotten Superhelden herumlaufen - wirklichkeitstauglich sind fast alle nicht, wie sich durch das Cinematic Universe herausgestellt hat. Aber in der Regel waren die ursprünglichen Kostüme aus den frühen 1960er Jahren in den Comics nicht zu übertreffen, finde ich. |
30.11.2020, 21:06 | #16 |
Moderator NUFF!
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Wo er im Zug erstmal Essen in sich reinstopft...
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30.11.2020, 21:07 | #17 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Genau. Da hat er auch richtig Muskeln.
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03.12.2020, 06:01 | #18 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Die Rächer # 99
Titel: Welche Götter da auch sind! US: Whatever gods there be! Williams, November 1978 (Avengers #100, Juni 1972) Autor: Roy Thomas Zeichner: Barry Windsor-Smith Tusche: Syd Shores, Barry Windsor-Smith, Joe Sinnott Cover: Barry Windsor-Smith Das Cover Alle Rächer auf einem Cover. Da bleibt nicht viel Platz für was anderes. So wird es eine große Gruppenaufstellung. Die kleinsten nach vorne, die fliegenden nach hinten und Captain America in die Mitte. Die Rächer finden sich bei dem schwarzen Ritter zusammen. Sogar der Hulk kommt. Dane Whitman wurde von seinem Vorfahren alarmiert, dass sein Schwert, das erst vor kurzem (Rächer #83) im Brunnen der Zeit verschwand, wieder auftauchte. Ares findet es in einem Baum und nimmt es an sich. Die Zauberin ist erscheint mit dem Schwert und klärt Ares über dessen Macht auf. Mit dem Schwert des schwarzen Ritters geht Ares in den Tempel des Prometheus. Dort löscht er die ewige Flamme aus, was bewirkt, dass die Götter des Olymp verschwinden. Hercules, der durch die Löschung der Flamme auch die Hälfte seiner Kräfte verlor, wird von den Titanen den Olymp hinab auf die Erde geworfen, wo er dann vom Zirkus gefunden wird. Ares Plan ist es, über die Erde nach Asgard zu kommen und dieses zu erobern. Er hat die Barriere um Asgard erschaffen, damit Odin nichts von seinen Plänen mitbekommen sollte. Als der Vorfahre des schwarzen Ritters seinen Bericht beendet hat, stößt noch ein weiterer Rächer zum Team, der Schwertträger. Das Team teilt sich auf. Thor, Der Eiserne, Hulk, Vision und der schwarze Ritter reisen nach Asgard, während der Rest der Truppe auf der Erde bleibt. Thor und seine Gefährten fliegen, bzw. springen, zum Olympus. Dort werden sie von Zentraueren angegriffen. Der Eiserne und der schwarze Ritter werden überwältigt. Thor und Vision jedoch gelangen zu der Zauberin, die mit ihren Lakaien Hercules gefangen hält. Die Zauberin wirft einen tödlichen Spruch auf Thor, doch Vision wirft sich heldenhaft dazwischen. Der Spruch tötet Vision zwar nicht, wirft ihn jedoch um. Kratos und Bia gehen jetzt auf Thor los, doch dieses Mal gewinnt Thors In London kämpfen die restlichen Rächer gegen die Satryre, die aus einem Dimensionsportal kommen. Ares, der sich bis jetzt im Hintergrund aufgehalten hat, versucht zu fliehen, doch ein zerzauster schwarzer Ritter erscheint und stellt ihn. Da erscheint Thor und erledigt erst den Titanen an seiner Seite und zusammen besiegen sie Ares. Dane Whitman erhält sein Schwert zurück. Die Zauberin wird, eher zufällig, vom Hulk aufgehalten. Sie wird der Gerichtsbarkeit von Zeus überlassen. Alle kehren glücklich und zufrieden zur Erde zurück. Eine hundertste US Ausgabe, in der alle Rächer platziert wurden. Am Anfang des letzten Heftes ist die Story noch einigermaßen spannend und bietet viele Möglichkeiten, zum Ende jedoch wird alles verschenkt. Ich kann in der Geschichte keinen richtigen Höhepunkt ausmachen. War es die selbstlose Aufopferung von Vision, die mir noch am besten gefallen hat, oder der Fall Ares, durch die Hände vom schwarzen Ritter und Thor. Unbedeutend war auf jeden Fall der Hulk, der nur anwesend sein musste und keine richtige Rolle hatte. Ares war in der ganzen Geschichte ein sehr farbloser, passiver Oberschurke. Roy Thomas weiß nicht viel mit Quecksilber anzufangen. Es ist schwierig, einen Speedster zu erzählen und zu zeichnen. So hat er eher die Kräfte von Bouncing Boy, der auch immer hin und herspringt. |
03.12.2020, 23:25 | #19 |
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Es ist eine recht poetische Geschichte – wenn es sich auch um Trivialpoesie handelt. Aber ich werte es zunächst mal als einen Pluspunkt, daß anders als bei FV und Spinne die hundertste Ausgabe nicht einfach für eine Parade der Superschurken genutzt wird; jeder Gegner wird dann in drei bis vier Panels erledigt. Hier ist die Vorgabe, daß alle, die zu den Rächern gehören oder mal gehört haben, beteiligt sein müssen. Und Roy Thomas hat offensichtlich eingesehen, daß er nicht jeder Figur einen völlig gleichwertigen Auftritt verschaffen kann. Der Hulk war von seiner Charakteristik her nur schwer unterzubringen, aber es wird eine überraschende Lösung für ihn gefunden: Er sitzt im Kreis von Satyrn und freut sich an deren Musik. Ich kenne seine eigene Serie nur sehr wenig, aber konnte Hulk nicht da hin und wieder auch seine friedliche Seite zeigen? Der Schwertträger tritt nur auf und spielt ab da keine weitere Rolle mehr. Quecksilber verschwindet ebenfalls in der Bedeutungslosigkeit. Überhaupt scheint mir nach der Trennung der Rächer in zwei Gruppen nur die von Thor angeführte Schar näher betrachtet zu werden. Doch immerhin: Hier wird nichts schematisch abgespult; und die Märchenelemente verleihen der Story in meinen Augen einen gewissen Reiz.
Ebenso gibt Barry Smith dieser Ausgabe etwas Besonderes. Er ist der Richtige für die Visualisierung dieser sehr fantasylastigen Story. John Buscema kann ich mir hier schlecht als Zeichner vorstellen. Fantasy kann er zwar auch, aber er wäre nach meiner Einschätzung mit den vielen nötigen Panels nicht so gut zurechtgekommen. Smith bekam offenbar etwas mehr Zeit als üblich, um die Seiten sorgfältig auszuarbeiten; deshalb wurden ihm zwei Inker zur Verfügung gestellt. So konnte wohl die deadline eingehalten werden. Nochmal zur Story: Mir fällt auf, daß Roy Thomas offenbar gern mit langen Rückblenden gearbeitet hat – so auch hier. Seine Storys haben in der Regel eine spektakuläre, ziemlich unerwartete Eröffnung. Dann muß er mit der Rückblende den Zusammenhang mit der vorherigen Ausgabe herstellen. Der Nachteil ist, daß damit nur etwa zehn Seiten für die eigentliche Handlung bleiben. Und das ist wohl der Grund, warum Crackajack die Story insgesamt als verschenkt beurteilt. Ich muß sagen, ich fand dieses Jubiläumsheft durchaus unterhaltsam und auch dem Anlaß angemessen. Wie ich das 1978 gesehen habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Auf jeden Fall hatte ich mit dem Zeichner Barry Smith Probleme, weil er von der üblichen Gestaltung der Figuren und der Action zu sehr abwich. Letzte Anmerkung: Es gibt noch keinen Hinweis darauf, daß das die vorletzte Williams-„Rächer“-Ausgabe ist. Das Ende kam wieder mal plötzlich und unerwartet. |
04.12.2020, 05:38 | #20 |
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Der damalige Hulk ist eigentlich immer auf der Suche nach Frieden und Ruhe vor den puny humans. Das ist ein zentrales Element.
Wenn man die Hulkszenen so betrachtet, machen sie wirklich Sinn. Ich habe erwartet, dass der Hulk durch die Musik manipuliert wird, oder von der Zauberin für ihre dunklen Zwecke eingespannt wird. Obwohl er natürlich zwischendurch die ganzen feindlichen, von der Erde zurückkehrenden Dämonen erledigt, sitzt er danach doch wieder friedlich mit den Satyren zusammen. Das erinnert mich dann schon an sein erstes Treffen mit Crackajack Jackson, wo er auch von der Musik seiner Mundharmonika angelockt wird und sich zu ihm ans Lagerfeuer setzt. Der Hulk hatte ja zu dieser Zeit das Gemüt und den Intellekt eines vierjährigen Kindes. Es muss also nicht immer einen Höhepunkt geben, wenn die Geschichte unterhaltsam ist. Gestern habe ich auch solch einen unaufgeregten Comic gelesen (Spirou und Fantasio spezial #23) in dem die Story einfach unterhaltsam, auf einem gleichmäßig hohen Niveau abläuft, ohne dass alle Protagonisten zusammen auf ein Ziel hinarbeiten. Viel macht auch da die Atmosphäre, zusammen mit den Zeichnungen. Diese Ausgabe wäre natürlich ein besserer Abschluss gewesen, als die nächste, schätze ich mal. Aber man hat bei Williams wohl gekämpft, bis zum Schluss und von Ausgabe zu Ausgabe gehofft, dass die Lage wieder besser wird. Geändert von Crackajack Jackson (04.12.2020 um 05:53 Uhr) |
04.12.2020, 14:28 | #21 |
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Ich fand Rächer #98 auch gar nicht schlecht - die lange Rückblende mit der Zirkusstory ist ganz nett. Wer Kevin O'Brien sein soll, weiß ich nicht, da ist man als Williams-Leser wieder aufgeschmissen ("über diesen Spezi werden wir in Bälde ausführlicher berichten" - Pustekuchen, gleich war mit den Rächern und dem Eisernen alles vorbei). Vision kann nicht richtig Latein ("cognito, ergo sum"), aber als Android muss man das vielleicht auch nicht können. Nur die Zeichnungen sind manchmal ganz schön unterirdisch mit fratzenhaften Gesichtsausdrücken (z.B. im allerletzten Panel).
Rächer #99 ist bei den Zeichnungen um einiges besser, obwohl beide Hefte von Barry Smith sind. Lag es also nur am Inker Tom Sutton? Mir hat die ganze Story wieder gefallen, vor allem die Anfangssszene mit den vielen stummen, schmalen Bildern, tolle geheimnisvolle Atmosphäre. Wer ist das eigentlich auf Williams-Seite 3 ganz unten rechts, der die Koordinaten durchgibt, ist das Rick Jones? Auf der Doppelseite (Williams 6/7) fällt mir auf, dass Williams in der Heftmitte jeweils etwa einen Zentimeter Zeichnungen ergänzt hat, entsprechend seltsam sieht Ameisenmanns rechter Ellenbogen aus. In den Sprechblasen wieder etwas Schludrigkeit; "um den des Zeus zu suchen" statt "um den Sohn des Zeus zu suchen", auf Seite 18 in zwei Sprechblasen derselbe Text ("Thor steht bei Vision"). Ebenfalls auf Seite 18 ist Cap mal in einem weißem Kostüm, dafür hat Vision gelbe Hosen. Williams bleibt sich bis zum Schluss treu. Auf Seite 19 ist im ersten Panel (in London) eine grüne Gestalt mit gelben Stiefeln zu sehen; Vision kann das nicht sein, der ist ganz woanders, aber wer ist das dann? Oder hat Barry Smith da einen Fehler gemacht? Und Ares habe ich lange fälschlich für Arturo Vidal gehalten... |
04.12.2020, 15:01 | #22 |
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Verständnisfrage (ich habe das Heft leider nicht):
Wird die ewige Flamme wieder entzündete? Oder warum taucht Zeus (als Olympier) am Ende auf? Und warum verschwindet Ares nicht, als die ewige Flamme erlischt? Er gehört doch auch zu den Olympiern. Oder ist das bei Marvel anders? |
04.12.2020, 18:00 | #23 |
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Berechtigte Fragen.
Ares sagt zu der Flamme des Prometheus: Erlischt sie, so werden alle Götter zu Kristall, Halbgötter verlieren lediglich die Hälfte ihrer Kraft. Und er selbst, Ares, ist durch die schwarze Klinge davor gefeit. Seltsam, aber so steht es geschrieben... Daß die griechischen Götter am Ende wiederbelebt werden, wird nur kurz von Thor erwähnt. |
04.12.2020, 18:34 | #24 |
Playlist Master
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05.12.2020, 15:39 | #25 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Die Rächer # 100
Titel: Um die Zukunft zu retten! US: Five dooms to save tomorrow! Williams, November 1978 (Avengers #100, Juli 1972) Autor: Harlan Ellison, Roy Thomas Zeichner: Rich Buckler Tusche: Dan Adkins Cover: Rich Buckler, Frank Giacoia Thor gibt mit seinem Hammer den Startschuss für ein Schachspiel. Der Schachcomputer Nimrod soll gegen einen menschlichen Schachgroßmeister eine Partie Schach spielen. Genosse Sporadik ist kein angenehmer Zeitgenosse. Während des Spieles erleidet er jedoch eine Herzattacke. Im Krankenhaus wird er von Donald Blake operiert, aber auch er kann nicht viel tun. Durch ein seltenes Gift an einer der Figuren fällt der Schachgroßmeister ins Koma. Um ihm zu helfen müssen die Rächer herausfinden, wer die Schachfigur präpariert hat. Es wird Nacht und alles ist ruhig im Rächer HQ. Da steigt aus dem Schachcomputer Leonard Tippit heraus. Doch er ist nicht alleine. Vision hat sich auch in einer Maschine versteckt und ihm aufgelauert, weil er eine Ahnung hatte. Trotzdem spürt Vision keine böse Aura in seinem Gegenüber. Er will ihn aufhalten doch Tippit schaltet ihn aus. Jedoch wird er kurz darauf von Captain America besigt. Ihm bleibt nur die Flucht und er versinkt im Boden. Leonard Tippit hatte vor zwei Tagen Kontakt mit dem Beobachter. Dieser berichtet ihm, dass er das Schicksal aller Welten in der Hand hat. Die Kinder von fünf Menschen sind verantwortlich für den Untergang der Welten in naher Zukunft. Limrod hat es jetzt in der Hand, die Weichen zu stellen, um dies zu verhindert. Die Rächer werden von Tippit eingeweiht und wissen auch die Orte, an denen die fünf Menschen verweilen, die jetzt durch seine Hand sterben sollen. Obwohl sie sich aufteilen und stets zur Stelle sind, wenn Tippit erscheint können sie die Menschen nicht retten. Tippit jedoch wird nach jedem Einsatz schwächer und bei der letzten Person kann er nicht mehr fliehen, sondern wird von der scharlachroten Hexe gestoppt. Da erscheint der Beobachter, der Tippit mitnimmt. Tippit war selbst die Gefahr und die fünf Menschen waren nur der Köder um die Rächer auf den Plan zu rufen. Er wollte gestoppt werden. Eine verwirrende Geschichte, mit einem allwissenden Erzähler. Der Schurke bzw. Gegenspieler der Rächer ist keiner der üblichen Schurken. Hier handelt es sich um einen älteren Mann mit lichtem Haar, der eigentlich kein Kämpfer ist. Die Geschichte ist stellenweise sehr unlogisch. Tippit sollte die fünf Menschen töten, versetzt diese aber nur ins Koma. Am Anfang braucht er Gift auf einer Schachfigur dazu, später reicht ein Strahl aus seiner Hand. Trotzdem hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Hier kam mir die Geschichte von Abraham in den Sinn, der seinen Sohn opfern soll, um die Loyalität zu Gott zu beweisen. Schließlich kommt es aber doch ganz anders. Die fünf Menschen überleben und der Beobachter nimmt Tippit, der die eigentliche Gefahr darstellte, mit sich . Die alte Frage: "Würdest Du Hitler töten, wenn Du es könntest" wird hier in die Gegenwart verlegt. Aufgefallen ist mir, dass hier Thors Hammer wie ein abgeschossener Colt rauchte, nachdem er ihn benutzt hat, um das Spiel zu starten. Hatte er bis jetzt noch nie gemacht. Müsste mal zum Tüv. Die Anfangsszene mit dem Schachspiel Mensch gegen Computer ist ein interessantes Abbild der damaligen Zeit . Auch das Auftauchen des Beobachters ist eine Aufwertung für die Geschichte, die ursprünglich für DC's Hawkman konzipiert war. Sie bekommt dadurch einen übernatürlichen Touch. Mit dieser Geschichte beendet Williams die Serie "Die ruhmreichen Rächer". |
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