07.12.2023, 13:12 | #41601 | |
Optimist-innen
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Hä? Um 11:40 Uhr schriebst Du zu den Studierenden:
Zitat:
Ich fasse zusammen: Gender Aktivist*Innen LaLe |
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07.12.2023, 13:13 | #41602 |
Mitglied
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Habe ich da jetzt irgendwas ausgelöst, was ich nicht wollte? Ich bin übrigens gar kein Fan vom übertriebenen Gendern, ich wehre mich gegen Binnen-Is, gegen Gendersterne, gegen Doppelpunkte, gegen das absichtliche Missverstehen (du hast "Student" gesagt, also kannst du keine "Studentin" meinen).
Ich mag nur keine Argumente, die eigentlich meine Meinung stützen sollen, wenn die Argumente nicht stichhaltig sind. Dadurch wird meine eigene Position nur geschwächt. Und das Grammatik-Argument kann ich nicht mehr hören, weil es mich nicht überzeugt. Ich bin kein Sprachwissenschaftler, und ich mag "Student" auch lieber als "Studierender", weil ich a) daran gewöhnt bin (=Faulheit) und b) es kürzer und prägnanter ist (=ästhetische Gründe). Ich merke an mir aber auch, wie wichtig der Faktor "Gewohnheit" ist. Ich arbeite an einer Hochschule, da kommen pro Tag 20-30 Mails an, in denen das Wort "Studierende" steht; vor einigen Jahren fand ich das lächerlich und unnötig, jetzt habe ich mich so daran gewöhnt, dass ich manchmal selber von Studierenden rede. So what, Lebbe geht weider, meinte Stepanovic. Gibt leider wichtigere Probleme auf der Welt. Und nicht zu vergessen: eine gute Strategie ist es, sich immer zu fragen, ob die andere Seite nicht doch auch ein bisschen recht haben könnte. |
07.12.2023, 13:16 | #41603 |
Optimist-innen
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Ja und dann wertschätzende Kompromisse finden.
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07.12.2023, 13:44 | #41604 |
Dr. Znegilletnirepus
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@Mathew
Weil ich mit etwas leben kann, muss ich da kein Freund von sein. Wir können an der Stelle auch gerne einmal diskutieren ob und welchen Unterschied es zwischen Toleranz und Akzeptanz gibt. Verstehen heute auch nur die wenigsten noch. |
07.12.2023, 13:56 | #41605 |
Um-die-Ecke-Denker
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Ich akzeptiere den Hinweis auf den Unterschied, aber ich toleriere nicht eine weitere Diskussion.
Auch nicht über 'gratis' und 'kostenlos' o.ä.. |
07.12.2023, 13:59 | #41606 |
Optimist-innen
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LaLe, Tolerierst oder akzeptierst Du den Begriff "Studierende"? Ich denke also, Du tolerierst ihn, denn akzeptieren verzichtet auf eine Wertung.
Akzeptanz bezieht sich darauf, etwas vollständig zu akzeptieren und anzunehmen, ohne es zu verurteilen oder zu werten. Akzeptanz geht über Toleranz hinaus und bedeutet, die Existenz oder Gültigkeit von etwas anzuerkennen, auch wenn es nicht den eigenen Überzeugungen oder Standards entspricht. Harvey, schon die Playlist gehört? Edit, sitze im Zug und habe viiiiel Zeit. Akzeptanz und Toleranz andersdenkender sind toll. Was ich nur immer wieder erlebe, ist, dass Problem der sogenannten adaptiven Blindheit, eine Art von selektiver Wahrnehmung und der Unfähigkeit bestimmte Informationen zu erkennen oder zu verstehen, wenn diese das eigene Weltbild oder Selbstbild in Frage stellen. Bei den Themen, die mich beschäftigen, erlebe ich das mega oft. Wenn Menschen ihre Thesen mit Pseudoargumenten verteidigen und multiplizieren, die bei näherem Hinsehen aber total schwach und substanzlos sind. Die Nuhr-Studierenden-Diskussion ist dafür ein gutes Beispiel. Geändert von Mathew (07.12.2023 um 14:17 Uhr) |
07.12.2023, 14:17 | #41607 |
Dr. Znegilletnirepus
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Toleranz bedeutet, dass man etwas (er)duldet und ist damit in der Tat negativ konnotiert.
Akzeptanz ist m. E. nicht neutral. Das ergibt sich m. E. auch schon aus dem Gegensatz der Ablehnung. Akzeptanz ist daher m. E. durchaus positiv konnotiert. Deshalb reagiere ich immer etwas allergisch, wenn man von mir Akzeptanz für etwas einfordert, das ich nicht gut finde. |
07.12.2023, 14:25 | #41608 |
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Da verwende ich die Begriffe tatsächlich breiter. Ich toleriere beispielsweise, dass Menschen in Deutschland unvegan leben, muss ich ja. Das ist aber nicht "negativ", denn sonst gäbe es ja ständig Stress und Streit.
Ich akzeptiere weiterhin, dass es manche Kulturen gibt, für die eine vegane Lebensweise unmöglich wäre, ebenso, dass es Notsituationen geben kann, in denen das Leben eines Huhns weniger "wichtig" erscheint, als das Leben von Menschen. Das ist für mich deshalb aber nicht "gut", sondern eine nüchterne Betrachtung der Realität. Es ist doch gleichzeitig auch so, dass die Verwendung dieser Begriffe in verschiedenen Kontexten variieren kann und stark von individuellen Interpretationen abhängt. Somit müssen wir uns ja gar nicht einigen. |
07.12.2023, 14:52 | #41609 | ||
Dr. Znegilletnirepus
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Zitat:
Wenn man etwas duldet, ist man dem der Duldung Gegenständlichen in der Tat negativ gegenüber eingestellt. Sonst müsste man das ja nicht (er)dulden. Hier mal eine gängige Definition: Zitat:
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07.12.2023, 14:52 | #41610 |
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Toleranz hat für mich generell eher etwas mit Hinnehmen zu tun, Akzeptanz hingegen eher mit Annehmen; der Kontext spielt dabei eigentlich selten eine Rolle.
Deswegen fordert man ja in einer Gesellschaft von den Menschen auch nicht Akzeptanz, sondern Toleranz - weil man von den Menschen zwar nicht verlangen kann, sich alles zu eigen zu machen, aber durchaus, die Dinge hinzunehmen, die man sich nicht zu eigen machen möchte, die aber anderen wichtig sind. |
07.12.2023, 14:57 | #41611 |
Dr. Znegilletnirepus
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Exakt so verstehe ich das auch. In jedem Kontext.
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07.12.2023, 15:02 | #41612 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Fakt ist, dass ich in einer Diskussion um grundsätzliche Sichtweisen es noch nie erlebt habe, dass einer sagt: Oh, Du hast ja recht. Ich ändere meine Meinung.
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07.12.2023, 15:10 | #41613 |
Optimist-innen
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Ja, das hört man so gut wie nie in einer Diskussion.
Manchmal höre ich aber, dass Menschen etwas später Ihre Meinung und ihr Verhalten geändert haben. Ein alter Freund hat mir letztens erzählt, dass er seit zwei Jahren vegan lebt, er hatte mir das gegenüber nie erwähnt, er schien mir, als wollte er auf keinen Fall, dass ich denke, die ganzen hitzigen Diskussionen der Vergangenheit hätten etwas damit zu tun gehabt. |
07.12.2023, 15:17 | #41614 |
Optimist-innen
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@LaLe, ich finde, Du verwendest den Begriff "härter" als shaboo. Mir ist das zu viel "gut-schlecht-Denken". Aus einer "Achtsamkeits" oder "Gelassenheits" - Perspektive heraus kann man die Begriffe viel entspannter und weicher verwenden, finde ich.
Der Kontext spielt meiner Meinung nach eine große Rolle, der kulturelle, der soziale, der historische und auch der politische. Es gibt Dinge, die ich in meiner Familie oder Freundeskreis nicht tolerieren würde, aber gesellschaftlich schon. Oder verwende ich das anders? So, angekommen, jetzt muss ich mal was arbeiten.... Geändert von Mathew (07.12.2023 um 15:22 Uhr) |
07.12.2023, 15:18 | #41615 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Ja, das gibt es öfter. Das war auch die Masche von Steve Jobs. Erst macht er die Idee schlecht, um etwas später genau diese Idee als seine eigene auszugeben.
Liegt wohl in der Natur des Menschen. |
07.12.2023, 15:19 | #41616 | |
Mitglied
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Zitat:
Ja, ich weiß, blöde Metapher, aber dieser Thread soll politikfrei bleiben. Überlege noch, ob ich den Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz verstanden habe. Ich muss tolerieren, dass manche Leute Frank Miller für einen guten Batman-Zeichner halten, aber ich muss es nicht akzeptieren? So richtig? |
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07.12.2023, 15:24 | #41617 |
Dr. Znegilletnirepus
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Richtig. Die dürfen den nämlich gut finden.
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07.12.2023, 15:26 | #41618 |
Dr. Znegilletnirepus
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@Mathew
Aus einer "Gelassenheits" - Perspektive heraus kann man das generische Maskulinum, das sich explizit auf den Genus beschränkt, viel entspannter und weicher verwenden, finde ich. |
07.12.2023, 15:37 | #41619 |
Optimist-innen
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Tue ich ja auch, hier im Forum und als privilegierter weißer Mann.
Wenn es um "Empowerment" geht, kann und will sich diese Gelassenheit aber nun mal nicht jeder leisten. Kontext. |
07.12.2023, 16:00 | #41620 |
Dr. Znegilletnirepus
Ort: Lübeck
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Speziell mit dem Gendern "empowered" man doch niemanden.
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07.12.2023, 16:02 | #41621 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.829
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Toleranz oder Akzeptanz? - Das frage ich mich bei jedem Contest auf's neue.
Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht. |
07.12.2023, 16:20 | #41622 |
Dr. Znegilletnirepus
Ort: Lübeck
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Ich akzeptiere, dass ihr einreichen dürft, was ihr einreicht. Finde ich ja gut, weil das für mich genauso gilt.
Dass ihr einreicht, was ihr einreicht, kann ich viel zu häufig nur schwer tolerieren. |
07.12.2023, 16:37 | #41623 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Redet doch einfach einfacher. Dann müsst ihr die Wörter nicht seitenlang erklären.
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07.12.2023, 16:55 | #41624 |
The Good
Ort: An der Ostseeküste
Beiträge: 1.540
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Ganz schön verwirrend hier, aber ich toleranziere alles.
Dafür gibt's von mir einen Spartipp für euch: Im Jahr 2024 könnt ihr eure gut aufgehobenen Kalender von 1996 wiederverwenden. Gern geschehen. |
07.12.2023, 17:59 | #41625 |
Moderator Panini Fan-Forum
Ort: Hannover
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Mir scheint ihr habt einen unterhaltsamen Tag gehabt.
KEEP CALM AND DON'T SMASH! |
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