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Alt 21.10.2017, 06:14   #1  
jakubkurtzberg
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Da wird, wie beim DC-Wälzer, das gleiche nochmal stückweise gedruckt, oder?
Es gab bei "75 Years Of Marvel" ja nur die englische Version mit Beilagen-Heft in der jeweiligen Landessprache.

Der Text der jetzigen Ausgabe ist teilweise sehr, sehr klein. Vermutlich brauche ich eine Lesebrille...

Noch kleinere Happen gibt es hier:
https://www.taschen.com/pages/de/cat...spider_man.htm

Bei den Amazonen finden sich noch weitere:
- The Little Book of Avengers (Englisch) Taschenbuch – 1. September 2017
von Roy Thomas (Autor)

- The Little Book of Fantastic Four
Roy Thomas, Taschenbuch

- The Little Book of Captain America
Roy Thomas, Taschenbuch

Geändert von jakubkurtzberg (21.10.2017 um 06:51 Uhr)
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Alt 21.10.2017, 07:27   #2  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Das hatten wir ja auch schon mit Superman, Batman und Wonder Woman. Auch diejenigen, denen die großen Bücher zu teuer sind, sollen Umsatz bringen.
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Alt 21.10.2017, 06:06   #3  
jakubkurtzberg
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Zitat von FrankDrake Beitrag anzeigen
Und, steht da etwas drin was Du noch nicht wusstest?
Das wäre wohl für jeden Autor, der über klassische Marvels schreibt DIE Herausforderung. Bisher hat das nur Mark Evanier mit "Kirby - King Of Comics" geschafft. Und da waren es auch nur die Anekdoten, die ich noch nicht kannte. Z.B.: "Mark, sag Jack, dass er noch den Müll rausbringen muss, nachdem er wieder mal das Universum gerettet hat!" (Jacks Frau Roz Kirby).
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Alt 23.10.2017, 07:12   #4  
EC-Fan
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
"Das Marvel-Zeitalter der Comics" kam gerade an...
@EC-Fan 1961-1978 klingt doch gut, oder?
Hallo jakub: Ja,das Jahr 1978 klingt sehr gut! (Obwohl ich den dicken, überformatigen Marvel-Band habe werde ich mir den neuen Band von Taschen auch kaufen).
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Alt 24.10.2017, 17:04   #5  
michidiers
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Die Fantastischen Vier (Williams) 81



Erscheinungstermin: 1977/04

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #85
2) Daredevil (I) #30

Story-Titel:
1) In diesem gequältem Land!
2) Wenn da ein Donnergott wäre!

Original-Storytitel:
1) Within this tortured land
2) ...If there should be a Thunder God!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) Gene Colan

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1) Die um ihre Kräfte beraubten und in Latveria gefangen gehaltenen FV müssen zunächst hilflos mit ansehen, dass Dr. Doom eine Truppe von zwölf schier unbesiegbaren Robotern auf seine Untertanen hetzt. Dies wäre das Vorspiel einer geplanten Eroberung der Erde. Dooms durchgeknalltes Ziel: Das Gesicht aller männlichen Erdbewohner zu entstellen, so dass Doom danach nie wieder mit einer Maske herumlaufen muss.
2) Um die Aufmerksamkeit der mutmaßlichen Safeknacker Mr. Hyde und der Kobra zu erhaschen, legt Matt das Kostüm des Donnergottes Thor an.

Bemerkungen:
Auch wenn es die Inhaltsangabe nicht unbedingt vermuten lässt, ist die Story durchaus lesbar und spannend. Vor allem die Darstellung des kleinen Balkanstaats Latveria und seiner Bewohner ist mehr als gelungen.



Für urlaubsplandende Marvelfans sei angemerkt, dass Latveria etwa hier zu finden ist:



Auch erschienen in:
1) Hit Comics #113
2) Erstveröffentlichung
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Alt 24.10.2017, 17:58   #6  
Peter L. Opmann
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Woher kennst Du die Lage von Latveria?

Der zweite Teil der Doom-Story, muß ich zugeben, hat was. Die Hilflosigkeit der FV in ihrem goldenen Käfig kommt jetzt kräftig zum Ausdruck. Dies ist sicherlich eine ungewöhnliche Superhelden-Geschichte; es kommt schon mal vor, daß einem Held seine Superkräfte abhanden kommen, aber Dr. Dooms Plan, daß das Quartett (mit Crystal statt der Unsichtbaren) in seinem Terrorstaat Latveria ein angenehmes Leben führen soll – nur, daß sie keine Chance haben, sich jemals irgendwie gegen den Herrscher aufzulehnen und aus seinem Einflußbereich zu fliehen, der erscheint mir doch recht originell. Es ist eine Geschichte über die Freiheit. Was im ersten Teil angedeutet wurde, wird hier richtig ausgeführt. Bis zum Ende dieser Episode machen die FV noch keinen Stich gegen Doom.

Reed hat versucht, die Grenze von Latveria einfach zu überschreiten und ist auf eine unsichtbare Barriere gestoßen. Dooms Roboterpolizei hindert die FV nun an weiteren Versuchen. Ding wird, da seiner Riesenkraft beraubt, mit einem Betäubungsgewehr zu Boden geschickt. Die Vier begeben sich zurück in die Stadt; Reed denkt darüber nach, wie sie aus ihrer beklagenswerten Lage wieder herauskommen und zugleich den S.H.I.E.L.D.-Auftrag erfüllen können, Dooms Roboterarmee zu stoppen, aber noch fällt ihm nichts ein.

Doom treibt inzwischen seine Aufrüstung mit Super-Robotern voran. Hier wird eine interessante Nebenfigur namens „Hauptmann“ eingeführt, ein Assistent, der so intelligent erscheint, daß man sich fragt, ob er nicht auch Ambitionen hat, aus diesem Unterdrückungsstaat abzuhauen. Andererseits wirkt er wie ein Nazi-Scherge – Doom deutet einmal an, daß er womöglich einst in Hitlers Diensten stand. Er zeigt ihm gegenüber sein wahres Gesicht: Statt Milde zu üben (seine bevorzugte Pose gegenüber seinen wehrlosen Untertanen), behandelt er ihn mit größter Herablassung. Was die Nazis nicht zuwegebrachten, nämlich die ganze Welt ihrer Ideologie zu unterwerfen, soll ihm nun gelingen. Zwei renitente Untertanen, die an Kirbysche Gangster erinnern, werden nun, ohne es selbst zu ahnen, in einem Experiment eingesetzt: Doom läßt sie zum Schein fliehen; sie besteigen einen gewaltigen Panzer, werden aber samt dieser Maschine von einem neuartigen, unzerstörbar erscheinenden Roboter vernichtet.

Die FV sind der Einladung gefolgt, ein Mittagessen einzunehmen. Ihnen wird ein exquisites Mahl serviert. Doch auch das ist eine Falle Dooms: Mit dem Essen nehmen sie ein Betäubungsmittel zu sich und fallen in tiefen Schlaf. Doom kann sie nun weiter durch Hypnose manipulieren. Ihr Charakter wird dabei völlig umgeformt. Nachdem sie ihre Superkräfte nicht mehr anwenden können, wird ihnen nun ein Ekel vor jeder Gewaltanwendung eingepflanzt.

Eingestreut wird eine nette Szene, in der Doom sich einer Sitzung unterzieht, damit ein Maler ein prunkvolles Porträt von ihm anfertigen kann – und zwar ohne Maske. Als Weltherrscher will Doom sein entstelltes Gesicht zeigen (der Leser sieht es allerdings vorläufig noch nicht). Wenn er erstmal Weltherrscher ist, wird es niemanden mehr geben, der einen Abscheu davor zum Ausdruck bringen kann. Doom hat, typisch Despot, keine Geduld. Der Maler läßt vorsichtig anklingen, daß er ihm für ein gelungenes Bild die Freiheit versprochen hat, aber Doom hat überhaupt keine Lust, an irgendein Versprechen erinnert zu werden.

Und auch die junge Mutter Sue Richards hat noch einen kurzen Auftritt. Sie sucht nach einem neuen Heim für ihre Familie, das natürlich im Fall der FV besonderen Anforderungen entsprechen muß. Nach langer Suche stößt sie auf ein eigentümliches Haus, das fast vollständig in die Erde eingegraben ist; nur das Dach ragt heraus. Diese Immobilie erfüllt endlich ihre Ansprüche. Wenn ich mich recht erinnere, wird sich auch dieses Haus im nächsten Zweiteiler als eine Falle herausstellen.

Ich muß betonen: Wenn es in der US-Ausgabe Anspielungen auf das Dritte Reich geben sollte, dann sind sie in der deutschen Fassung entfernt worden. Was läßt sich vom Hintergrund dieser Story ablesen? Ich habe den Eindruck, Lee und Kirby bringen noch ein weiteres Motiv ins Spiel: den Kontrast der freien USA mit dem alten Europa. Latveria erscheint ein wenig wie ein typischer europäischer Staat, oberflächlich betrachtet auch Teil der freien Welt, aber im Hintergrund zieht ein furchtbarer Tyrann die Fäden. Sei es Deutschland, sei es der Ostblock oder seien es andere Staaten, von denen ein Durchschnittsamerikaner vielleicht noch nie gehört hat, überall lauert hinter der pittoresken Touristen-Fassade ein totalitäres Regime. Wahre Freiheit, so wird vermittelt, gibt es nur in Amerika. Hier meine ich die Weltsicht von Jack Kirby zu erkennen, der sich schon früh gegen Hitler stark gemacht hat, aktiv am Zweiten Weltkrieg in Europa teilnahm und dessen Ansichten auch in vielen Kriegscomics zur Geltung kamen.

Zu dieser unterschwellig politischen Story paßt die Leserbriefseite dieser Ausgabe. Leser nehmen zum „Fall Roter Wächter“ Stellung, eine Rächer-Story, die auf ungute Weise den Kalten Krieg thematisierte. Reiner Schmitz gibt da einen auch auf die FV passenden Kommentar ab: „Lachhaft sind dagegen die deutschfeindlichen Zeichnungen (hauptsächlich von Jack Kirby). Jedesmal, wenn ein Verrückter die Welt erobern will, benutzt er ein beachtliches Kontingent an finster dreinblickenden Typen mit Wehrmachtsstahlhelmen. Intelligente Bemerkungen wie, daß die Nazis auch gegen Atlantis marschieren wollten (Spinne 62, S. 30), sind keine Seltenheit. Daß wir Deutschen in den 60er Jahren kein aktueller Feind mehr waren, scheinen die Amis doch nicht ganz mitgekriegt zu haben.“ Insgesamt werden Comics als Unterhaltung angesehen; ob ein bißchen Politik dabei seinen Platz oder aber nichts zu suchen hat, ist umstritten. Einen Brief steuert übrigens auch wieder Gerhard Förster bei.

Geändert von Peter L. Opmann (25.10.2017 um 22:15 Uhr)
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Alt 24.10.2017, 20:44   #7  
jakubkurtzberg
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Klassiker-Alarm:
http://dassagtenuff.blogspot.de/2017...iker-thor.html
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Alt 25.10.2017, 06:17   #8  
Marvel Boy
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Dabei sollte man vieleicht noch die Thor Antologie erwähnen die auch zwei bisher noch nicht auf deutsch veröffentlichte Wein / Buscema Geschichten enthält.
Und nochmal zum Klassiker zurück, den Preis von 24,99 für den SC Band finde ich schon recht ordentlich, da hab ich lieber noch ein bischen was draufgelegt und für 30 den HC erworben, da hab ich in meinen Augen ein besseres Preis / Leistungs Verhältniss.
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Alt 28.10.2017, 09:25   #9  
michidiers
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Auch ich habe ihn mittlerweile in meinem Besitz:

Marvel Klassiker: THOR



Stan Lee/Jack Kirby/Neil Adams

Im Großen und Ganzen möchte ich mich als einen bei Neuerwerbungen eher rational handelnden Menschen, der mit einundfünfzig Jahren eine gewisse Lebenserfahrung aufweist, bezeichnen. Doch gerade im Bereich von Comics merke ich immer wieder, dass ich mich zuweilen anders verhalte, als gewohnt. Ein Beispiel ist das hier vor mir liegende Paperback mit dem Titel „Marvel Klassiker: THOR“. Das mit 24,99 Euro rund -260- Seiten umfassende Comic enthält mit den deutschen Veröffentlichungen der US-Hefte Journey into Mystery #83, Thor #149 – #157, sowie Thor #179 - #181 dreizehn Geschichten, von denen ich bereits zehn Stories mehrfach in anderen deutschen Formaten besitze und gelesen habe.

Aber was soll man machen, wenn man dieses wundervolle Cover im Regal des Comichändlers entdeckt, das Buch neugierig aufschlägt und solch fantastische Zeichnungen betrachtet, die in einer hervorragenden Druckqualität zu Papier gebracht worden sind? Antwort: Schwach werden! Jedenfalls gab es spätestens ab diesem Zeitpunkt kein Zweifel daran, dass ich es unbedingt besitzen wollte, um es an einem gemütlichen Nachmittag durchzulesen und es danach in meinem Buchregal zu wissen.

Zu den enthaltenen Geschichten sei angemerkt, dass es sich ausschließlich um klassische Storys aus den 60er und 70er Jahren handelt, die für jüngere Neuleser hinsichtlich Wort und Bild etwas altbacken rüberkommen könnten. Einmal mit der Lesematerie vertraut, entsteht jedoch ein Sog, den man sich schwerlich entziehen kann. Stan Lee und Jack Kirby haben etwas für die Ewigkeit geschaffen, die Wechselwirkung von Texten, Dialogen und Zeichnungen sind wegen ihrer Dramatik, Dynamik, Pathetik und der immer wieder sanft durchklingenden Poetik einmalig gut zu lesen.

Fazit: Auch wenn ich mit den von Neal Adams gezeichneten Thor #179 - #181 nur drei deutsche Erstveröffentlichungen lesen durfte, habe ich den Kauf nicht bereut. Bescherte mir das Buch doch nicht nur eine Zeitreise in meine Kindheit und Jugend, sondern auch die Erkenntnis, dass sich einige Klassiker noch immer so gut und spannend lesen lassen, als würde ich eine aktuelle, hochgelobte Storyline lesen.

Geändert von jakubkurtzberg (28.10.2017 um 09:47 Uhr) Grund: Das kleinere Bild eingesetzt. Sonst erschlägt uns Thor (oder Lothar) ;).
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Alt 28.10.2017, 18:36   #10  
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Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen
Bescherte mir das Buch doch nicht nur eine Zeitreise in meine Kindheit und Jugend, sondern auch die Erkenntnis, dass sich einige Klassiker noch immer so gut und spannend lesen lassen, als würde ich eine aktuelle, hochgelobte Storyline lesen.
Ja,die alten Marvels haben immer noch ihren Charme diese zu lesen!
Durch die Hachette Classics 1-40 habe ich auch wieder meine Hit Comics rausgekramt! Dank Jakub und seinem Nuff hatte ich früher schon festgestellt das der bsv gar nicht so viel Chaos bei der Veröffentlichung der diversen Serien (X-Männer,Halk,Devil-Man etc) ins deutsche gemacht hat. Es gibt so einiges was in der richtigen Reihenfolge veröffentlicht wurde. Mir ist jetzt auch durch Zufall aufgefallen das bei Hit Comics 24 im Falz "DEUTSCH X M 1" steht. Hätten wir auch als 12-14jährige drauf kommen können,damit ist das erste X-Männer Hit Comics in Deutschland gemeint (Wir wunderten uns wo die ganzen Hefte sind,hatten ja keine Ahnung von einer Durchnummerierung der Hefte mit verschiedenen Helden).
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Alt 25.10.2017, 07:03   #11  
jakubkurtzberg
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Ich meinte ja auch nur, dass der Preis von 1,92 EUR pro Story recht günstig ist. Beim HC sind es 2,30 im Schnitt und damit immer noch vergleichsweise wenig.

"Das fehlende Jahr" führt die Sammlerecke übrigens immer noch als Neuware zu einem recht heftigen Preis. Eine zeitlang wurden die Schuber für 5-10 EUR verramscht...
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Alt 26.10.2017, 05:30   #12  
Marvel Boy
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Ich meinte ja auch nur, dass der Preis von 1,92 EUR pro Story recht günstig ist. Beim HC sind es 2,30 im Schnitt und damit immer noch vergleichsweise wenig.

"Das fehlende Jahr" führt die Sammlerecke übrigens immer noch als Neuware zu einem recht heftigen Preis. Eine zeitlang wurden die Schuber für 5-10 EUR verramscht...
Im vergleich zu anderen aktuellen Panini Produktionen stimmt es, das 1,92 pro Story recht günstig ist. Allgemein betrachtet empfinde ich Comics immer mehr als Luxusgut bei solchen Preisen. Was dazu führt das ich immer weniger kaufe / kaufen kann.
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Alt 25.10.2017, 22:39   #13  
jakubkurtzberg
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All you need is...
Das Marvel-Zeitalter der Comics

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Alt 26.10.2017, 15:33   #14  
jakubkurtzberg
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Sind Comics nicht seit jeher Luxus? Richtige Massenware zum Taschengeldpreis waren sie eigentlich nur in den 1980er Jahren, oder? Und selbst da musste man zwischen Semic-Gaston, LTB, Edelwestern, Phantastic-Comics mit Storm, Spinne-Taschenbuch und Rick oder Luc Orient von Bastei abwägen. Meine Hauptbezugsquelle waren damals Flohmärkte und der Großteil meines Lesestoffs war gebraucht.

Neue Carlsen-Alben o.ä. waren im Budget nicht vorgesehen.
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Alt 27.10.2017, 06:09   #15  
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Carlsen konnte ich mir auch nicht leisten, aber wofür auch wo es doch andere, du hast sie aufgeführt, deutlich günstiger waren und genauso gute Sachen brachten.
Klar habe ich mir damalsauch viel auf Flohmärkten gekauft wo es auch noch eine riesege Bandbreite zu vernünftigen Preisen gab, aber die ganzen interessanten Condor Sachen, Bastei Alben, Semic Ausgaben und dazu noch ein bischen Ehapa konnte ich mir von meinem Lehrlingsgeld leisten. In den 70igern waren die Hefte noch günstiger, dummerweise hab ich da mein Taschengeld eher anderweitig ausgegeben.
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Alt 28.10.2017, 09:48   #16  
jakubkurtzberg
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Kann ich voll nachvollziehen. Siehe mein Schlusswort hier:
http://dassagtenuff.blogspot.de/2017...iker-teil.html

Zitat:
Soweit zu den Klassikern. Die Superhelden-Sammlung macht nicht nur optisch etwas her. Die Einleitungstexte und die Entwicklungsgeschichte des jeweiligen Helden auf den hinteren Seiten sind stets sehr informativ, offenbaren Hintergründe und fügen sich gut in den Gesamtkontext ein. Der moderne Sammler mag sich an den frühen Marvelgeschichten vielleicht stören, doch diese sind essentiell und für den klassischen Sammler bietet sich die Gelegenheit zu sehen, was aus seinen Lieblingen inzwischen geworden ist und wie Künstler und Autoren mit den Charakteren umgehen. Das Ganze zu einem mehr als akzeptablen Preis, für den man manche Story aus dem frühen Marvel-Fundus nicht einzeln bekommt. Ich hoffe, dass Hachette die Reihe weiter veröffentlicht und bin schon heiß auf die deutschen Erstveröffentlichungen von HERCULES mit dem ersten Thor Annual und ANGEL mit den Zusatzgeschichten aus den klassischen X-Men Heften, die bislang nicht auf Deutsch erschienen sind.
Gemeint ist das Journey Into Mystery-Annual, das nummerntechnisch als erstes Thor-Annual zählt.
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Alt 31.10.2017, 10:06   #17  
michidiers
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Die Fantastischen Vier (Williams) 82



Erscheinungstermin: 1977/04

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #86
2) Daredevil (I) #30

Story-Titel:
1) Die Opfer
2) Wenn da ein Donnergott wäre 2/3

Original-Storytitel:
1) The victims!
2) ...If there should be a Thunder God!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) Gene Colan

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1) Als Dr. Doom eine schier unbezwingbare Roboterarmee aufmarschieren lässt, um Latveria und seine Bewohner zur vernichten, wird es Ernst im Zwergstaat. Erst das Nachlassen des Hypnostrahls - er bannte die Kräfte der FV -, sowie das geniale Gehirn von Reed Richards drehen das Blatt. Die schweren Metallroboter „ersaufen“ hilflos in einem See und die Hinterwäldler sind gerettet. Ob Doom für diesen Verrat an sein Volk jetzt büßen muss? Das nächste Comicheft wird es zeigen!
2) Thor, irritiert von seinem Doppelgänger (Matt ist in ein Thor-Karnevalskostüm geschlüpft, um Mr. Hyde und die Kobra hervorzulocken), geht auf diesen los. Ein ungleicher Kampf entbrennt. Kann Matt dem Donnergott noch rechtzeitig seine guten Absichten erklären?

Bemerkungen:
1) Die recht geradlinig erzählte Handlung ist durchaus unterhaltsam und schön anzusehen. Dabei hatte ich in den Ausgaben zuvor schon gedacht, dass Kirby und Sinnott auf dem Höhepunkt ihres Schaffens seien. Es steigert sich aber noch. Vor allem die vielen Impressionen aus Latveria sind phänomenal.



2) Weniger schön in Szene gesetzt ist hingegen die Zweitstory. Offensichtlich gehetzt von der Deadline, verzichtete er auf den letzten beiden Seiten sogar auf die Hintergründe.

Auch erschienen in:
1) Hit Comics #129
2) Erstveröffentlichung
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Alt 31.10.2017, 13:03   #18  
Peter L. Opmann
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Ja, nach dem Höhepunkt des Schaffens von Lee und Kirby (jedenfalls bei "Fantastic Four") halte ich auch schon Ausschau.

Dritte Runde im Kampf der FV gegen Dr. Doom. Den ersten Teil fand ich ja überraschend schwach, aber die beiden Fortsetzungen entsprechen eher meinen Erwartungen. Mir gefällt vor allem, daß sich die drei bisherigen Teile in Rhythmus und Atmosphäre ziemlich voneinander unterscheiden. In der ersten Folge gerieten die FV in die Gewalt von Doom, in der zweiten sehen wir sie ihm hilflos ausgeliefert, in der dritten kommen sie langsam wieder in die Offensive, während Doom aber bereits große Vernichtungspläne verfolgt und kaum aufzuhalten scheint. Diese Episode ist nun sehr actionbetont und – auch aus meiner heutigen Sicht – packend.

Zu Beginn sind Reed, Johnny, Crystal und Ding wie zuvor ihrer Superkräfte beraubt. Da verbreitet sich in der Stadt die Nachricht, daß Dooms Armee von Super-Robotern im Anmarsch ist. Reed organisiert eine Bürgerwehr; die FV wollen sich den Robotern zuerst entgegenstellen und wenigstens etwas Zeit gewinnen. Er hält zwar die Erfolgsaussichten dieser Strategie für gering, will aber auf keinen Fall einfach aufgeben. Reed führt einen kleinen Disput mit Doom, der wieder auf einem Kontrollbildschirm erscheint. Dann wird völlig zu dem Despoten von Latveria übergeblendet, und wir erfahren, daß Doom dummerweise die Kontrolle über seine Roboter verloren hat (näher erklärt wird das nicht). Aber seine Untertanen sind ihm egal, und sollten die Roboter später ihm selbst gefährlich werden, gibt es einen Schwachpunkt, den er ihnen sicherheitshalber eingebaut hat.

Als die FV sich anschicken, die Roboter aufzuhalten, merken sie, daß sie doch nicht ganz ohne Kräfte sind. Die kehren anscheinend so langsam zurück. Stoppen können sie die Blechkumpel allerdings vorerst nicht. Die Stadt wird zu großen Teilen in Schutt und Asche gelegt. Die Bürger kämpfen in Partisanenmanier. Wie Jack Kirby diesen Straßenkampf inszeniert, erinnert teilweise an seine Kriegscomics. Nun kommt Dooms Berater, der „Hauptmann“, noch einmal ins Spiel, den wir in der vorigen Ausgabe kennengelernt haben. Er erfaßt zutreffend Dooms Schwierigkeiten, was ihm bei dem Superschurken Respekt verschafft. Doom enthüllt ihm seine weiteren Pläne: Er will die Stadt notfalls komplett in die Luft jagen, wogegen der Hauptmann spontan protestiert. Er ist also offenbar doch kein kalter Nazischurke, sondern zeigt humane Wesenszüge.

Reed erahnt derweil, daß die Roboter so, wie Doom sie konstruiert hat, eine Achillessehne aufweisen müssen. Durch Zufall entdeckt er ein Kontrollzentrum. Alle Bürger ziehen sich in einen Raum zurück und erwarten die heranstampfenden Roboter. Als sie eindringen, aktiviert Reed eine „Kraftmaschine“, die sie in einen See schleudert. Das ist die Achillesferse: Im Wasser gehen die Roboter hilflos unter (das hatten wir doch in einem früheren Abenteuer auch schon mal). Nun aber zündet Doom die Sprengladungen unter der Stadt. Durch ein unerwartet aufgebautes Kraftfeld bleiben die Einwohner jedoch unversehrt. Sue, die Unsichtbare, die wegen ihres Babys in den vorangegangenen Ausgaben nicht dabei war, hat sich eingeschaltet. Sie berichtet, sie habe sich bei Nick Fury erkundigt, wo ihre Freunde stecken, und sei dann so schnell wie möglich nach Latveria gereist.

Abgesehen davon, daß Sue so rechtzeitig eintrifft wie die Kavallerie in schlechten Western, häufen sich hier in den letzten Panels dieser Episode plötzlich wieder die Ungereimtheiten. Der Geheimdienst-Boß Nick Fury soll Sue einfach so vom Auftrag der FV erzählt haben? Sie reiste einfach so in Latveria ein, wo ihre Teamkollegen bereits kurz nach der Grenze hopsgenommen worden waren? Zudem stört mich: Dooms Schloß steht direkt am Stadtrand, wenn nicht sogar in der Stadt. Wie kann es stehen bleiben, wenn er die ganze Stadt explodieren läßt? Aber wenn man sich nicht sehr auf die Details der Story konzentriert, fallen einem solche Fehler kaum auf, weil sie so spannend ist und Schlag auf Schlag erzählt wird. Und nun fehlt noch der Endkampf gegen Doom, hier angekündigt als „Die Entscheidung“. Darauf bin ich doch recht neugierig.

Am symbolhaften Cover stört mich, daß da Sue schon zu sehen ist. Das ist ein Spoiler. Kirbys Zeichnungen sind großzügig und actionbetont wie gewohnt. Grafisch ist die Serie hier tatsächlich auf einem Höhepunkt angelangt. Inker ist weiterhin Joe Sinnott. Nebenbei: Es scheint, als ob die Seiten 6 und 7 von jemand anderem gelettert wurden als der Rest; ganz sicher bin ich mir aber nicht.

Neu in dieser Monatsproduktion: Williams hat die traditionelle Checkliste zum wiederholten Mal etwas modifiziert. Anfangs war dafür ja eine Seite Platz. Jetzt muß der Platz aber mit einer Sea-Monkeys-Werbung geteilt werden. Die Leser haben aber offenbar Wünsche, wollen unter anderem erfahren, welche Originalausgaben dem jeweiligen Williams-Heft zugrundeliegen. Die gibt die Redaktion in der Checkliste nun an und liefert dazu noch eine Ein-Satz-Inhaltsangabe der Hauptstory. Bei „Horror“ erfährt man nun zudem, aus welchen DC-Gruselmagazinen die Storys stammen. Zudem gibt es ein Mini-Poster von Reed Richards. Er fingert an einer typischen Jack-Kirby-Maschine herum und gibt zu: „Ganz unter uns, Freunde, ich weiß auch nicht so genau, wie dieser neumodische Apparat funktioniert.“
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Alt 31.10.2017, 18:37   #19  
Matthias
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Standard Thor

Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen
...Fazit: Auch wenn ich mit den von Neal Adams gezeichneten Thor #179 - #181 nur drei deutsche Erstveröffentlichungen lesen durfte, habe ich den Kauf nicht bereut.
Du hast mich neugierig gemacht. Der Band dürfte wohl bei den einschlägigen Lieferanten inzwischen vorhanden sein? Nach Köln kann ich krankheitshalber leider wieder nicht kommen, da liegt er bestimmt auf den üblichen Tischen.
Matthias ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2017, 17:08   #20  
michidiers
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Die Fantastischen Vier (Williams) 83



Erscheinungstermin: 1977/05

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #87
2) Daredevil (I) #30

Story-Titel:
1) Die Macht und der Stolz
2) Wenn da ein Donnergott wäre 3/3

Original-Storytitel:
1) The power and the pride!
2) ...If there should be a Thunder God!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) Gene Colan

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1) Um Dr. Doom zu besiegen und die von ihm gefangen gehaltenen Sue Richards und Crystal zu befreien, müssen sich Reed, Ding und Jonny bis in den Thronsaal des Herrschers von Latveria vorkämpfen. Auf ein Showdown muss der Leser allerdings verzichten. Doom tötet seinen Chefwissenschaftler Hauptmann, womit für die Erde zunächst die schlimmsten Gefahren gebannt sind. Zudem scheint er sich zu besinnen und lässt Sue und Crystal frei, gibt unseren Helden sogar freies Geleit zur Ausreise.
2) Dämon kann zwar einer weiteren Auseinandersetzung mit Thor entgehen, muss sich nun aber der Kobra und Mr. Hyde stellen. Letzter versucht unseren Freund prompt mittels einer Chemikalie zu blenden. Der Effekt: der bereits blinde Held verliert auch noch seine Supersinne.

Bemerkungen:
Ein über weite Strecken sehr guter, langgestreckt erzählter Dreiteiler findet in diesem Heft sein jähes Ende. Der größte Teil der -20- Comicseiten wird dabei für das Vordringen der FV bis in den Thronsaal geopfert. Das geht zu Lasten des Endes, in dem plötzlich zu viele Aspekte auf zu wenigen Comicseiten abgehandelt werden.

Für meinen Geschmack sehr gelungen und das bislang vielleicht beste Cover der Serie:



Original von Kirby und Sinnott + schöne Adaption des Künstlers Michel Ravey (http://www.michelravey.com)

Auch erschienen in:
1) Hit Comics #117
2) Erstveröffentlichung
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Alt 07.11.2017, 17:56   #21  
Peter L. Opmann
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Nun wird also der Doom-Vierteiler abgeschlossen. Ich habe ihn, bevor ich ihn wiedergelesen habe, für einen Glanzpunkt der Serie in der klassischen Phase gehalten (wir sind hier noch im Silver Age). Heute habe ich doch einen etwas anderen Blick darauf. Ich bespreche jetzt zuerst das vorliegende Heft und versuche dann, den Vierteiler insgesamt einzuordnen.

Dr. Dooms Hypnose hat nachgelassen; die FV (mit Sue als fünftem Mitglied) haben also ihre Superkräfte wieder. Ding macht davon gleich Gebrauch und schleudert eine abgebrochene Turmspitze auf Dooms Schloß, was dort durchaus Eindruck macht. Der Maler, der schon in FV # 81 beim Porträtieren von Dr. Doom zu sehen war, will sich lieber in Sicherheit bringen. Der Hauptmann (den wir ebenfalls schon kennengelernt haben) ermahnt ihn jedoch zur Loyalität. Obwohl er selbst schon mal Doom die Stirn bot, als die Stadt in die Luft gesprengt wurde, glänzt er nun wieder durch Kadavergehorsam. Doom geht er allerdings zunehmend auf die Nerven. Der Herrscher von Latveria hat offenbar wieder alle Fäden in der Hand – von den außer Kontrolle geratenen Superrobotern ist keine Rede mehr – und stellt den Aufstand der FV als Teil seines Masterplans dar.

Als das Superheldenteam ins Schloß eindringen will, läßt Doom eine Falle zuschnappen: Sue und Crystal verschwinden in einer Falltür und werden als Gefangene zu ihm gebracht. Die Männer bieten all ihre Kräfte auf, um hineinzukommen, während Doom die beiden Frauen, statt sie in ein Verlies zu schicken, bei einem exquisiten Festmahl willkommen heißt. Wieder einmal gibt er sich kultiviert, während er doch nur die Vernichtung seiner Feinde im Sinn hat. Doom tischt nicht nur auf, sondern führt auch eine gepflegte Unterhaltung über die Notwendigkeit der Tyrannei, bei der ihm Sue beherzt widerspricht. Nach dem Essen setzt er sich an einen Flügel, um zu illustrieren, wovon er gerade gesprochen hat (was er darbieten will, bleibt offen, aber man denkt an Chopin, Beethoven oder ähnliches).

Stan Lee wechselt jetzt mehrmals die Szene, um die Spannung zu erhöhen. Zunächst wird der Leser Zeuge, wie drei Halbwüchsige sich beim künftigen Haus der FV (ebenfalls vorgestellt in FV # 81) herumtreiben. Sie packt das Grauen, als sie dort einen unmenschlichen Schrei von tief unten hören. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe, die „Das Geheimnis im Moor“ heißen wird. Reed, Johnny und Ding haben sich inzwischen bis zu den fürstlichen Gemächern im Schloß vorgekämpft. Sie rechnen mit Fallen, aber nichts dergleichen passiert. Stattdessen treffen sie auf Hauptmann und den Maler, der soeben von ihm als S.H.I.E.L.D.-Agent enttarnt wird. Mit einem Flammenwerfer will Hauptmann den Spion töten, aber der warnt, daß dabei unschätzbare Kunstwerke in Mitleidenschaft gezogen würden. Reed stellt sich ihm in den Weg, kann aber nicht verhindern, daß der Flammenwerfer in Aktion tritt. Jetzt greift Doom ein. Er spielt einen Akkord auf seiner Tastatur, und der trifft den Hauptmann als „Hochfrequenz-Sonar-Blitz“ (mal wieder Lees Vorliebe für die Macht des Klangs). Hauptmann stirbt sofort. Reed erfaßt, daß Doom es nur auf seinen Adlatus abgesehen hatte; der Kampf ist nun vorbei. Doom läßt die beiden Frauen gehen. Man kann schließen, daß alle fünf FV nun Latveria verlassen.

Dieses Ende ist wieder mal ziemlich unlogisch. Wir hatten schon festgestellt: Was ist eigentlich aus den Superrobotern geworden, wegen denen die FV ja eigentlich nach Latveria gekommen waren? Warum muß der Hauptmann sterben? Kann er Dooms Zorn durch sein Hantieren mit dem Flammenwerfer so sehr herausgefordert haben, daß es nur mit seinem Tod enden konnte? Lassen wir mal beiseite, wie der Hauptmann stirbt. Wie schafft es Doom eigentlich, ihn durch einen Klavierklang von einem entfernten Raum aus zu töten, alle Umstehenden aber unversehrt zu lassen? Auf jeden Fall aber frage ich mich: Warum endet das Duell Dooms mit den FV unentschieden? Sie waren doch schon fast zu ihm vorgedrungen und hatten ihre Superkräfte wieder zur Verfügung. Doom hatte zwar Sue und Crystal als Geiseln, aber die Lösung dieses Konflikts wäre trotzdem interessant gewesen.

Die seltsamen Wendungen in der Story ergeben allerdings ungewöhnliche Szenen, wie sie im Superheldengenre unüblich sind. Das Gastmahl, Dooms Höflichkeit und vorgebliche Güte, die dann dadurch kontrastiert werden, daß er aus einer momentanen Laune heraus einen Menschen tötet. Hauptmann ist zwar eine unbedeutende Nebenfigur, die wir nicht besonders gut kennenlernen und die quasi ein Nazischerge ist, um den es sozusagen nicht schade ist. Aber das ist das, was Lee oder auch Jack Kirby herausarbeitet. Das ist auch das Covermotiv: die FV wenden sich von einer Leiche ab. Demgegenüber ist der folgerichtige Ablauf der Story nicht so wichtig.

Ich will die vier Folgen noch im Zusammenhang beurteilen. Der Auftakt der Story (FV # 80) ist ziemlich schwach. Der zweite Teil (# 81), in dem die FV ohne Superkräfte im unheimlichen, wenn auch idyllisch scheinenden Doom-Reich gefangen sind, gefällt mir deutlich besser. Hier ist die Serie weit weg von abgegriffenen Superheldenklischees. Der dritte Teil (# 82) gibt den obligatorischen Actionteil mit Explosionen, Supergegnern und einem wankenden Doom ab. Und der Schluß, den wir gerade vorliegen haben, ähnelt dem zweiten Teil. Es gibt in dem Vierteiler viele bemerkenswerte Szenen: Der selbständig kämpfende abgerissene Roboterarm; das offenbar friedliche Latveria, das sich allmählich als furchtbares Gefängnis entpuppt; der kulturbeflissene Dr. Doom, der sich als milder Herrscher ausgibt, der besser weiß, was für sein Volk gut ist; der gewissenlose Helfer, der meint, im Schatten Dooms sei er sicher und könne ein Stückweit eigene Machtpläne verfolgen, und dessen Leben unerwartet plötzlich endet. Ich glaube fast, Lee hat diese Szenen erdacht (wenn er das Manuskript so weit ausgearbeitet hat) und sie dann, so gut es ging, durch eine Handlung miteinander verbunden – was nicht immer glückte. Vielleicht war das auch Jack Kirbys Werk, der als Geschichtenerzähler Schwächen aufweisen mag.

Gezeichnet sind die 80 Seiten hervorragend. Statt fantastischer Maschinen setzt Kirby hier europäische Dekadenz in Architektur und Interieur in Szene, und mir sind keine Details aufgefallen, bei denen das nicht glaubhaft wirkt. Er findet zudem hier das richtige Maß für seine Monumentalität. Als Schwäche der Doom-Story könnte man höchstens festhalten, daß das Privatleben der FV hier fast keine Rolle spielt, was aber kaum anders möglich war. Insgesamt finde ich FV # 80 bis 83 nun doch ziemlich herausragend, aus etwas anderer Perspektive freilich als 1977. Die Schwächen in der Story lassen sich verkraften.

Letzte Anmerkung: Die Redaktion bringt nochmal zwei Leserbriefe zum „Fall Roter Wächter“, einer davon stammt von Hajo F. Breuer. Und es gibt noch ein Miniposter, diesmal von Crystal, die sich auf eine roten Polster räkelt.
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Alt 04.11.2017, 05:04   #22  
jakubkurtzberg
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Jetzt schon rare Marvel Klassiker...
http://dassagtenuff.blogspot.de/2017...-of-conan.html
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Alt 04.11.2017, 09:23   #23  
michidiers
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Hachette Sammlung der Superhelden Oktober 2017

War mit Jessica Jones und Carol Danvers im September Frauenpower angesagt, setzt Hachette diesen Monat mit dem Punisher und Nick Fury auf Testosteron und kantige Typen.

AUSGABE 20: Punisher



Punisher schlägt zu! / Punisher: Das erste Jahr

Inhalt: Amazing Spider-Man 129, The Punisher: Year one 1-4

Zitat:
Den Punisher, Marvels infamsten Antihelden, braucht man nicht mehr vorzustellen. Er ist brutal, makaber, gnadenlos effizient und maximal tödlich – und er sorgt für Gerechtigkeit um jeden Preis! In diesem Band präsentieren wir den allerersten Auftritt des Verbrecherjägers, bei dem er es auf den erstaunlichen Spider-Man abgesehen hat. Danach enthüllt ein vierteiliges Abenteuer sämtliche Hintergründe zur tragischen Entstehungsgeschichte des Punisher.
Mit dem bereits 1994 veröffentlichten Year One 1-4 hat Hachette eine relativ alte Miniserie als Hauptgeschichte herausgekramt. Die im zeitgenössischen, martialisch-eckigen Zeichenstil dargestellte Story ist vor allem wegen der Dramatik und der Spannung sehr gut lesbar. Die einzelnen Figuren sind passend in Szene gesetzt und charakterisiert. Wer diese Story noch nicht kennt, sollte sie auf jeden Fall lesen.
Amazing Spider-Man 129 kannte ich natürlich schon aus den Williams Heften, es war aber nett, diese wegweisende Story in neuer Kolorierung und Übersetzung einmal wieder nach langer Zeit zu lesen.

und

AUSGABE 21: Nick Fury



Sieben gegen die Nazis, Nick Fury: Agent ohne Auftrag

Inhalt: Sgt. Fury and his howling Commandos 1, Secret Warrriors 1-6

Zitat:
Nick Fury, der Leiter des Geheimdienstes SHIELD, ist der berühmteste Geheimagent des Marvel-Universums. Als Sergeant Fury hat er mit seinen Howling Commados gegen die Nazis gekämpft, als Direktor von SHIELD schützte er die Welt vor Terrororganisationen wie Hydra. Nun kehrt Nick Fury zurück, um eine neue Heldengeneration auszubilden: die Secret Warriors! Während SHIELD nach ihm fahndet, muss der Superagent all seine List und sein Können aufbieten, um seinen Feinden und ehemaligen Verbündeten einen Schritt voraus zu bleiben. Folgen Sie Nick Fury in eine faszinierende, geheimnisvolle Welt der Superspionage!
Die Haupteschichte behandelt die Nachwehen diverser Megaevents, in denen Nick Fury als Chef von SHIELD das Handtuch werfen und zeitweise sogar untertauchen musste. Für die Story um seine neue Truppe ist hauptsächlich Autor Jonathan Hickman verantwortlich. Das spiegelt sich besonders in dem arg verschachtelten Aufbau wieder. Leider nimmt es dem eigentlich sehr interessanten Plot einiges von seiner Dramatik.
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Alt 07.11.2017, 19:13   #24  
jakubkurtzberg
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Die Hit Comics-Leser hatten es damals auch nicht einfach, diesen Vierteiler zu verfolgen. Denn Hit Comics 109, 113, 117, 123 und 129 enthielten nacheinander:

FF #84/FF #42, FF #85/FF #40, FF #87/FF #46, FF #88/FF #47, FF #1/FF #86
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Alt 07.11.2017, 19:45   #25  
Peter L. Opmann
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Da lob' ich mir meinen Williams Verlag.
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