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Alt 21.02.2023, 17:37   #1  
Crackajack Jackson
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Es gibt da viele Parallelen. Stephen King hat in seinen Büchern den Herrn der Ringe mehrfach erwähnt. Ich will jetzt nicht soweit gehen, dass er den HDR einfach eine amerikanisch Kleinstadt übertragen hat, aber es gibt durchaus Gemeinsamkeiten.

Im ersten Moment hilft der Gegenstand dem Träger. Frodo wird unsichtbar - Arnie bekommt mehr Selbstvertrauen und Willensstärke.

Der Gegenstand wird für den Benutzer so kostbar, dass er ihn mit seinen bisherigen Freunden entzweit.

Der Bann wird nur durch die Zerstörung des Gegenstandes gebrochen.
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Alt 21.02.2023, 17:52   #2  
Peter L. Opmann
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Jetzt muß ich doch auf das Horrorgenre zurückkommen. Es gibt da ein zentrales Motiv, nämlich den toten Gegenstand, der doch belebt werden kann. Ein Beispiel ist das Monster von Frankenstein, zwar ein Mensch, aber zusammengesetzt aus Toten. Das Monster erschreckt, weil es dann doch zum Leben erweckt wird - das darf nach unserer normalen Erfahrung nicht sein. Tot muß tot bleiben. Und vielleicht kann man auch "Christine" in dieser Linie sehen.

In der Fantasy gibt es dagegen magische Gegenstände. Sie erscheinen nur unbelebt, haben aber eigentlich immer schon eine magische Kraft in sich. In diese Kategorie gehört auch der Ring, denke ich. Das ist etwas anderes.
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Alt 22.02.2023, 08:49   #3  
Rusty
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
In der Fantasy gibt es dagegen magische Gegenstände. Sie erscheinen nur unbelebt, haben aber eigentlich immer schon eine magische Kraft in sich. In diese Kategorie gehört auch der Ring, denke ich. Das ist etwas anderes.
Eigentlich ein altbekanntes Märchenmotiv, wenn man die magischen Worte kennt.
Sesam öffne dich, Tischlein deck dich, Esel streck dich, Knüppel aus dem Sack.
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Alt 22.02.2023, 09:08   #4  
Peter L. Opmann
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Ja, Märchen und Fantasy sind, denke ich, verwandte Genres.
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Alt 21.02.2023, 18:15   #5  
Crackajack Jackson
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Okay.
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Alt 21.02.2023, 19:18   #6  
Nante
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Ja, Bilbo und Gollum und Ihr Verhältnis zum Ring kann man sicher auch so sehen. Aber das Motiv ist ja schon viel älter in der Literatur angelegt, z. B. "Das Chagrinleder" von Balzac.

Zitat:
@ Servalan: Dazu müßte wohl Nante eine Stellungnahme abgeben...
Sorry, den kenn ich leider gar nicht.
Auch "Christine" kenne ich nur vom hören. Aber so, wie du die Handlung erzählst, muß ich da sofort an den "Kleinen Horrorladen" denken, nur ohne Musik. - Wobei die erste Vorlage von Roger Corman ja auch ohne Gesang auskommt.
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Alt 21.02.2023, 19:45   #7  
Crackajack Jackson
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Ja, das passt. Die Blume ernährt sich von Blut und wird dadurch immer größer und schöner und auch hier wird ein menschlicher Gehilfe benötigt, der sie füttert.
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Alt 23.02.2023, 07:00   #8  
Crackajack Jackson
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Sehr guter Film (Sag niemals nie). Den habe ich im Kino gesehen. Das war da, wo Brandauer mit Connery um die Welt an einem Computerspiel gekämpft hat und für jedes verlorene Land Stromstöße ausgeteilt wurden.
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Alt 23.02.2023, 18:22   #9  
Horatio
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Habe ein paar Tage nicht hier reingeschaut, darum zum Thema Auto-Horrorfilme noch ein später Beitrag:

1977 sah ich im Kino Der Teufel auf Rädern. Ein B-Film mit James Brolin und Kathleen Lloyd, über ein schwarzes Auto, das Leute umbringt. Regie von Elliot Silverstein.

Da habe ich mich jetzt wieder dran erinnert. Frage mich grade, ob ich mir den nochmal angucken würde.
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Alt 23.02.2023, 18:48   #10  
Peter L. Opmann
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Nie davon gehört. Ich habe folgende Kritikeraussagen dazu gefunden:

Zitat:
Da kann man die Benzinknappheit nur willkommen heißen. (Los Angeles Times)
Zitat:
Die Geschichte ist ebenso glaubwürdig wie eine Kfz-Reparaturrechnung. (CUE)
Zitat:
Ein absolutes Wrack. (Variety)


Morgen gehe ich nochmal auf einen Autofilm ein.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.02.2023, 19:04   #11  
Horatio
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Au fein! Hoffentlich Auf dem Highway ist die Hölle los!

Aber nochmal zum Teufel auf Rädern:
Soweit ich mich überhaupt noch dran erinnere, war das ein Horror-Action-Film völlig ohne irgend einen tieferen Sinn.
Da spielte auch Ronny Cox (Beim Sterben ist jeder der Erste, Robocop) mit, und in der Wikipedia las ich vorhin zu meiner Überraschung, dass es ein Sequel von 2019 (!!!) gibt, in dem er ebenfalls mitwirkt.
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Alt 23.02.2023, 19:16   #12  
Peter L. Opmann
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Dazu steht in meinem Horrorfilm-Lexikon:

Zitat:
Ein fahrerloses Phantom-Auto (...) mordet ziellos Menschen (weshalb auch die Besetzungsliste so lang ist). (Ronald Hahn/Volker Jansen)
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Alt 24.02.2023, 06:24   #13  
Peter L. Opmann
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Kann nicht behaupten, daß „Schlagring 84“ (1984) zu meinen Lieblingsfilmen gehört. Aber ich habe eine gewisse Beziehung zu dem Film, und er fiel mir bei der Besprechung von „Christine“ ein. Soweit ich weiß, ist es Rochus Hahns Abschlußfilm an der HFF, und er beginnt mit einem Wettrennen zweier vermutlich getunter Autos, was ein bißchen an „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ erinnert. Das Werk ist 26 Minuten lang und hat einen sehr langen Mittelteil. Am Ende kommen die jugendlichen Autorennfahrer zum Showdown in eben der Kiesgrube wieder zusammen, in der der Film beginnt. Dazwischen wird Gewalt aus sozusagen sozialpädagogischer Sicht aufgearbeitet. In einem Interview für meine Lokalzeitung sagte mir Rochus Hahn 1985: „Die Knaben auftauchen zu lassen mit heruntergezogenem Mundwinkel, entsicherter Schrotflinte und abdrücken zu lassen, ist nicht so schwer. Aber schwierige Sachen, wo du Figuren glaubwürdig machen mußt – dafür muß ich noch ein bißchen älter werden.“

Die Eröffnung finde ich filmisch durchaus gelungen. Da sind auch Carpenter-Einflüsse zu erkennen. Stefan Wood und Michael Westermaier sind die Protagonisten zweier Cliquen, die ein (illegales) Autorennen veranstalten. (Nebenbei: Die sechs Autos, darunter ein dunkler 5er BMW und ein roter Ford Capri, wirken ziemlich antiquiert, waren wohl nicht die neuesten Modelle, zumal sie zumindest ein bißchen geschrottet wurden.) Am Ende überschlägt sich der BMW. Wood hat gewonnen, aber sein Kontrahent setzt den Ford mit einem Molotow-Cocktail in Brand, was zu einer wüsten Schlägerei führt. Die beendet Carola Nack, indem sie Wood trocken k.o. schlägt. Michael Diekmann, der bei dem Treffen auch dabei war (er liefert auch die Filmmusik), verliebt sich darauf in sie, obwohl er eigentlich der beste Freund von Wood ist. Er besucht sie an ihrem Arbeitsplatz, einer Autowerkstatt. Und er warnt sie, daß Wood sich rächen will. Sie schenkt ihm ein Autoersatzteil, das er in seine Jacke steckt.

Zwischendurch lernen wir Bilder-Micky kennen, noch einer aus der Clique, der – wie im richtigen Leben – Comiczeichner ist. Bi-Mi ist schrulliger Stichwortgeber, hat aber in der Geschichte keine richtige Funktion. Diekmann rät Nack, sich mit Wood auszusprechen, und darauf ruft sie ihn tatsächlich an und verabredet sich mit ihm in einer Kneipe. Allerdings wird Wood da von einer Schlägertruppe abgepaßt und aufgemischt. Er denkt, die hätte sie geschickt (das war aber Westermaier) und ist nun erst recht wütend auf sie. Jetzt wird die Sache in der Kiesgrube geklärt. Nack kommt, um noch einmal mit ihm zu reden, aber er zieht gleich ein Klappmesser und geht auf sie los – sie verteidigt sich mit einem Schlagring (damit der Filmtitel einen Sinn bekommt). Als er sie am Arm verletzt, macht sie ernst und schlägt ihn nieder. Doch sinnlos: Jetzt zieht er eine Pistole. Diekmann wirft sich in die Schußbahn und wird getroffen. Das bringt Wood endlich zur Besinnung – aber zu spät! Nein, doch nicht. Das Ersatzteil in Diekmanns Jackentasche hat die Kugel abprallen lassen (alte Geschichte, oft verwendet in Schmonzetten aus dem Zweiten Weltkrieg).

Die Autos, die zu sehen sind, haben meist M- und FD-Kennzeichen. Ich vermute, daß der Film hauptsächlich in München gedreht wurde. Vielleicht ist der Steinbruch der gleiche wie in „Aufbruch der Blutcrew“. Ich habe die Dreharbeiten damals einmal besucht, und zwar in Frankfurt. Da wurde eine Bilder-Micky-Sequenz (seine Bude mit Comics und Zeichenbrett) gedreht. Ich war zu kurz da, um eine Statistenrolle abzubekommen. Doch vielleicht nicht so tragisch – der Film erreicht weder in punkto Originalität noch Stimmigkeit noch Atmosphäre das Niveau der „Blutcrew“. Es ist halt wirklich ungleich schwieriger, Dialoge zum Thema Konfliktlösung zu inszenieren, als coole Typen herumballern zu lassen. Wenn man darüber nachdenkt, welche Botschaft der Film vermittelt, wird die Sache noch trüber. Besser, man verträgt sich, bevor was passiert, könnte man sagen. Oder gar: Frauen sollten sich aus Männerangelegenheiten heraushalten. Frauenfeindliche Töne sind immer wieder mal zu hören. Da sind sie hauptsächlich dazu da, den Männern die Schnapsflasche zu bringen, und wenn Wichtiges zu bereden ist, sollen sie sich gefälligst in die Küche verziehen. Deutschland 1984! Immerhin ist Carola Nack eine überzeugende Heldin: vernünftig, hat es nicht nötig, einen auf dicke Hose zu machen, immer bereit zu Frieden und Verständigung, aber sie nimmt es auch mit Männern jederzeit auf. Naja, sie ist eine Filmfigur…
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Alt 25.02.2023, 06:48   #14  
Peter L. Opmann
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Jetzt muß ich mal wieder gegen die eine oder andere selbst auferlegte Regel verstoßen. Aber ich wollte unbedingt mal über einen Superheldenfilm schreiben. Zum einen ist der, den ich gewählt habe, kein Einzelfilm – die Fortsetzung kam allerdings so spät, daß ich das kaum mitbekommen habe (und man findet kaum Superheldenfilme, die nicht in Serie gingen). Zum anderen ist er erst knapp 20 Jahre alt, aber darin sehe ich jetzt ein weniger gravierendes Problem. Es geht um den Animationsfilm „Die Unglaublichen“ (2004) von Brad Bird. Ich glaube, da muß ich – zumal in diesem Forum – kaum den Inhalt nacherzählen. Ich versuche herauszuarbeiten, was mich an diesem Film interessiert.

Die Prämissen der Handlung zeigen, daß sich Bird (der auch das Drehbuch schrieb) über das Superheldengenre ein paar Gedanken gemacht hat. Im Mittelpunkt steht Mr. Incredible, der einfach ungeheuer stark ist. Er lebt in einer von Superhelden bevölkerten Welt, wie das bei Marvel und – mit Einschränkungen – auch bei DC ist (dort gab es ja ursprünglich kein richtiges Superheldenuniversum). Und er beschützt diese Welt, zumindest seine Stadt; soweit so bekannt. In dieser Welt leben auch Superschurken, aber den Hauptteil der Arbeit machen das Abwenden von Unfällen und Katastrophen sowie der Kampf gegen „normale“ Verbrecher aus. Eines Tages werden alle Superhelden von der Regierung zwangsweise in den Ruhestand versetzt und mit einer Tarnexistenz umgesiedelt. Mr. Incredible hat nämlich einen Lebensmüden bei seiner Rettungsaktion verletzt und wird nun von ihm auf Schmerzensgeld verklagt. Damit wendet sich de öffentliche Meinung gegen die Superhelden.

Mr. Incredible hat aber vor allem eine Familie: Seine Frau Elastigirl ist ebenfalls Superheldin und kann ihren Körper wie Plastic Man und später „Stretcho“ extrem dehnen. Er hat eine Teenager-Tochter namens Violetta (kann sich unsichtbar machen und Energiefelder erzeugen) und einen jüngeren Sohn Flash (superschnell); beide haben noch nicht voll ausgeprägte Superkräfte. Als Ex-Superhelden führen er und Elastigirl nun ein bürgerliches Leben: er ist Versicherungsagent, sie Hausfrau. Die Kinder gehen normal zur Schule. Mr. Fantastic leidet darunter, daß er sich nicht mehr als Held beweisen kann, und Flash sieht auch nicht ein, daß er seine Super-Schnelligkeit in der Schule nicht einsetzen darf. Zusammen mit seinem Freund Frozone geht Mr. Incredible manchmal nachts heimlich auf Streife, um bei Bedarf weiter die Welt zu retten.

Dabei kommt er in Kontakt – so beginnt die eigentliche Story – mit einer Geheimorganisation, die ihm einen Superheldenjob auf einer exotischen Insel anbietet. Das ist allerdings eine Falle. Ein Superschurke namens Syndrome will sich an ihm rächen, weil er als Junge gern sein Sidekick („Incrediboy“) geworden wäre, aber abgewiesen wurde. Syndrome sehnt sich auch sonst nach Anerkennung, denn er will einen Super-Roboter auf die Stadt loslassen und ihn dann zum Schein besiegen (in Wirklichkeit kontrolliert er ihn), um sich als Retter feiern zu lassen. Elastigirl kommt dem gefangenen Mr. Incredible jedoch mit den Kindern – und Frozone – zu Hilfe. Gemeinsam bewahren sie die Stadt vor dem tatsächlich Amok laufenden Roboter.

Eine raffinierte Geschichte mit einem an „Watchmen“ erinnernden Grundplot. Typisch Disney, wird hier in erster Linie der Zusammenhalt der Familie gefeiert. Der Appell ans Gefühl bleibt jedoch erträglich, weil der Film mit einer pausenlosen Folge von Action, Mystery und Anleihen an Geheimagentenfilme aufwartet. Es lassen sich nur relativ wenige Einwände gegen die Story erheben. Die Probleme, die daraus entstehen, wenn Leuten von heute auf morgen ihre Superheldenexistenz genommen wird, scheint niemand gesehen zu haben. Die Regierung hätte einen Weg finden müssen. die Superhelden sich irgendwo, wo sie keinen Schaden anrichten können, weiter austoben zu lassen, damit ihr Selbstwertgefühl nicht verkümmert. Die Ex-Superhelden werden in keiner Weise von der Regierung überwacht – sie dürfen sich beim „Super-sein“ nur nicht erwischen lassen. Die Wandlung von Syndrome vom Superheldenfan zum Misanthrop wird nicht mal andeutungsweise gezeigt (was aber auch einen Überraschungseffekt ergibt). Ob sein Plan, sich beim Volk beliebt zu machen, funktionieren würde, versehe ich mal mit einem Fragezeichen – offenbar mögen es die Bürger ja überhaupt nicht, wenn in ihrer Stadt irgendetwas kaputtgemacht wird. Auch einige Nebenfiguren werden kaum näher vorgestellt: der erwähnte Frozone, der sexy Lockvogel Mirage oder die Superheldenmode-Designerin Edna (immerhin erscheinen sie alle interessant).

Reizvoll finde ich die Anleihen, die der Film bei Superheldencomics nimmt. Die Incredibles haben die meisten der Fähigkeiten der Fantastischen Vier, wobei Mr. Incredible charakterlich hauptsächlich Superman nachempfunden zu sein scheint. Einen Eismann wie Frozone gibt es sowohl bei DC als auch bei Marvel. Kurz erwähnt werden ein paar frühere Superhelden, die bei Golden-Age-Figuren abgeschaut sein dürften. Zum Schluß wird nochmal auf die Fantastischen Vier verwiesen, als der „Tunnelgräber“ auftaucht, der sich natürlich auf den Maulwurf (Mole Man) bezieht, einen Erzfeind der FV. Disney hatte damals noch keinen Zugriff auf Marvel; „Die Unglaublichen“ bewirkte aber, daß der folgende FV-Film angepaßt werden mußte. Insgesamt hat der Film eine humoristische Grundstimmung (was auch bedeutet, daß er die Superheldenwelt angenehmerweise nicht allzu ernst nimmt), aber man kann auch durchaus vor Aufregung die Hände in die Kinolehne krallen. Eigentlich mag ich ja in klassischer Weise gezeichnete Animationsfilme lieber als die computeranimierten, aber „Die Unglaublichen“, produziert von Pixar, bildet für mich eine klare Ausnahme. Vor einiger Zeit habe ich bei einem Freund auch mal „Die Unglaublichen 2“ von 2018 gesehen. Da steht das jüngste Kind der Incredibles, Baby Jack Jack, im Mittelpunkt, das im Begriff ist, die größten Superkräfte von allen auszubilden. Viel mehr ist mir von dem Film allerdings nicht im Gedächtnis geblieben.

Geändert von Peter L. Opmann (25.02.2023 um 20:24 Uhr)
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Alt 25.02.2023, 07:22   #15  
Crackajack Jackson
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Vor einiger Zeit habe ich bei einem Freund auch mal „Die Unglaublichen 2“ gesehen. Da steht das jüngste Kind der Incredibles, Baby Jack Jack, im Mittelpunkt, das im Begriff ist, die größten Superkräfte von allen auszubilden. Viel mehr ist mir von dem Film allerdings nicht im Gedächtnis geblieben.
Das ist ja ähnlich wie Franklin, bei den Fantastischen Vier.
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Alt 25.02.2023, 07:50   #16  
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Bei Franklin hat es auch eine Zeit gedauert, bis sich die Superkräfte entwickelt hatten, bzw. sich manifestierten.
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Alt 25.02.2023, 08:16   #17  
Peter L. Opmann
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Du klingst ein bißchen, als hättest Du "Die Unglaublichen" gar nicht gesehen. Ich finde, das sollte man als Comicfan schon tun.

Ich sehe gerade, daß ich diesmal die Besprechung extrem verworren und schwer verständlich geschrieben habe. Vielleicht mache ich mich da heute abend nochmal dran.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2023, 08:21   #18  
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Ich fasse mich heute mal noch kürzer ala sonst.
Ich fand Die Unglaublichen unglaublich gut.

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Alt 25.02.2023, 08:28   #19  
Peter L. Opmann
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Ich fand Die Unglaublichen unglaublich gut.
Kann ich bestätigen. Falls mein Text so klingt, als würde ich an allem herumkritteln, muß ich das unbedingt auch noch ändern.
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Alt 26.02.2023, 06:18   #20  
Peter L. Opmann
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So langsam kann ich zu Hitchcock zurückkehren – es ist eine Weile her, daß ich „Die 39 Stufen“ behandelt habe. Damals sagte ich, von seinem Film „Berüchtigt“ (1946) sei ich nicht mehr so überzeugt, aber kürzlich las ich, Claude Rains habe Ingrid Bergman hier wirklich geliebt, im Gegensatz zu Cary Grant. Deshalb habe ich nochmal über den Film nachgedacht, und die Dreiecksgeschichte ist tatsächlich äußerst interessant. „Berüchtigt“ ist äußerlich betrachtet ein Agententhriller, aber mit relativ wenig Action, dafür mit einer Menge Gefühlsverwirrung.

Der Film entstand ganz kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Als Vorwand für sein Kernmotiv dient eine Nazi-Geheimorganisation, die wohl noch während des Krieges Uran zum Bau einer Atombombe schmuggelt. Der amerikanische Geheimdienst ist dieser Verschwörung auf der Spur, müßte aber, um weiterzukommen, jemanden in die Organisation einschleusen. Ingrid Bergman ist die Tochter eines Erznazis und erscheint somit geeignet, das Vertrauen der Bande zu gewinnen. Allerdings hat sie offenbar mit ihrer familiären Vergangenheit zu kämpfen und versucht, sich mit Alkohol zu betäuben. Cary Grant spielt einen amerikanischen Agenten, der sie für diesen Job gewinnen soll. Dazu besucht er eine ihrer Partys und – was nicht vorgesehen war – verliebt sich in sie. Sie versucht, ihn loszuwerden, weil sie diese Aufgabe anwidert, läßt sich aber dann doch auf ihn ein (es ist schließlich Cary Grant!). Allerdings ist die Romanze problembeladen. Sie ist eine durch den Alkohol labile, ziemlich launenhafte Frau; er scheint seiner Aufgabe Priorität zu geben, nämlich die Naziorganisation zu unterwandern. Normalerweise würde jemand eine Frau, die er liebt, nicht einer solchen Gefahr aussetzen.

Claude Rains scheint der Kopf der Bande zu sein. Es wird arrangiert, daß er scheinbar zufällig mit Bergman in Kontakt kommt, und wie geplant zeigt auch er Interesse für sie. Er will sie heiraten. Grant sagt: Na, bestens! Dann haben wir bald heraus, was die Nazis planen. Immerhin sind sowohl er als auch Bergman bedrückt, weil sie merken, daß der Erfolg der Aktion ihr persönliches Glück bedroht. Aber die Operation geht weiter. Dem Zuschauer wird zunächst gezeigt, daß nicht Rains der Boß ist, sondern seine Mutter (Leopoldine Konstantin, eine namhafte österreichische Schauspielerin). Sie ist eiskalt und hat sofort das Gefühl, daß mit Bergman etwas nicht stimmt. Rains kann sich jedoch mit seinen Heiratsabsichten durchsetzen. Während einer Feier stoßen Grant und Bergman auf das Uran, werden jedoch entdeckt. Grant gibt vor, er habe erfolglos versucht, Bergman zurückzugewinnen, aber die Nazis erkennen, daß sie ausspioniert worden sind. Grant verschwindet, aber Bergman, die als Verlobte von Rains bleiben muß, wird nun auf Anweisung der Mutter langsam und unmerklich vergiftet. Grant bekommt von ihr keine Berichte mehr, denkt jedoch, sie interessiere sich nicht mehr für ihn. Erst als es fast zu spät ist, merkt er, was los ist, und holt sie unter einem Vorwand aus dem Haus. Daß Verräter mitleidlos getötet werden, bekommt nun Rains zu spüren.

Der Film ist so psychologisch angelegt, daß er für Alfred Hitchcock schon beinahe untypisch ist. Der Suspense entsteht hier fast ausschließlich durch gegenseitige Täuschungen und unterschwellige Gefühle. Ich habe Claude Rains immer für einen sehr wirkungsvollen Bösewicht gehalten, weil er an der Oberfläche sehr sanft ist. So hat er auch Prince John in „Robin Hood, König der Vagabunden“ gespielt. Aber in diesem Film ist die Sache doch etwas anders gelagert: Rains ist auf seine Art selbst Opfer der Naziorganisation. Er ist auf Bergman hereingefallen und wird daher am Ende beseitigt. In seiner Clique gibt es im Prinzip zwei Arten von Leuten: die, die Fehler machen und beseitigt werden, und die, die ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen gehen. Rains hat einen tödlichen Fehler gemacht, indem er seinen wahren Gefühlen für Bergman nachgegeben hat.

Filmtechnisch zeigt Hitchcock in „Berüchtigt“ ein paar meisterhafte Kunststücke: Grant wird als Silhouette eingeführt, eine schweigsame, dunkle Gestalt auf Bergmans Party, die nur auf ihre Chance wartet, sich ihr zu nähern. Es gibt den berühmten langen Kuß von Grant und Bergman. Der Production Code schrieb damals vor, daß ein Filmkuß höchstens drei Sekunden lang sein darf. Hitchcock machte drei Minuten daraus, indem er den Kuß immer wieder durch Dialogfetzen unterbrach. Und es gibt eine sehr lange Kamerafahrt von der Decke des Raums, in dem Rains‘ Fest stattfindet, bis zu einem extremen Close-up, bei dem Bergman Grant unauffällig den Schlüssel zu dem Keller gibt, in dem das Uran versteckt ist. Hitchcock absolviert hier übrigens auch seinen üblichen Cameoauftritt als Gast der Feier. Es gab immerhin zwei Oscarnominierungen, eine für Claude Rains und eine für den Drehbuchautor Ben Hecht.
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Alt 25.02.2023, 08:21   #21  
Crackajack Jackson
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Den zweiten Teil habe ich nicht gesehen. Den ersten vor 18 oder 19 Jahren. Das gilt ja schon fast als nicht gesehen.
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Alt 02.03.2023, 12:20   #22  
pecush
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Ui, da hast du aber echt ein Schmankerl rausgeholt!
Den sehe ich immer gerne; "Hannibal" und "Roter Drache" habe ich auch gesehen und für gut befunden. Wobei "Hannibal" als Buch um Längen besser ist, hat ein viel schöneres Ende. Und Jodie Foster fehlt!
"Roter Drache" (ist ja ein Remake) leidet natürlich darunter, dass Hopkins für ein Prequel schon viel zu alt war.
Serie und der Kram ohne Hopkins haben mich nie interessiert.

Vielleicht ein weiterer Schwank aus meiner Jugend: Mein Vater hat eigentlich nie Privatfernsehen geschaut. Wegen der Werbeunterbrechungen. Bei "Schweigen der Lämmer" hat er jeder RTL-Ausstrahlung angeschaut. Ich glaube, Lecter stand für ihn auf einer Stufe mit Winnetou.
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Alt 02.03.2023, 12:44   #23  
Peter L. Opmann
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Fällt mir natürlich schwer, die Parallele zwischen Hannibal Lecter und Winnetou zu sehen...

Aber was RTL betrifft: Da ging es mir ähnlich wie Deinem Vater. Vom Ursprung her (Luxemburg) ist der Sender ja eigentlich nicht schlecht, aber nicht nur wegen der Werbung, sondern auch, weil da auf's ganz breite Publikum abgezielt wird, habe ich da auch nur ganz selten eingeschaltet, auch wenn es mal einen guten Film gab. Für SAT1 und Pro7 und kleinere Privatsender galt das weniger. Wenn ich mir meine Videosammlung ansehe, habe ich jedoch 90 Prozent von ARD und ZDF und den Dritten aufgenommen. Und da liefen schon auch erheblich mehr gute Filme.
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Alt 02.03.2023, 14:00   #24  
pecush
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Winnetou war der Jugendheld meines Vaters, ich meine, der hatte auch ein Poster von Pierre Brice an der Wand.
Meine Poster-Helden waren für ihn natürlich nichts.

Wir hatten keinen Videorecorder, Hollywood-Filme liefen nunmal verstärkt bei den Privatsendern, von daher habe ich das immer auch geschaut.
Mein Vater fand das nie gut. Nur eben "Das Schweigen der Lämmer" hat er dort immer geschaut.
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Alt 02.03.2023, 14:45   #25  
Peter L. Opmann
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Also ich bin der Meinung, bei RTL liefen gar nicht so viele gute Filme (klar, "gut" ist eine subjektive Kategorie).

Ich muß sagen, ich rede hauptsächlich von den 90er Jahren. Damals habe ich mir regelmäßig "TV Spielfilm" gekauft und das Programm genau studiert. Es gab natürlich Filme bei RTL, die ich sehenswert fand, aber da ging es nach meinem Eindruck nicht um Qualität, sondern um den Massengeschmack.

Natürlich guckte jeder Privatsender auf die Einschaltquote (und die Öffentlich-Rechtlichen letztlich auch), aber etwa bei SAT1 hatte ich das Gefühl, die wollten mit ihrem Filmprogramm auch ein Image aufbauen.
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