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Alt 17.10.2022, 10:16   #1  
Peter L. Opmann
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Ich würde sagen, "Im Westen nichts Neues" ist ein Kriegs- oder Antikriegsfilm. Ich habe den von 1930 auf Video, aber schon lange nicht mehr gesehen. Müßte ich mal wieder machen.

Kriegsfilme finde ich ein bißchen schwierig. Kriegführen hat auch eine gewisse Faszination, auch wenn man einen Film gegen den Krieg dreht. "Apocalypse Now" ist fafür ein gutes Beispiel. Coppola hat sich alle Mühe gegeben, den Vietnamkrieg anzugreifen. Die Doku "Hearts of Darkness - Reise ins Herz der Finsternis" vermittelt das glaube ich ganz gut. Coppola sagte, die Dreharbeiten auf den Philippinen waren selbst wie der Krieg. Aber Figuren wie Robert Duvall oder auch der durchgeknallte Colonel Kurtz (Marlon Brando) sind trotzdem auf ihre Weise attraktiv.

"Im Westen nichts Neues" zeigt aber wohl schon die Sinnlosigkeit des Krieges und wurde folgerichtig dann von den Nazis verboten.
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Alt 17.10.2022, 10:21   #2  
pecush
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ich würde sagen, "Im Westen nichts Neues" ist ein Kriegs- oder Antikriegsfilm.
Ich sage nichts anderes; mein Übergang war vielleicht nicht so gut.
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Alt 17.10.2022, 11:16   #3  
Peter L. Opmann
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Mir fallen noch zwei Antikriegsfilme ein, die zumindest nicht im Verdacht stehen, doch den Krieg zu verherrlichen. Der eine ist „Die Marx Brothers im Krieg“ („Duck Soup“) von 1933, den manche als ihren besten Film ansehen. Der andere ist „Dr. Seltsam oder: Wie ich die Bombe zu lieben lernte“ („Dr. Strangelove or How I learned to stop worrying and love the Bomb“) von 1964.

Allerdings kommt mir auch eine Passage aus Kurt Vonneguts Roman „Schlachthof fünf oder: Der Kinderkreuzzug“ in den Sinn, in der er so etwa sagt: „Jemand fragte mich, ob ich immer noch an meinem Antikriegsroman arbeite, und sagte: Warum schreiben Sie nicht einen Antigletscher-Roman? Er meinte damit, daß es Gletscher immer geben wird (das war freilich vor der Klimakrise – meine Anmerkung) und man dagegen ebensowenig etwas schreiben kann wie gegen den Krieg.“
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Alt 18.10.2022, 07:54   #4  
Peter L. Opmann
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Hier eine Komödie aus den 40er Jahren, die vielleicht auch nicht sehr bekannt ist: „Die unvergessliche Nacht“ („Remember the Night“) von Mitchell Leisen (1940). Ich habe den Eindruck, Mitchell Leisen ist selbst in Vergessenheit geraten, dabei war er damals einer der besten Komödienregisseure. Und man kann sich seine Filme aus den 30er und 40er Jahren heute noch gut angucken (finde ich jedenfalls).

„Remember the Night“ ist zugegeben etwas sentimental, aber der Film trifft bei mir eine Gefühlsebene, so daß ich ihn mir schon mehrmals angesehen habe. Die Hauptrollen spielen Fred MacMurray und Barbara Stanwyck. Sie ist eine Juwelendiebin in New York. Nachdem sie bei ihrem letzten Coup geschnappt worden ist, muß sie vor Gericht, wo sie von MacMurray angeklagt wird. Ihr Verteidiger versucht, die Jury für sie einzunehmen, indem er schildert, wie ihr die Juwelen völlig die Sinne verwirrt haben. Da es kurz vor Weihnachten ist, nutzt MacMurray die Gelegenheit, Stanwyck auf jeden Fall einige Tage hinter Gitter zu bringen, indem er ein psychologisches Gutachten beantragt. Das kann erst nach den Feiertagen erstellt werden; also muß sie in Untersuchungshaft bleiben. Anschließend hat er aber doch Mitleid mit ihr, löst sie wieder aus dem Knast aus und nimmt sie mit zu seiner Mutter und seiner Familie im Mittleren Westen, wo er traditionell die Feiertage verbringt. Es wird klargestellt, daß er das nicht getan hat, um ihr an die Wäsche zu gehen. Da sie keine feste Wohnung hat, erklärt sie sich darauf bereit mitzukommen.

Den Rest des Films kann man kurz zusammenfassen. Stanwyck erlebt ein heimeliges Weihnachtsfest mit einfachen Ländlern (nicht Rednecks), wie sie es als abgebrühte New Yorkerin überhaupt nicht kennt. Als es an die Rückfahrt geht, will Mac Murray sie laufenlassen, aber sie ist zu der Einsicht gekommen, daß sie ihre Strafe verdient hat und sich vom Richter verurteilen lassen muß. Bei der Fortsetzung der Verhandlung agiert MacMurray absichtlich so ungeschickt, daß die Verteidigung den Prozeß gewinnen muß. Schließlich legt sie aber ein Geständnis ab. Nachdem sie ihre Gefängnisstrafe abgesessen hat, werden sie und MacMurray ein Paar sein (hach ja…).

Mir geht der Film wirklich ans Herz, auch durch die Schilderung des einfachen Lebens im Mittleren Westen. Letztlich wird die nicht sehr ungewöhnliche Erkenntnis vermittelt, daß man nicht reich sein muß, um glücklich zu sein. Aber Mitchell Leisen inszeniert das meisterhaft. Mich erinnert sein Stil ein bißchen an Ernst Lubitsch, nur geht es bei ihm nie um Unmoral. Fred Mac Murray ist ein sehr guter All-american Boy, auch wenn er hier Jurist ist. Barbara Stanwyck muß 1940 als äußerst toughe Frau rübergekommen sein, was ja aber ihrem Image voll entspricht. Ich greife immer zu, wenn mir ein Stanwyck-Film in die Finger kommt – und ich bin bisher noch nicht enttäuscht worden.
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Alt 18.10.2022, 19:12   #5  
Peter L. Opmann
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Der Film ist wohl doch zu abseitig...

Aber wie ich sehe, gibt's den auf youtube (bloß in Englisch) in voller Länge. Der Trailer ist nicht so aussagekräftig.
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Alt 19.10.2022, 06:50   #6  
pecush
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Ich kenne ihn nicht. Mag daran liegen, dass ich alte Komödien nicht unbedingt verfolge.
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Alt 19.10.2022, 07:09   #7  
Crackajack Jackson
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Ich werde ihn mir mal ansehen, wenn mein Englisch gut genug ist und ich dem Film folgen kann.
Danke für den Tipp.
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