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06.08.2021, 10:21 | #1 |
Mitglied
Ort: Franken
Beiträge: 694
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Mir gefällt Conan #6 wesentlich besser als die vorherige Ausgabe. Am Cover finde ich nur die Conan-Figur seltsam; Ober- und Unterkörper scheinen da nicht zusammenzupassen, eher wie gegeneinander um 180 Grad gedreht.
Die Szene in der Schenke finde ich besonders gelungen. Von Anfang an ist klar, dass Jenna ("I work here - and I get tired of standing") vor allem an Conans Gold interessiert ist. (Wo sind eigentlich die 50 Goldmünzen aus dem vorherigen Heft hingekommen?) Dann ebenso gut: Seite 8, ein erster Kuss ("I am a girl - not some bear that you are wrestling"), und endlich der Verzicht auf diesen blöden Helm ("It makes you look like a yak" - irgendwo habe ich mal gelesen, dass dieser Spruch von Barry Smith stammt). Die riesige Fledermaus (deswegen ist die Turmspitze also "offen") ist auch gut gemacht; Conan packt die Priesterin vielleicht deswegen, weil er glaubt, sie hätte Einfluss auf die Fledermaus/Gottheit. Nur das Entkommen aus dieser Situation scheint mir etwas einfach konstruiert: die (riesige) Feldermaus verliert an Höhe, weil nicht nur ein, sondern drei Menschen an ihr hängen, und dann kracht sie in Bäume, die sie wegen der Dunkelheit nicht sieht (aber Fledermäuse orientieren sich doch mit Ultraschall). Na ja, geschenkt. Dann noch ein Twist am Ende, Frau und Gold sind weg, wieder was fürs Leben gelernt, Conan. Aus heutiger Sicht unbefriedigend: es geht wieder um Sex und rohe Gewalt, aber das darf man alles in einem Marvel-Comic von 1971 nicht zeigen. Auf Seite 2 wird Fafnir offenbar erstochen, zumindest gestochen, aber in meiner schwarz-weiß-Version kann ich davon nichts erkennen, da stöhnt Fafnir scheinbar ohne Grund auf. Mal was anderes, was ist eigentlich genau ein "Barbar"? Wikipedia liefert mir viele Erklärungsansätze, aber auf Conan trifft das alles kaum zu. Er spricht immer perfekt die Sprache seiner Gesprächspartner, er ist immer glattrasiert (wie macht er das eigentlich?). Klar, er löst Konflikte gern mit dem Schwert, aber das machen ja eigentlich alle Personen, die in den Geschichten hier vorkommen. Er ist nicht impulsiver oder weniger intelligent als alle anderen Figuren. Ja, er ist fast nackt und kommt aus einem anderen Land; sollte das bei Howard die Definition von "Barbar" sein? |
06.08.2021, 10:34 | #2 | |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.372
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Zitat:
Wir wissen nicht, ob es sich bei der Fledermaus um eine Fledermaus handelt. Die drei Menschen sind für mich nicht so sehr der Grund, warum die Fledermaus sinkt, sondern auch, weil Conan sie mehrmals mit dem Kerzenständer traktiert. |
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06.08.2021, 10:39 | #3 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
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@ Phantom: Mir ist der Begriff "Barbar" vor allem von den Römern her vertraut und bezeichnete grob gesagt alle Nicht-Römer. Natürlich abwertend. Dann fiel mir aber ein: Was ist mit den Griechen? Und laut Wikipedia haben die Griechen diesen Begriff eingeführt.
Streng genommen kann man den Begriff damit nicht auf Conan anwenden, denn der lebte nach der Logik der Serie ja lange vor Griechen und Römern. Aber wir haben ja schon ein paarmal festgestellt, daß in "Conan" geschichtliche Daten bunt durcheinandergewürfelt werden und einige erfundene vorgeschichtliche Daten hinzukommen. |
06.08.2021, 11:13 | #4 |
Mitglied
Ort: Franken
Beiträge: 694
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Bei den Römern waren die Barbaren eben die unzivilisierten Wilden wie die Germanen. Aus Sicht der Römer ("was haben die Römer uns schon gebracht, außer den Straßen, den Aquädukten, den Schulen, der öffentlichen Sicherheit...") vielleicht nicht ganz unverständlich.
Mein eigenes Verständnis von "barbarisch" wäre: roh, gewalttätig, unzivilisiert, empathielos. Also etwa das Gegenteil von feinsinnig, reflektiert, empathisch. Aber Conan wird in den ersten Heften doch eigentlich genauso dargestellt: reflektiert, empathisch, für andere eintretend. (Einmal sagt er doch, das wäre also Zivilisation, wenn die Könige im warmen Zelt warten, bis die Schlacht vorbei ist. Solche Gedankengänge würde ich einem "Barbaren" eher nicht zuschreiben.) Was hat das also mit einem Barbaren zu tun? Woran dachte Roy Thomas bei diesem Begriff? Oder Robert Howard? Oder: Was hat man sich damals bei Marvel gedacht, was sich die potentiellen jugendlichen Käufer unter einem "Barbaren" vorstellen? |
07.08.2021, 05:44 | #5 | |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.372
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Zitat:
Ist und bleibt halt ein Barbar, dieser Conan. Entweder hat er sie noch, oder Jenna hat sie auch mitgenommen. Das wird am Ende nicht klar. |
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07.08.2021, 07:48 | #6 |
Mitglied
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
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Ich schätze, Conan hat sie versoffen.
50 Goldstücke reichen bei einem Barbaren zumindest für einen kleinen Schwips. |
10.08.2021, 21:36 | #7 |
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Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
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Conan the Barbarian # 7 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 1 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1
Erscheinungstermin: Juli 1971 / 1979 / 2019 Story-Titel: Schön und gefährlich! Original-Storytitel: The Lurker Within Zeichnungen: Barry Windsor-Smith, Dan Adkins und Sal Buscema Text: Roy Thomas Übersetzung: Michael Strittmatter Wir haben es hier mit einer pointenlosen, dennoch ziemlich packenden Story zu tun. Aufgefallen ist mir besonders die weibliche Hauptfigur, Lady Aztrias, die mir beinahe zu modern für 1971 erscheint. Sie ist kein bißchen scharf auf Conan, sondern behandelt ihn lediglich als Befehlsempfänger und läßt ihn sofort fallen, wenn er ihren Plänen im Weg steht. Dabei braucht sie eigentlich dauernd seine Hilfe. Sie ist eine emanzipierte Frau par excellence. Zweifellos macht sie die sonst recht konventionelle Geschichte interessant. Conan läuft ihr in Nemedia über den Weg, als ihr Gespann von einem Wolfsrudel angegriffen wird. Edelmütig rettet er sie. Da ihr Fahrer die gefährliche Situation nicht überlebt hat, muß Conan kurzerhand an seine Stelle treten und sie in die Stadt Numalia bringen. Außerdem hält sie ihn für einen geschickten Dieb. Daher befiehlt sie ihm, eine wertvolle Antiquität aus der Reliquienhalle zu holen (der Schmuck wirkt ägyptisch). Angeblich will sie mit dem Erlös des Inhalts Spielschulden bezahlen. Conan dringt in die Halle ein, wird dort aber von Wachen entdeckt und festgenommen Ein Antiquitätenhändler, mit dem Aztrias zuvor verhandelt hatte, liegt tot da – erdrosselt; der Verdacht fällt auf Conan. Aztrias tritt auf und beschuldigt Conan ebenfalls des Mordes. Er verteidigt sich darauf mit dem Hinweis, daß sie selbst ihn hergeschickt hat. Abrupt wird das kleine Kriminalstück beendet, weil ein medusenartiges Monster, eine Schlange mit maskenartigem Menschenkopf, auftaucht. Das Untier stürzt sich auf Aztrias. Während die Wachen zu fliehen versuchen, nimmt Conan den Kampf auf, um die Frau zu retten. Schließlich gelingt es ihm, das Untier zu töten. Aber die Wachen und auch Aztrias sind ebenfalls tot. Nur Conan hat das Getümmel überlebt. Sein Blick fällt in eine Schüssel, und unvermittelt blickt er dem Dämon Thoth-Amon in die Augen. Jetzt beeilt sich auch Conan wegzukommen, springt auf das Gespann, das Aztrias gehörte, und läßt die Stadt weit hinter sich. Diese Episode basiert auf der „Conan“-Story „The God in the Bowl“, aber Roy Thomas erzählt sie anders. Er gibt sowohl Aztrias als auch dem Medusenwesen mehr Raum und verkürzt dafür die polizeiliche Untersuchung. Damit erhebt sich stärker die Frage, was es mit dem Monster auf sich hat, die aber im Comic nicht beantwortet wird. Thoth-Amon bekommt wohl einen Auftritt, weil er in späteren Ausgaben erneut eine Rolle spielen soll. Unklar bleiben die Motive von Aztrias, die gleichwohl eine im bisherigen Conan-Universum unübliche, interessante Frauenfigur ist. Conan erscheint wiederum recht passiv; er tötet zwar die Medusa, steht aber ansonsten unter dem Pantoffel und ist Beschuldigter in einem Mordfall. Barry Smith verwendet immer mehr Sorgfalt auf seine Zeichnungen, obwohl es sicher besser gewesen wäre, das Monster nicht so ausführlich zu zeigen. Insgesamt für mich eine eher unbefriedigende Ausgabe. |
11.08.2021, 06:10 | #8 | |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.372
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Zitat:
Es handelt sich hier um ein Attentat, das jedoch misslingt, weil die Schlange schon vor ihrem Ziel herausgeholt wird. Roy Thomas stellt die Geschichte in einen großen Rahmen. Das Motiv von Aztrias: Aztrias hat Spielschulden und will diese durch den Schatz, den Conan für sie stehlen soll, begleichen. Um vorzubeugen, dass Conan ausplaudert, von ihr geschickt worden zu sein, schiebt sie die ganze Schuld auf Conan. Geändert von Crackajack Jackson (11.08.2021 um 06:32 Uhr) |
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