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Alt 03.02.2020, 15:04   #21  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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  • Jurek Becker: Jakob der Lügner (Aufbau-Verlag 1969, RM Buch und Medien 2007)
  • Jakob der Lügner (Deutsche Demokratische Republik / Tschechoslowakei 1974), Drehbuch: Jurek Becker, Regie: Frank Beyer, 100 min, FSK: 12
Es gibt noch eine weitere Verfilmung, eine Koproduktion der USA, Frankreichs und Ungarns 1999 mit Robin Williams in der Titelrolle. Die habe ich aber noch nicht gesehen.
In der Mediathek stand der Film von 1974, bei dem die Sachlage etwas komplizierter ist. Eigentlich stand das Drehbuch schon für den Jahresplan 1966, wurde aber nicht umgesetzt, weil die polnischen Koproduzenten ausstiegen. Der Regisseur Frank Beyer wurde 1966 wegen seines Films Spur der Steine ans Theater strafversetzt. Jurek Becker entwickelte aus dem Drehbuch seinen ersten Roman. Insofern ist der Film von 1974 keine Romanverfilmung im engeren Sinne - siehe den Vorspann.
(Von Jurek Becker habe ich nur den Roman Bronsteins Kinder gelesen. Der liest sich einfach so weg. Trotz des Anspruchs verhältnismäßig leichte Lektüre.)

Der DEFA-Film ist gut gealtert. Für ein Ghetto sind die Sets knapp bevölkert, alles ist übersichtlich inszeniert. Die Bewacher auf ihren Türmen oder im ersten Stock eines Gebäudes sind günstig platziert, so daß wenige Wachen genügen.
Der Stoff ist eine Tragikomödie: Jakob Heym schnappt auf der Hauptwache eine Radionachricht auf, die er als Durchhaltepropaganda im Ghetto weiterverbreitet. Die Nachricht gewinnt eine Eigendynamik. Irgendwann behauptet er dann, er besäße ein Radio, was im Ghetto für Juden verboten ist. Dadurch entsteht wieder Unruhe, weil einige Razzien der Deutschen fürchten.
Durch Träume von einem besseren Leben oder erzählte Märchen, die mit Schauspielern gedreht werden, entsteht eine zweite Ebene. Auf diese Weise wirkt der Film versöhnlich. Die abrupte Deportation am Schluß läßt hingegen Böses ahnen.
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