www.williams-marvels.de |
20.05.2019, 20:06 | #26 |
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Okay. Das muß ich vermerken, wenn ich zu "Thor" # 25 komme.
Übrigens: Bei "Submariner" wurde tatsächlich stark gekürzt, wie ich bei der Lektüre von "Die Spinne" gesehen habe. |
20.05.2019, 21:31 | #27 | |
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Ich habe das Heft nicht und kann nur das Cover von Thor 5 mit JIM 87 vergleichen, und da ist z.B. der rote Sowjet-Stern auf der Schulterklappe des Soldaten im Vordergrund bei Williams durch drei kleine Phantasiesternchen ersetzt worden. Der Soldat, der ganz links die Pistole auf Thor richtet, trägt bei Williams eine andere Kappe und eine etwas andere Uniform als im Original. Allerdings würde man das ohne Vergleich mit dem Original nicht merken, d.h. die Umzeichnung ist professioneller als das, was Williams sonst an Eigenzeichnungen produzierte. Ich tippe daher darauf, dass Williams diese Änderungen nicht selbst ausgeführt hat. |
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22.05.2019, 07:44 | #28 | |
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22.05.2019, 09:59 | #29 |
Moderator Preisfindung
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Ich glaube fest, das jeder der in den 1960 Jahren geboren ist, Götter,- und Heldensagen in der Schule gelesen hat.
Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
22.05.2019, 10:31 | #30 |
Moderator NUFF!
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Mir gefallen die Thor-Nummern nach der Williams-Serie sehr! Klasse Lettering und Abbildung der Originalcover in den Spinne-Heften fand ich super. Da wünscht man sich doch, dass es so etwas gäbe...
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22.05.2019, 11:02 | #31 |
Moderator sammlerforen
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Ähem ... wir sind hier öffentlich, jakub ...
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22.05.2019, 21:14 | #32 | |
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Hier nochmal ein Kommentar - und dann die nächste Ausgabe.
Zitat:
Erscheinungstermin: 6/1974 Originalausgabe: 1) Journey into Mystery # 88 2) Journey into Mystery # 101 3) Silver Surfer # 2 Story-Titel: 1) Lokis Rache! 2) Der Überfall auf Asgard 3) ohne Titel (Fliegende Untertassen landen!) Original-Storytitel: 1) The Vengeance of Loki 2) The Invasion of Asgard! 3) When lands the Saucer! Zeichnungen: 1) Jack Kirby / Dick Ayers 2) Jack Kirby / George Bell 3) John Buscema / Joe Sinnott Text: 1) Stan Lee / Larry Lieber 2) Stan Lee 3) Stan Lee Thor gegen Loki, zweite Runde. Das funktioniert wie in Thor # 3 recht gut. Die Story bedient sich aber vermutlich wiederum reichlich bei der germanischen Mythologie. Also erneut kein typischer Superheldenstoff. Es wird wieder die zu dieser Zeit normale Länge von 13 Seiten erreicht. Interessant dabei: Die Splashpage dient in diesen ersten Ausgaben gleichsam als zweites Cover. Sie zeigt eine dramatische Szene; die eigentliche Story beginnt erst auf Seite 2. Mit einem Rückblick auf „Thor“ # 3 geht es los. Loki ist mit Thors Hammer nach Asgard zurückgeschleudert worden. Odin verbietet ihm, die Götterheimat jemals wieder zu verlassen. Durch Magie findet Loki heraus, daß Thor seinen Hammer halten muß, damit er sich nicht in einen schwachen Menschen verwandelt. Da sieht er einen neuen Ansatzpunkt für einen Angriff. In Gestalt eines Regenwurms macht er sich aus Asgard davon. Verkleidet als alter Mann taucht er in Don Blakes Arztpraxis auf und übernimmt die mentale Kontrolle über Sprechstundenhilfe Jane Foster. Blake taucht auf; Loki gibt sich zu erkennen und fordert ihn zum Kampf – im Central Park. Zu diesem Duell kommt Jane auf Befehl von Loki hinzu. Während Thor seinen Hammer auf ihn schleudert, verwandelt Loki einen Baum in einen Tiger, der sie bedroht. Thor rettet Jane, kann aber deshalb den Hammer nicht wieder auffangen. Loki schließt ihn in ein Energiefeld ein, weshalb Thor nicht an ihn herankommt und sich nach einer Minute in Blake verwandelt. Loki hat – vermeintlich – gesiegt; er macht sich nicht die Mühe, Don Blake etwas anzutun. Während Loki beginnt, die Welt in Gefahr zu bringen, ersinnt Blake eine List (er schnippst dazu mit dem Finger wie Wickie). Er läßt die Presse verkünden, Thor sei sich seines Sieges über Loki sicher. Der gerät ins Zweifeln: Wie kann das sein, da der Hammer doch im Energiefeld gefangen ist? Er sieht nach. Da steht ihm tatsächlich Thor gegenüber. Loki hebt das Energiefeld auf, und Thor entpuppt sich als Attrappe, hinter der sich Blake verborgen hat. Nun kann er den Hammer wieder ergreifen. Loki tritt den Rückzug an, verwandelt sich in eine Taube und mischt sich unter einen Taubenschwarm. Thor streut Erdnüsse aus – alle Tauben stürzen sich darauf mit Ausnahme der Loki-Taube. Mit einem Tennisnetz fängt er sie ein und bringt Loki nach Asgard zurück. Am Ende hört man Odin unken: „Laßt uns beten, daß die Welt niemals den Tag erleben wird, an dem seine Kraft größer ist als die des mächtigen Thor!“ Was die theologisch interessante Frage aufwirft: Zu wem betet ein Gott? Wie bei „Thor“ # 3 liegt die Vermutung nahe, daß hier mythologische Geschichten verarbeitet worden sind. Das geht auf Kosten der Regel, daß der Hammer stets zu Thor zurückkehren muß. Außerdem wäre zu erwarten gewesen, daß der Hammer sich in einen Stock verwandelt, sobald Thor zu Don Blake wird. Loki kommt in dieser Ausgabe quasi hinter Thors Geheimidentität; da er sich aber üblicherweise nicht auf der Erde aufhält, muß darum nicht so viel Aufhebens gemacht werden wie bei anderen Superhelden. Aufgefallen ist mir noch, daß Jack Kirby hier Thor mehrmals mit erstauntem Gesichtsausdruck zeichnet, quasi als reinen Toren im Gegensatz zum Trickster Loki. Dabei wendet auch Thor hier den einen oder anderen Trick an. Ich finde die Story ganz unterhaltsam, warte aber immer noch darauf, daß Thor in den Marvel-Superheldenkosmos eintaucht – möglicherweise tut er das erst mit seinem Beitritt zu den Avengers. Vom Cover ist am unteren Rand ein Stück abgeschnitten, was am neuen Williams-Format liegen dürfte. In dieser Produktion wird erstmals auf den Glanzumschlag verzichtet. Trotz vier Seiten weniger ist in diesem Heft aber immer noch Platz für eine Hulk-Eigenanzeige, die ich sonst nirgendwo gesehen habe. Das Cover finde ich, abgesehen vom Beschnitt, relativ schlecht gezeichnet (Kirby-Artwork). Noch eine Ausgabe, dann wird Kirby vorerst nur noch das Cover zeichnen. Grauenhaft gelettert ist das Cover zudem noch. Geändert von Peter L. Opmann (22.05.2019 um 21:21 Uhr) |
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23.05.2019, 15:59 | #33 | |||
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Na ja, einigen wir uns auf eine Schlange.
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23.05.2019, 18:17 | #34 |
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@ Phantom:
Wenn Loki eine Schlange wäre, warum sollte Heimdall ihn dann nicht bemerken? Der Hinweis auf Steve Ditko ist richtig. In marvel.fandom.com werden als Coverzeichner angegeben: Jack Kirby, Steve Ditko, Stan Goldberg, Artie Simek. |
23.05.2019, 19:46 | #35 |
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23.05.2019, 23:21 | #36 |
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Künstlerische Freiheit von Jack Kirby.
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25.05.2019, 16:53 | #37 |
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Der mächtige Thor (Williams) 7
Erscheinungstermin: 7/1974 Originalausgabe: 1) Journey into Mystery # 89 2) Journey into Mystery # 102 3) Silver Surfer # 3 Story-Titel: 1) Der Donnergott und der Gangsterboß 2) Der Tod kommt zu Thor! 3) Die Macht des Bösen Original-Storytitel: 1) The Thunder God and the Thug 2) Death comes to Thor! 3) The Power and the Prize! Zeichnungen: 1) Jack Kirby / Dick Ayers 2) Jack Kirby / Paul Reinman 3) John Buscema / Joe Sinnott Text: 1) Stan Lee / Larry Lieber 2) Stan Lee 3) Stan Lee Dieses Heft habe ich schon erwähnt. Das Cover hat sich mir ins Gedächtnis eingegraben. Den Inhalt kenne ich sicher nicht aus meiner Kindheit. Ich könnte mir vorstellen, daß ich das Heft im Lebensmittelladen in meinem Dorf in der Hand hielt, aber kein Geld hatte, um es zu kaufen. oder mich vielleicht schweren Herzens doch für etwas anderes entschieden habe. Vielleicht kenne ich das Cover aber auch nur von der Monatsvorschau her. Dieses Covermotiv läßt eine wirklich epische Geschichte erwarten. Mich spricht bis heute noch die Pose an und diese ganze Monumentalität. Die Stadt New York schrumpft zu einer Lilliput-Kulisse zusammen. Auch das reine Blau des Himmels, kontrastierend mit dem roten Cape, den gelben Haaren und den gelben Bändern um Thors Leib tut das seine dazu. Hätte ich mir das Heft tatsächlich gekauft, wäre ich vermutlich enttäuscht gewesen. Denn hier hat es Thor erstmals mit einem einfachen Gangster zu tun. Schön, dieser Gangsterboß ist ziemlich abgebrüht, und zur Steigerung der Dramatik hat er eine Freundin, die eigentlich ein gutes Herz hat, aber das ist nun wirklich keine angemessene Thor-Story. Es gibt aber zumindest erste Ansätze zu einer Superheldenserie: Der Schauplatz New York, die Arztpraxis von Don Blake, Thor als Beschützer der Bürger und Freund der Polizei rücken ein wenig mehr in den Mittelpunkt. Trotzdem ist das in meinen Augen insgesamt eine ziemlich schwache Episode. Zu Beginn geht es um die Geheimidentität: Thor kehrt zu Blakes Praxis zurück, wird dort aber von wartenden Patienten gesehen, so daß er nicht hinein kann. Im Stockwerk über der Praxis sind Wachsfiguren gelagert. Aus einer von ihnen macht er eine Thor-Attrappe und schleudert sie davon. Es sieht so aus, als würde Thor wegfliegen. Dann taucht er als Don Blake bei seinen Patienten auf. Für neue Leser wird noch einmal kurz die Origin-Story von Thor wiederholt, und das „Dreiecksverhältnis“ zwischen Blake, Thor und Jane Foster wird noch einmal aufgeblendet. Jane träumt davon, wie sie als Thors Frau seinen Hammer wienern, sein Cape bügeln und ihm eine zivile Frisur verpassen würde (für Kinder mögen solche Frauenträume normal gewirkt haben). Dann beginnt die eigentliche Story: Bei einem Schußwechsel mit der Polizei wird der Gangsterboß Thug (der Name läßt seine Brutalität anklingen) Thatcher an der Schulter verletzt. Blakes Praxis ist nur ein paar Schritte entfernt. Er flüchtet sich also dorthin und wird von ihm medizinisch versorgt. Obwohl Don Blake keine Anstalten macht, die Polizei zu verständigen, befürchtet Thug genau das. Ein Gangster hat Blake unwissend seinen Stock weggenommen, so daß er sich nicht in Thor verwandeln kann, aber er bittet Göttervater Odin einzugreifen. Der sendet einen Blitz, und Blake kann blitzschnell den Stock ergreifen und zu Thor werden. Thor mischt die Gangsterbande problemlos auf, aber Thug nimmt Jane Foster als Geisel. Thor kann ihm aber seine Pistole aus der Hand schlagen Jane in Sicherheit bringen. Thug flüchtet sich auf ein Stahlgerüst. Thor erzeugt mit seinem Hammer Blitze, die den Stahl zu schmelzen beginnen. Dann bricht das Gerüst zusammen, aber nicht deswegen, sondern weil es aus von Thug geliefertem Stahl gebaut ist. Sein Verbrechen besteht darin, Geschäfte mit minderwertigem Stahl zu machen. Seinen Machenschaften fällt er nun gleichsam selbst zum Opfer. Thugs Freundin versucht die ganze Zeit, ihn zum Aufgeben zu bewegen, aber Thug ist eiskalt und will sie erschießen. Thor rettet ihn vor dem tödlichen Sturz; seiner Freundin nimmt er die Erinnerung an ihn, so daß sie frei ist für einen besseren Partner. Ende gut, alles gut. Im nächsten Heft soll der „Blaupapier-Mann“ auftreten (tatsächlich kommen wieder mal Außerirdische auf Besuch). Noch immer bekommen wir eher Mystery-Storys im Sinne von „Journey into Mystery“ aufgetischt als etwas Superhelden-mäßiges. Die Geschichte von Thug Thatcher paßt nicht zu Thor. Offenbar waren sich Autor und Künstler noch gar nicht richtig bewußt, mit welchen Kräften sie ihn ausgestattet hatten. Davon abgesehen, fällt doch ein gewisser Einfallsreichtum auf, mit dem Thor in Schwierigkeiten gebracht wird und sie löst. Mit seinem Hammer kickt er Thugs Pistole weg; er greift das Gerüst mit Blitzen an oder bringt Jane mit einem kleinen Wirbelsturm aus der Gefahrenzone. Diese Kabinettstückchen sind für Thor allerdings eindeutig mindestens eine Nummer zu klein. Ich meine freilich, Superman hat in dieser Zeit oder in den 50er Jahren solche kleinen Tricks auch gern eingesetzt. Die Geschichte ist so verwickelt, daß Jack Kirby immer mehr als sechs Bilder pro Seite einsetzt. Also eine aufwendig ausgearbeitete, eine kuriose, aber keine gute Story. Geändert von Peter L. Opmann (26.05.2019 um 16:20 Uhr) |
26.05.2019, 15:39 | #38 |
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26.05.2019, 16:19 | #39 |
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Durchgeschmuggelt!
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27.05.2019, 17:12 | #40 | |
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28.05.2019, 21:05 | #41 |
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Der mächtige Thor (Williams) 8
Erscheinungstermin: 8/1974 Originalausgabe: 1) Journey into Mystery # 90 2) Journey into Mystery # 101 3) Silver Surfer # 3 Story-Titel: 1) In der Falle des Androiden! 2) Thors Reise zu Mirmir! 3) ohne Titel (Die Macht des Bösen) Original-Storytitel: 1) Trapped by the Carbon Copy Man 2) Thor’s Mission to Mirmir! 3) The Power and the Prize! Zeichnungen: 1) Al Hartley 2) Jack Kirby / Chic Stone 3) John Buscema / Joe Sinnott Text: 1) Stan Lee / Larry Lieber 2) Stan Lee 3) Stan Lee Inhaltlich nichts Neues, aber ein neuer Zeichner: Jack Kirby gibt die Serie „Thor“ ab, und bevor sie Joe Sinnott für eine Weile übernimmt, kommt hier Al (in den Credits fälschlich „Art“ genannt) Hartley zum Zuge, der möglicherweise selbst inkt. Es ist jedenfalls nirgendwo ein Inker angegeben. Hartley ist vor allem bekannt für seine Beiträge zu „Archie Comics“, hat aber die 50er Jahre hindurch auch schon viel für Stan Lee gearbeitet (vor allem „Patsy Walker“). Für Superheldencomics war er sicher nicht so geeignet, hier konnte er seinen klaren, zum Funny neigenden Stil nicht anwenden. Möglicherweise stand er auch unter Zeitdruck. Ich bin geneigt, gegenüber Hartley Milde walten zu lassen, aber die Story der Lieber-Brüder ist wieder mal ziemlich hanebüchen. Mit dem „Blaupapier-Mann“ ist in Wirklichkeit ein „Durchschlagpapier-Volk“ gemeint. Kennt das noch wer? Man nannte es auch „Kohlepapier“. Damit konnte man beim Schreibmaschine-Schreiben gleich einen Durchschlag, ein Duplikat herstellen. Es geht um eine außerirdische Zivilisaton, die heimlich auf der Erde gelandet ist und Entscheidungsträger durch Kopien ersetzt. Das ist aber nicht der ganze Plan. Die Imitate sollen nur noch unsinnige Entscheidungen treffen, die Menschheit so verwirren und verteidigungsunfähig machen. Obwohl: Wenn man sich Leute wie Donald Trump anschaut, könnte man auf die Idee kommen, diese Invasionsstrategie sei gerade tatsächlich im Gange. Auch Don Blake ist von unsinnigen Vorschriften betroffen und geht der Sache auf den Grund. Thor findet das außerirdische Raumschiff, wird aber durch ein Magnetfeld gelähmt und verwandelt sich in Blake zurück. Die Außerirdischen haben wieder mal nicht mitbekommen, daß Thor und Blake identisch sind. Er kann so ihre Vorgehensweise auskundschaften. Als er sich in Thor zurückverwandelt, kommt es zum Kampf. Eines der Aliens verwandelt sich zuerst in ein Eismonster, dann in einen Gladiator; Thor kann sich aber durchsetzen. Zuletzt wird sein Gegner unsichtbar, aber Thor erzeugt einen Sturzregen, wodurch der Unsichtbare in seinen Konturen sichtbar wird. Thor fängt ihn und schleudert ihn ins Weltall – für die dort versammelten Raumschiffe (siehe „Mars attacks!“) ist das das Signal, daß sie die Eroberung der Erde abbrechen müssen. Die restlichen Aliens auf der Erde zwingt Thor, sich in Bäume zu verwandeln. Sie können sich zwar grundsätzlich zurückverwandeln, aber sobald sie Bäume sind, können sie nicht mehr denken. Am Ende der Story steht wieder die bekannte Szene mit Blake und Jane Foster. Immerhin: Ein Grundkonflikt, der später sehr wichtig wird, klingt in dieser Episode an. Odin hält seinen Sohn davon ab, sich Jane gegenüber zu offenbaren. Niemandem darf er seine Geheimidentität verraten, bestimmt der Göttervater barsch. Was an dieser Ausgabe noch auffällt, ist das sehr krakelige Lettering. Diese Schrift ist zunächst mal nicht besser als die Maschinenschrift, die Williams bisher verwendet hat. Und wenn ich das richtig sehe, dauert es noch einige Ausgaben, bis das Lettering akzeptabel wird. Was allein für diese Schrift spricht: Die Sprechblasen müssen nicht mehr vergrößert werden. In diesem Heft gibt es nur noch zwei redaktionelle Seiten: die Monatsvorschau und ein Editorial von Remo (Reinhard Mordek). Geändert von Peter L. Opmann (28.05.2019 um 21:21 Uhr) |
30.05.2019, 18:26 | #42 | |
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31.05.2019, 19:52 | #43 |
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Ich habe diese Story jetzt zum ersten Mal gelesen, so dass keine Kindheitserinnerung mein Urteil abmildert: das ist vielleicht die schlechteste Story, die Marvel in den ersten Jahren produziert hat. Vermutlich unter wahnsinnigem Zeitdruck, das erklärt sicher einiges. Die Zeichnungen sind für eine Superhelden-Story einfach unterirdisch (Don Blake hat z.B. oft einen viel zu großen Kopf). Andere Sachen von Hartley, die man im Netz findet, vor allem im Semi-Funny-Bereich, sind gar nicht so schlecht, in Frankenstein war auch mal eine kurze Suspense-Story von ihm abgedruckt, auch die fand ich ok. Aber diese Thor-Geschichte...
Und dazu eine hanebüchene Story. Es fehlt immer noch ein Konzept dafür, was Thor eigentlich alles von einem normalen Menschen unterscheidet und wo und wie er eigentlich verwundbar ist. Netze aus Stahl kann er problemlos zerreißen, aber gegen ein Magnetfeld kann er sich nicht wehren. (Was an ihm besteht eigentlich alles aus Metall? Und warum wird eigentlich sein Hammer nicht angezogen, wenn das Feld so stark ist?) Dann die Außerirdischen, die sich in alles verwandeln können, was sie wollen, sich aber nacheinander immer nur in Personen verwandeln, die Thor nichts anhaben können. Und am Ende verwandeln sie sich in Bäume, und Thor weiß (woher?), dass sie sich dann nicht mehr zurückverwandeln können. Einem Achtjährigen mag die fehlende Logik egal sein, aber aus heutiger Sicht ist das einfach eine schnell hingeschluderte Story, tut mir leid. Dagegen sind die ersten Ditko-Spinne-Geschichten ja Hochliteratur. |
31.05.2019, 20:53 | #44 |
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@ Phantom: Ich bedaure, Dir in allen Punkten zustimmen zu müssen...
Aber vielleicht geht's ja doch noch schlechter. Kommen wir zu Der mächtige Thor (Williams) 9 Erscheinungstermin: 9/1974 Originalausgabe: 1) Journey into Mystery # 91 2) Silver Surfer # 3 Story-Titel: 1) Thor gegen Sandu, Herrscher des Übernatürlichen! 2) ohne Titel (Die Macht des Bösen) Original-Storytitel: 1) Sandu, Master of the Supernatural 3) The Power and the Prize! Zeichnungen: 1) Joe Sinnott 3) John Buscema / Joe Sinnott Text: 1) Stan Lee / Larry Lieber 3) Stan Lee Das Auffälligste an dieser Ausgabe ist der erneute Zeichnerwechsel. Joe Sinnott nimmt nun Bleistift und Tuschepinsel zur Hand. Er war lange Zeit Stamminker bei den „Fantastischen Vier“, aber das war einige Jahre später. Hier sieht man, daß Sinnott ein ziemlich versierter Zeichner ist. Ihm liegen Gesichtsausdrücke (Thor und Loki wirken charaktervoller als in den bisherigen Ausgaben), und er ist generell recht schraffierfreudig und detailverliebt. Aber Sinnott ist hier kein typischer Superheldenzeichner. Er erhält auch wenig Gelegenheit, Thor als Superhelden zu inszenieren. Und von der Anmutung her paßt auch sein Comic eher noch in die 1950er Jahre. Wieder einmal haben wir es mit einer Mystery-Story zu tun. Sie beginnt mit einem schwebenden Bankgebäude, in dem einige Menschen gefangen sind. Thor erscheint auf der Bildfläche und versucht, das massive Haus wieder auf den Boden zu bringen. Aber da löst es sich anscheinend in Luft auf. Thor hat sofort Loki als Urheber dieses Schurkenstücks im Verdacht, aber Vater Odin erklärt, Loki sei sicher in Asgard verwahrt. In einer Rückblende erfahren wir, daß der Gott des Bösen doch seine Finger im Spiel hat. Kurz zuvor waren Don Blake und Jane Foster auf einem Rummelplatz und sahen sich da den Wahrsager Sandu an. Der Rationalist Blake ist überzeugt, daß Sandu mit Tricks arbeitet. Aber während er mit Jane nach Hause geht, bemächtigt sich Loki des Magiers und verleiht ihm echte magische Kräfte. Nun sehen wir die schwebende Bank noch einmal, mental in die Luft gehoben von Sandu. Polizisten wollen ihn verhaften, aber Sandu macht sie mit Leichtigkeit kampfunfähig. Sandu ist von seinen neuen Kräften selbst überrascht, will sich aber gleich zum Herrscher der Welt aufschwingen. Die Vereinten Nationen (die man damals offenbar noch für die Weltregierung hielt) sollen seine Inthronisierung bestätigen. Andernfalls will er das New Yorker UN-Gebäude samt Vollversammlung ins Weltall befördern. Thor fliegt herbei und will eingreifen, aber Sandu bringt ihn zum Absturz und begräbt ihn mit Ketten gefesselt unter dem UN-Gebäude. Odin hilft und schickt seinem Sohn den „Gürtel der Kraft“. Damit kann Thor die Ketten sprengen und sich unter dem Hochhaus herausgraben. Eigentlich müßte das auch ohne Gürtel der Kraft eine leichte Übung für ihn sein. Thor tritt Sandu gegenüber. Der beäugt neugierig Thors Hammer und will ihn als Weltbeherrscher auch besitzen. Er kann ihn aber nicht heben. Thor wäre bereits durch Magie besiegt, aber Sandu arbeitet sich verzweifelt an dem Hammer ab und erleidet einen geistigen Kurzschluß, durch den er auch seine magischen Kräfte verliert und Thor endlich auf die Siegerstraße bringt. Loki verzweifelt, weil er schon so nahe am Sieg dran war. Wieder eine ziemlich bescheuerte Story, weil Thor anscheinend die behaupteten grenzenlosen Kräfte gar nicht hat. Um das Ganze wenigstens ein bißchen spannend zu machen, muß er dem Magier unterliegen. Daß Sandu dann die Gehirnsicherungen durchbrennen, ist immerhin nicht unoriginell. Ich denke, die Episode hätte mich beeindruckt, wenn ich sie im Herbst 1974 gelesen hätte, aber einige Zeit später sicher nicht mehr. Die große Superheldenzeit bei Marvel hatte hier, im Frühjahr 1963, noch nicht begonnen. |
02.06.2019, 16:32 | #45 | |
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Wenn ich vorher nichts überlesen habe, kommen in diesem Heft im Original auch zum ersten Mal diese Floskeln mit "thee" und "thy" bei Gesprächen zwischen den Göttern vor ("I, thy eldest son", "I thank thee, father!). Stan Lee hat wohl gedacht, es wäre passend, alten germanischen Göttern ein Pseudo-Shakespeare-Englisch in den Mund zu legen. Aber warum nicht, ein "normales" amerikanisches Englisch wäre ja eigentlich genauso unpassend. |
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02.06.2019, 18:23 | #46 | |
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03.06.2019, 07:37 | #47 |
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Der mächtige Thor (Williams) 10
Erscheinungstermin: 10/1974 Originalausgabe: 1) Journey into Mystery # 92 2) Silver Surfer # 4 Story-Titel: 1) Der Tag, als Loki Thors magischen Hammer stahl! 2) Das Gute, das Böse und das Unheimliche! Original-Storytitel: 1) The Day Loki stole Thor’s magic Hammer 3) The Good, the Bad and the Uncanny! Zeichnungen: 1) Joe Sinnott 3) John Buscema / Sal Buscema Text: 1) Stan Lee / R. Berns 3) Stan Lee Die Silver-Surfer-Ausgabe mit Thor als Gaststar habe ich zwar als Kind nur ausschnittsweise gekannt (nur den zweiten und dritten Teil), aber schon damals lag für mich auf der Hand, daß hier Thor weitaus besser inszeniert ist als in der Hauptstory. Und es hat mich etwas verwundert, denn es kam bei den Williams-Marvels sonst eigentlich nicht vor, daß die Zweitstory besser war als die Titelgeschichte. Dennoch wollen wir hier „Journey into Mystery“ weiterverfolgen, auch wenn das im Moment ein wenig nervig ist. „Silver Surfer“ # 4 ist allerdings auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Joe Sinnott zeichnet gut, aber seine Zeichnungen reißen den Comic nicht aus der Zweit- oder Drittklassigkeit heraus. Stan Lee läßt die Story nun von einem gewissen R. Berns ausarbeiten (Pseudonym für Robert Bernstein, der als Superman-Autor und Schöpfer des Silver-Age-Aquaman ausgewiesen wird). Berns kann jedoch in dem Rahmen, der Thor bisher gesetzt ist, auch keine Wunderwerke vollbringen. Immer wieder geht es darum, daß Thor seines Hammers verlustig geht, ohne den er überhaupt kein Superheld sein kann. Dabei wird immer die Regel außer Acht gelassen, daß der Hammer stets zu Thor zurückkehren muß; es sei denn, ich habe da etwas falsch verstanden. Mir fällt zugegeben kein anderer Superheld ein, der mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat – vielleicht noch die Grüne Laterne, wenn sie ihren Ring nicht aufladen kann. Aber die Sache mit dem verlorengegangenen Hammer ist nun doch schon recht ausgelutscht. Trotzdem wird sie hier erneut der Story zugrundegelegt, und in den kommenden Ausgaben wird sich das noch einige Male wiederholen. Am Anfang ist die Story nicht schlecht, aber sie hat den Nachteil, daß sie schon fast vorbei ist, wenn sie den Hauptkonflikt entfaltet, wenn nämlich Thor ohne Hammer gegen die Magie Lokis kämpfen muß. Zunächst trifft Heimdall, der Wächter der Regenbogenbrücke, auf Neri, Frickas Magd. Er argwöhnt sofort, hinter ihrer Gestalt könnte sich Loki verbergen, der wieder verbotswidrig Asgard verlassen will. Heimdall scheint indes etwas kurzsichtig zu sein, denn Neri zeigt ihm, daß Loki nach wie vor an einen Felsen angekettet ist, und zwar mit Ketten aus Uru-Metall, das quasi unkaputtbar ist. Don Blake bekommt es wie in „Thor“ # 7 mit einem angeschossenen Gangsterboß zu tun. Seine Leute wollen ihn zwingen, die Kugel zu entfernen, und ihn anschließend beseitigen. Aber Blake gelingt es, sich in Thor zu verwandeln und die Gangster auf einem Krankenbett verschnürt direkt ins Gefängnis zu verfrachten. Dann wird Thor zu Dreharbeiten für einen Wikingerfilm gebeten, wo er gegen ein (nachgemachtes) Seeungeheuer kämpft und mit seinem Hammer einen Berg zerschellen läßt. Aber in diesem Moment greift Loki ein, lenkt den Hammer nach Asgard um und zerstört mit ihm seine Ketten (der Hammer ist bekanntlich ebenfalls aus Uru-Metall). Thor weiß zunächst nicht, wo sein Hammer abgeblieben ist, und Odin weiß es ebenfalls nicht. Alle Götter müssen suchen gehen, und Thor wird nach Asgard gebracht, wo er sich auch ohne Hammer nicht in Don Blake verwandelt. Loki ist nun nicht nur frei, sondern kann auch Thor angreifen: zunächst durch Bäume, die lebendig werden, dann durch Drachen, die er aus Wolken entstehen läßt. Thor bastelt sich jedoch zunächst einen Hammer aus Holz, mit dem er die Bäume kurz und klein schlägt, dann einen aus Stein, mit dem er die Drachen abwehrt. Dann findet er seinen echten Hammer wieder und erkennt zugleich, daß Loki sich befreit hat. Odin schickt darauf eine Eingreiftruppe, die Loki wieder gefangen nimmt. Ein Panel bleibt für eine nette Schlußszene in Don Blakes Praxis. Wir haben also nur drei Seiten Kampf gegen Bäume und Drachen und eine Seite, auf der Thor seinen Hammer zurückbekommt und Loki hopsgenommen wird. Die Dreharbeiten (ein Motiv, das in der Frühzeit einiger Marvel-Serien vorkommt) erscheinen mir dagegen beinahe überflüssig. Der angeschossene Gangsterboß hat auch keine Verbindung zur restlichen Story. Anzunehmen, daß auch R. Berns sein Manuskript in großer Zeitnot zusammenstückeln mußte. Entsprechendes Stückwerk kommt dann dabei heraus. Dieses Heft ist mit fünf redaktionellen Seiten üppig ausgestattet, zuzüglich einer Werbeseite für „Die Gruft von Graf Dracula“. |
03.06.2019, 10:51 | #48 | |
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Silver Surfer war immer deutlich besser als Thor. Bei den FV habe ich immer zuerst Der Dämon gelesen, und das hat nichts damit zu tun das dass beste am Ende kommt. Eher wie bei der Bild wo zuerst der Sport gelesen wird und das andere später oder nie. Der Hulk wurde ab Nummer 8 schlechter und oftmals waren die X-Men deutlich spannender. Erst zum Ende hin wurde Hulk endlich besser. Nach der Einstellung holte man seine alten Hit zurück und las Hulk und Der Dämon wieder weiter. Bei den Rächern und Die Spinne bin ich bei Dir. Da hatten Captain Marvel und Namor keine Chance. Ich habe mir damals immer andere Zweitgeschichten gewünscht – ohne recht zu wissen was – die Erkenntnis kam erst später. Die besserten sich nach dem einstellen – Der Eiserne und Thor. Bei Thor kamen die deutlich besseren Geschichten als in seiner eingestellten Serie aber trotzdem nicht an Peter vorbei. Bei Planet der Affen las ich auch erst die Mitte. Tatsächlich mochte ich bei Dr. Strang die alten Storys lieber – da dort nicht so viel geschwafelt wurde. Auch empfand ich und tue dies immer noch das Ditko beim Doktor besser aufgehoben als bei der Spinne. Bei Kung Fu ging es mir genau wie bei den FV. Zuerst wurde Shang-Chi gelesen der Die Söhne des Tigers überlegen war. |
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03.06.2019, 12:19 | #49 |
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Danke für die Anmerkungen.
"Planet der Affen" und "Kung Fu" habe ich nicht mit in den Blick genommen. Ansonsten würde ich sagen, daß die Qualitätsunterschiede nirgendwo so deutlich waren wie bei "Thor" und "Silberstürmer". Bei den anderen Titeln ist das eher Geschmackssache. Wobei ich an "Thor" trotzdem nicht verzweifle. Die Serie ist in dieser Phase mies, aber eröffnet einen Blick auf Marvel kurz nach dem Start der Superheldenphase. Wenn man bei Williams noch "Dracula" und "Frankenstein" mit heranzieht, dann stützen die auch eher meine Ansicht. Da hätte ich mir eher Storys wie in "Horror" gewünscht anstelle dieser wirklich meist abstrusen und altmodischen Kurzcomics. |
03.06.2019, 18:16 | #50 |
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Ja bei Dracula und Frankenstein hatten sie "echte" Zweitgeschichten regelrecht verschenkt. Möglichkeiten wären ja da gewesen.
Durch Deine Reviste merkt man das Thor irgendwie wie ein "Stiefkind" behandelt wurde. Als wenn die nicht Recht wussten was sie mit Thor anfangen wollen/können. Man hatte eine Grundidee, aber anderes als bei allen anderen konnte man diese in den anfangs Jahren nicht recht ausbauen. Obwohl die Nummer 1 noch recht gut durchdacht war. Mein erstes wissentliches gelesenes Thor Comic war HIT 131. Ein sehr belesenes Heft von einer Handvoll HIT Comics meines Vaters. |
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