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Alt 14.10.2018, 19:35   #1  
Peter L. Opmann
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Zitat von Horatio Beitrag anzeigen
Frage: Wie sinnvoll ist es, bei Serien eine inhaltliche Entwicklung einzuführen? Und ist das nicht auch riskant?
Viele Leute haben heute scheinbar Schwierigkeiten, in eine Serie einzusteigen, weil sie durch die ganzen Ent- und Verwicklungen nicht durchsteigen.
Das sieht man ja daran, daß heute immer wieder Leute in Foren anfragen: Ich interessiere mich ganz neu für Spider-Man. - Wo soll ich einsteigen?

Bei den Marvel-Serien wurde zweifellos der Bogen mächtig überspannt.

Meine Frage wäre: Wie wünschenswert ist es, daß man eine Soap Opera quasi sein ganzes Leben lang begleitet? Ich war von elf bis - großzügig gerechnet - 25 Jahren von dieser Soap Opera fasziniert, dann ließ das deutlich nach. Darin sehe ich aber kein Manko. Die Interessen ändern sich auch mal.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2018, 21:45   #2  
Horatio
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Das sieht man ja daran, daß heute immer wieder Leute in Foren anfragen: Ich interessiere mich ganz neu für Spider-Man. - Wo soll ich einsteigen?
Darauf beziehe auch ich mich.


Dass das Erzählen mit Handlungsbögen im TV populär wurde – da halte ich Twin Peaks für deutlich einflussreicher als Dallas oder Stan Lee.
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2018, 21:56   #3  
Peter L. Opmann
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Ich wäre äußerst überrascht gewesen, wenn jetzt herausgekommen wäre: Stan Lee ist der eigentliche Erfinder der Soap Opera.


Meine Betrachtungsweise war immer: Wo hat er sich was abgeschaut? Vielleicht noch: Wie hat er auf welche Zwänge reagiert? Man muß immer im Auge behalten, wie er gegebenenfalls auf Leserreaktionen reagiert hat. Und wie hat er gegenüber der Selbstzensur agiert?


Man kann aber wohl annehmen, daß er experimentierfreudig war und den Lesern auch mal etwas zugemutet hat. Wenn ich allerdings jetzt sehe, daß die Story mit der antiken Tafel durch den Gaststarauftritt von Quecksilber und die Ausgabe mit dem Schocker praktisch unterbrochen wird, frage ich mich: Wollte er die Leser doch nicht zu sehr mit dieser recht verwickelten Hauptstory strapazieren? Oder wußte er vielleicht selbst noch nicht, wie die Geschichte mit der Tafel weitergehen sollte, und hat versucht, Zeit zu gewinnen?
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2018, 22:13   #4  
Horatio
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Wo hat er sich was abgeschaut?
Ich glaube nicht, dass er sich das dort abgeschaut hat, aber dass mehrere Serien im selben Universum spielen und die Charaktere der einen auch als Gast in den anderen auftauchen, das gab es im US-TV schon 1959 bei den Detektivserien 77 Sunset Strip, Hawaiian Eye, Bourbon Street Beat und Surfside Six.
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2018, 06:29   #5  
Marvel Boy
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen

Meine Frage wäre: Wie wünschenswert ist es, daß man eine Soap Opera quasi sein ganzes Leben lang begleitet? Ich war von elf bis - großzügig gerechnet - 25 Jahren von dieser Soap Opera fasziniert, dann ließ das deutlich nach. Darin sehe ich aber kein Manko. Die Interessen ändern sich auch mal.
Das währe es was ich mir gewünscht hätte das Peter mich das ganze Leben begleitet.
Also, das Baby verschwindet nicht und heutzutage hätten wir halt kein Spider-Man mehr sondern eine Spider-Girl Serie, so wie die sehr gute die im MC2 gelaufen ist.
Marvel Boy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2018, 06:45   #6  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von Marvel Boy Beitrag anzeigen
Das währe es was ich mir gewünscht hätte das Peter mich das ganze Leben begleitet.
Das galt für mich auch - zwischen 11 und 25 Jahren. Ich habe den Wechsel von Ditko zu Romita mitgemacht (naja, ein bißchen wenigstens) und den von Lee zu Conway. Aber der Tod von Gwen war für mich schon der Ansatz zum Ausstieg, und die Art ihrer späteren Rückkehr (ich meine jetzt nicht Spider-Gwen) wäre garantiert nichts für mich gewesen. Eine Serie wird aber nun einmal niemals so geschrieben, daß gerade ich immer dabei bleibe.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2018, 16:43   #7  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 72

Erscheinungstermin: 11/1976

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 71
2) Journey into Mystery # 118

Story-Titel:
1) Der Schnelle und die Spinne!
2) Den Donnergott zu töten!

Original-Storytitel:
1) The Speedster and the Spider!
2) To kill a Thunder God!

Zeichnungen:
1) John Romita / Jim Mooney
2) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee



In dieser Ausgabe wird die Geschichte um die antike Tafel erstmal wieder auf Null gestellt. Die Spinne entschließt sich, sie Captain Stacy zu übergeben. Damit könnte diese Story zuende sein – man weiß nur noch nicht, was die Inschrift besagt. Für mich wäre sowohl denkbar, daß Stan Lee bisher auch noch nicht weiß, was das Geheimnis dieser Tafel sein könnte. Oder er meinte, die endlosen Kämpfe mit dem Kingpin könnten die Leser allmählich ermüden, und führte deshalb einen neuen Gegner ein, einen klassischen Gaststar: Quecksilber, damals Mitglied der Rächer. Grundsätzlich könnte auch ein laufendes Crossover den Themenwechsel erfordert haben, aber dagegen spricht, daß es eigentlich schon einige Zeit zurücklag.

Lee und Romita lassen sich aber gut zehn Seiten, also mehr als die Hälfte des Hefts, Zeit, zunächst die Sache mit der Tafel abzuschließen. Für mich als Neuleser war das sehr wichtig. Ich merkte, daß die Dinge hier fortlaufend miteinander zusammenhängen und ich tunlichst am Ball bleiben mußte. Zu Beginn sitzt Peter Parker, noch halb mit seinem Spinnen-Kostüm bekleidet, in seinem Studentenapartment und denkt über die jüngsten Ereignisse nach. Insbesondere beschäftigt ihn, was aus Jonah Jameson geworden ist. In diesem Augenblick platzt sein Kumpel Harry Osborn herein. Peter schafft es knapp, das Superhelden-Oberteil verschwinden zu lassen. Die langen Unterhosen bedeckt er mit einem Bademantel, wobei die netzverzierten Strümpfe unten herausschauen. Harry merkt aber glücklicherweise nichts.

An dieser Stelle wird zu Quecksilber und seiner Schwester, der Scharlachhexe, übergeblendet. Hier handelt es sich um einen Handlungsstrang, der offenbar in „X-Men“ startete und sich in „Avengers“ fortsetzte. Quecksilber wird hier sozusagen aus der Versenkung geholt, denn in USA ist die Veröffentlichung schon ein Dreivierteljahr her. Bei uns wurde der erste Teil nur bei Hit-Comics und der zweite erst ein paar Monate später veröffentlicht. Für mich damals eher verwirrend, obwohl sich die Redaktion redlich mühte, die Vorgeschichte zu erklären. Jedenfalls hatte sich Quecksilber als mißverstandener Mutant dem bösen Magneto angeschlossen Nach dem Angriff der Rächer flog die Insel, auf der er residierte, in die Luft, was Magneto offenbar das Leben kostete. Quecksilber, Wanda und Magnetos einstiger Diener, die Kröte, konnten sich absetzen.

Quecksilber will sich und seine Begleiter rehabilitieren und sich zu diesem Zweck an die Rächer wenden. Doch die sind gerade in Afrika unterwegs („Avengers“ # 62). Da wird er auf eine typische „Bugle“-Schlagzeile aufmerksam, die die Spinne zum Verbrecher stempelt. Er kommt auf die Idee, seine gute Gesinnung zu beweisen, indem er sie an die Justiz ausliefert. Dafür muß er sie natürlich erstmal fangen. Das bedeutet sechs Seiten Duell. Nachdem die Spinne anfangs den schnellsten Mann der Welt – von Flash wohl abgesehen – kaum zu fassen bekommt, kann sie ihn letztlich doch ausschalten, indem sie ihn gegen ihren ausgestreckten Arm rennen läßt. Quecksilber versichert, er betrachte sie nicht mehr als Feind, und die Spinne schwingt davon, ohne sich für seine Probleme zu interessieren. Naja, wir sind auch schon auf der letzten Seite.

Zwischendurch erleben wir Joe Robertson, den Lokalchef des „Daily Bugle“, zuerst am Krankenbett von JJJ und dann als frei schaltenden und waltenden Zeitungsmann. Er kauft Peter seine Fotos vom Kampf der Spinne gegen den Kingpin für eine großzügige Summe ab und verwertet sie dann als Belege für die Unschuld der Spinne. Was natürlich bei JJJ im Krankenhaus einen Wutanfall auslöst. Nachdem ich inzwischen in derselben Branche arbeite, denke ich mir: wie konnten diese beiden Typen jemals konfliktfrei zusammenarbeiten? Und warum hat Jonah noch nie versucht, seinen quertreibenden Mitarbeiter rauszuwerfen? Ich weiß, daß Robertson auch Jahre später noch in leitender Position beim „Bugle“ arbeitete.

Das Crossover von Quecksilber und der Scharlachhexe kann man wohl schwerlich als Marvel-Meisterwerk bezeichnen. Warum der Speedster zwischen den Fronten hin- und herwechselt, wird nie so recht begründet, geschweige denn plausibel gemacht. Das ist aber hier nur ein Schönheitsfehler. Die Tafel-Story wird relativ elegant zur Seite gelegt, und Quecksilber taugt durchaus für eine kurze Action-Einlage. Für mich wäre freilich der Besuch der Spinne bei Captain Stacy eher der Höhepunkt des Hefts und hätte aufs Cover gehört; da hätte man ja Quecksilber durchaus schon im Hintergrund auftauchen lassen können. Aber es wird eben eher darauf gesetzt, daß die Leser an der alten Frage: Wer ist stärker…? interessiert sind.

Auch in diesem Heft beschränkt sich das Redaktionelle auf die Checkliste und die Programmvorschau.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2018, 18:04   #8  
Peter L. Opmann
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Wieder mal eine Anmerkung meines Freundes, des DC-Fans:

Zitat:
Quicksilver ist übrigens viel langsamer als der Flash. Flash hat Quasi-Lichtgeschwindigkeit, Quicks gerade mal Schallgeschwindigkeit. Ein Wettrennen der beiden, wie man es im gefloppten "JLA vs. Avengers" vorhatte, müsste also auch einen arg geschwächten Flash voraussetzen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.10.2018, 10:01   #9  
Marvel Boy
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Wieder mal eine Anmerkung meines Freundes, des DC-Fans:
Ich fand JLA vs. Avengers recht unterhaltsam.
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Alt 21.10.2018, 12:45   #10  
Peter L. Opmann
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Er sagt ja nur, daß die Serie gefloppt sei, nicht, daß sie ihm nicht gefallen hat.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
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