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Alt 29.05.2015, 12:23   #1  
eck@rt
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Zitat:
Zitat von G.Nem. Beitrag anzeigen
Schade das ich nicht dabei sein kann.
Ic bedaure auch, dass du nicht kommst, denn ich hätte mich gern mit dir unterhalten. Schreibe gerade über Underground und Zomix. Werde dich dazu nach München mal anrufen.

Zitat:
Für mich stellt sich erstmal die Frage was sollte Allgemeinwissen umfassen und wie definiert sich historisches Bewusstsein?
Gemeint ist hier, dass ein Comicforscher ein möglichst umfassendes Wissen über Comics haben sollte (also nicht nur über die zwei Bücher, die auf den Nachttisch liegen, weil die FAZ sie gelobt hat) und dass er weiß, dass Comics in der Vergangenheit nicht nur anders ausgesehen, sondern auch anders gewirkt haben (dass man sie also nur mit Vorsicht aus heutiger Perspektive beurteilen kann).

eckrt
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Alt 29.05.2015, 16:32   #2  
Servalan
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War das der Anlaß, sprich: der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hat?
Zitat:
Comics für Erwachsene: BMBF fördert Forschungsprojekt zu "Graphic Novels"

29.05.2015

Seit April beschäftigt sich eine Nachwuchsgruppe an der Universität Paderborn mit dem Thema graphische Literatur, umgangssprachlich bekannt als Comics. Das Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Paderborn und Potsdam läuft über einen Zeitraum von vier Jahren und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 1,9 Millionen Euro gefördert. (...)

Ziel ist es, die kulturelle Spezifik und das Leseverständnis der so genannten „Graphic Novels“, Comic-Büchern in Romanform für Erwachsene, zu erforschen. Seit einigen Jahrzehnten erfreuen sich diese Werke immer größerer Popularität. (...)

Im weiteren Sinne ist dies eine Kombination der Bereiche Informatik und Kultur- bzw. Geisteswissenschaften.

An der Universität Paderborn gewinnen die „Digital Humanities“ zunehmend an Bedeutung. Die interdisziplinäre Bündelung der beiden Bereiche soll auch künftig weiter ausgebaut werden.
Schade, 1,9 Millionen Euronen für die Deutsche Comicforschung wäre meiner Meinung nach ein besseres Forschungsprojekt gewesen.
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Alt 29.05.2015, 16:42   #3  
eck@rt
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Das Fass läuft doch schon über, seit es aufgestellt wurde. So ein bisschen Geldregen spielt da keine Rolle mehr.

Der Unterhaltungswert dieser Nachricht ist allerdings sehr hoch. Womit hat sich denn diese Nachwuchsgruppe hervorgetan? Aber vielleicht ist der Nachwuchs ja noch im Krabbelalter und hat einen hohen Bedarf an Windeln?

eckrt
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Alt 29.05.2015, 17:02   #4  
eck@rt
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Hier ein Auszug aus der Projektbeschreibung der Nachwuchsforscher:

Zitat:
• 8. Nachwuchsgruppe „Hybride Narrativität: Digitale und Kognitive Methoden zur Erforschung Graphischer Literatur“ 8 Zielsetzung “Graphic Narrative Markup Language“ (GNML) Operationalisierbare Fragen: •Wie oft wechselt die Aufmerksamkeit des Lesers von Text zu Bild •Was ist der relative (visuelle) Anteil eines Charakters an der gesamten Erzählung? Virginia Stillman Peter Stillman I am filled with hope. It‘s time now, Peter. Mrs. Saavedra is waiting for you. Sicht des Lesers GNML-SichtAuster, Karasik and Mazzuchelli, City of Glass: The Graphic Novel • GNML-Annotation ermöglicht abstrakte Sicht auf visuelle Daten ⇒ ermöglicht effiziente, automatisierte Analyse • Ortskoordinaten Voraussetzung für Eyetracking-Maße
• 9. Nachwuchsgruppe „Hybride Narrativität: Digitale und Kognitive Methoden zur Erforschung Graphischer Literatur“ 9 GNML: Kurzbeschreibung Version 1.0, XML-basierte Beschreibungssprache •Basierend auf den Standards „Text Encoding Initiative“ (TEI) und „Comic Book Markup Language“ (CBML; Walsh, 2012) I am filled with hope. Virginia Stillman Peter Stillman It‘s time now, Peter. Mrs. Saavedra is waiting for you. GNML-Sicht GNML-DatenAuster, Karasik and Mazzuchelli, City of Glass: The Graphic Novel Repräsentiert •Meta-Daten (Titel, Autor,…) •Panel-Ort und -Übergang •Charaktere und Objekte: Ort, Identität, Beziehung • Visuelle Beziehungen • Logische Beziehungen •Texte: Ort und Inhalt, Typ (Panel, Sprech-, Denkblase, Onomatopoeia: WOOOM!)
• 10. Nachwuchsgruppe „Hybride Narrativität: Digitale und Kognitive Methoden zur Erforschung Graphischer Literatur“ 10 GNML-Editor • Software zur Erfassung und Bearbeitung von GNML-Daten • Erlaubt intuitives, visuelles Annotieren graphischer Literatur • Erkennt automatisch Comic-Panels - Auch irreguläre Panel-Formen oder -Anordnungen werden erkannt. Komfort und verringerte Fehleranfälligkeit bei der Datenerfassung durch flexible Auto- Vervollständigungsmechanismen Editor mit automatisch erkannter Panel-Anordnung
• 11. Nachwuchsgruppe „Hybride Narrativität: Digitale und Kognitive Methoden zur Erforschung Graphischer Literatur“ 11 Herausforderungen für Informatik • GNML – Ausbau um alle relevanten Aspekte graphischer Literatur abzudecken • GNML-Editor – Automatische Texterkennung auch für irreguläre Text-Fonts • Nutzung von OCR (optical character recognition) wenn möglich • Nutzung von Lernenden Systemen, wenn OCR versagt (Handschriften-Erkennung) – Automatische Erkennung anderer Objekte (z.B. Finden und Identifizieren von Charakteren)
Alles klar?
eckrt
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Alt 29.05.2015, 17:31   #5  
underduck
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Also wer sowas nicht auf den ersten Blick versteht, der versteht auch nicht, warum es dafür einen gut gefüllten Fördertopf gibt.
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Alt 29.05.2015, 18:44   #6  
Servalan
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Das Ganze liest sich wie die Zutatenliste für das Drehbuch einer Big Bang Theory-Episode: Ein Haufen Nerds will den nächsten digitalen Spielzeugladen plündern und alles ausprobieren, was der Schnickschnack hergibt. Comics sind da bloß Mittel zum Zweck - theoretisch hätte es auch "Jägerschnitzel (im Reisrand)" (das Rezept von Loriot) getan.
Konnte direkt komisch werden.

Vielleicht verwurstet Jan Böhmermann das Ganze mal ...
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Alt 29.05.2015, 21:59   #7  
eck@rt
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
1,9 Millionen Euronen für die Deutsche Comicforschung wäre meiner Meinung nach ein besseres Forschungsprojekt gewesen.
Die Arbeit ungerechnet, finanziere ich jede Ausgabe mit unter 10.000 Euro vor. Nehmen wir mal das Doppelte, was schon purer Luxus ist - dann wäre "Deutsche Comicforschung" mit den 1,9 Mio. für 100 Jahre gesichert!

eckrt
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Alt 29.05.2015, 22:20   #8  
Mick Baxter
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Schade, 1,9 Millionen Euronen für die Deutsche Comicforschung wäre meiner Meinung nach ein besseres Forschungsprojekt gewesen.
Wirklich beurteilen kann man das nur, wenn man weiß, wer da alles involviert ist. Sind ja nicht nur Volldeppen unterwegs.
Mick Baxter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2015, 14:14   #9  
Servalan
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Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
Gemeint ist hier, dass ein Comicforscher ein möglichst umfassendes Wissen über Comics haben sollte (also nicht nur über die zwei Bücher, die auf den Nachttisch liegen, weil die FAZ sie gelobt hat) und dass er weiß, dass Comics in der Vergangenheit nicht nur anders ausgesehen, sondern auch anders gewirkt haben (dass man sie also nur mit Vorsicht aus heutiger Perspektive beurteilen kann).
Eigentlich sollte diese Selbstverständlichkeit für Forschung und Wissenschaft jeglicher Art gelten. Im Filmbereich müssen wohl ähnlich verkorkste Verhältnisse herrschen. Der Ansatz von Hans Schmid dürfte deine Zustimmung finden.
Zitat:
Es mussten aber griechische Tempel sein. Wenn man das begriffen hat kann man anfangen zu verstehen, wie die NS-Propaganda funktionierte: nicht in Form von ein paar Dutzend Filmen, die aus unbekannten Gründen heute noch verboten sind oder von drei durch den Minister angeordneten Szenen (Buchloh), sondern als komplexes Bezugssystem aus Zeitungsartikeln, Büchern, Filmen, Wochenschauen, Aufmärschen und vom Rundfunk übertragenen Reden, dessen einzelne Elemente sich wechselseitig mit Bedeutung aufluden und nie für sich allein standen.
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