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Alt 16.03.2005, 07:19   #1  
euha
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Standard Neuer Disney-Boss strebt Versöhnung mit Pixar an

Aus der FTD vom 16.3.2005
Neuer Disney-Boss strebt Versöhnung mit Pixar an
Von Thomas Clark, New York

Der zukünftige Vorstandsvorsitzende des Disney-Konzerns, Robert Iger, peilt offenbar einen raschen Versöhnungskurs mit jenen Geschäftspartnern an, die der amtierende Langzeitchef Michael Eisner verprellt hat. Auch mit Pixar wolle er reden.

Nur einen Tag nach seiner Ernennung zum Eisner-Nachfolger sagte Robert Iger öffentlich, dass er die Verhandlungen mit dem Animationsstudio Pixar über eine Verlängerung eines Kooperationsvertrags wieder aufnehmen möchte. Diese waren auf Grund eines persönlichen Zerwürfnisses zwischen Eisner und Pixar-Chef Steve Jobs vor über einem Jahr abgebrochen worden. "Ich würde den Dialog mit Pixar über eine Fortsetzung unserer Beziehungen liebend gerne wieder aufnehmen", so Iger gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Investoren goutierten das mit Wohlwollen. Der Kurs der Disney-Aktie stieg am Dienstag auf Grund dieser Aussage um über drei Prozent auf knapp 29 $.

Der Pakt mit Pixar gilt als Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg der Zeichentricksparte Disneys, dem traditionellen Herzstück des Konzerns. Denn während Disneys eigenproduzierte Animationsfilme zuletzt wenig Erfolg hatten ("Schatzplanet", "Sindbad"), lieferte Pixar reihenweise Hits, darunter "Toy Story", "Die Monster AG", "Findet Nemo" und "Die Unglaublichen".


Bei all diesen Filmen hat sich Disney um die Vermarktung gekümmert, sowohl den Kinoverleih übernommen als auch den DVD- und Videovertrieb. Dafür gab es nicht nur eine üppige Vertriebsprovision. Vielmehr wurden auch die Nettogewinne zwischen Disney und Pixar im Verhältnis 50 zu 50 aufgeteilt.



Kritik an Apple


Da Pixar seit seiner Gründung keinen einzigen Flop zu verzeichnen hatte, war Disney besonders erpicht, den Mitte 2006 auslaufenden Vertriebsvertrag mit dem Hitgaranten frühzeitig zu verlängern. Michael Eisner hatte bei einer öffentlichen Veranstaltung allerdings Onlinedienste im Musik- und Filmbereich scharf attackiert und dabei auch Apple heftig kritisiert. Pixar-Chef Steve Jobs, der auch bei Apple die Geschäfte leitet, fühlte sich von dieser Attacke persönlich düpiert. Iger, damals schon Vizechef bei Disney, soll Eisner gewarnt haben, dass der verbale Ausfall Konsequenzen haben könnte. Der selbstbewusste Chef wies dies zurück. Tatsächlich hatte Jobs aber nicht verziehen. Als die beiden eigenwilligen Manager eine Vertragsverlängerung aushandelten, gerieten sie in eine Sackgasse. Gegenseitige Beschimpfungen folgten.



Glückwunsch-Mail zur Ernennung


Jobs, der angekündigt hat, mit Eisner nicht mehr zu reden, soll dem ruhigen Iger angeblich am Sonntag eine Glückwunsch-E-Mail zu seiner Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden geschickt haben. Dass Iger bei Analysten und Branchenkennern zunehmend als "Anti-Eisner" gefeiert wird, hilft zwar dem Aktienkurs. Die Übergabe der Geschäfte bis zu Igers Amtsantritt im September dürfte es aber erschweren. Verletzt über seinen unrühmlichen Abschied flüchtet sich Eisner, seit 1984 bei Disney an der Spitze, in Scherze. Er sei bereit, eine neue Etappe seines Lebensweges anzutreten, die Bergschuhe seien schon geputzt, der alte Mickey-Mouse-Rucksack marschbereit gemacht.


Während Igers konziliante Töne bei Pixar auf fruchtbaren Boden fallen dürften, kommen sie bei einem anderen Partner wohl zu spät: den Weinstein-Brüdern. Die Gründer der Miramax-Studios, die mittlerweile von Disney kontrolliert werden, stehen kurz davor, eigene Wege zu gehen. Angeblich bekommen sie eine Ablösesumme von 150 Mio. $ für ihren Minderheitsanteil an Miramax, das in den letzten Jahren mit Filmen wie "Shakespeare in Love", "Reservoir Dogs" oder "Cold Mountain" ein beeindruckendes Filmlager mit Oscar-gekrönten Hits aufgebaut hat.

Eisner hatte Harvey und Bob Weinstein kritisiert, bei ihren Filmprojekten ein zu hohes Risiko einzugehen und statt der angedachten kostengünstigen Kunstfilme Monsterproduktionen mit Budgets bis zu 100 Mio. $ durchzuführen. Den Vertrieb der Bush-kritischen Michael-Moore-Doku "Fahrenheit 9/11" hatte Eisner Miramax verboten - das war das Ende der Zusammenarbeit.
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Alt 16.03.2005, 10:39   #2  
T-Bone
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"Sindbad" ist also von Disney...aha...gut recherchiert...

Auf jeden Fall eine gute erste Handlung Igers, andererseits auch die Naheliegendste und Erfolgversprechendste...er sollte sich aber nicht auf PIXARs Kreationen allein verlassen, wenn diese denn zusagen würden...genauso wichtig ist es, die In-House-Produkte wieder konkurrenzfähig und erfolgreich zu machen, diese wieder zu dem machen, was PIXAR jetzt ist: ein Trickfilmstudio, dessen Kreative die Kunstform als solche mit Respekt und Liebe behandeln...wie Brad Bird so schön sagte: "I haven't come to PIXAR to do an animted movie...I've come here because PIXAR protects stories!"

Geändert von T-Bone (16.03.2005 um 21:28 Uhr)
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Alt 10.05.2005, 08:17   #3  
euha
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Eine weitere Annäherung: ein Bericht aus der ftd vom 9.5.05:

Pixar bietet neuem Disney-Chef weitere Zusammenarbeit an
Von Lutz Meier, Berlin
09.05.2005

Erfolgsfilm „Die Unglaublichen“ sorgt für Gewinnplus

Zwischen Pixar und Disney gibt es Versöhnungsgespräche. Steve Jobs, der Chef des kalifornischen Erfolgsstudios, nutzte Ende vergangener Woche die Quartalsbilanz, um freundliche Signale an den künftigen Disney-Chef Robert Iger zu senden. „Ich habe ihn ein bisschen kennen gelernt, und er scheint ein großartiger Kerl zu sein“, sagte Jobs laut Agenturberichten in einer Telefonkonferenz. „Wenn sie kommen und einen neuen Deal machen wollen, werden wir sehen, was sich machen lässt“. Er habe bereits „einige nette Unterhaltungen“ mit Iger geführt, fügte Jobs an.

Eine der einträglichsten Partnerschaften des Filmgeschäfts könnte demnach doch noch erneuert werden. Seit Pixar 1995 den Erfolgsfilm „Toy Story“ produzierte, vertreibt Disney die Animationsfilme der Kalifornier. Während Disneys eigene Animationssparte mit Misserfolgen kämpfte, profitierte Disney von Pixar-Hits wie „Findet Nemo“. Pixar kam die Marketingkraft von Disney ebenso zu gute wie Disneys Kapital. Der Konzern finanzierte die Pixar-Filme zur Hälfte und durfte die halben Vertriebserlöse behalten. Zudem erhielt Pixar eine satte Vertriebspauschale von 12,5 Prozent.

Doch im vergangenen Jahr ließ der scheidende Disney-Chef Michael Eisner die Verhandlungen über eine Erneuerung des Pakts platzen – und das, obgleich Pixar-Filme einen Großteil der Erlöse der Disney-Filmsparte lieferten und zudem deutlich profitabler waren als Disneys eigene Filme. Wechselseitig beschuldigten sich die Manager mangelnder Kreativität. Der letzte Film für den der laufende Vertriebspakt gilt, ist die Produktion „Cars“, die kommendes Jahr ins Kino kommt.

Nun sorgt der Führungswechsel bei Disney für Bewegung. Iger tritt Ende September an. „Wenn Bob die Führung übernimmt, werden wir schnell herausfinden, ob es eine neue gemeinsame Basis gibt“, sagte Jobs.

Der Pixar-Chef konnte sich auf gute Zahlen im ersten Quartal stützen. Zwischen 2. Januar und 2. April hat das Studio seinen Nettogewinn auf 82 Mio. $ fast verdreifacht. Das verdankt Pixar vor allem den DVD-Verkäufen des Oscar-Siegers „Die Unglaublichen“. Von den 161 Mio. $ Quartalsumsatz entfielen 127,5 Mio. $ auf die Erlöse der „Unglaublichen“.
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Alt 13.05.2005, 20:48   #4  
euha
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Und wieder ein Update aus der ftd vom 13.5.:

Disney bemüht sich um Bestand der Pixar-Kooperation

Von Isabell Bott, New York

13.05.2005

Trickfilmer haben großen Anteil an Konzerngewinn

Das Filmgeschäft hat dem Entertainmentriesen Disney zu einem Gewinnsprung im zweiten Geschäftsquartal von 30 Prozent auf 698 Mio. $ (549 Mio. Euro) verholfen. Allein die Erträge aus dem Heimvideogeschäft des Animationsfilms „Die Unglaublichen“, den die Pixar-Studios für Disney produzierten, machten 65 Prozent des Gewinns bei der Hollywood- Sparte des Konzerns aus. Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp neun Prozent auf 7,83 Mrd. $. Die Ergebnisse sind die ersten unter der Führung von Vorstandschef Robert Iger, der die Nachfolge des umstrittenen Michael Eisner antrat.

Der Erfolg der „Unglaublichen“ zeigt, wie abhängig Disney von der Kreativität Pixars ist. Eine Einigung zwischen den zerstrittenen Partnern bahnt sich an. Der Kooperationsvertrag zwischen Disney und Pixar über die gemeinsame Produktion von fünf Animationsfilmen läuft 2006 aus. Disney übernimmt laut diesem Vertrag die Hälfte der Produktionskosten und erhält im Gegenzug 62 Prozent des Gewinns zuzüglich einer Vertriebsgebühr von acht Prozent. Doch damit möchte sich Pixar nicht länger zufrieden geben und lehnt eine Verlängerung des Vertrages ab.

Zudem war die Kommunikation zwischen Pixar-Vorstandschef Steven Jobs und dem scheidenden Disney Chef Michael Eisner zuletzt empfindlich gestört. Doch der Wechsel an der Spitze von Disney und der Druck der Anleger auf Pixar, die nervös auf das mögliche Ende der Kooperation reagierten, brachte die Verhandlungspartner kürzlich wieder an einen Tisch. Wahrscheinlich ist, dass der im März gewählte Iger Zugeständnisse an Pixar machen wird, um die gewinnbringende Partnerschaft zu erhalten.

Ein Lichtblick nach einer längeren Durststrecke zeichnet sich auch für Disneys Fernsehgeschäft ab. Der in den vergangenen fünf Jahren schwächelnde Disney-Familiensender ABC hat mit neuen Formaten die Zuschauerzahlen und Werbeeinnahmen erhöht. Seine Serien „Desperate Housewifes“ und „Lost“ ließen sich in mehr als 150 Regionen vermarkten. Insgesamt verzeichnet die TV-Sparte ein Umsatzplus von sechs Prozent auf 3 Mrd. $.

Bei den angeschlagenen Themenparks in Tokio und Frankreich rutschte Disney immerhin nicht weiter ins Minus. Insgesamt nahm die Sparte rund 2,1 Mrd. $ ein. Das entspricht einem Plus von einem Viertel. Trotzdem hält die Kritik an: Der Walt-Disney-Neffe und Großaktionär Roy Disney klagt gegen den Konzern. Roy Disney, der die Abwahl von Eisner betrieben hatte, ist auch mit dessen Nachfolger unzufrieden. Der Disney-Neffe ficht die Wahl Igers und des Aufsichtsrats an und hat diese Woche eine Klage angestrengt.
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Alt 24.06.2005, 19:49   #5  
euha
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Für alle, die sich für die Pixar/Disney Beziehungen interessieren und englisch können (ICH übersetze das nicht) hier ein Artikel von Jim "The Schwätzer" Hill:

http://www.jimhillmedia.com/mb/artic...le.php?ID=1524
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