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Zitat von eck@rt
Ich hab mir den Vortrag von Petra Eckhard über "City of Glas" angehört. Unglaublich! Da redet diese Frau über einen Comic, ohne auf den Comic selbst einzugehen. Thema ihres Vortrags ist der Textroman, nicht der Comic, und obwohl das alles mit schönen Bildern illustriert wird, bleibt die spezifische Leistung Mazzucchellis völlig außen vor. So kann man natürlich auch mit Comics (pardon, Graphic Novels) umgehen. Der Comic als Bildtapete, als exotisches Extra, das auch den unscheinbarsten Vortrag zu etwas "Vorzeigbarem" macht.
eck rt
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Das könnte ein Grund dafür sein: Eine Studie über das Lesenlernen hat mit Hilfe von MRT-Scans herausgefunden, wie sich das Gehirn dabei verändert. Besonders die letzten beiden Absätze halte ich für aufschlußreich;
Matthias Gräbner (telepolis, 13.11.2010):
Lesenlernen verändert das Gehirn
Das Gehirn von Analphabeten sieht anders aus als das des Lesens Kundiger - unabhängig davon, wann der Mensch mit Wörtern umzugehen lernte
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33649/1.html
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Die Forscher haben allerdings nicht nur gute Nachrichten: Wie schon vermutet, tritt die Worterkennung in Konkurrenz zu anderen Leistungen des visuellen Kortex. Zwar waren die Reaktionen auf Bilder von Häusern und Werkzeugen kaum verringert - doch für die Gesichtserkennung brachten die Gehirne besonders flüssig Lesender den geringsten Aufwand.
Es steht allerdings noch der Nachweis aus, dass damit auch eine schlechtere Performance bei der Gesichtserkennung verbunden ist. Ließ man die Lesekundigen nämlich gesprochene Sätze hören, zeigte sich ebenfalls eine insgesamt geringere Aktivierung - was die Forscher auf ein besseres Verständnis der Lese-Experten für mündliche Sprache zurückführen.
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Das wäre auch eine Erklärung für den Widerstand im Buchhandel, in den Geisteswissenschaften und der Pädagogik: Die kommen mit den Comics nicht zurecht, und bevor sie ihre Unfähigkeit eingestehen, verleumden sie lieber diese merkürdigen Werke mit sprechenden Tieren, Superhelden anderen komischen Eigenschaften ...
Früher haben sie Tauschaktionen mit Comicverbrennungen durchgeführt; heute traut sich das niemand mehr.