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Alt 22.05.2010, 14:27   #1  
Lupo_Wien
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Zitat:
Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
Den kann und muss ich nicht belegen, der ergibt sich durch logisches Denken: Am Ende der von mir beschriebenen Entwicklung steht konsequent weitergedacht eine Wikipedia, die nur noch und ausschliesslich das Wissen der Wikipedianer abbildet. Wieviele sind das? 2.000? 20.000? Selbst wenn diese die 'geistige Elite wären' und einen Grossteil des Weltwissens repräsentieren würden, ist es logisch, dass sie nicht alles wissen können, was die übrigen Milliarden von Menschen, die es noch gibt noch wissen können.
Das ist deshalb nicht logisch, weil da eine Menge unscharfer Prämissen drinsteckt. Deine Aufdröselung in formbesessene "Wikipedianer" und beitragende oder beitragewillige Nicht-Wikipedianer ist in dieser Rigorosität überzogen. Da gibt es viel Grau dazwischen. Viele Leute, wie ich z. B., kennen genau die Regeln, die nötig sind, um Artikel formal richtig zu ergänzen oder zu korrigieren. Gehöre ich jetzt zu den Wikipedianern? Wenn nein ... ich trage aber bei! Wenn ja ... na so hoch war die Schwelle nicht, mitzumachen.
Zweitens hast Du bestimmt keine Studien darüber, wieviele Leute wegen formaler Hürden etwas nicht beitragen, was auch von anderer Seite nicht eingebracht wird oder werden kann. Das genau ist aber der Knackpunkt. Logisch finde ich Deine Zukunftsängste daher nicht wirklich.
Zitat:
Je mehr Leute ich aus so einem Projekt ausschliesse [...], umso eingeschränkter wird das versammelte Wissen. Kein Beleg. Pure Logik.
Sorry, das ist eben nicht logisch. Die wiederum stillschweigend von Dir gemachte Prämisse ist, daß jeder dieser Leute Wissen hat, das andere nicht haben. Ich habe angemerkt, was von solcherlei Spezialwissen zu halten ist. Natürlich gebe ich Dir recht, daß Experten auf einem bestimmten Gebiet Details und Perspektiven einbringen können, auf die andere nicht so schnell kommen. Da muß man dann allerdings schon auf die Grenzen einer Enzyklopädie hinweisen. Wir sind uns einig, daß viele Beiträge jetzt schon zu voraussetzungsreich und wissenschaftlich abgefaßt sind. Und wieviele Leute haben Lust, in einer Enzyklopädie einen Artikel zu einem historischen Ereignis in nahezu Taschenbuchlänge zu lesen? Das kann's doch nicht sein! Eine Enzyklopädie soll Fachliteratur nicht ersetzen, sie soll einführen in eine Thematik, Problemfelder und Fragestellungen nennen, und aus. Nicht Ziel sollte es sein, jedes Forschungsproblem, das sich etwa beim Thema der Französischen Revolution stellt, breit auszuwalzen. Warum nicht? Weil dann die meisten Leser überfordert sind. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, halt die 45 Bildschirmseiten jeweils auf 3 oder 4 zusammenzufassen und diesen "Artikel light" voranzustellen. Nur: Wer tut sich diese Arbeit an? Lange Expertenartikel verständlich kurzzufassen, ist richtige Arbeit, die obendrein bei Ergänzungen ständig zu aktualisieren wäre! Ich behaupte, das würde für die meisten Artikel nie klappen. Ich schließe den Kreis: Es ist kein Problem, daß das Spezialwissen mancher Experten vielleicht nicht einfließt - ganz im Gegenteil.
Zitat:
Aber lass mal, wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner
Da sind wir uns einig.
Zitat:
Mein Verständnis aus 'Anfangszeiten' war: Von Allen, für Alle. Das fand ich gut. Jeder nach seinen Stärken und Fähigkeiten und Interessen. Und damit jeweils das ausgleichen, was anderen fehlt. Gemeinsam, miteinander, jedermann fürs Gemeinsame nutzen und zum gemeinsamen Nutzen. Eine gradezu revolutionäre Idee. Die fand ich gut, visionär, humanistisch, unterstützenswert.
Naja, das hat schon etwas von der Romantik einer Graswurzelrevolution ... Die Welt ist halt (nicht mehr) danach. Das würde klappen, wenn die Wiki ein Studentenprojekt wäre mit 50 Teilnehmern, die sich beim Bier allmonatlich zwanglos die Regeln ausmachen.

L-W
Lupo_Wien ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2010, 15:00   #2  
Pegasau
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Entschuldigung, dass ich mich einmische:
Zitat:
Zitat von Lupo_Wien Beitrag anzeigen
... Eine Enzyklopädie soll Fachliteratur nicht ersetzen, sie soll einführen in eine Thematik, Problemfelder und Fragestellungen nennen, und aus.
Genau.
Damit wären wir wieder beim Ausgangsproblem:
Wieso werden kurze Beiträge über Fanwikis aus der Wikipedia gelöscht?
Haben die nicht auch den Anspruch, Teil einer Enzyklopädie zu sein, die "... einführen in eine Thematik, Problemfelder und Fragestellungen nennen ..." soll "... und aus"?
Pegasau ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2010, 15:02   #3  
zaktuell
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Zitat:
Zitat von Lupo_Wien Beitrag anzeigen
(...) Deine Aufdröselung in formbesessene "Wikipedianer" und beitragende oder beitragewillige Nicht-Wikipedianer ist in dieser Rigorosität überzogen. (...)
Natürlich. Ich sagte ja mehrfach: 'Ich übertreibe, um zu verdeutlichen.'
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Alt 22.05.2010, 15:11   #4  
zaktuell
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Zitat von Lupo_Wien Beitrag anzeigen
(...) Deine Zukunftsängste (...)
Keine Sorge, ich hab keine Zukunftsängste. Auch nicht in Bezug auf die Wikipedia. Ich seh das ganz trocken: Entweder entwickelt sie sich in der beschriebenen Weise weiter weg von ihrer Ursprungsvision. Dann wird sie mich nicht nur als Mitarbeiter, sondern zunehmend auch als Benutzer verlieren (wobei 'ich' hier nicht entscheidend ist, sondern stellvertretend für all die steht, die das so wie ich oder ähnlich sehen). Oder die von mir erwähnten Selbstregulierungs-Mechanismen bewirken irgendwann, dass die Entwicklung, die die Wikipedia nimmt, in eine andere Richtung geht. Dann wird sie vielleicht auch wieder offener und damit offener für Leute wie mich. So oder so, ich nehm's, wie's kommt. Bleibt eh keine Alternative dazu. Angst bereitet mir weder das eine, noch das andere.
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Alt 22.05.2010, 15:25   #5  
zaktuell
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Zitat:
Zitat von Lupo_Wien Beitrag anzeigen
(...) Sorry, das ist eben nicht logisch. Die wiederum stillschweigend von Dir gemachte Prämisse ist, daß jeder dieser Leute Wissen hat, das andere nicht haben. Ich habe angemerkt, was von solcherlei Spezialwissen zu halten ist. Natürlich gebe ich Dir recht, daß Experten auf einem bestimmten Gebiet Details und Perspektiven einbringen können, auf die andere nicht so schnell kommen. Da muß man dann allerdings schon auf die Grenzen einer Enzyklopädie hinweisen. Wir sind uns einig, daß viele Beiträge jetzt schon zu voraussetzungsreich und wissenschaftlich abgefaßt sind. Und wieviele Leute haben Lust, in einer Enzyklopädie einen Artikel zu einem historischen Ereignis in nahezu Taschenbuchlänge zu lesen? Das kann's doch nicht sein! Eine Enzyklopädie soll Fachliteratur nicht ersetzen, sie soll einführen in eine Thematik, Problemfelder und Fragestellungen nennen, und aus. Nicht Ziel sollte es sein, jedes Forschungsproblem, das sich etwa beim Thema der Französischen Revolution stellt, breit auszuwalzen. Warum nicht? Weil dann die meisten Leser überfordert sind. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, halt die 45 Bildschirmseiten jeweils auf 3 oder 4 zusammenzufassen und diesen "Artikel light" voranzustellen. Nur: Wer tut sich diese Arbeit an? Lange Expertenartikel verständlich kurzzufassen, ist richtige Arbeit, die obendrein bei Ergänzungen ständig zu aktualisieren wäre! Ich behaupte, das würde für die meisten Artikel nie klappen. Ich schließe den Kreis: Es ist kein Problem, daß das Spezialwissen mancher Experten vielleicht nicht einfließt - ganz im Gegenteil. (...)
All das resultiert aus Deiner Auffassung von 'Was eine Enzyklopädie sein sollte'. Diese ist erstens nicht allgemeingültig, zweitens nicht meine und drittens ist es eine eingeschränkte Vorstellung. Aus der natürlich auch nur eine eingeschränkte Enzyklopädie erwachsen kann. Nach meiner -und ich denke auch nach der ursprünglichen- Sicht, ist online-Enzyklopädie aufgrund der Nicht-Existenz von natürlichen Grenzen wie Seitenzahl-Beschränkung aber eben grade das nicht: Eingeschränkt. Sondern allumfassend. Natürlich nicht faktisch, das ist unmöglich, aber als dahinter stehende Vision. Und damit prinzipiell allumfassend. Ich weiss, eine solche Vision ist für manchen zu gross (weil 'grenzenlos') und deshalb brauchen sie 'Schranken' (oder eben Grenzen). Deshalb führen sie Regeln, Schranken, Grenzen ein. 'Thinking big' ist nicht jedermanns Ding. Den meisten macht es sogar Angst. Aber es sind die wenigen, die es können, die die Welt verändern. Jemand ohne Vision hat noch nie etwas bewirkt (beileibe nicht nur zum Positiven, Hitler hatte auch eine Vision von einer -nach seinen Vorstellungen- 'besseren' Welt!).
zaktuell ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2010, 16:05   #6  
Lupo_Wien
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Zitat:
Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
All das resultiert aus Deiner Auffassung von 'Was eine Enzyklopädie sein sollte'. Diese ist erstens nicht allgemeingültig, zweitens nicht meine und drittens ist es eine eingeschränkte Vorstellung. Aus der natürlich auch nur eine eingeschränkte Enzyklopädie erwachsen kann.
Ich hab's doch erklärt. Es geht nicht um Deine und meine Auffassung von Enzyklopädie. Es geht darum, daß eine ungehemmt aufblasbare Wikipedia vielleicht von allen gefüttert werden kann, aber nicht mehr von allen benutzt werden kann. Weil sich ein Mensch mit Matura und durchschnittlicher Allgemeinbildung (von darunter reden wir erst gar nicht) angesichts eines Artikels über Elektrotechnik mit seitenlanger Formelwüste nachvollziehbarerweise ausklinken wird, wenn Elektrotechnik nicht gerade sein Job ist. Was Du also ungewollt anstrebst, ist wiederum ein Ausschluß breiter Benutzerschichten, nur jetzt andersrum. Die Artikel "Deiner" Wikipedia werden nur mehr von Leuten gelesen werden (können), die das Gebiet studiert haben und/oder darin beruflich versiert sind.
Zitat:
'Thinking big' ist nicht jedermanns Ding. Den meisten macht es sogar Angst.
Selbst als mutiger Akademiker, aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich, würde ich mir z. B. viele naturwissenschaftliche Artikel schlanker wünschen. Weil schwierige Thematik noch schwieriger wird, wenn sie detailversessen daherkommt.

L-W
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