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30.03.2009, 19:10 | #1 | ||
Moderatorin Internationale Comics
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Zitat:
Ich besitze nur sämtliche deutschen Ausgaben und bin an der Serie interessiert, aber ein Regal mit italienischer Sekundärliteratur nenne ich nicht mein eigen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ich kann mir vorstellen, irgendwann (diesen ) DD in das Lexikon der Comics einzupflegen. Zitat:
Ärgerlicherweise sind die Italiener jedoch ... Italiener, d.h. sie können zwar ziemlich fantastische Fumetti machen, sobald es jedoch um Organisation und ähnliches geht, beginnt das mediterrane la dolce vita - und das lassen sie sich höchst ungern stören; erst recht nicht durch irgendwelche Anfragen aus dem transalpinen Raum. Gewisse Sachen zu importieren, kann deshalb manchmal zu einer Staatsaktion ausarten. Geändert von Servalan (12.04.2009 um 07:08 Uhr) |
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31.03.2009, 17:12 | #2 |
Operator
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Bei Futuropolis erscheint in Frankreich erstmals eine vollständige Ausgabe von Pratts Serie "Sgt. Kirk". Wer nicht des italienischen, aber des französischen mächtig ist, sollte sich diese Ausgabe unbedingt zulegen. Die Bände sind sehr schön aufgemacht. Derzeit sind von fünf geplanten Bänden zwei erschienen.
Eine deutsche Veröffentlichung halte ich derzeit für unwahrscheinlich. Hierzulande wartet man ja auch bisher auf "Ernie Pike" vergeblich. |
11.04.2009, 17:32 | #3 |
Moderatorin Internationale Comics
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Habemus Fantomas
Im Oktober 2008 erschien bei dem Mailänder Verlag edizioni BD der nobel ausgestattete Band Habemus Fantomas von Luigi Bernardi (Szenario) und Onofrio Catacchio (Zeichnungen) - mit einem Vorwort von dem auch in Deutschland bekannten Tito Faraci (Spider-Man in Venedig). Als nächster Band ist Delenda Fantomas (vermutlich für 2009 ) angekündigt, wobei offenbleibt, wie langt diese Serie werden soll, denn der vorliegende Band weist in Richtung eines Zyklus aus drei bis fünf Teilen .
Der schwarze Hardcoverband ist mit 80 Seiten relativ schmal, der bronzene Titelgestaltung aus einem neuen Logo des Helden (Maske auf Strichcode) und visuell gestalteter Buchstaben (T = kurze Handfeuerwaffe, O = Zielscheibe) zitiert das James Bond-Trademark des Vorspanns an. Die Geschichte (in schwarzweiß) selbst beschränkt sich auf 54 Seiten, dann gibt es 12 Seiten aus Fantomas' geheimem Archiv und einige Skizzen. Zur Story: Fantomas ist eine 1905 gegründete internationale Geheimgesellschaft (eigentlich Fantomax) zur Förderung des Bösen, der maskierte Titelheld ein für fünf Jahre gewähltes Oberhaupt, dessen Herrschaft mit dem eigenen Tod endet. Unter Aufsicht ihrer Wächter werden 2011 drei Kandidaten für den neuen Fantomas nach Paris geschickt: Ein islamistischer Terrorist aus Usbekistan, ein korrupter Polizist aus Neuseeland und eine farbige Studentin aus Südafrika. Sie gewinnt zwar, hält ihren Sieg für manipuliert, weshalb sie ihren Wächter ausfragt. Dann bezieht sie ihre Basis im sibirischen Tunguska. Von dort radiert sie per Satellit gleichzeitig Mekka und den Vatikan aus ... Mit einmontierten Fotos und erkennbar pixeligen Grafiken lehnt sich der Band optisch an Shirow Masamunes Ghost in the Shell an, erreicht aber nie dessen Niveau. Für ein (farbiges) BD ist eine jährliche Erscheinungsweise okay, aber Bernardis/Catacchios Version kreist zu sehr um sich selbst, ohne es philosophisch mit dem Vorbild aufnehmen zu können. Das 1905 beginnende, bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 reichende Archiv bedient sich bei From Hell und liest sich durchaus unterhaltsam, obwohl allzu viel vorhersehbar ist. Wenn das Konzept vervollständigt wird, müßte es bis in die Gegenwart des letzten Bandes (wohl 2012, ist ja derzeit das übliche Datum der Apokalypse ) reichen. Diese Version bleibt der gestalterischen Boni ein Fumetti, und für den halte ich eine jährliche Erscheinungsweise zu gewagt. Außer dürftigen Andeutungen (zweieinhalb Sätze! ) zeichnet sich da keine Dramaturgie ab: Da kann alles oder auch nüscht hinterstecken - dennoch werde ich dem zweiten Band eine Chance geben. 4.5/10.0 |
12.04.2009, 07:20 | #4 |
Operator
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Ein unveröffentlichter Pratt
Im Februar wurde in den italienischen Medien berichtet, dass Alfredo Castelli (u.a. Autor von Martin Mystère) letztes Jahr einen unveröffentlichten Comic von Hugo Pratt ausfindig gemacht hat. Es handelt sich um "Sandokan". Der Comic entstand in den frühen 1970er Jahren nach einem Text von Mino Milani, wurde von Pratt aber nie beendet. Insgesamt 32 Seiten sollen fertiggestellt worden sein.
Quelle: http://www.corriere.it/cultura/09_fe...4f02aabc.shtml Das Bändchen mit den fertiggestellten Seiten sowie einem Bericht über ihren Fund soll im Mai in Italien bei Rizzoli Lizard und im Herbst in Frankreich bei Casterman erscheinen. Bin mal gespannt, wer sich die deutschen Rechte sichert. |
12.04.2009, 07:43 | #5 |
Moderatorin Internationale Comics
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Emilio Salgari: Sandokan
Sandokan ist ein italienischer Klassiker, der ...
1) eine deutschsprachige Fangemeinde hat: http://www.sandokan.org/ 2) dessen deutsche Neuübersetzung im Wunderkammer Verlag in Buchform gerade angelaufen ist: Sandokan ist zurück! kt In einer Neuübersetzung nimmt sich der Wunderkammer-Verlag des Sandokan-Zyklus' seit Oktober an und veröffentlicht in loser Folge die 11 Bände um die Geschichte von Sandokan und seinen Freunden. Den Auftakt dabei bildet das Buch Die Geheimnisse des schwarzen Dschungels in der wir die Vorgeschichte zu Tremal-Naik erfahren können. Das besondere an der Neuveröffentlichung ist, dass wir nicht nur eine neue ungekürzte Version sehr nah am Ursprungstext lesen dürfen, sondern begleitet wird die Reihe auch durch ein Vorwort von Dr. Paola Barbon der darin näher auf die Hintergründe zu den Büchern, Bezüge untereinander und das damalige geschichtliche Umfeld eingeht, was sehr hilfreich ist, um heute die Werke besser zu verstehen. Abgerundet werden die Hardcoverbücher durch ein neues Coverdesign mit den zeitgenössischen Salgari-Illustrationen von Alberto Della Valle. Wir werden natürlich auf die Erscheinungsdaten der weiteren Bände in unseren Buchtipps hinweisen. Quelle: www.wunderkammer-verlag.de Wäre das ein Kandidat für die Comicfassung von Hugo Pratt? |
12.04.2009, 08:35 | #6 |
Operator
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Noch mehr Sandokan
Es gibt übrigens auch eine Sandokan-Fassung von Sergio Toppi. Diese wurde letztes Jahr in dem Magazin Il Giornalino in acht Teilen zu je acht Seiten veröffentlicht (siehe hier). Anders als bei dem Pratt rechne ich hier aber nicht mit einer deutschen Übersetzung.
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23.01.2010, 21:45 | #7 | ||
Moderatorin Internationale Comics
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Sandokan Comics
Zitat:
Zitat:
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07.02.2010, 12:25 | #8 |
Moderatorin Internationale Comics
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Benito Jacovitti: Pinocchio (I)
Obwohl Benito Jacovitti (1923-1997) zu den italienischen Fumetto-Altmeistern zählt, ist von ihm kaum etwas lieferbar. Die ihm gewidmete Fanseite ergänzt seine Titel deshalb mit dem Zusatz, ob sie leicht oder schwer auf dem Sammlermarkt aufzutreiben sind.
http://www.jacovitti.it/jacovitti/public/home.jsp Wahrscheinlich unterstützt durch die überwältigend positive Kritik von Winshluss' Pinocchio durch den Salon und die internationale Presse, hat sich der französische Verlag Éditions Les Rêveurs entschieden, eine der drei Jacovitti-Adaptionen des Klassikers von Carlo Collodi neu aufzulegen: Die Version, die 1946 im Magazin Il Vittorioso erschien, ist jetzt wieder lieferbar. http://www.editionslesreveurs.com/shop/pinocchio/ |
13.04.2009, 17:25 | #9 |
Moderatorin Internationale Comics
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Hugo Pratt macht sich zwar im Feuilleton gut, aber große Auflagen halte ich in unserem Entwicklungsland kaum für möglich. Vielleicht findet sich ein interessierter Küchentisch-Verleger wie Eckart Schott von Salleck, aber weder Carlsen noch Ehapa werden den Band freiwillig in ihr Sortiment aufnehmen. Du könntest ja in der Feuilleton-Redaktion der F.A.Z. klingeln und denen eine weitere Comic-Bibliothek aufnötigen ...
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