Die ultimative Spider-Man Comic-Kollektion

[majorcrampas]

Peter Parker staunt nicht schlecht, als er plötzlich in einem behaarten und recht übel riechenden Körper erwacht, während der bisherige Besitzer der klingenbewehrten Muskelmasse auf einmal als Teenie sein Dasein fristet - jetzt sollte es auch dem Letzten dämmern, Wolverine und Spidey haben den Körper getauscht. Wie es zu dem unglückseligen Ereignis kam, ist dabei vollkommen schnuppe, aber auf jeden Fall läuft der Alltag der beiden von nun an komplett aus dem Ruder. Zeit für eine Verschnaufpause? Nicht in Sicht, denn im nächsten Kapitel wird Johnny Storm von seiner großen Schwester ermutigt, doch bitte inkognito seinen Highschool-Abschluss nachzuholen, da es mit der Familienehre ja nicht vereinbar ist, wenn ein Geschwisterkind schon einige Doktortitel, das andere aber noch nicht mal einen Schulabschluss auf dem Kerbholz hat. Doch leider passiert ein Unfall und die "Fackel" zeigt versehentlich ihre Kräfte. Im letzten Erzählabschnitt erfahren wir vom Schicksal eines gewissen Stephen Strange, dessen Sohnemann zwar noch nicht der ganz große Meister der Magie geworden ist, aber immerhin genug Dämonisches heraufbeschwören kann, dass auch Peter Parker in den Sog eines fiesen Albtraum geräts, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint.

Während der letzte Band der Kollektion immerhin mit einem tragischen Ereignis punkten konnte und mit der Feststellung endete, dass Peters Karriere als Spider-Man endgültig vorbei ist, versucht man hier spürbar, die Wogen zu glätten. Das geschieht zwar mit viel Heldenpower, aber so richtig Spannung will in keiner der drei Geschichten aufkommen. Ja, Wolverine, "Fackel" und Dr. Strange sind für sich natürlich tolle Figuren, aber ihr jeweiliges Zusammentreffen mit der Spinne wirkt zu gewollt, auch irgendwie zu beliebig und irgendwie "auf Krampf konstruiert" und die eigentlich wichtige Sache, nämlich die Verarbeitung von Gwens Tod, kommt wieder mal viel zu kurz. Zu viel Ablenkung, zu viele Nebensächlichkeiten und der eigentliche Knaller kommt erst auf der letzten Seite. Die künstlerische Ausgestaltung fällt gewohnt gut aus, insbesondere Mary Jane darf sich wieder in einigen heißen Fummeln sehen lassen (was auch Wolverine gut zu gefallen scheint...), aber das rettet die lahme Handlung leider auch nicht mehr. Oben drauf bekommen wir eine lieblos zusammengeschusterte Sammlung verkleinerter Cover, so dass es sich hierbei um den bisherigen Tiefpunkt der Sammelreihe handelt.

Für Komplettisten zwangsläufig notwendig, wer sich, aus welchen Gründen auch immer, nur ab und zu einen Band gönnt, kann getrost aussetzen.