Marvel Boy's Rezi Thread

[Marvel Boy]

Vic und Bood
Die Geschichte eines Jungen und seines Hundes
1998 Editon Kunst der Comics



Die Macher dieses Bandes, Richard Corben, zu seinen Bildern muss ich glaube ich nicht viel schreiben, man liebt ihn oder hasst ihn, und Harlan Ellison, ein SF Autor der weitaus mehr als SF gemacht hat.
Also verweile ich noch kurz beim Autor und dem Inhalt des Bandes. Er enthält die Umsetzung von drei Kurzgeschichten die Ellison verfasst hat.
Im Mittelpunkt natürlich die Geschichte „A Boy And His Dog“ von 1969 die den Mittelteil und somit Hauptteil des Bandes bildet. Vorweg „Eggsucker“ von 1977 und am „Ende Run, Spot, Run“ von 1980.
In den USA wurde das ganze 1987 in zwei Heften bei Mad Dog Graphics in schwarz weiss, die US Farbausgabe erschien dann 1989 bei NMB / St. Martins Press.
Genug der Vorrede, auf zum Inhalt, die erste Geschichte hat auf deutsch den Titel „Wichser“ und umfasst 12 Seiten.
Der Leser wird nicht gleich mit der Nase darauf geschubst das der Erzähler der Geschichte der Hund Blood ist der telepathisch mit seinem Freund Vic kommuniziert und obendrein auch der weitaus intelligentere der beiden ist, Bild und Text im Zusammenhang eröffnen ihm das aber recht schnell.
Das grundsätzliche Setting des ganzen spielt in einer postapokalyptischen Zeit, die Welt liegt in Trümmern das grauen regiert, Monster und Tote sind an der Tagesordnung. Das Jahr 2021 wird angegeben für die erste Geschichte.
Worum geht es in der Geschichte, Viv hat Alkohol und anderes tauschbares gefunden und begibt sich mit Blood zu einem Waffenhändler um zu tauschen. Der Handel muss natürlich mit allen Beteiligten begossen werden, einzig Blood hält Alkohol für eine dumme Idee.
Auch eine dumme Idee einiger anwesender ist es Blood immer wieder zu beleidigen, eine noch dümmere ist aber die von Blood er müsse seine Ehre verteidigen. Es endet blutig und Vic und Blood müssen fliehen.
Obwohl Vic Blood das Leben gerettet hat überlegt dieser ihn zu verlassen, kommt aber schnell darauf das er doch ein besseres Leben mit Vic hat als neu anzufangen und rettet diesen vor einem Monster das Vic durch seine Dummheit übersehen hatte.
Nichts großes, aber eine schöne kleine Geschichte. Interessant finde ich auch die Jahresangabe, wenn Corona stärker gewütet hätte hätte es passen können, erschreckend.
Die nächste Geschichte trägt den Titel „ Ein Junge und sein Hund“, die Länge beträgt 36 Seiten.
Vic und Blood sind unterwegs ins Kino, ja das gibt es noch in der zerstörten Welt, irgendwo werden immer mal wieder Filme gefunden und eine Gang unterhält ein Kino, auch nach dem Weltuntergang braucht man schließlich ein bisschen Unterhaltung. Vic bezahlt mit einer Dose Ravioli, für Blood reicht eine Büchse Sardinen.
Da wir gerade bei „Unterhaltung“ in zerstörten Welten sind, Vic hätte mal wieder Bock auf Sex und darum drehte sich ihre Unterhaltung vor dem Kinobesuch. Frauen gibt es kaum noch auf der Oberflächenwelt und wenn ja gehören sie den Gangs und Einzelgänger wie Vic gehen leer aus.
Da Blood die besser Nase von beiden hat ist es sein Job gelegentlich dann doch mal eine für Vic zu finden und so kommt es das er im Kino meldet, eine verkleidete Frau befände sich unter den Anwesenden.
Sie folgen ihr und in einer Turnhalle kommt es dann wozu es kommen muss, Gewalt, da auch andere sie bemerkt hatten. Vic kann dank Blood die Situation für sich entscheiden, wird aber, nach dem begehrtem Sex, von der Frau niedergeschlagen. Zurück bleibt eine Zugangskarte.
Blood findet ihre Spur wieder und so verschafft sich Vic, nicht auf die Warnungen von Blood hörend, Zugang zu einer unterirdischen Stadt.
Die Bewohner nehmen ihn recht schnell gefangen, erklären ihm aber auch das die ihm gar nicht böses wollen, er soll ihre Frauen begatten da sie unfruchtbar wären und es obendrein Frauen im Überschuss gäbe. Paradiesisch, oder?
Nicht wirklich, denn seine Freiheit mag Vic auch für Sex nicht aufgeben und so flieht er bei erster Gelegenheit, mit an seiner Seite die Frau die ihn erst in den Schlamassel reinzog, da sie ihn liebt.
Das ganze geht natürlich nicht unblutig vonstatten wie man sich denken kann.
An der Oberfläche angekommen findet Vic den halb verhungerten Blood und wen liebt ein Mann wirklich? Richtig, seinen Hund und so wird die Frau kurzerhand verfüttert.
Böse, bitter bitter böse!
Aber eine wirklich gute Geschichte!
Abschließend gibt es die 13 Seitige Geschichte „Lauf, Freund, Lauf!“.
Sie spielt direkt im Anschluss an das vorangegangene, Vic kommt über das getane nicht hinweg und Blood wird vom Geist der getöteten verfolgt. Aus der Lethargie wird Vic erst gerissen als man jagt auf ihn macht, dabei verrenkt er sich den Fuß. Um sich zu verstecken verkriecht es sich in einen Baumstumpf und Blood gräbt ihn noch ein bisschen zu um danach das weite zu suchen damit die Jäger von der Spur abgelenkt werden.
Als Blood zurück kommt ist Vic schon halb von einer Riesenspinne eingesponnen und wieder in Lethargie ob des getanen. Blood kann ihn da auch nicht wieder rausholen, aus der Lethargie, und gibt auf um sich einen neuen Herrn zu suchen.
Nee, den Abschluss hätte es nicht gebraucht, es relativiert das Ende der vorangegangene Geschichte zum negativen. Sie nimmt den schwarzen Humor den Biss und genau dieser ist es aber der die vorangegangene Geschichte „lesbar“ macht.
Der Band beinhaltet noch ein Nachwort von Ellison in dem er schreibt das ganze seien nur Fragmente eines Romans den er bis 1998 fertig haben wolle, da das Nachwort auch aus diesem Jahr stammen müsste frag ich mich was schief gegangen ist, nur mal so ganz unabhängig von der Betrachtung dieses Comics.
Okay, nochmal eine kurze Zusammenfassung meiner unerheblichen Meinung.
Eine gute kurze Geschichte am Anfang die die Figuren gut einführt, eine grandiose Geschichte im Hauptteil und eine überflüssige Geschichte am Ende angehängt, glücklicherweise kurz, so stellt sich mir der Band da und das lässt natürlich keinen Zweifel daran offen das ich den Band insgesamt mochte.

https://www.comicguide.de/series/4304/Vic-und-Blood