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Alt 10.07.2022, 19:34   #11  
Kain
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Beiträge: 2.377
The Death of Captain Marvel

Hier ist der Weg das Ziel, da letzteres durch den Titel schon vorgegeben ist.

Die Geschichte beginnt mit Mar-Vell, der seine Biographie aufnimmt. Dies wird im Verlauf der Ausgabe immer wieder aufgegriffen. Dabei werden alle wichtigen Aspekte seit seinem ersten Auftritt entweder direkt angesprochen oder auf die eine oder andere Weise in Bildern gezeigt. Dabei wird auch darauf eingegangen, dass Mar-Vell in der Zeit vor Erscheinen dieses Albums eher stiefmütterlich behandelt wurde. Seine Serie wurde 1979 eingestellt. In den ca. drei Jahren bis zur Erstveröffentlichung von "Marvel Graphic Novel" 1 verzeichnet die Marvel Database gerade mal 13 Auftritte. Der gute Captain hat sich mehr oder weniger aus dem Heldengeschäft zurückgezogen, da es zwischenzeitlich genug VertreterInnen in bunten Kostümen gibt. Eine nette Ergänzung, diesen Umstand in die Geschichte einzubauen.

Thanos darf auch hier nicht fehlen. Gemeinsam mit Eros und Mentor macht sich Mar-Vell auf, die Leiche des Titanen zu bergen. Der versteinerte Leichnam wurde von den ehemaligen Lakaien Thanos' zu einem Götzen erhoben. Einer dieser Weltraumpiraten spricht an, dass der Titan dereinst aus dem Grabe steigen wird. So sollte es dann ja wirklich kommen. Aber dazu an passender Stelle.

Während Mentor ob dieser Verehrung seines gefallenen Sohns die Fassung verliert, wird Marvel von einem Hustenanfall geplagt. Der Anführer der Titanen besteht auf einer Untersuchung durch den Supercomputer ISAAC. Aber Marvel weiß genau was mit ihm los ist. Und auch, dass es sich um eine ausweglose Situation handelt. Er gesteht ein, dass er dem Ende mit Furcht entgegensieht. Im Gegensatz zu Adam Warlock wie er selbst bemerkt.

Man bemüht sich um eine Heilung. Aber bald merkt man, dass es dazu nicht kommen wird. Also kommen "alle" Helden, um sich von Mar-Vell zu verabschieden. Ich bin mir übrigens nicht sicher, ob er all die Gestalten wirklich getroffen hat. An eine Geschichte mit Captain Marvel und den X-Men kann ich mich zumindest nicht erinnern. Wie dem auch sein, ein Fauxpas ist Starlin hier unterlaufen. Zu den Helden, die Mar-Vell die letzte Ehre erweisen wollen, gehört auch der Silver Surver. Bekanntlich konnte der damals die Erde gar nicht verlassen. Das ganze wurde später von Steve Englehart ausgewetzt. Bei dem Surfer handelt es sich um den Skrull Bartak, der sich einer ähnlichen Prozedur wie sein Landsmann Kl'rt unterziehen ließ. Zumindest Reed Richards und Co. hätte dieser Umstand aber auffallen müssen.

Es kommt wie es kommen muss. Die versammelten Helden erleiden eine ihrer schwersten Niederlagen. Und Mar-Vell muss sich ein letztes Mal seinem größten Gegner stellen - Thanos.

In diesem letzten Kampf stehen sich einmal mehr Leben und Tod gegenüber. Man denke an die "Warlock"-Ausgaben. Leben ist Wahn. Tod ist Erlösung. Letzteres verspricht Thanos auch hier, der seinem größten Feind einen glorreichen, passenden Abgang geben will. Anders als Warlock ist Marvel lebensbejahend. Er heißt den Tod nicht willkommen, er fürchtet ihn. Aber am Ende muss er die Unausweichlichkeit des Todes eingestehen. Und er sieht seinem Ende ohne Furcht, fast hoffnungsvoll entgegen.

Wir erkennen also mehrere Dinge. Zum einen scheint Starlin ganz allgemein eine positivere Einstellung gefunden zu haben. Das Leben ist nicht mehr nur durch Wahnsinn geprägt. Mar-Vell hatte viele Freunde. Einige davon hat er verloren. Andere werden nun ihn verlieren. Aber unterm Strich war es ein gutes Leben. Dieser Unterschied zwischen Warlock und ihm wird auch angesprochen. Man darf wohl davon ausgehen, dass Starlin seine Suchtprobleme zwischenzeitlich überwinden konnte.

Dann sehen wir Thanos zum ersten Mal in einer positiveren Rolle. Starlin nimmt also schon vorweg, auf welchen Weg er den Titanen in den 90ern bringen wird.

Optisch ist das nicht Starlins beste Arbeit. Die Probleme mit der verletzten Hand machen sich deutlich bemerkbar. Vieles wirkt klobig und grob. Aber auch die Ditko-Referenzen sind am Ende wieder da.

Inhaltlich von jedem analytischen Blickwinkel losgelöst ist das eine sehr emotionale Geschichte. Ich kenne sie seit fast 30 Jahren und habe sie unzählige Male gelesen. Und sie berührt mich immer wieder aufs Neue. Einer der besten Comics, der im Superhelden-Genre jemals erschienen ist.
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