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10.02.2011, 17:03 | #11 |
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Jep, von dort habe ich auch meine deutsche Ausgabe für 4 Euro incl. Versand bezogen. Das Schnäppchen schlechthin!
Ich habe mich entgegen heutigen Geschmacksstömungen einmal mit etwas beschäftigt, was wohl keinComicshop heute mehr an den Mann bringen könnte: „BESAME MUCHO“ von Loustal/Paringaux Schreiber&Leser Inhalt: Das „Blue Note“ war der berühmte Jazzclub in Paris Ende der 50er Jahre. Dort beginnt die sagenhafte Karriere des Saxophonisten Barney. Das ist die tragische Geschichte von Aufstieg und Fall eines egozentrischen Musikers in einer Welt am Rande der Nacht, da wo das Herz der Blues- und Jazzmusik schlägt… Es ist diese einzigartige Atmosphäre, die die Zeichnungen des französischen Ausnahmekünstlers J. Loustal ausstrahlen und mich schon seit vielen Jahren immer wieder begeistern können. Wie sonst kaum ein anderer fängt er mit seinen Zeichnungen die Stimmungen, Melancholie, Sehnsüchte und Leidenschaften der Figuren und Umgebung ein. Die kargen Zeichnungen, dazu als Kontrast die Wucht der Farben können einen schnell in ihren Bann ziehen. Dieser unverkennbare Zeichenstil wird auch heute noch hin und wieder in der Werbung benutzt. In den 80er Jahren war er stilgebend für viele Illustratoren. Vielleicht kann sich der eine oder andere noch an die so genannten „Zeitgeistmagazine“ erinnern, die heute (nach meinem Wissen) aus der Medienlandschaft verschwunden sind bzw. keine Rolle mehr spielen. Diese Magazine hatten Titel wie „Tempo“ oder „Wiener“. In diesen olitisch eher links/grünen Zeitschriften waren zu den Artikeln solche Illustrationen immer zu finden und somit auch ein Kaufgrund damals für mich. Loustals bevorzugte Lokalitäten sind Bars, urbane Wohnsiedlungen, verlassene Strände in der Glut der lähmenden Mittagssonne, Hotelzimmer, südländische Villen. Wer einmal ein Album gelesen hat, und sich in den unendlichen Augenblicken seiner Bilder verloren hat, wird dieses Gefühl vielleicht kennen. Das Bild nimmt den Betrachter auf und man fühlt sich fast wie eine die Figuren darin verloren. Stimmungen übertragen sich auf den Leser. Der Kargheit und Trägheit kann man sich kaum entziehen. Passend zu den Zeichnungen sind dann auch die ruhig erzählten Geschichten. „Besame Mucho“ kann aus dem spanischen in etwa mit „Küss mich viel/stark“ übersetzt werden und weist auf den bedingungslose Willen zur Liebe und Leidenschaft hin. Dies ist auch der Titel eines beherrschenden Musikstückes aus der Geschichte. Verlorene Seelen voller Sehnsüchte und verbrauchter Leidenschaften treiben am Limit ziellos und ausgebrannt durch das Leben bis Liebe, Drogen, Musik, Alkohol, Sex ihren Tribut zollen und das bittere Schicksal die Figuren einholt…. Gracias! |
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