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20.12.2009, 21:17 | #1 |
Mitglied
Beiträge: 5
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Fan-Comics
Nun bin ich zwar seit Jahrzehnten Comic-Fan, weiss aber bis heute nicht, was Fan-Comics sind. Der Comic-Guide nimmt solche nämlich nicht auf. Wer kann mir helfen? - combieter.
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20.12.2009, 21:25 | #2 |
Moderator Marvel
Ort: der Dosenöffner wird geduldet !
Beiträge: 28.796
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Hallo Combieter! Willkommen im Forum!
Fan-Comics können Comics zu "realen" Comic Figuren sein (z.B. X-Men) Es können aber auch Figuren sein, die ein Fan SO anlegt, das sie einer bekannten Figur ähneln. Diese Stories werden dann gezeichnet und gedruckt. Jetzt spekuliere ich einfach mal: Wenn der COMICGUIDE diese Hefte "zeigen" würde, würde er damit evtl. die Verlage darauf aufmerksam machen, das jemand das Urheberrecht ( (c) ) verletzt hat. Somit könnten dem Herausgeber "Lizenzgebühren" (oder Schlimmeres) in Rechnung gestellt werden. Und der CG würde "Werbung" machen für Hefte, bei denen das (C) Gesetz verletzt würde. Das "DARF" man nicht! Es verstösst schlicht und einfach gegen das Gesetz! |
20.12.2009, 21:56 | #3 |
Mitglied
Beiträge: 5
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Fan-Comics
Danke, alles klar jetzt. Es ist also das, was man früher etwas brutaler, aber deutlicher als 'Raubdrucke' oder 'Raubkopien' bezeichnet hat. - combieter.
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20.12.2009, 22:08 | #4 |
Moderator Marvel
Ort: der Dosenöffner wird geduldet !
Beiträge: 28.796
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Jein!
Raubdrucke wären ja von bereits vorhandenen Comics gewesen! Fan-Comics benutzen jedoch die Figuren von "real" existierenden "Personen"! (also Comics..) Sie sind zwar "neu gezeichnet", sind aber dennoch "Raubkopien" der Ideen von Zeichnern/Schreibern/Verlagen. Aber da gibts bestimmt noch andere "Versionen", wie das gesehen werden kann! |
21.12.2009, 04:18 | #6 |
Moderator ICOM
Beiträge: 3.006
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So viel ich weiß geht es beim Comic Guide nur um die Höhe der Auflage (und damit Bedeutung für die Comichistorie), nicht um Fan-Fictions. Warten wir die offiziele Stellungnahme ab ...
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21.12.2009, 07:27 | #7 |
Comiczeichner
Ort: Berlin
Beiträge: 683
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Fan-Comics sind ganz einfach gesagt Comics von Fans. In der Regel werden vorhandene Comicfiguren benutzt um dann damit neue Geschichten oder auch Parodien zu entwickeln. In früheren Zeiten war dieses Aufgreifen und Weiterentwickeln von Themen fester und oft auch gewünschter Bestandteil der künstlerischen Auseinandersetzung. Erst seit es das Urheberrecht gibt, ist dies nun plötzlich weniger erwünscht. Besonders Asterix war mehrfach Bestandteil gerichtlicher Verfahren.
Die Qualität solcher Fan-Comics schwankt allerdings auch, je nach Können der Macher. Eine Grenze zu ziehen, wann ein Fan-Comic Urheberrechte verletzt ist recht schwierig. Wenn der Fan-Comic eine eigene künsdtlerische Leistung darstellt, ist es sicher keine Urheberrechtsverletzung. Aber das liegt natürlich alles im Sinne des Betrachters. |
21.12.2009, 09:22 | #8 |
Moderator ICOM
Beiträge: 3.006
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Gerade die Asterix-Comics waren keine Fancomics, sondern Ummontierungen von vorhandenem Material zu politischen Zwecken. Und einige Parodien, die nicht von Fans, sonern von Profis angefertigt wurden und fast alle vor den Kadi gezerrt wurden.
Möglicherweise gibt es im MOSAIK-Umfeld Fancomics wie oben beschrieben; auf die ganze Szene bezogen ist das völlig untypisch. Schon die Wächer-Fans haben keine neuen Sigurds, Akims und Nicks gezeichnet, sondern eigene Figuren erfunden, die allerdings im Wäscher-Stil (ist auch nicht soooo schwer zu kopieren) gezeichnet. |
21.12.2009, 15:38 | #9 |
Mitglied
Ort: Everymorelost Eden
Beiträge: 1.212
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Ich kann es nur aus der Sicht von Mangas beantworten, dort werden Fanarbeiten Dōjinshi genannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C5%8Djinshi Bei Dōjinshi werden aber inzwischen sowohl Fanarbeiten zu bestehenden Mangawerken als auch neue selbsstständige Werke zusammengefasst. In den letzten Jahren ist das ein riesen Markt geworden, so das selbst große anerkannte Mangaläden in Japan Dōjinshi in ihr Sortiment aufgenommen haben, die größten sogar mit einer eigenen Etage/Bereich. In Deutschland werden einige Werke auf der Leipziger Buchmesse oder den Fantreffen (Animagic, Connichi, ...) verkauft bzw, es haben sich kleine Verlage gebildet, die solche Dōjinshizeichner in kleinstauflagen verlegen, die Anthologie vom Schwarzen Turm, der Fireangelverlag, The Wild Side, .. sind nur ein paar Beispiele dafür. Leider hat comicguide bis heute keine klaren Richtlinien vorgestellt, wo nach Comicwerke im Comicguide aufgenommen werden bzw. als Fanarts nicht aufgenommen werden. PS: Das Urheberrecht ist keine Erfindung der Neuzeit, das gibt es schon seit 1952 (Teile davon sogar noch länger). |
21.12.2009, 17:17 | #10 | |
2020 verstorben
Beiträge: 3.466
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Zitat:
http://www.comicguide.de/php/faq.php?nr=101 (...)Nicht in die Datenbank nehmen wir Fan-Comics, Online-Comics und Publikationen mit nur sehr geringem Comicanteil auf.(...) |
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21.12.2009, 18:37 | #11 |
Moderator Tessloff Verlag
Ort: Am sonnigen Südpool
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Damit kommen wir wieder zur Ausgangsfrage
Was sind Fan-Comics? |
21.12.2009, 23:24 | #12 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
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Für mich sind das "Werke", die in Handarbeit nicht nur gezeichnet, sondern auch in Kleinstauflagen in der Küche, oder der Garage hergestellt werden und sich nicht grade durch Professionalität auszeichnen; weder im Artwork, noch in der Verarbeitung. Heutzutage wird natürlich vieles am Computer gemacht, aber besser wird das dann auch nicht.
Das sie sich oft an Vorbildern orientieren, ist normal und selbstverständlich, denn der "Anfänger" braucht Anregungen und wo soll er diese herbekommen, wenn nicht aus dem Profilager. Keine Ahnung, wie das z.B. in Amerika aussieht, aber ich kann mir vorstellen, dass die Superheldencomics en masse kopiert werden. So sieht es auch in Deutschland aus, hier wurde eben viel Wäscher kopiert, meißt schlecht als recht - und das nicht nur bei den Zeichnungen, auch die Storys sind oft grottenschlecht. Manchmal sind Inhalt und Gestaltung natürlich passabel, auch gut, aber in der Regel kann man nur den Enthusiasmus des/der Fans bewundern, die ihre Comics versuchen zu präsentieren (sich zu trauen). Das ist für mich die Definition von Fan-Comic ! |
22.12.2009, 05:16 | #13 |
Gast (nicht registriert)
Beiträge: n/a
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Ein "reguläres" Comicheft sollte einen aufgedruckten Preis haben und vor allem für alle erhältlich im Verkauf gewesen sein.
Das schließt dann automatisch die eigenwilligen Erzeugnisse der "Kartoffelpresse" mit Auflagen um die 10 Stück aus. Also: Comichefte ohne Preisaufdruck und nicht im Handel erhältlich: das sind dann entweder Fancomics oder Werbecomics - die erschliessen sich aber durch das Produkt, für das da geworden wird. Geändert von die erste (22.12.2009 um 05:35 Uhr) |
22.12.2009, 07:31 | #14 |
Comiczeichner
Ort: Berlin
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Offensichtlich gibt es da große Unterschiede, was die einzelnen Richtungen betrifft (Asterix, Superhelden, Mosaik, Manga usw.).
Aber im Großen und Ganzen bleibe ich dabei das Fan-Comics immer Hefte sind, die von Fans gemacht werden und die ein vorhandenes Vorbild kopieren. Aber es gibt auch unter den Profis Fans und da ist es beim heutigen Stand der Technik ziemlich einfach ein ähnlich professionelles Ergebnis zu erzielen. Die Zeiten, wo man das in Handarbeit in der Küche zusammengebastelt hat, sind doch längst vorbei. |
22.12.2009, 07:35 | #15 |
Gast (nicht registriert)
Beiträge: n/a
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Da es scheinbar nicht so leicht ist, den Begriff Fan-Comic zu definieren, wäre doch mal interessant, wie die Verantwortlichen vom ComicGuide das Thema sehen und nach welchen Kriterien da ein Fan-Comic bestimmt wird und somit nicht aufgenommen wird.
Wir können uns hier sonst ewig bemühen, entscheidend ist doch vorrangig die Definition vom ComicGuide. Geändert von die erste (22.12.2009 um 10:00 Uhr) |
22.12.2009, 08:34 | #16 |
bemüht sich stets
Ort: Berlin
Beiträge: 11.067
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ich wäre dafür die aufzunehmen und das an der Höhe der Auflage (z.B. mind. 50 Stück oder mehr) festzumachen ...
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22.12.2009, 09:40 | #17 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
Beiträge: 3.489
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...und es sollte frei verkäuflich (gewesen) sein...
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22.12.2009, 10:58 | #18 |
Mitglied
Beiträge: 12.864
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Das schließt aber zahlreiche Produktionen, wie z.B. Hefte-nur-für-Abonnenten, Messeausgaben, Variantcover usw. aus.
Auch bei dieser Quote müssten etl. Variantcover ausgeschlossen werden. Die Auflage halte ich grundsätzlich für ein etwas schwieriges Kriterium. Warum sollen Publikationen von z.B. 30 Stück ausgeschlossen werden, aber Raritäten, die nur in einigen wenigen Exemplaren existieren im Guide stehen? |
22.12.2009, 15:11 | #19 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Mehr als 25 Exemplare
Was die Auflagenhöhe betrifft, gäbe es ein konkretes Vorbild, an dem sich der Comic Guide orientieren könnte: Die Verordnung über die Pflichtablieferung von Medienwerken an die Deutsche Nationalbibliothek (Pflichtablieferungsverordnung - PflAV) - ist etwas Hochoffizielles, deshalb der verschwurbelt-verquaste Tonfall. Dort heißt es:
Zitat:
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22.12.2009, 16:54 | #20 | ||||||
Mitglied
Ort: Everymorelost Eden
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Zitat:
Zitat:
Und Ideen geklaut wird selbst in der Superliga von Zeichnern, das ist kein Kriterium. Zitat:
ein Beispiel http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=60420 und für alle erhältlich im Verkauf schließt Messeheft, Sondereditionen, .... aus. Also auch schlecht als Kriterium. Zitat:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=53645 Zitat:
Messehefte und manche Sondereditionen die verlost wurden fallen wohl nicht darunter und definiere frei verkäuflich o.O? Fällt auch das Internet darunter? oder nur Sachen die im Laden stehen? Zitat:
Dagegen gibt es Comics die im Guide nicht aufgeführt werden, aber eine höhere Auflage haben als nur 25 Stück. Und was ist z.B. mit so was hier? http://www2.hu-berlin.de/japanologie..._6.3.2001.html http://www.mangaguide.de/dateien/manga/rat.php3 Der Übergang von prof. zur Fanarbeit ist fließend und individuell, zudem sieht das jeder anders. Darum warte ich ja immer noch auf eine Defination vom comicguide. |
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22.12.2009, 17:15 | #21 |
Moderator sammlerforen
Ort: Köln-Bonn
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Jetzt bastelt mal hier bitte nicht zu viel am Guide herum.
Der Guide wird aktuell neu programmiert. Stefan (ComicGuide) hat jetzt sicher wenig Zeit und keinen freien Kopf für dieses Thema. Sonst hätte er sich hier schon gemeldet. Es wird sicher eine vernünftige Regelung geben. |
22.12.2009, 10:00 | #22 |
Moderater Sklavenjunge
Ort: Wo die Sonne verstaubt
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Die Auflagen rauszukriegen stelle ich mir schwierig vor...
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22.12.2009, 10:08 | #23 |
Moderator Marvel
Ort: der Dosenöffner wird geduldet !
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Bei einigen steht die Auflagenhöhe dabei. Manchmal 20, 30 oder 50 Stück.
Nur "dumm gelaufen" wenn es eine Zweite Auflage gibt... ...und DIE steht logischerweise bei der 1. Auflage nicht dabei... |
22.12.2009, 17:24 | #24 |
bemüht sich stets
Ort: Berlin
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Ich bleibe dabei, dass ich Comics mit einer kleinen Auflage vernachlässigen würde, und dazu zähle ich auch die Variante der Variante, die eine Variante kennt
... aber der Tonfall der Diskussion ist sehr gereizt, sollten wir nicht langsam in eine besinnliche Stimmung kommen? Lasst uns erstmal die Daten zusammentragen und dann kann man später über eine Aufnahme diskutieren, aber die Diskussion "warum ist das nicht drin, wenn dies drin ist, und jenes hat dann hier eigentlich auch nichts zu suchen" ist aus meiner Sicht kontraproduktiv. Das Hauptproblem bei den Fancomics ist, die Daten müssen erst mal zusammen getragen werden. |
22.12.2009, 22:59 | #25 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
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Die Einwände von Masterfly finde ich beachtenswert und nachvollziehbar (auch für meine Einschätzung von "Fancomics").
Anbieten könnte ich jetzt noch die Definition: sollte über einen "richtigen" Verlag produziert sein und nicht nur in einer "kleinen Konditorei, äh Druckerei". Aber paßt wohl auch nicht so richtig, oder Danke Scheuch für Deine Mahnung an die Besinnlichkeit. Die Vorweihnachtszeit streßt wohl die Meißten, auch die, die´s nicht wahrhaben wollen, aber in zwei Wochen werden sich alle wieder eingekriegt haben |
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