Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.05.2022, 12:27   #60  
LaLe
Dr. Znegilletnirepus
 
Benutzerbild von LaLe
 
Ort: Lübeck
Beiträge: 18.102
Starman Omnibus Volume 2
(enthält US-Starman Vol. 2 #17-29, Annual #1, Showcase ´95 #12, Showcase ´96 #4-5)



Mit US-Starman #29 sind wir an dem Punkt angelangt, wo ich alle Hefte besprochen habe, die der zweite Omnibus enthält. Zeit also, auf diesen einen Blick zu werfen und zu schauen, was der abseits der Story und ergänzend zu den Heften noch zu bieten hat.



Ich habe mich hier einmal kurz gefasst, da im letzten The Shade´s Journal bereits eine grobe Zusammenfassung erfolgte.

Wissen muss man zu den hier versammelten Heften und ihrer Handlung, dass die Nummer um The Shade und Dr. Fate sowie Merritt noch Nachwirkungen haben und Dinge erklären wird, die bislang durchaus noch mit Fragezeichen versehen sind. Ich bin auf die Erklärung jedenfalls gespannt.

Ansonsten ist natürlich erwähnenswert, dass mit „Sand and Stars“ eine Eisner-prämierte Story vertreten ist. Mir machte der Ausflug nach New York zu Wesley Dodds und Dian Belmont Lust auf deren eigene Serie „The Sandman Mystery Theatre“, die seinerzeit unter dem Vertigo-Label erschien.

Kommen wir zum redaktionellen Teil.

Zunächst ist zu erwähnen, dass die von mir im ersten Omnibus schmerzlich vermissten Einträge From The Shade´s Journal hier nachgeliefert werden. Enthalten sind die ersten vier aus Starman #2, 9, 17 und 19.

Dann gibt es drei Seiten auf denen das zu Starman herausgegebene Merchandise zu bewundern ist. Neben Actionfiguren (die zum Golden Age sehen allerdings nicht so dolle aus) und einer Statue sind das noch eine Uhr mit dem Symbol, das jeden Schriftzug der Hefte ziert, ein Cosmic Rod, Badge und Pin.

Das Vorwort steuert unter der Überschrift „How to make a perfect cup of tea“ Tony Harris bei. Er beginnt damit darüber nachzudenken woran er denken muss wenn die Sprache auf Starman kommt.

Da wären zunächst viele Begegnungen mit Menschen, die er hatte, die gemeinsam mit ihm an Starman arbeiteten. Die seien aber viel zu privat für ein solches Vorwort.

Dann ist da sein Sohn, der mit 13 Jahren zum ersten Mal Starman las und seinem Vater Fragen stellte, die dieser auf Cons nie beantworten musste. Und wie es auch in der Serie immer wieder um ein Vater-Sohn-Ding ging.

Schließlich kommt er zur Tasse Tee, die er mit dem ersten seiner Treffen mit James Robinson verbindet. Als sie sich auf Robinsons Hotelzimmer trafen, kochte dort ein Teekessel und während Robinson sich weiter frisch machte, begann der Kessel zu pfeifen. Harris sah sich veranlasst, den Herd auszustellen und es dabei zu belassen. Robinson eilte ins Zimmer und fragte was er da tat. Das kochende Wasser müsse doch in die Tasse.

Und so begann ihre nicht immer einfache Beziehung in deren Verlauf Tony Harris viel über die Zusammenarbeit zwischen Autor und Zeichner lernte. Ebenfalls erwähnt er Archie Goodwin, von dem er ebenfalls eine Menge lernte, und wie beide aus ihm den Künstler machten, der er nun sei.

Und er lernte als Kaffeetrinker wie man eine perfekte Tasse Tee machte.

Damit sind wir schon beim „Ongoing Afterword“ von James Robinson angelangt, der sich diesmal sehr viel kürzer fasst und sich für „(whatever the writer´s written equivalent is of) verbal diarrhea“ im ersten Omnibus entschuldigt. Dort hatte er sich ausführlichst über seine jugendliche Hybris ausgelassen und darüber, was er sich alles an Konzepten für Starman ausgedacht hatte. Darüber kam eine Sache bzw. Person viel zu kurz – Tony Harris.

Das war aber durchaus beabsichtigt, da er wusste, dass Harris das Vorwort zur zweiten Volume schreiben würde und so geht es los.

Harris war ihm schon früher mit seinen Arbeiten an Marvels Nightbreed aufgefallen und seine Handhabung von Licht und Schatten war exakt das, was er für Starman haben wollte. Leider war Harris dafür bekannt nicht so schnell zu sein, dass er eine monatliche Serie allein würde stemmen können. Für den Anfang wollten Robinson und Archie Goodwin aber erst einmal die vier ersten Ausgaben von ihm haben um dann weiterzuschauen.

Robinson beschreibt ihre weitere Zusammenarbeit als äußerst fruchtbar und nicht immer einfach. Immer aber im Interesse der Serie und sich darum drehend wie man sie besser machen könnte.

Ernsthaft schwierig wurde ihre Beziehung erst als Harris die Serie bereits verlassen hatte. Robinson hatte zu Jack eine Sache geschrieben, die viel von dem was Harris an Arbeit in dessen Optik gesteckt hatte tilgte. Und dies fasste er durchaus als persönlichen Affront auf.

Eines Tages kamen sie wieder zusammen und sprachen über eine neue Geschichte zu Jack Knight, die zu einem früheren Zeitpunkt der Serie spielen sollte und Harris nahm Robinsons Sketchbook mit sich. Die Pläne zur Miniserie zerschlugen sich aber und die beiden kamen nicht mehr direkt zueinander und so nutzte Robinson das Nachwort um Harris aufzufordern ihm sein Sketchbook zurückzugeben. Eine Geschichte, die die beiden jüngst in ihrem Interview zur Back Issue 133 aufgriffen. Zu der hatte ich mich hier geäußert → Back Issue 133.

Den zweiten Teil des Nachwortes widmet Robinson dann seinen Gedanken zu den im Omnibus enthaltenen Heften. Die #17 nimmt er dann auch gleich zum Anlass über Harris Anteil an plotrelevanten Eingaben zu schreiben, wie den hier auftauchenden Piraten und Solomon Grundy, der dank Harris eine sehr viel gewichtigere Rolle bekam als Robinson ihm ursprünglich zugedacht hatte. Das werden wir in Kürze bereits in der Serie nachlesen können.

„Sand and Stars“ war dann eine Geschichte, die er sich gemeinsam mit Matt Wagner überlegt hatte, der zu der Zeit an Sandman Mystery Theatre schrieb, Er schreibt, dass er wenig Liebe für den Umstand hatte, dass alte Helden der normalen DC-Kontinuität entzogen wurden und zu Vertigo wechselten. Hier unternahm er einen Versuch das Rad ein Stück weit zurückzudrehen und bekam dafür prompt den Eisner.

Es folgte der Dreiteiler um Merritt, bei dessen Ende sich Robinson von der Frage inspirieren ließ, wie es den Menschen in unserer Zeit erginge, die vor Jahrhunderten entführt wurden und nun zurückkehrten. Eine Frage, die er sich nach „Die unheimliche Begegnung der Dritten Art“ stellte.

Erwähnenswert wäre noch die letzte Ausgabe, in der er nicht nur Bobo Benetti einführte in dem er Einflüsse seiner Scorcese-Phase verarbeitete und bei der Vision Charitys die erste Eingebung zu dem hatte, was auf der letzten Seite von Starman #80 zu sehen sein wird. Nein, da luschere ich jetzt nicht.

Geändert von LaLe (30.05.2022 um 00:04 Uhr)
LaLe ist gerade online   Mit Zitat antworten