Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 13.01.2014, 20:24   #20  
74basti
Moderator Sekundärliteratur
 
Benutzerbild von 74basti
 
Ort: Höxter
Beiträge: 10.049
CSSI # 172
Titel: Shadow (II)
Farbe: Vierfarbig
Seitenzahl: 8 Seiten
Text: Edgar Allan Poe, Richard Corben
Erschienen: November 2012
Originalveröffentlichung: Dark Horse presents # 18



Inhalt:
Die Geschichte spielt im Antiken Griechenland. Eine Gruppe von Kriegern hat sich an einer Tafel versammelt, um einen Toten zu ehren. Sie sitzen in einer Halle, deren Tür fest verschlossen ist. Zoilus liegt auf einer Bahre. Seine Gefährten besingen sein Dahinscheiden (und saufen sich mit Rotwein so richtig einen an!) Hinter dem Verstorbenen erhebt sich ein Schatten. Sie rätseln, um was es sich handelt und meinen, dass er lebe (also könne er auch sterben)! Da sie Angst haben, werfen sie mit Speeren auf den Schatten. Zoilus wird von dem Schatten zerrissen und die sieben Gefährten sehen sich von unzähligen Toten umringt. "Our fallen friends" "And enemies" Die Toten kommen immer näher und zerreißen die Trauergemeinde.
Mag the Hag (Die von Corben eingeführte Erzählerin) rät, man solle sich nie mit einem Schatten anlegen.

Bemerkung:
Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich die im September 1835 anonym veröffentlichte Geschichte nicht mag. "Shadow - A Parable", so heíßt sie im Original. Mir ist sie zu schwülstig, zu morbide. Und auch Corben kann sie mir leider nicht näher bringen. Interessant ist, dass er sie im Vergleich zur ersten Version (CSSI # 72a, Creepy # 70 , 1975) nicht mehr "malt", sondern wieder "zeichnet". Wieder ersetzt er den Originaltext weitgehend durch Dialoge, die an der Geschichte entlang führen. Dies setzt Corben bei all seinen neuen Interpretationen stringent um und entfernt sich etwas von einer reinen illustrierenden Arbeit. Auf Seite drei setzt Corben wieder auf sein Gespür für "gezeichnete Filme". Mag geht mit einer Lampe an der Leiche vorbei und verursacht damit den Schatten, der am Ende alle verschlingt.



Das Ende der Originalgeschichte stirbt eigentlich niemand. Das Ende mit dem Tod der Gefährten ist wieder eine Fortführung der Geschichte über das eigentliche Ende hinaus:

Zitat:
»Ich bin der Schatten und meine Heimat ist nahe bei den Katakomben von Ptolemais und dicht an den nebligen Ebenen Elysions, die an den trüben Strom Charons grenzen.«
Und da fuhren wir, die Sieben, voll Schreck von unseren Sitzen auf und standen schaudernd. Denn die Stimme des Schattens war nicht die Stimme eines Wesens, sondern die Stimme vieler, und ihr Tonfall, der von Silbe zu Silbe wechselte, schlug düster an unser Ohr mit einem Stimmklang, den wir wohl kannten - mit dem Stimmklang von vielen tausend abgeschiedenen Freunden.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 17:28 Uhr)
74basti ist offline   Mit Zitat antworten