Juliette dans son bain |
Juliette im Bade (Frankreich 2021, Siècle Productions und Arte France), Drehbuch: Gilles Taurand und Jean-Paul Lilienfeld nach dem gleichnamigen Roman (2015) von Metin Arditi, Regie: Jean-Paul Lilienfeld, 93 min
Der Milliardär Ronald Kandiotis sammelt Kunst und versteht sich als Mäzen. Weil er dem Museum für Kunst des 20. Jahrhunderts zwei Gemälde geschenkt hat, läuft im Fernsehen ein schmeichelhaftes Filmporträt über ihn. Bei den geschenkten Gemälden handelt es um das Motiv "Juliette in Bade", einmal von Paul Gauguin (1848 - 1903), einmal von Edvard Munch (1863 - 1944).
Am Abend feiert er im kleinen Kreis seinen Erfolg. Mit dabei sind sein Anwalt und Vertrauter Paul Amato mit seiner Ehefrau, die Geschäftsführerin der Kandiotis Holding, Edmonde Parisi und der Filmemacher Valentin Andrieu, der sein Porträt gedreht hat. Die Feier wird durch die Meldung gestört, dass Lara Kandiotis entführt wurde, die Tochter des Milliardärs und Leiterin der Stiftung Kandiotis.
Sofort schaltet sich Polizei ein und vernimmt die Zeugen. Wenig später melden sich die Entführer mit einem Link im Internet. In einem Video erklärt eine maskierte Gestalt, die linke Splittergruppe AVRAK-Brigaden habe Lara entführt, um von Ronald Kandiotis zehn öffentliche Geständnisse abzupressen. Falls er sich weigere, werde Lara jedesmal ein Finger abgeschnitten.
Das erste Geständnis betrifft Anne-Sophie Kandiotis, die Tochter eines Bankiers und Ronalds erste Ehefrau, die mit 32 Jahren beim Brand eines Hauses umgekommen ist. Ronald soll seine Schuld zugeben, weil er Wartungsarbeiten am Kamin verschleppt und überdies noch die Versicherungssumme kassiert hat.
Bei ihren Ermittlungen kommt die Kommissarin dem Zeugen Andrieu näher, der sagt, er sei das Kind einer Vergewaltigung in Süditalien. Seine Mutter sei später nach Frankreich emigriert und habe dort den Französischlehrer Bernard Andrieu geheiratet, der das fremde Kind, also ihn, gut behandelt habe.
Während der Ermittlungen verschlechtert sich das Verhältnis zwischen Kandiotis und seiner Grauen Eminenz Amato, weil der Anwalt schon einmal von den Finanzbehörden der Korruption und Geldwäsche bezichtigt worden war und wieder ins Visier der Behörden gerät.
Als die Kommissarin den Milliardär aufsucht, zeigt ihr der Sammler verschiedene Selbstporträts von drei Künstlern: Frida Kahlo (1907 - 1954), Jean Dubuffet (1901 - 1985) und Helene Schjerfbeck (1862 - 1946). Damit will er auf verschiedene Ansichten der Wahrheit deutlich machen.
Mittlerweile schläft die Kommissarin mit Andrieu, was ihr einen Rüffel ihres Kollegen einbringt, der sie vor den Konsequenzen ihres unprofessionellen Verhaltens warnt.
Andrieu trifft sich konspirativ mit Amato in einer Kirche. Andrieu weiht den Anwalt in die Tatsache ein, dass er der Anführer der AVRAK-Brigaden ist.
Das Schlüsselwerk für Ronald Kandiotis stellt Félix Vallottons (1865 - 1925) Gemälde "Le Ballon | Der Ball" (1899) dar, wie er Edmonde Parisi erläutert.
Andrieu wird festgenommen. Er sagt, ihm wurde erzählt, dass Ronald Kandiotis der Mann gewesen sei, der seine Mutter vergewaltigt habe, also sein biologischer Vater. Um das zu überprüfen, wird ein DNA-Test gemacht.