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Alt 24.05.2010, 16:45   #60  
stantheman
Moderator Super-Freunde
 
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Yep, das wollen wir . Also zurück zu den Helden. Damit wir uns hier nicht ins unermessliche Vorbilder suchen, können wir ja mal den Helden, der zum Superhelden wird widmen.
Denn Hinnerk hat ja schon fast die Frage nach der inhaltlichen Unterscheidung des Helden und des Superhelden gefragt.
Nur ein Typ, der Verbrecher jagt, auch ein Vigilante, reicht da natürlich nicht. Es geht hier nicht um den Durchschnittsmenschen. Darin sind wir uns hoffentlich einig. Etwas mystisch-heldenhaftes sollte schon die Grundlage sein. Und ja der KKK ist mystisch verklärt, Helden sind das mit Sicherheit keine. Auch wenn es "Menschen" gibt, die das so sehen. Umgekehrt ist das, für mich, übrigens genauso. Nur weil Siegfried und Konsorten von den Nazis via Wagner, vereinnahmt wurden, macht ihr Heldentum sie nicht zu Rechten.

Der klassische Superheld zeichnete sich erstmal durch Kostüm, Geheimidentität (Ausnahmen gab es sicher nur wenige im Golden Age), eine besondere Fähigkeit, die es ihm/ihr überhaupt erst ermöglicht auf Verbrecherjagd zu gehen. Wer keine Kräfte hatte, zeichnete sich durch übermenschlich geschulte Fähigkeiten (The Angel, die erste Black Canary) aus oder benutzte Hilfsmittel (Batman).
Wer als Held nicht anerkannt war, wie Superman oder Cap America, war selbstverständlich ein Vigilante, da er / sie sich ausserhalb des Gesetzes um die Verbrechensbekämpfung bemühte.
Einig waren sich alle in ihrem Gooddoing, auch wenn die Methoden sich zum Teil sehr unterschieden.
Shadow und Batman hatten keine Probleme Waffen einzusetzen und ihre Gegner zu töten. Da spielen unterschiedliche moralische Vorstellungen eine Rolle. ein Problem, das die Amis insbesondere Heute noch haben, aber auch in anderen Teilen der Welt nicht unbekannt ist.
Für Superman war das schlicht unmoralisch. Diese Diktion wurde gerade im Silver Age, vor allem durch den Comics Code allgemeingültig. So ist es gerade für das frühe Silver Age sehr einfach den Superhelden moralisch zu definieren. Er tötet nicht, auch wenn ihn unter der Maske niemand erkennt. Das wurde zum ausgehenden Silver Age dann durch "Helden" wie Punisher, Wolverine wieder aufgeweicht. Wo wir dann beim Dilemma sind.
Allegemein sind sie als Superhelden anerkannt. Sie tragen ein Kostüm, haben theoretisch eine Geheimidentität oder zumindest ein Codenamen und kämpfen gegen das Verbrechen.
Gerade dieser Codename schien mir zum Schluß das Besondere zu sein. Aber plötzlich tauchen John Constantine, Nick Fury und gar Doc Strange in mein Gedächtnis und von denen hat keiner einen Codenamen. Das Doc ist ja wohl kaum als Codename brauchbar.
Aber wir werden immer irgendwo Ausnahmen finden. Sei es beim Kostüm, Codename, Kraft, Moral.
So komme ich zum Schluß, daß das Super eigentlich nur bedeuten kann, das der held einen Tick besser mit etwas ist, als der Durchschnittsbürger und die Darstellung immer etwas überzogen ist.
Wenn Kojak einen Fall zu lösen hat, ist er nur einer von vielen, die das auch könnten. Niemand ruft ihn, nur weil er eine Glatze hat. Bei Jerry Cotton oder den Bond aus den Filmen (zumindest in der Roger Moore-Version) ist das ganz anders. Ohne die läuft das nicht. Kojak ist ein Alpha-Tier. Echte Superhelden sind Alpha-Alpha-Tiere (Jetzt bitte nicht Heinz Erhardt zitieren, ich kenn den Witz), mal mit, mal ohne Superkraft.
Sollten sie Superkräfte haben, müssen sie in jedem Fall für das Gute kämpfen, was sie sicher zum größten Teil moralisch einwandfrei tun. Oder gibt es da Ausnahmen?

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