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Alt 16.04.2013, 10:29   #2256  
michidiers
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Erst einmal vorweg: beide Artikel kamen in einem Karton und mit Luftpolsterfolie verpackt bei mir an und hatten keine Macken. Die Druckqualität wird auch immer besser, denn eine Wellenbildung auf den Einzelseiten ist nun kaum mehr zu erkennen. Dazu gab es als letztes Abogeschenk noch eine kleine Umhängetasche, die ich jedoch lieber nicht aus der Plastikfolie auspacken möchte, denn die verströmt den beißenden Geruch billiger Massenware. Wer sie haben möchte, um damit die Motten aus seinem Kleiderschrank zu vertreiben, der möge sich bei mir bitte melden. Ich versende die gerne weiter.

Als Inhalt gab es in dieser Sendung wieder zwei Klassiker:


Spider-Man: Kravens letzte Jagd von Jean Marc de Matteis, Mike Zeck, Bob McLeod

X-Men: Gefährlich von Joss Whedon und John Cassaday

Beide Storylines gelten zu Recht als absolute Klassiker aus der ersten Liga der Marvelstorys. Und auch wenn ich beide Geschichten schon durch die Heft- bzw. Exklusivausgaben von Panini kenne, war es wieder ein wahrer Schmaus, sie abermals zu lesen.

Die beiden Ausgaben konnten übrigens aufgrund des Storytellings, des Aufbaus und der Zeichnungen kaum verschiedener sein. Während Kravens letzte Jagd einen Abgesang auf einen der ganz alten Widersacher von Spider-Man darstellt, in der Wert auf das „Innenleben“ der Figuren gesetzt wird, zeichnet X-Man Begabt sich insbesondere durch das hervorragende Erzähltalent von dem Starautor Joss Whedon aus.

Joss Whedons X-Men sind klar und geradlinig, die Geschichte hat kaum Ecken und Kanten, sie überrascht immer wieder mit tollen Twists und durch die vielen zeichnerischen Ideen. Sie ist recht schnell gelesen, hat aber einen hohen Spaßfaktor beim Schmökern.

Michelinies Spider-Man ist hingegen weitaus ernster. Die Hauptfiguren wie Spider-Man, Kraven, Vermin, Mary Jane sind gut ausgearbeitet und besitzen Tiefe, so dass hier die üblichen Schemata von Gut und Böse einfach nicht so richtig beim Lesen greifen wollen und immer mehr verwischen. Auch zeichnerisch geht es hier düsterer zu, denn die vielen Schatten und Nachtszenen, sowie die stimmungsvolle Colorierungen deuten auf typische Elemente von Noir-Filme hin, was sich unter anderem auch an den vielen Gedankenboxen in Form von Selbstgesprächen festmachen lässt.

Alles in allem: viel guter Comic für wenig Geld.
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