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Alt 17.02.2019, 19:20   #515  
Phantom
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Spinne (Williams) 115
Mir fällt als erstes die ungewöhnlich große (1/4 Seite) Anzeige von Norbert Hethke auf der Mini-Markt-Seite auf. Könnte sein, dass ich da zum ersten Mal den Namen Hethkes gelesen hatte. (Am Kiosk bekam ich auch zufällig mal ein Akim-Heft von Hethke, das müsste ungefähr zur selben Zeit gewesen sein, also 1978/79.)

Die Story muss ich damals auch gelesen haben, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Aus heutiger Sicht verstehe ich immer noch einige Plot-Einfälle nicht: Welchen Sinn hatte die Idee, die Spinne ihre Maske "verlieren" zu lassen, so dass sie ein paar Ausgaben lang diese Plastikmaske "ohne Augen" trägt? Und welchen Sinn hatte dieses "Wunderschild" von Doc Ock, das die Spinne bis Seite 7 trägt und von dem danach keine Rede mehr ist? Oder dieses drehbare Büro, welchen Vorteil hat das eigentlich?

Dass der Spinnensinn nicht anschlägt, weil es ja Tante May ist, die da mit unglaublicher Kraft den Krug oder die Vase auf den Kopf der Spinne schlägt, kaufe ich den Autoren auch nicht ab. Aber natürlich ist es ein netter Cliffhanger, sei's drum.

Hammerkopf erinnert mich etwas an Figuren aus Dick Tracy, Myrna an Frauenfiguren von Will Eisner oder Milton Caniff. Vielleicht etwas zu viele Zutaten.

Hat eigentlich Kirsten Isele in dieser Zeit die Spinne übersetzt? Mir fällt auf, dass die Übersetzungen im Vergleich zu den frühen Ausgaben, die Hartmut Huff übersetzt hatte, insgesamt besser lesbar geworden sind. Wenn der wörtlich übertragene deutsche Text zu lang oder zu gestelzt geworden wäre, hat man einfach mal einen Halbsatz weggelassen oder einfach freier übersetzt. Insgesamt trotzdem für die damalige Zeit vorbildlich werkgetreu (im Vergleich zu vielen anderen Verlagen, wo oft einfach nur irgendwie die Sprechblasen gefüllt wurden). Mir fielen beim schnellen Vergleich nur ein paar "lässliche Sünden" auf, z.B. wurde "terrific" (= [im gegebenen Kontext] großartig) mit "furchtbar" (=terrible) übersetzt, "outasite" (= Slangausdruck der damaligen Zeit, ungefähr "klasse") mit "hier draußen", weil outasite (wörtlich "out of sight") wohl mit outside verwechselt wurde. Und auf Seite 14 oben wird aus "Bennie" der Name "Bernie" (der wurde aber im letzten Heft schon erschossen). Aber auf diese ganzen Gangsternamen hat vermutlich sowieso keiner genau geachtet (wobei ich "Ernie" und "Bert" [so auch im Original] ganz nett finde).

Ich habe dann noch durch die Thor-Geschichte geblättert: leider sind diese Trolle/Götter/Monster-Kämpfe für mich heute genauso unlesbar, wie sie es damals schon waren. Die Kirby-Bilder haben schon was (auch wenn Colletta die Gesichter manchmal fast völlig ausdruckslos getuscht hat), aber diese völlig unironischen Storys langweilen mich. Aber egal, es geht ja hier nicht um die Zweitgeschichten.
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