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Alt 18.01.2020, 09:01   #400  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Marvel Deutschland) 139 und 140
(= Der mächtige Thor 69)

Erscheinungstermin: 1998

Originalausgabe:
1) Thor # 151

Story-Titel:
1) …wieder ein Gott!

Original-Storytitel:
1) …to rise again!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Es geht sehr actionbetont weiter. Allerdings bauen Lee und Kirby erneut hübsche Verwicklungen ein. Es gibt also eine entschiedene Rückkehr zu einer fortlaufenden Serie, die man immer weiter lesen muß. Außerdem lernen wir in dieser Folge wieder mal etwas über das Wesen der Götter, so wie sie sich Lee und Kirby vorstellen. Odin ist bei ihnen zwar keinesfalls allmächtig, sondern auch einem waltenden Geschick unterworfen (wie das so ähnlich in den germanischen Epen auch war), aber er ist doch nicht auf eine ominöse Kristallkugel angewiesen, um zu wissen, was los ist.

Thor greift nun entschlossen den Vernichter an, in dem dummerweise der Geist seiner geliebten Sif steckt. Sie kann sich ihm aber nicht zu erkennen geben, weil der Vernichter stumm ist. Ihre Freundschaftsgesten interpretiert Thor als Trick. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle auch nochmal festhalten: Thor wurde wieder mal von seinem Vater Odin wegen seines Ungehorsams bestraft und seiner göttlichen Kräfte beraubt. Er besitzt im Moment nur seine „natürliche Kraft“, wie das Lee und Kirby vor kurzem festgelegt haben. Damit ist er also eigentlich kein Gegner für den Vernichter. Aber natürlich hat Thor auch noch seinen tollkühnen Mut und seine Kampferfahrung.

Damit es nicht langweilig wird, stellt Sif inzwischen fest, daß sie den Vernichter immer weniger unter Kontrolle hat und er sich entsprechend seinem Charakter immer mehr seiner Aufgabe widmet, nämlich alles, was er vor seinen Fäusten hat, zu vernichten. Wieder mal droht Thor also die endgültige Niederlage. Da kommt es zu einem Zwischenfall, der die Sachlage erneut völlig verändert: Ulik, ein mächtiger Trollkrieger (siehe Thor # 56 und 57), taucht bei Nornenkönigin Karnilla und ihrem Gast Loki auf, um ihnen mächtig ans Leder zu gehen. Der gefangene Balder bietet an, Ulik zurückzuschlagen, wenn die Königin ihn und Sif befreit. Sie tut es notgedrungen.

Und dann schauen wir, wie oben schon erwähnt, bei Odin vorbei. Die Kristallkugel, die den Asen ermöglicht, das Geschehen im Universum zu verfolgen, steht wieder zur Verfügung. Sie merken, daß Thor in großen Schwierigkeiten steckt. Aber Odin trumpft auf: Weiß er doch alles längst. Er ist, so fügt er hinzu, zu dem Schluß gekommen, daß sein Sohn jetzt genug gestraft ist und seine gesamten Kräfte zurückerhalten kann. Und unmittelbar merkt Thor auf der Erde, daß er wieder die Kraft hat, es mit dem Vernichter aufzunehmen. Nach wie vor weiß er aber nicht, daß er auch Sif töten würde, wenn er den Vernichter plattmacht.

Als erwachsener Leser merke ich, daß die Wendungen in der Story nur dazu da sind, daß sie überhaupt weitergehen kann. Thor werden seine Kräfte genommen und wiedergegeben, wie es die Story halt erfordert. Man treibt ihn absolut in die Enge und ändert dann einfach die Bedingungen des Spiels. So denkt der Leser lieber nicht genauer darüber nach, warum gerade jetzt der Troll Ulik bei Karnilla auftaucht. Und es ist auch sehr unbefriedigend, wenn Odin einfach erklärt, über alles im Bilde zu sein, wenn sich doch bis kurz vorher alles darum dreht, daß Thor der Untergang droht, weil niemand in Asgard über seine Lage informiert ist und ihm daher nicht helfen kann. Jetzt wird sich der Fokus vom Vernichter auf Ulik verschieben. Aber… lesen wir halt noch ein bißchen weiter.


Geändert von underduck (18.01.2020 um 16:52 Uhr) Grund: Bild eingefügt
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