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Alt 30.07.2011, 19:17   #18  
Carsten Laqua
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Und hier noch, weil es als Beispiel interessant ist, warum Herr Brehling sich zum Schluß in der INCOS vermutlich nicht mehr wohl fühlte:

Als wir den Lurchi-Band planten, war klar, daß wir ökonomisch sinnvoll mindestend 500 Exemplare drucken mußten. Entsprechend der Angebote der Druckereien war das so. Herr Brehling schlug daraufhin in einer Mitgliederversammlung vor, den gut 100 Mitgliedern jeweils einen Band auszuhändigen und den "Rest" zu vernichten. Dem stellte ich den Entwurf entgegen, die übrigen Exemplare zu nutzen, um neue Mitglieder zu werben, indem man Mitglied werden mußte, um den Band kaufen zu können. (Letzteres entsprach auch den Vorgaben der Rechteinhaber.)

Es standen sich also zwei Ideen dazu gegenüber, wozu ein Comicverein wie die INCOS eigentlich da sei. Brehling wollte einen "Exklusiv-Klub", der die Sammelgier und sicher auch Spekulationslust der Sammler bedient. Ich wollte, daß der Verein Publikationen herausbringt, um sie zu verbreiten und möglichst vielen zugänglich zu machen. Daß wir aufgrund der Rechtslage nur an Mitglieder verkaufen dürfen, brachte den positiven Nebeneffekt, daß wir nun ca. 70 (?) neue Mitglieder haben, die durch ihren Jahresbeitrag auch noch die künftigen Möglichkeiten des Vereins erweitern.

Die ganz große Mehrheit der anwesenden Mitglieder stimmte meinem Vorschlag zu.

Später, als der 40-Jahre-Jubiläumsband der INCOS produziert wurde, reichte es "Nobse" dann endgülig. Tatsache ist, daß für diesen Band eine Gruppe von fünf Mitgliedern bestimmt wurde, die sich inhaltlich und von der Produktion her alleine um diesen Band kümmern sollte. Ihr oblag also die Entscheidung über die Inhalte, für die ein grober Rahmen bereits in einer Mitgliederversammlung abgesteckt worden war. Herr Brehling befand sich nicht unter diesen Fünfen...

Als die ersten ca. 70 (?) Seiten fertig waren, schickte unser sehr aktives und verdienstvolles Mitglied, Jürgen Scheffler, diese trotzdem an Norbert B., erhielt von diesem aber keinerlei Reaktion. Der Band wurde also fertig gestellt und spiegelt mit all seinem Charme, aber auch seinen Unzulänglichkeiten das sicher begrenzte Engagement der INCOS-Mitglieder zur Mitarbeit wider. Und obwohl Herr Brehling meines Wissens nach nichts zu diesem Band beigetragen hatte, beschwerte er sich, daß er ihm nicht zu einer Art "Endkontrolle" vorgelegt worden war. Für keinen von uns war das nachvollziehbar. Für ihn bedeutete es den "Bruch" mit der INCOS. Seitdem haben wir von ihm nichts mehr gehört. Es sei dahingestellt, ob das für die INCOS nun gut oder schlecht ist. Es beantwortet, so wie ich es mitbekommen habe, die Frage, warum Herr Brehling nicht mehr kandidiert.

Für die, die "nur" Mitglieder sind, ist das vielleicht ein kleiner Einblick darin, welche Befindlichkeiten selbst in einem kleinen Comicverein so eine Rolle spielen können. Ich glaube, wenn die Käufer wüßten, wie schwer die Geburt so mancher INCOS-Publikation war, würden sie freiwillig das doppelte zahlen...

Geändert von Carsten Laqua (30.07.2011 um 19:46 Uhr)
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