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Alt 30.11.2022, 19:03   #7082  
God_W.
Captain Rezi
 
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Geschichten aus dem Hellboy-Universum 12



Nicht viel Zeit verstreichen lassen, dann kommen meinem Hirn vielleicht auch nicht nochmal solche Details abhanden, wie ich sie bei Band elf der Reihe (Der Fremde – Wie und warum er blieb) wieder zusammensammeln durfte. Geboten werden wieder vier Sammelbände in einem Universum-Band, also alles wie gehabt, diesmal allerdings auf glatt 500 Seiten.

Wie nach einer durchzechten Nacht, nach der man angeblich ja mit dem letzten Getränk des vorherigen Abends kontern soll, beginnt die zwölfte Ausgabe der Geschichten aus dem Hellboy-Universum mit dem Mann, der uns das Finale des Vorgängerbandes bescherte. Lobster Johnson – eine Kette, geschmiedet im Leben. Der Titel bezieht sich allerdings nur auf die erste von insgesamt fünf kürzeren Lobster-Stories. Auf die grandiose Opener-Story, deren Titel nicht umsonst an Charles Dickens‘ berühmte Weihnachtsgeschichte erinnert, folgen weitere fulminant erzählte Episoden, die mit Untoten in der Kanalisation, Geistern in besonderen Gefäßen, Mafiosi, asiatischen Mythen und Voodoo eine enorme Bandbreite abdecken. Enorm abwechslungsreiche Erzählungen in zumeist enorm coolen Bildern von wechselnden Künstlern.

In B.U.A.P.: Vertrauter Feind – Messias hat Varvara ihren großen Auftritt, und der bekommt der Welt gar nicht gut. Am besten gefallen hat mir an dem Band die Entwicklung von Devon und Liz, aber auch die Überraschung am Ende lässt auf Großes hoffen. Ansonsten geht es auf unsrer Erdenkugel katastrophal zu, bin gespannt, ob wir das Ruder noch rumreißen können.

Rasputin – Die Stimme des Drachen ist der dritte große Posten in diesem Band. Solche Vorgeschichten haben ja so manche Vorteile. Zum einen ist die Geschichte von Rasputin und wie er die Ziele des dritten Reichs für sich zu nutzen weiß, einfach spannend geschrieben und toll gezeichnet, aber man kann auch Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren feiern, Professor Bruttenholm ist in der Blüte seiner Jugend am Start und es gibt eben wieder massenweise Nazi-Schergen. Dazu noch ein Spritzer ägyptische Mythologie und ich bin happy.

Koschej – Der Unstirbliche bringt den zwölften Universum-Band zu einem mehr als runden Abschluss. Viele werden sich noch an den Typ erinnern, mit dem es Hellboy mal richtig heftig zu tun bekam, weshalb der große Rote auch hier wieder einige Auftritte hat. Der Fokus liegt aber auf Koschej selbst, dessen Reise durch die Jahrhunderte mich etwas an Vandal Savage erinnert hat, nur eben begleitet von Drachen, der Baba Jaga, einem Hauch von 1001 Nacht und allerlei anderen Motiven aus der großen weiten Märchen- und Sagenwelt.

Ein Knüller als Einstieg, ein Kracher zum Schluss und dazwischen nur minimal dahinter einzuordnen bieten die 500 Seiten Hellboy-Universum alles, was das Fan-Herz begehrt. Noch besser als die letzten paar Bände, will ich meinen.

9/10

VG, God_W.
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