Bei
Drawn & Quarterly ist bereits 2001 der erste Teil von Jason Lutes
Berlin-Trilogie erschienen. Band 1 beinhaltet die ersten acht Ausgaben der Comicserie
Berlin.
Die Handlung spielt in der Weimarer Republik und schildert die Zeit von September 1928 bis Mai 1929. Die Hauptpersonen sind der Journalist Kurt Severing und die Kunststudentin Marthe Müller, die sich - im Prolog dieses Comicromans - im Zug nach Berlin kennenlernen.
Lutes schildert sehr bildhaft eine Zeit der unglaublichen Dekadenz und der bitteren Armut. Es sind die goldenen Zwanziger und es ist die Zeit der politischen Straßenschlachten zwischen Nazis, Kommunisten und Sozialdemokraten - zwischen Braun und Rot. Und zwischen all den politischen und wirtschaftlichen Wirren finden (immer wieder) Severing und Müller zusammen.
Lutes erzählt ein Stück deutscher Geschichte packend und eindringlich und seine Zeichnungen erinnern den Betrachter stark an die
ligne claire und rufen beim bloßen Durchblättern Erinnerungen an Hergés
Tim und Struppi wach. Doch beim Lesen dieser
graphic novel stellt man sehr schnell fest, dass der Vergleich mit Hergé wohlgemeint, aber doch nicht stimmig ist. Lutes hat seinen eigenen - wenn auch europäisch anmutenden - Stil.
Ich warte schon gespannt auf Buch 2.
Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=5215