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Alt 14.09.2021, 22:18   #31  
Faxikarl
Mitglied (unverifiziert)
 
Beiträge: 69
Es stimmt, 1982 kann der Don mal so richtig als Schurke glänzen. Dieser Aspekt hat mir sehr gefallen.
Dennoch, wenn ich das Dschuha-Kapitel den beiden angrenzenden Don-Abenteuern gegenüberstelle, komme ich zu einem anderen Urteil als einige andere hier.
Sowohl die Schatzsuche 1981 mit den 4 rätselhaften Worten des Don Alfonso, als auch 1983 die Jagd nach der versiegelten Flasche haben mich - möglicherweise aufgrund des Mystery*-Faktors - eine ganze Ecke mehr fasziniert als so etwas Banales wie die Rettungsaktion einer zugegeben feschen Maid in Nöten.
(* wobei ich Mystery nicht im Sinne von "Akte X" verstanden wissen will, sondern im dramaturgischen Sinne, wo sich zwischen den Spannungsmitteln Suspense, Surprise und Mystery unterscheiden lässt.)

Besonders mit den mittleren Heften - mit dem Dei und dem ganzen Elefantenkram - bin ich nicht so richtig warm geworden - auch wenn ich als Kind den in der Höhlendecke feststeckenden Elefanten recht beeindruckend fand.
Auch Spaßmacher-seitig kann ein Dschuha, dessen einziger memorabler Moment wohl die Zerteilung eines Straußeneis in der Luft war, nicht gegen den schrulligen Don Quixote nebst Sancho Pansa oder den pfiffigen Hodscha Nasreddin anstinken.
So stellt der Jahrgang 1982 für mich insgesamt eine kleine Delle nach unten in den drei Don-Jahrgängen dar.

Für eine 2 reicht es aber allemal, Don sei Dank.

Und Heft 9/82 war für mich natürlich ebenfalls das Highlight. Allerdings nicht unbedingt wegen des Bogenschützen, sondern primär wegen der tollen Geheimgänge, die ich mir auch zu Hause in meinen Schränken gewünscht hätte.
Außerdem ist es das einzige Heft, in dem Fatima überhaupt mal Akteurin sein darf - kurz bevor sie sang- und klanglos aus der Handlung verschwindet.

Die brutale Rambo-Aktion der Abrafaxe beim Showdown auf der Pirateninsel ist mir erst beim späteren Wiederlesen unangenehm aufgestoßen.
Bekanntlich brachten es die Abrafaxe bereits 1977 fertig, einen feindlichen Stützpunkt knallhart in die Luft zu sprengen - damals jedoch nicht, ohne alle Menschen vorher in Sicherheit zu bringen.
Fünf (Mosaik-)Jahre später haben sie offenbar alle Skrupel verloren.
Das Tatbestandsmerkmal der Heimtücke kann man wohl als gegeben ansehen, somit handelt es sich mindestens um mehrfachen Mord bzw. mehrfachen versuchten Mord.
Also lebenslänglich für die unsterblichen Kobolde.


Wo wir beim Finale sind, noch ein Detail aus dem letzten Heft, das mich als Kind jahrelang genarrt hatte:
In Heft 12/82 auf S.16 erstes Panel wurde die Nase von Califax nicht koloriert, wodurch ich sie für Califax' rechtes Auge hielt.
Erst viel später fiel mir irgendwann auf, dass da wohl der zuständige Farbgrafiker geschlampt haben muss, und an der Stelle kein nasenloser Califax mit Schielblick, sondern ein echter Naseweis(s) abgebildet ist.


Grafisch sehr gelungen fand ich übrigens das Doppelbild in Heft 3/82 mit der Karawane inmitten der zerklüfteten Landschaft. Das hätte eigentlich einen Platz in einer der Reisemappen der Abrafaxe verdient.
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